Liebe TM!
[Eine allzu sozialwissenschaftliche Antwort lässt sich m.E.
auf diese Frage nicht geben. Sie wäre vielleicht, je nach
Fokus, in den Rechts- oder den Politikbretter besser
aufgehoben gewesen.]
das verstehe ich nicht.
Leider wurde wohl nicht klar, worum es mir geht
Nämlich darum, dass Randgruppen diffamiert und alle in einen
Topf gesteckt werden.
Doch das wurde schon klar!
Mit meinem Hinweis wollte ich ausdrücken, dass es sich dabei aus sozialwissenschaftlicher Sicht um einen überaus komplexen Sachverhalt handelt.
Dein Link zur Stigmatisierung im Sinne Goffmans ist ja auch schon dementsprechend umfangreich.
Aber auch er deckt das Gebiet, das deine Frage aufwirft, längst nicht vollständig ab.
So ist z.B. für mich die interessanteste Frage dabei: Was sagt es über eine Gesellschaft aus, die neuerdings so massenhaft menschliche Existenzen produziert, die sie partiell anderen Menschen gar nicht mehr zumuten will (Mietminderungsgrund, weil deren bloßes Dasein das Geschäft schädigt; und hier gäbe es ja einige weitere Beispiele aus ganz anderen Bereichen)?
Das Stigmatisierungs-Konzept sagt auch wenig über zunehmende Ghettoisierung aus, die zu einem guten Teil schlichte Folge von ökonomischen Erwägungen der Sozialpolitik ist, sie sagt nichts darüber aus, was es heißt, dass Menschen zu einem Teil entmenschlicht werden, wenn sie massenhaft zusammen mit Naturereignissen und Tierbefall in eine Liste (der zulässigen „Mietminderungsgründe“) gepackt werden. Usw.
Kurz: ich hielt deine Frage sozialwissenschaftlich gesehen für zu diffus und daher zu umfangreich, während man das aus politischer Sicht gut diskutieren kann, oder während die Rechtsexperten ganz direkt auf dieses konkrete Urteil, das du verlinkt hast, eingehen hätten können. Das war schlicht meine Meinung zu deiner Fragestellung, daher mein „Rat“ zu einem anderen Brett.
Also diese Stigmatisierung und der Prozess, der dazu führt aus
sozialwissenschaftlicher Sicht.
Die Sozialwissenschaften (oft auch als
Gesellschaftswissenschaften bezeichnet) umfassen jene
Wissenschaften, die Phänomene des gesellschaftlichen
Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet untersuchen und
empirisch ermitteln.
Schon klar.
Wenn ich das als Soziologe nicht wüsste, wäre mein Studium ganz umsonst gewesen
So meinte ich, wie gesagt, meinen Hinweis nicht, aber -du hast Recht- so konnte man ihn natürlich verstehen. Meine Antwort war sicher zu lapidar, gereizt auch durch die Lektüre des m.E. selten beschissenen Hinweises von S.D.
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