Ist mir ein Rätsel, woher Du die Zahl 17.000 hast?
Ich beziehe mich auf Lascaux, weil mir die Datierung der
Chauvet-Höhle ein bissel merkwürdig vorkommt (ist das ein wissenschaftliches Argument?).
Wenn Du magst (es geht nicht um mein Mögen - was ist denn das für eine Art Wissenschaft??),
setze 30.000 - geht auch in Ordnung. Einen älteren Nachweis
für nicht nur instinktives menschliches Handeln gibt es wohl
kaum - oder kennst Du einen?
Joo, ich kenne einige. Weshalb kennst Du die nicht?
- Erkläre mal die Funde von ca. 400.000 Jahre altem Klebstoff aus Birkenharz mit instintivem Verhalten. Das Zeug ist selbst heute unter kontrollierten Laborbedingungen schwer herzustellen. Meinst Du ernsthaft, es gab einen Birkenharzklebstoffherstellinstinkt??? Und wenn ja, warum hat sich dieser tolle Instinkt nicht erhalten?
Und was ist mit einen ähnlich alten Speer der nahezu die gleichen Flugeigenschaften hatte, wie ein heutiger, technisch voll ausgereifter Speer.
Den Speerherstellinstinkt haben wir leider auch verloren - oder wie?
Die Steinwergkzeuge - wenn es dazu Instinkte gab, sollten zumiindest ein paar heute lebende Menschen noch in der Lage sein, ohne Lernen von anderen, Schaber, Messer und Pfeilspitzen aus Feuerstein heraus zu schlagen.
Und dann gabs noch den Feuermachinstinkt, den hatte Homo erectus schon - was ist damit?
Wir können heute noch Feuer machen, aber kannst Du es ohne neuzeitliche Hilfsmittel? Lass mal Deinen Instinkt ran und mach vor.
Es läßt sich vieles per Evolution und Instinkt erklären, aber bei den Werkzeugen, die Tiere oder Menschen sich basteln, sind meist Kultur (Lernen von älteren) und Intelligenz mit im Spiel.
Selbst Eichhörnchen müssen z.B. lernen, Eicheln und Nüsse zu knacken - die Tatsache, dass sie es solange üben, bis sie es können, ist angeboren, wie sie das Problem lösen nicht.
Wenn Du gelesen hättest, was ich schrieb, geht es hier nicht
um die Datierung von frühen Menschen oder von frühen
menschlichen Kulturen, sondern um den Nachweis, seit wann
mindestens Menschen nicht ausschließlich von Instinkten
gesteuert leben.
Klar, eben darum gehts.
Für blöd halte ich Dich nicht - Du stehst mit Deinem Ansatz in
der Tradition vieler absolut nicht blöder Wissenschaftler, die
trotz der idealistischen Auffassung, die Wirklichkeit müsse
sich nach dem richten, was der sie Beobachtende über sie
denkt, im Einzelnen gute und wichtige Erkenntnisse gefunden
haben.
Das gebe ich jetzt schlicht retour.
Wie auch immer - dass Du den idealistischen Ansatz Deiner
Fragestellung bloß wiederholst und nicht begründest, lässt
erwarten, dass Du ihn auch nicht zur Diskussion stellen
möchtest. Daher ist es fruchtlos, ihn weiter zu diskutieren.
Welchen idealistischen Ansatz??
Wenn ich die Möglichkeit von Intelligenz und ergo auch Moral etc. vor mehr als 30.000 Jahren in Erwägung ziehe, ist das idealistisch und damit nicht diskussionswürdig?
Ich habe Geologie studiert und mich ergo auch mit Fossilien beschäftigt. Man findet nie das erste Fossil einer Gattung oder Art, das geben die Bedingungen nicht her, schon gar nicht bei Landbewohnern, die sehr selten fossil erhalten sind.
Man muss daher bei Landbewohnerfossilfunden immer davon ausgehen, dass es die gefundene Art schon deutlich länger gegeben haben kann, als per Datierung gesichert. Soviel zu Deinen Höhlendaten und den generösen 30.000 Jahren. Die gesicherten Daten sind immer nur das Minimumm, nie das Maximum.