Menschen, Eiger-Nordwand und Überleben

hallo

Was geblieben ist, ist die explorative Neugier der Männer, und
das Prahlen, um den Weibchen zu zeigen, wie gut sie sind,
woher sollen die das sonst wissen.

Mann setzt sich bewusst und unnötig Gefahren aus um den
Weibern zu zeigen, was er im Falle einer wirklichen Gefahr
kann. Manche gehen dabei drauf, macht der Evolution aber
nichts aus, weil ja die besten übrig bleiben.

Es geht dabei nicht unbedingt direkt um die Weiber. Nie sind Männer so prahlerisch, wie wenn kein Weib weit und breit zu sehen ist - es geht in erster Linie um die Rangordnung innerhalb der Männergruppe. Es gibt Männer, die vergleichen sich mit jedem, der Ihnen auf dem Trottoir entgegen kommt und plustern sich - eventuell unbewusst - auf, wenn Ihnen der Gegenüber schwächer erscheint.

Gruss, Sama

Hallo,

dank fürs klüger machen - fragt sich nur, ob das in meinem ollen Hirn noch hängenbeibt. Die Chancen stehen nicht wirklich gut.
Du darfst gern weiterhin korrigierend eingreifen.

Gruß, Paran

Ist mir ein Rätsel, woher Du die Zahl 17.000 hast?

Ich beziehe mich auf Lascaux, weil mir die Datierung der
Chauvet-Höhle ein bissel merkwürdig vorkommt (ist das ein wissenschaftliches Argument?).

Wenn Du magst (es geht nicht um mein Mögen - was ist denn das für eine Art Wissenschaft??),

setze 30.000 - geht auch in Ordnung. Einen älteren Nachweis
für nicht nur instinktives menschliches Handeln gibt es wohl
kaum - oder kennst Du einen?

Joo, ich kenne einige. Weshalb kennst Du die nicht?

  1. Erkläre mal die Funde von ca. 400.000 Jahre altem Klebstoff aus Birkenharz mit instintivem Verhalten. Das Zeug ist selbst heute unter kontrollierten Laborbedingungen schwer herzustellen. Meinst Du ernsthaft, es gab einen Birkenharzklebstoffherstellinstinkt??? Und wenn ja, warum hat sich dieser tolle Instinkt nicht erhalten?
    Und was ist mit einen ähnlich alten Speer der nahezu die gleichen Flugeigenschaften hatte, wie ein heutiger, technisch voll ausgereifter Speer.
    Den Speerherstellinstinkt haben wir leider auch verloren - oder wie?
    Die Steinwergkzeuge - wenn es dazu Instinkte gab, sollten zumiindest ein paar heute lebende Menschen noch in der Lage sein, ohne Lernen von anderen, Schaber, Messer und Pfeilspitzen aus Feuerstein heraus zu schlagen.
    Und dann gabs noch den Feuermachinstinkt, den hatte Homo erectus schon - was ist damit?
    Wir können heute noch Feuer machen, aber kannst Du es ohne neuzeitliche Hilfsmittel? Lass mal Deinen Instinkt ran und mach vor.

Es läßt sich vieles per Evolution und Instinkt erklären, aber bei den Werkzeugen, die Tiere oder Menschen sich basteln, sind meist Kultur (Lernen von älteren) und Intelligenz mit im Spiel.
Selbst Eichhörnchen müssen z.B. lernen, Eicheln und Nüsse zu knacken - die Tatsache, dass sie es solange üben, bis sie es können, ist angeboren, wie sie das Problem lösen nicht.

Wenn Du gelesen hättest, was ich schrieb, geht es hier nicht
um die Datierung von frühen Menschen oder von frühen
menschlichen Kulturen, sondern um den Nachweis, seit wann
mindestens Menschen nicht ausschließlich von Instinkten
gesteuert
leben.

Klar, eben darum gehts.

Für blöd halte ich Dich nicht - Du stehst mit Deinem Ansatz in
der Tradition vieler absolut nicht blöder Wissenschaftler, die
trotz der idealistischen Auffassung, die Wirklichkeit müsse
sich nach dem richten, was der sie Beobachtende über sie
denkt, im Einzelnen gute und wichtige Erkenntnisse gefunden
haben.

Das gebe ich jetzt schlicht retour.

Wie auch immer - dass Du den idealistischen Ansatz Deiner
Fragestellung bloß wiederholst und nicht begründest, lässt
erwarten, dass Du ihn auch nicht zur Diskussion stellen
möchtest. Daher ist es fruchtlos, ihn weiter zu diskutieren.

Welchen idealistischen Ansatz??
Wenn ich die Möglichkeit von Intelligenz und ergo auch Moral etc. vor mehr als 30.000 Jahren in Erwägung ziehe, ist das idealistisch und damit nicht diskussionswürdig?
Ich habe Geologie studiert und mich ergo auch mit Fossilien beschäftigt. Man findet nie das erste Fossil einer Gattung oder Art, das geben die Bedingungen nicht her, schon gar nicht bei Landbewohnern, die sehr selten fossil erhalten sind.
Man muss daher bei Landbewohnerfossilfunden immer davon ausgehen, dass es die gefundene Art schon deutlich länger gegeben haben kann, als per Datierung gesichert. Soviel zu Deinen Höhlendaten und den generösen 30.000 Jahren. Die gesicherten Daten sind immer nur das Minimumm, nie das Maximum.

Moin,

Das gezielte Herstellen von Werkzeugen ist keine Instinkthandlung.

Da sind wir uns schon mal einig.

Ob die von mir angeführten Zeugnisse frühen künstlerischen
Schaffens auch „nur“ dem Jagderfolg dienen sollten, lässt sich
weder bestätigen noch widerlegen, ihre Deutung bleibt
Spekulation. Sicher ist aber, dass diese Malereien objektiv
keinerlei Nutzen haben. Deswegen habe ich sie als Beleg für
menschliches Handeln angeführt, das unabhängig von instinktiv
nützlichem stattfindet.

Ich hatte als Beispiel Birkenharzklebstoff gebracht, nicht irgendwelche Kunst, die ev. nur im langweiligen Winter als Zeitvertreib entstand.
Höhlenmalerein waren kein Thema dieser Diskussion.
Und Nutzen mögen sie überdies trotzdem gehabt haben: stell Dir 50 Cromagnonmenschen im Winter in einer Höhle vor. Nach zwei Wochen wirds einfach totlangweilig.
Dann kommen ein paar junge Spaßvögel auf die Idee, einen Wettbewerb im Malen anzustellen - das wäre eine Superunterhaltung, wenn man keine Glotze hat, in der das Gleiche von anderen gemacht wird.
Alle lachen sich kaputt, der Gruppe gehts wieder gut und Malen ist mitmal ein angesagtes Thema. Wäre eine mögliche Interpretation von sehr Vielen.
Ob und wieweit dieses Verhalten vom Instinkt entfernt ist, ist eine andere Frage - da wären sich selbst Experten zu dem Thema heutzutage nicht einig. Hängt auch davon ab, wie weit man Instinkt definiert.
Das Malen selbst hat mit Instinkt sicher nichts zu tun, der Anlass, es zu tun ev. schon.

Ist kein einfaches Thema und ev. reden wir total aneinander vorbei.

Wenn Dich das interessiert würde ich Dir http://www.scienceblogs.de empfehlen.
Habe ich auch erst kürzlich entdeckt und gefällt mir sehr. Viele neue, fundierte Erkenntnisse und auch Diskussionen dazu.
Sehr interessant und informativ - da kann WWW nicht bieten.

Gruß, Anne

Keinen Sinn im Sinne von Zielgerichtet. Aber wenn etwas nicht
ideal zum Überleben ist, stirbt es aus.
Ergo ist alles, was überlebt und sich sogar noch etabliert,
evolutionär sinnig, hat also einen Überlebensvorteil.

Nein, ERGO hat alles, was sich etabliert, keinen ÜberlebensNACHteil.
Dinge haben sich nicht entwickelt, weil sie gut ware, sondern weil sie nicht schlecht genug waren, um die Gattung auszurotten. :smile:

Es gibt vieles in der Evolution, was keinen Sinn hat, aber auch nicht schlimm genug war, die Gattung zu gefährden.

Gruß,
Max