bei uns kam in einer Diskussionsrunde der Gedanke auf, dass Menschen, die eine schwere Kindheit hatten, eher Eltern werden. Der Gedanke zu ist, dass sie es einfach besser machen wollen, dass sie die Defizite, die sie erlebt haben gegenüber ihren Kindern aufarbeiten wollen. („Wurde von meinen Eltern nicht geliebt, jetzt liebe ich meine Kinder umso mehr“)
Kennt jemand dazu Untersuchungen, Forschungen oder ähnliches?
Danke für eure Hilfe
Wie definierst du „eher“? Als „früher“ oder als „mit größerer Wahrscheinlichkeit“?
Ausserdem, was ist für dich eine schwere Kindheit? Das subjektive empfinden, die Eltern hätten einen nicht geliebt, oder das Wandern von Pflegeheim zu pflegeeltern zurück ins Heim etc., weil einen das Amt den alkoholkranken Eltern weggenommen hat (das wären so zwei extreme enden einer skala)
Dann hängt es auch davon ab, wie bewußt dem Erwachsenen seine Kindheit ist, und ob sie verarbeitet würde, ggf mit therapeutischer Hilfe. Denn die Überzeugung, nur ja nicht so zu werden wir seine Eltern, kann zu Überkompensation führen und genauso schädlich sein.
Eher? Meinst du eventuell als Teenager aus der Unterschicht, ohne Ausbildung, geschweige denn jegliche Bildungsperspektiven, Generation Harz 4, der Tag gehört dir? Das arme Baby wäre dann vielleicht leider lediglich ein kurzweiliger bunter Puppenersatz?
Dass Menschen aus schwierigen Lebenssituationen früher geschlechtsreif werden ist bekannt.
Mich interessiert, ob hier wirklich häufiger ein Kinderwunsch vorhanden ist und auch verwirklicht wird, um die Fehler der Eltern auszugleichen. Beziehungsweise ob in der Entscheidung diese Ebene eine signifikante Rolle spielt.
Sie hat den Ausdruck „früher“ nicht verstanden. Dass eine Frau über 20 Jahre lang Kinder kriegen kann weiß sie sicher, abernaber nicht, dasss die Ankunft des ersten zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden kann, je nach Lebensumstände usw der Frau - und bei Männern ähnlich.
"Eine Studie der Universität von Arizona ergab, dass Mädchen früher pubertieren, wenn sie bei der Trennung ihrer Eltern zwischen drei und acht Jahre alt waren und wenn ihre Väter als sozial auffällig gelten, also zum Beispiel Drogen nehmen, gewalttätig sind oder im Gefängnis sitzen. Das gleiche Forscherteam veröffentlichte 2011 weitere Ergebnisse: Kinder kommen früher in die Pubertät, wenn sie in schwierigen Elternhäusern aufwachsen. Evolutionspsychologen folgern daraus: Eine unangenehme Kindheit regt den Körper dazu an, früh zu pubertieren. "
Naja, aber einen Werner Bartens würde ich jetzt nicht zu hoch über den Klee loben. Scheint doch eher ein mit Vorsicht zu genießender Vertreter seiner Zünfte zu sein.
Valdez, gibt es eigentlich einen logisch nachvollziehbaren Grund dafür, warum du dich zu allen möglichen Themen, von denen du offensichtlich keine Ahnung hast, mit meist wenig bis überhaupt nicht konstruktiven Beiträgen zu Wort meldest?
Das Glück eines Kindes hängt nicht zwingendermaßen mit dem geldbeutel der Eltern zusammen. Nur weil eine Familie arm ist, heißt das noch lange nicht, dass die Kinder eine unglückliche oder sonstwie schlechte Kindheit erleben. Und auch gutverdiendende oder sogar wohlhabende Menschen können ganz garuenhafte Eltern sein.
Und die Eingangsfrage zielt eindeutig nicht darauf ab, dass die Kinder von Eltern mit eigner schlechter Knidheit als Puppenersatz dienen sollen, sondern darauf, dass diese Eltern es besser machen wollen als die eigenen Eltern.
Ich bin verwirrt. Was hat diese Studie mit der Frage zu tun? Nur, weil die Pubertät früher einsetzt, bekommt man nicht auch früher Kinder. Und der Einfluss bestimmter Lebensumstände auf die körperliche Entwicklung bedeutet nicht ä, dass er auch spätere bewusste lebensentscheidungen beeinflusst.
Das Mädchen aus prekären Verhältnissen öfter früh (also minderjährig) schwanger werden, stimmt, GLAUBE ich. Jedenfalls so oft, dass für diese Zielgruppe spezielle Präventionsprogramme gibt.
Es ist für sie wohl (gefühlt) oft die einfachste Möglichkeit, aus ihrer Herkunftsfamilie rauszukommen, Geld zu kriegen (vom Amt) und (vermeintlich) selbständig zu sein. Man braucht keine Ausbildung, es kostet zunächst nichts… bloß poppen…
Sorry wenn das sarkastisch klingt, aber ich habe es einfach zu oft gesehen…
Da wäre es mal schön, wenn Du den Begriff „schwierige Kindheit“ etwas spezifizieren würdest. Tendenziell gehen frühe Schwangerschaften mit einem niedrigen Bildungsgrad einher. Ich würde eher mal in diese Richtung weiterdenken.
Na ja, nicht zwangsläufig. Aber einen Zusammenhang sehe ich da durchaus. Denn die Pubertät geht ja nicht nur mit körperlichen Umstellungen einher. D.h. das Interesse am anderen Geschlecht wächst, und damit dann eben auch das Ausleben von Sexualität. Und wenn dies dann in einem Umfeld stattfindet, in dem zudem dann auch noch kein/geringer Wert darauf gelegt wird, dass die Kinder wissen, was die Konsequenzen hiervon sein können, und wie man denen geeignet vorbeugt. Dann befindest Du Dich schon auf der Schnellstraße Richtung Nachwuchs. Und wenn dann dazu kommt, dass die Eltern selbst auch so zu einem selbst gekommen sind, und dies als „normal“ ansehen, weil dies schon Tradition in der Sippe hat, dann passt das alles wunderbar zusammen.
Und im Rahmen dieser „Familientradition“ mag dann eben auch noch reinspielen, dass man sich vom kleinen Baby dann die Zuneigung erwartet, die man selbst aktuell nicht mehr von den eigenen Eltern bekommt, dass auch die Eltern so zur eigenen Wohnung gekommen sind, in der sie Ruhe vor den nervenden eigenen Eltern hatten, dass damit dann auch eine höhere staatliche Unterstützung einhergeht, …
Wobei letzterer Punkt mE tatsächlich eine Gefahr ist: Natürlich ist es gut, dass es Kindergeld gibt. Aber gerade das Modell der mit der Zahl der Kinder steigenden „Vergütung“, fordert natürlich sicherlich gewisse Menschen auch dazu heraus, sich einen Stall Kinder als zusätzliche Erwerbsquelle anzuschaffen.
das stimmt natürlich. Wobei ich mich eher an die ursprüngliche Frage halte - Lehrerfehler vermutlich. Ich lese, was da steht, anstatt mich mit dem zu beschäftigen, was ich meine, dass der andere gewollt haben könnte (kein versteckter Vorwurf, ich weiß, dass du lesen kannst)
Das war nur eine direkte Antwort auf deine Aussage:
Was die Ursprungsfrage angeht, habe ich mich bewusst raus gehalten, weil ich das darin enthaltene Argument mit der gewünschten wissenschaftlichen Hinterlegung weder verifizieren noch falsifizieren kann. „Bauchgefühl“ und andere Erklärungsansätze waren hier ja nicht gewünscht. Trotzdem gibt es sie natürlich, und diese sind - auch ohne konkrete wissenschaftliche Erklärung - nicht nur jeder für sich zumindest bedenkenswert, sondern insbesondere auch in der Kombination miteinander durchaus schlüssig. Und zwar ohne den Ansatz aus der Ausgangsfrage. Das ist zumindest ein starkes Indiz dafür, dass der Ansatz aus der Ausgangsfrage eine höchstens untergeordnete Rolle spielen dürfte. Aber ein Indiz ist natürlich kein wissenschaftlicher Beleg.
"Predictors of Latent Growth in Sexual Risk Taking in Late Adolescence and Early Adulthood"
The goals of this study were to examine latent growth in a composite index of sexual risk taking […] High initial levels of risk were attributable to early adolescent family structure, the expectation of teenage parenthood, early autonomy from parents, young age at dating initiation, and delinquency.
Longitudinal Follow-up of Poor Inner-city Youth Between Ages 8 and 18: Intentions Versus Reality At age 9.4 ± 0.5, 94% of participants felt it unlikely they would try marijuana; 93% felt they were unlikely to get arrested; 92% felt they were likely to attend college or trade school; 81% did not know one could become pregnant with first-time sex. Age 18.1 ± 0.8 outcomes showed that 33% had used drugs, 33% had been adjudicated, 19% had school failure, and 20% had become parents. Fifty-six percent had ≥1 TAE. No relationship was found between childhood perceptions and intentions and documented outcomes. Odds of having a TAE increased with greater exposure to violence and poorer home environment.
Social Class, Family Formation, and Delinquency in Early Adulthood We find that family and neighborhood advantage are negatively associated with transitions into marriage, cohabitation, and parenthood, yet positively associated with educational attainment