Menschenrechte sind bei Bayern München peinlich

Was meint Uli Hoeneß, wenn er einem bezüglich der Katar-Kontakte des Vereins kritischen Fan zuruft: „Ihr Auftritt war peinlich! Das ist hier der Fußballclub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International!“ ?
Ist es also für einen finanzstarken Fußballclub peinlich, sich um Menschenrechte zu kümmern? Muss man sich schämen, wenn man als Fußballfan Bauchschmerzen bekommt, wenn der eigene Verein über (z. B. nepalesische) Leichen geht, solange die Kasse stimmt?"
Könnt ihr mich sicher erklären…

Hallo,

das braucht man nicht weiter zu erklären.
Fussball ist schon seit langem Big Business in reinster kapitalistischer Form. Da stören moralische Bedenken nur.
Einer der Gründe, warum ich zum Zugucken nur noch in die 5. Liga gehe.

&tschüß
Wolfgang

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Katar ist potentieller Gaslieferant, da gibt es grundsätzlich keine Bedenken zu nichts.

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Hallo,

Jain.

Bayern München ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Die Ausrichtung der Interessen ist dem Verdienstwillen der Aktionäre unterworfen. Und es ist peinlich anzunehmen, dass Bayern München seine Gewinne freiwillig mindert, nur weil die Fans das wollen.

Die Fans sind in dieser Konstellation die Konsumenten. Sie könnten ja mit den Füßen abstimmen…

… wenn sie den wollten.

Und natürlich muss man hier Ums Hoeneß betrachten. Der Mann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Millionär im dreistelligen Bereich. Er fühlt sich deutlich über dem Plebs und seinen dummen Ideen stehend. Quasi auserwählt. Ich erinnere mich noch, wie er beleidigt schaute, als ihm gewahr wurde, dass ihm der Knast nicht erspart blieben würde - als wäre er vergleichbar mit einem „richtigen“ Straftäter.

In die selbe Kerbe schlug Frau Kaltten:„Wer würde denn mit uns tauschen wollen?“

Grüße
Pierre

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Wobei er damals extrem schnell Freigang bekam, angeblich hatte das nichts mit seiner Prominenz zu tun…
Interessant, dass ein verurteilter und angeblich tief geläuterter Straftäter nicht findet, er müsse bei möglichem Unrecht vielleicht doppelt genau hingucken - ok, das ist vollkommen unrealistisch gedacht, ich weiß.

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Jo mei, der Uli und der FC Bayern.
Mit Kritik konnten er und seine älteren Offiziere noch nie umgehen.
Aber sonst ist er ein herzensguter Patrone,
la Familiga duldet keine Verräter.

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Das geht ab dem Label „Amateurliga“ (in D tw. 3., zumindest 4. Liga, in Ö bereits punktuell ab der 2. Liga), auch wenn hier ebenfalls bereits die Kohle sich immer mehr in den Vordergrund drängt, allerdings im „Very Small Business“ und nicht gerade gewinnorientiert, sondern um den Verein über Wasser zu halten.

PS: Ich liebe meinen Stadtliga-Verein, auch wenn es am Wochenende eine Niederlage im traditionellen rot-schwarzen Arbeiter-Bezirksderby gab - heute unvorstellbar, dass beide Vereine vor >25 Jahren „professionellen“ Fußball spielten.

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Und Uli Hoeneß ist alleiniger Kommanditist der MONTANA Energie-Handel GmbH & Co. KG - alles klar mal wieder…

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Hallo,
und damit die Aufregung nicht abflacht - ich bin seit 50 Jahren FC.Bayern-Fan und auch Fan von U. Hoeness, womit ich nicht sagen will, dass mir alles gefällt, was da in München, speziell in der Katar-Sache getan und geschrieben und gesagt wird.
Aber solange wir Deutschen Geschäfte mit China machen oder zulassen, dass unsere Waffen in solchen Ländern landen, wo sie nichts zu suchen haben (damit ist nicht die Ukraine gemeint), solange halte ich diese Diskussion um die Bayern für scheinheilig - Feuer frei.
Gruss
Czauderna

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Naja, der von mir zitierte Ausspruch von Hoeneß ist ein klares Eingeständnis, dass das Leiden von Menschen in Katar ihm völlig egal ist. Das finde ich schlimm.

Du vergleichst einen deutschen Fußballclub mit der deutschen Wirtschaftspolitik, also Äpfel und Birnen.
Und vergisst, dass Dein Verein sehr wohl selbst bestimmen kann, von wem er Geld nimmt und sich damit vor dessen Karren spannen lässt.

Die deutsche Wirtschafts- und Außenpolitik ist da von zig anderen Faktoren abhängig, Erdöl und Gas ist für D lebensnotwendig, die größten Reserven kommen dummerweise aus Despotenländern in denen Menschenrechte eher untergeordnet sind.

Es besteht für den FCB kein unbedingter wirtschaftlicher Zwang, gerade Qatar auszuwählen und jahrelang aus Marketinggründen dort Trainingslager abzuhalten.

Gerade der FCB, der reichste deutsche Club mit seiner internationalen Strahlkraft, könnte sich auch andere Quellen suchen,

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Kleine Anekdote am Rande:
In Mittelösterreich hörte ich einmal:
„Normalerweise tät ich die Bayern ja hassen, aber sie spielen einfach zu schön!“

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Es besteht aber auch kein Zwang für die Mitglieder des FC Bayern (meines Wissens der mitgliederstärkste Verein in Deutschland) und die zigtausende Bayernfans, die jede Woche in die Stadien strömen, ihren Spaß höher und wichtiger einzustufen, als den hundertfachen Tod und die tausendfache Ausbeutung pakistanischer und anderer (Sklaven –) Arbeiter in Katar.

Würden Mitglieder und Fans anders reagieren, würde sicher auch die Vereinsführung des FC Bayern sehr schnell entsprechende Konsequenzen ziehen.

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Ich arbeite für ein Unternehmen, das in Schanghai fertigt. Darüber werden unsere Kunden auch nicht im unklaren gelassen. Nicht ein einziger hat bisher auf unsere Hammerschnäppchen verzichtet, weil in China keine Menschenrechte gelten. Da ist den Leuten mit den knappen Geldbeuteln immer das Hemd näher als die Hose.
Warum sollte das bei einem Fußballverein anders sein?
Ich halte den FC Bayern und Hoeness trotzdem für eine Schweinebande, aber das hat nix mit Katar zu tun

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Seltsam - es gibt nur noch einen einzigen Anbieter von Brillen in D, zu dem ausnahmslos alle Leute gehen, die welche benötigen?

Das glaube ich Dir nicht.

Schöne Grüße

MM