Merkwürdige Gnadenerlasse

Hallo Wissende,

ich hoffe, ich bin hier richtig. Ich probiers mal:

Von der zivilisierten Menschheit wurden Verfahren für oder gegen irgendwelche Erscheinungen erdacht, die sich zunächst als grausam anhören, bei näherem Hinsehen jedoch eine gewisses Gnade erkennen lassen.

Beispiele:
Hexen, Irrgläubige und andere Todsünder wurden verbrannt. Dies war aber, wie ich mal gelesen habe, ein Akt der „Liebe“, weil der Todsünder schon seine Strafe empfangen hat und daher im Jenseits nicht mehr der ewigen Höllenstrafe rechnen mußte. Naja, lieber auf Erden 20 Minuten brennen als im Jenseits eine ganze Ewigkeit!

Wie Christus wurden zum Kreuzestod Verurteilte vor der Hinrichtung ausgepeitscht. Damit wurde ihre Widerstandskraft gebrochen und der Tod auf dem Kreuz trat bereits nach Stunden ein anstatt einige Tage zu dauern. Also auch hier: kurze Zeit höllische Pein eintauschen gegen endlos lange Quälerei.

Henkersmhalzeit = es sich im Angesicht der Hinrichtung nochmals richtig gut gehen lassen.

Es gab sicherlich im Mittelalter (oder sogar noch heute) Fälle von existenzbedrohenden Verboten durch die Behörden, die durch irgendwelche merkwürdigen Genehmigungen kompensiert werden sollten.

Weil ich damit eine bestimmte Theorie untermauern möchte frage ich Euch: Wißt ihr noch mehr solche oder ähnlich gelagerte Fälle von merkwürdigen Gnadenanlässen?

Wolfgang D.

Hallo Wolfgang,

oft werden in Diktaturen oder durch Geheimdienste unter Folter (erlogene, aber propagandistisch verwertbare) Geständnisse erzwungen, die dann -als zynischer Gnadenakt der Folterer- die Todesstrafe/Hinrichtung aufschieben oder aufheben.
Das könnte in deine Theorie passen.

Freundliche Grüße
rotmarder