Messaufbau für Messung Geräuschpegel Heizung

Hallo,

Ziel ist es, die von einer zentralen Heizungsanlage verursachten Geräusche (Rauschen, Klopfen) über einen Zeitraum von mehreren Tagen zu messen. Dabei geht es nicht um den absoluten Pegel sondern um die Veränderung des Pegels über die Zeit. Damit soll z.B. nachgeprüft werden, ob die Geräusche tageszeitabhängig variieren, ob es eine Nachtabsenkung gibt und wann diese beginnt und endet, ob die Klopfgeräusche zu bestimmten Zeiten gehäuft oder in regelmässigen Abständen auftreten.

Ich habe einen Raspberry Pi und bin in der Lage, Audio oder andere Daten von USB kontinuierlich einzulesen und auf der externen Platte abzuspeichern. Auswerten würde ich mit Audacity, eventuell auch Sox, auf PC/Linux.

Ich suche dafür nach einem geeigneten Mikrofon, möglichst mit USB-Anschluß, das für diese Zwecke geeignet ist, d.h. mit einem Messbereich ab ca. 30dBA. Das Teil sollte nicht mehr als 50€ kosten. Hat jemand Erfahrung mit einem ähnlichen Messaufbau? Ist das überhaupt der richtige Ansatz, und falls nicht, was wäre eine Alternative?

Grüße
A.

Hallo,

willst Du die Aufzeichnungen nur aus Neugier für Dich selbst machen? Oder willst Du damit rechtliche Interessen zum Beispiel gegen einen Vermieter durchsetzen.

Im zweiten Fall würde ich die Aufzeichnungen nicht mit einer selbstgebastelten Installation vornehmen lassen sondern mit einem geeichten Messgerät für die Lautstärke.

Grüße
Pierre

Hallo,
30 dB ist sehr wenig.
Hast du schon über ein Körperschall Mikrofon nachgedacht?
Gibt es z.B. im Musik Geschäft als Tonabnehmer für Musikinstrumente.
Hab ich allerdings noch nicht als USB Variante gesehen.

Ja. Es geht erst mal nur um Argumente gegenüber der Hausverwaltung.

Das hatte ich noch nicht auf dem Schirm, aber das könnte passen. Leider finde ich zu diesem Thema im Netz nur Bastelanleitungen und teure Geräte für Spionagezwecke.

Hallo!

Du willst tagelang aufnehmen, und die Aufnahme dann noch danach analysieren, wann es wie lang gerauscht und geklopft hat. Die Analyse dauert dann ja drei mal so lang wie die Aufnahme, wenn da noch jede Menge Hintergrundgeräusche mit drin sind.

Ein Körperschallmikro direkt am Heizkörper ist da besser, weil es eben nur die Geräusche der Heizung aufzeichnet, und nicht die Umgebungsgeräusche. Vermutlich kannste am Pegel in Audacity direkt ablesen, wann es rauscht und klopft.

Wenn ich mal so suche, bekomme ich von Amazon direkt schon Gitarrentonabnehmer für unter 15€ angezeigt, allerdings mit Mikrofonausgang, und man braucht noch das richtige Kabel. Für den Preis kann man wenig falsch machen, finde ich. Zugegeben, man braucht zusätzlich eine USB-Soundkarte.

Wie bereits geschrieben, mit der Lösung hast du keine belastbare Aussage über die Lautstärke, andererseits wird es schwer, ein geeichtes Messgerät zu finden, das 24 Stunden präzise aufnimmt. Aber natürlich kann man den Lautstärkepegel zu verschiedenen Zeiten messen und die Aufnahme dann nur noch nutzen, um Zeitpunkte und Häufigkeit zu ermitteln.

Ausser dem Grundrauschen gibt es keine Hintergrundgeräusche. Die Analyse dauert auch nicht lange. Sox liefert mir den mittleren Pegel für jedes 100ms-Intervall, mit einem Skript identifiziere ich die Ausreißer und die höre ich mir mit Audacity genauer an. Das funktioniert schon recht zuverlässig für das Klopfen und mit einem simplen Headsetmikrofon.

Es geht, wie schon gesagt, nicht um eine gerichtsverwertbare Messung sondern erst mal nur darum, dass für mich selbst festzustellen, wie sich das Rauschen und das Klopfen über die Zeit verändert.

Ihr habt nicht zufällig eine Pellet-Anlage im Haus? Erinnert mich so an meine Projektwohnung in München. Der Rüttelrost der Pellet-Anlage machte ordentliche Hammergeräusche, und die Förderschnecke surrte/brummte auch immer laut vernehmlich. Da wurde dann ein richtiges Gutachten erstellt, und der Gutachter brachte einen ganzen Wagen voll Technik mit, die dann im ganzen Haus verteilt wurde. Der Vorführeffekt des Abrüttelsiebs führte dann noch zu einer netten Staubexplosion, bei der der Mitarbeiter des Herstellers nur von Glück sagen konnte, ohne größere Verletzungen davon gekommen zu sein.

Nein, es handelt sich um eine mit Gas betriebene Nahwärmeanlage, die 20 Reihenhäuser versorgt.

Läuft da die Pumpe nicht rund?

Meine Frage bezog sich eigentlich nur auf das Equipment für das Aufzeichnen der von der Heizung ausgehenden Geräusche. Das läuft derzeit mit einem simplen Headsetmikrofon schon ganz gut. Eventuell werde ich mir noch einen Tonbnehmer für Gitarre besorgen, wie von @Bernd54 und @sweber vorgeschlagen, aber mehr als technische Spielerei.

Wenn ich das wüsste, dann könnte ich mir den Aufwand mit dem Messen sparen ;). Ich habe momentan noch keinen Zugang zu der Heizzentrale.

Es geht um zwei Effekte, die möglicherweise zusammenhängen. Zum einen ist das Grundgeräusch lauter als in der Vergangenheit. Das kann ich natürlich nicht nachweisen. Erstens ist mein Aufbau nicht geeignet, da nicht geeicht, und zweitens habe ich keine Vergleichsmessung aus der Zeit, als es weniger laut war.

Zum anderen ist sporadisch ein Klopfen zu hören. Ich kann es mit der oben angesprochenen Analyse des RMS-Pegels der aufgezeichneten Audiodateien ziemlich zuverlässig lokalisieren. Es tritt etwa drei, vier mal pro Stunde während einigen Sekunden im Abstand von etwa einer Sekunde auf.

Daneben pulsiert der Pegel des von der Heizung ausgehenden Grundrauschens in einem Intervall von etwa 20 Minuten, dh, der Pegel des Rauschens geht für etwa zwei Minuten um rund 0,5dB herunter. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob diese Schwankungen nicht von meinem Meßaufbau verursacht werden, nach dem Motto: wer misst, misst Mist.

Das könnte von Temperaturschwankungen in den Leitungen herrühren. Wenn die ungünstig befestigt sind (z.B. Rohrschellen ohne Gummieinlage) entladen sich mechanische Spannungen durch Längenausdehnung impulsartig.