Messgerät gesucht

Hallo,

ich habe ein Riesen-Problem mit meiner Mietwohnung:

Der Fußboden summt und vibriert nachts; das zwar nur ganz leicht, aber doch so monoton und persistierend, daß ich ständig davon aufwache, manchmal bis zu 5 Mal in der Nacht. Das Vibrieren kommt meiner Ansicht nach aus der Wohnung unter mir (Vielleicht ein dort an der Zimmerdecke befestigter Kühlschrank? Das ist natürlich Quatsch, aber so hört es sich an). Der Besitzer der Wohnung unter mir streitet aber jedes Verursachen des Vibrierens, bzw. des Summens ab und 100%ig sicher, dass es aus seiner Wohnung kommt, kann ich mir letzten Endes nicht sein (Stichwort „Schallbrücke“).

Beim Miterschutzverein sagte man mir, dass ich meinem Vermieter die Störung melden und nachweisen muss. Das Problem dabei ist, dass das Summen/Vibrieren so leise ist, dass man, um es zu hören, schon mit dem Ohr am Fußboden horchen muss. Aus diesem Grund fällt es auch nicht groß auf und stört nur, wenn man nachts schläft und sozusagen an der „Matratze horcht“.
Steht man einfach im Raum, kann man es gar nicht hören/fühlen. Ein weiteres Problem dabei ist, dass es nur nachts auftritt, das macht einen eventuellen „Lokaltermin“ mit dem Vermieter ziemlich aussichtslos.

Bei Lärm von solch geringem Ausmaß stößt man bei seiner Umgebung/Nachbarn nicht gerade auf Verständis, man gilt als hysterisch und überkandidelt, wenn man davon aufwacht, sich gestört fühlt etc. Leider.

Ich habe im Moment nur noch die Möglichkeit, das Summen irgendwie zu messen, um dann meinen Vermieter mit dem Ergebnis zu konfrontieren.

Meine Frage an alle Experten, die in dieser Sache mit mir fühlen und mir helfen möchten, lautet nun: gibt es Meßgeräte, die solch schwache Töne, bzw. Vibrationen messen können? Wenn ja, wo gibt es die? Kann man solch ein Gerät vielleicht auch ausleihen? Ich kann mir vorstellen, dass ein solcher Heim-Seismograph, wenn es ihn denn gibt, wahrscheinlich nicht billig wäre.

Kann mir jemand helfen? Ich bin ziemlich verzweifelt, kann nur noch jede 4te Nacht durchschlafen und weiß keinen Rat mehr. Ausziehen/Wohnungswechsel ist im Moment finanziell nicht drin. Help!

Danke im voraus für jede ernst gemeinte Anregung und jeden Hinweis.

Felixe

Hallo Felixe,

Der Fußboden summt und vibriert nachts; das zwar nur ganz
leicht, aber doch so monoton und persistierend, daß ich
ständig davon aufwache, manchmal bis zu 5 Mal in der Nacht.
Das Vibrieren kommt meiner Ansicht nach aus der Wohnung unter
mir (Vielleicht ein dort an der Zimmerdecke befestigter
Kühlschrank?

Das könnte ein Trafo sein.
Möglicherweise aber auch dein Radiowecker oder deine Nachttischlampe.
Du solltest zuerst einmal alle deine Elektrogeräte ausstecken und hören ob sich dann etwas ändert.

Möglicherweise liegt das Problem auch an deinem Bett, wenn es als Resonanzverstärker funktioniert.

Eine andere Frage ist die deiner psychischen Verfassung. Ich will dich jetzt nicht für Verrückt erklären, aber eine übermässige Geräuschempfindlichkeit, ist meist meist ein Symptom und nicht das eigentliche Problem. Stehst du irgendwie unter Stress?

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Da wird Dir vermutlich nur der Einsatz eines Sachverständigen für Schall helfen. Der könnte Luft- und Bodenschwingungen und auch evtl. Infraschall (also außerhalb der Hörgrenze) messen.
Bodenschwingungen können auch von außerhalb (Industriebetrieb) übertragen werden.
Gibt es in der Nähe Industriebetriebe?

Nur wenn bei Dir Schwingungen/Schall auftreten, die nachts oberhalb der für Wohngebiete zulässigen Grenzen liegen, kannst Du etwas machen.

Es kann nur in Deiner Wohnung und nirgendwo sonst auftreten. Wenn also andere M. nichts bemerken, heißt das gar nichts.

Gruß:
Manni

Hallo Felixe,
das von Dir beschriebene Problem ist knifflig! Ähnlich wie bei einem undichten Flachdach, wo man auch nie weiß, wo das Wasser in eine solche Dachkonstruktion eindringt (und unerkannt weiter fließt, bis es irgendwo austritt), genau so schwierig ist es, Emittenten derartiger Schwingungen fest zu machen.
Ich persönlich sehe derzeit 2 Möglichkeiten, wie Du die Sache weiter verfolgen kannst:
a) den/die Emittenten ausfindig machen und danach Einfluss nehmen, oder
b) versuchen, die schlafstörenden Schwingungen auf ein nicht störendes Maß zu reduzieren.
.
Zu a)
Es wäre zu klären, ob das Geräusch schon immer da war; oder hat sich nachträglich etwas in Deinem Umfeld verändert?
Ist das Geräusch auch tagsüber präsent, oder nur zu bestimmten Zeiten?
Liegen die Frequwenzen (subjektiv gesehen) im oberen, mittleren oder unteren Bereich?
So könnte man sich langsam herantasten. Doch das Ganze ist aufwändig.
.
zu b)
Du beschreibst, dass die störenden Vibrationen im Raum stehend nicht zu bemerken sind.
Also nur, wenn Du den Kopf auf das Kissen legst?
Denkbar wäre eine stehende Welle an dieser Stelle, genau ungünstig in Kopfhöhe. Das könnte man versuchsweise dur Veränderung der Bett- oder Körperposition einmal prüfen (zur Not einmal anders herum legen im Bett, auch wenn es gewöhnungsbedürftig aussehen sollte)
Die andere Möglichkeit wäre, dass durch Schallübertragung (primär Körperschall aufgrund fester Kopplung Bauteile/Bett) die Vibrationen übertragen werden.
Dann könnte das Unterlegen von Silentblöcken (mindestens 8 bis 10mm dick) unter den Aufstandsfüßen des Bettes Linderung bringen.
Nun ist es aber so, dass auch ein Kopfkissen ein federndes Element ist und die Schwingungen auffangen müsste. Daher vermute ich, dass es eine stehende Welle in Kopfhöhe sein könnte.
Einfach versuchen: Kopf an die Füße und/oder Bett versetzen.

Dem Problem mit Messgeräten zu leibe zu rücken, ist müßig. Selbst wenn man Ergebnisse erhielte, so wäre die Frage: wo sollen die Anforderungen, wo die Grenzwerte sein, ab deren Überschreitung Du aktiv werden könntest? Es gibt sie nicht. Das entscheidende Maß ist der Schalldruck, gemessen in Dezibel über A-Filter.
Und da wirst Du mist Sicherheit kaum einen leisen Ausschlag auf der Skala erhalten, geschweige denn eine Überschreitung des nachts zulässigen Schalldruckes nachweisen.
Bedeutet: bevor Du richtig Geld ausgibst, um messtechnisch irgend etwas zu messen und dann mit irgendwelchen Werten ausgerüstet den Knüppel gegen den Untermieter (bildlich gesprochen) richtest, versuche vorerst einmal den güldenen Weg, nach entsprechenden Gedanken eigene Lösungswege zu kreiieren.
-…-…-…-…–.
Viel Erfolg, Gruß: Klaus

Hallo Klaus, Manni und Peter,

vielen herzlichen Dank für Eure raschen Antworten, die ja zum Teil richtige Expertisen sind! Wenn sie mir auch nicht gerade viel Hoffnung darauf machen, dass ich das Problem anders als durch einen Wohunungswechsel werde lösen können. Schade. Aber die Gewissheit, dass man immerhin alles Mögliche versucht hat, das Problem in den Griff zu bekommen, ist ja auch schon etwas wert.

Es freut mich sehr, dass ich so gute Reaktionen auf meine Frage erhalten habe.

Danke dafür und Viele Grüße

Felixe

Hallo,

Du könntest Dich mit Deinem Problem vertrauensvoll mal hierhin wenden:
http://www.igzab.de/
http://www.brummton.net/
Da geht es zwar eigentlich um das Infraschall Phänomen „Brummton“, aber diese Leute können Dir vielelicht sagen, womit Du Deinen Ton halbwegs kostengünstig einfangen könntest.

Eine Möglichkeit fällt mir noch ein…nimm ein Glas, das Du als Resonanzkörper benutzt, halte es mit der Öffnung an die Wand oder den Boden und dann das Ohr an den Glasboden, so könntest Du evtl ausmachen wo es lauter und leiser ist, vielleicht lässt sich ja doch so der Quelle beikommen.

Eine Luftpumpe/Luftsprudler (Membranpumpe fürs Aquarium) könnte für solche Geräusche auch in Frage kommen.

Gruß
Maja

Hallo,

Es freut mich sehr, dass ich so gute Reaktionen auf meine
Frage erhalten habe.

…da fällt mir noch etwas ein:

Stelle mal ein paar Plastik- Trinkbecher mit Wasser auf die Stellen mit vermuteten Vibrationen des Bodens.
Wenn auf der Wasseroberfläche Bewegung zu sehen ist, vibriert etwas.
Vllt. hat der andere M. an der Decke einen Trafo für seine 12V- Strahler?

Gruß:
Manni

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Hallo,

Selbst wenn man Ergebnisse erhielte, so wäre die Frage: wo
sollen die Anforderungen, wo die Grenzwerte sein, ab deren
Überschreitung Du aktiv werden könntest? Es gibt sie nicht.

Doch: z.B. TA Lärm (Wohngebiete)

Das entscheidende Maß ist der Schalldruck, gemessen in Dezibel
über A-Filter.
Und da wirst Du mist Sicherheit kaum einen leisen Ausschlag
auf der Skala erhalten,

?? Falsch.
Was meinst Du, wie schnell 35 dB(A) erreicht und überschritten sind!

geschweige denn eine Überschreitung
des nachts zulässigen Schalldruckes nachweisen.

Es gibt aber noch den Infraschall. Und den kann man messen auch wenn man sonst nichts „hört“.

Bedeutet: bevor Du richtig Geld ausgibst, um messtechnisch
irgend etwas zu messen und dann mit irgendwelchen Werten

Irgendetwas? Du kannst dB(A) als Lärm und mm/s (mm/s²) als Erschütterung messen. Das ist nicht irgend etwas und es sind nicht irgend welche Werte, sondern genau die Werte, für die es zulässige Belastungen in Wohngebieten gibt.

Der Aufwand hierzu ist nicht gering, aber es ist nicht aussichtslos.

Gruß:
Manni

Vielen Dank nochmal Euch allen für Eure guten Ideen und Eure Hilfe!
Viele Grüße
Felixe

Kleb dir Gummi- oder Filzdichtungen (gibt es für Möbel) an
die Bettbeine und du kannst unbeschwert an der Matrze horchen.