Metallentfernung nach Sprunggelenksfraktur

Hallo,

Weiß jemand, wann/warum die Metallentfernung nach einer Bimalleolären Sprunggelenksfraktur bereits nach 6 Monaten erfolgen soll? Bin erwachsen (also kein Wachstum mehr), habe eine Platte und Schrauben bekommen, die in 6 Monaten wieder entfernt werden sollen (Bruch war erst kürzlich).
Gibt es hier unterschiedliche Ansichten der Ärzte? Ich dachte eigentlich, empfehlenswert wäre ca. ein Jahr.

Vielen Danke für die Antwort!

frühestens nach 6 Monaten, je älter je länger
Hallo Elke,

habe ich auch immer gedacht bei Weber A-C Fraktur. Ein Jahr ist so die gängige Frist, wurde bei meinem Sohn mit 24 auch so gemacht (Weber C) 1 Titanplatte, 6 Schrauben.

Es gab ja schon oft Diskussionen, die Dinger drin zu lassen, aber… siehe Link!
Je früher alles rauskommt, um so besser, der Eingriff ist sowieso der Gleiche, man hat es dann früher hinter sich.

Nach Osteosynthese-OP:

Nach 6 Wochen Vollbelastung
Nach 3 Monaten Sport erlaubt
Metallentfernung frühestens nach 6 Monaten

Interessant:
http://www.unfallchirurgen.at/download/agenda/32_gre…
Zitat aus Link:
Je jünger, desto eher die Metallentfernung.
Je später eine Metallentfernung durchgeführt wird, desto schwieriger ist sie. (von: Österr. Gesellschaft für Unfallchirurgie) Gründe hierzu siehe im Link.

Gruß, Renate

Hallo Elke,

ich habe seit 8 Monaten eine Platte mit Schrauben im Unterarm.

Es heisst, nach 6 Monaten sind die Knochen definitiv verheilt und die Platte nicht mehr vonnöten (Röntgenkontrolle bestätigt dies). Je länger man danach zuwartet, desto mehr verbindet sich die die Platte mit dem Knochengewebe (wächst ein), was beim Entfernen zu Komplikationen führen kann. Soweit die Meinung der meisten Mediziner.

Ich selbst stehe momentan ebenfalls vor der Frage, die Platte entfernen zu lassen - oder nicht. Der Opertateur vom Krankenhaus sagt ‚drinbleiben - die tut nix‘, der behandelnde Orthopäde sagt ‚raus damit - das gibt sonst später Probleme‘. Ich kanns mir also aussuchen! was meine Welt nicht einfacher macht…

Beste Grüße
Maralena

Hallo Renate,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Ich werde das Metall auf jeden Fall entfernen lassen, da es ja Fremdkörper ist und mir ausserdem eine Entfernung von meinem Chirurgen geraten wurde.
Danke auf für den Link, sehr interessant.

Mich hat nur irritiert, dass mein Chirurg von Anfang an von 6 Monaten gesprochen hat (bin über 40) und ich eigentlich eher immer höre, dass 12 Monate gängig sind. Probleme habe ich keine damit, ich könnte gut 9 Monate oder 12 warten.

Kann es sein, dass es mit der Narkoseart zusammenhängt, da ich mich für die Spinalanästhesie/Periduralanästhesie entschieden habe?

Viele Grüße
Elke

Hallo Maralena,

auch dir danke für deine Antwort.
Soweit ich weiß, hängt die Entfernungszeit des Metalls auch vom Bruch ab, da die Belastung auch unterschiedlich ist.

Entfernen lassen werde ich die Platte auf jeden Fall. Das steht für mich schon fest. Ich empfinde es nur als etwas verwirrend, dass die Meinungen des Zeitpunkgs etwas auseinanderzugehen scheinen.

Bin gespannt, wie Du dich entscheidest.

Wäre das bei Dir mit Vollnarkose verbunden?

Viele Grüße
Elke

Mit der Narkose hat das in jedem Falle nichts zu tun.
Wenn man bei einem Patienten mit kürzeren frißten zufrieden ist, liegt dass normalerweise in erster Linie am körperlichen Zustand des Patienten: Dass bei alten(bei Medizinern heißt nale in der Regel 60 aufwärts) schlechter verheilt ist klar: die bewegen sich nicht was für die konsolidierung des neugebildeten Knochen wichtig ist; die haben kaum muskuläre Führung in den Gelenken; die haben in der Regel eine Propriozeption die sich zwischen 0 und nicht vorhanden bewegt. Bei „fitten“ Patienten kann man sich durchaus mit 6 Monaten zu frieden geben(bei konsequenter physiotherapie würden streng genommen bei gelenknahen Fx sogar 3-4 Monate ausreichen)

Zu dem Ruasnehmenlassen der Osteosynthesematerialien:
Laß dich NIEMALS davon abbringen die Implantate entfernen zu lassen, solange du ansatzweise selbstständig bist: Auf die dauer kann sich durch die Fremdkörerraktion ein Granulom ausbilden, das dir dann fröhlich den Knochen zerstört= du hast trotz der extra Platte nen höheres Frakturrisiko als ohne(nach ein paar Jahren)

Ich würd dir auch in jedem Falle raten dir Physeotherapie verschrieben zu lassen: Geh zu einem der Fit in Propriozeptionstraining ist(notfalls frag mal bei niedergelassenen Orthopäden wer sich auf dem gebiet auszeichnet im Umkreis): Durch die Frakturen des Sprungelenks gehen in der Regel gerne mal Bänder zu bruch, die zwar verheilen aber nicht ad integrum, sondern als defektheilung. Dazu kommen meistens nicht 100%ige Knochenkongruenz. Alles beides führt zu einer Gelenkinstabilität und einer potentiellen Fehlbelastung, was wiederrum das Athroserisiko stark erhöht. Durch propriozeptives Training lernst du das Gelenk durch unbewußte Muskeltonisierungen zusätzlich zu stabilisieren, was der Athrogenese entgegenwirkt.
Mark zwar im Moment nicht viel unterschied machen, ob du sowas machst oder nicht, aber wenn du die ersten Beschwerden hast, ist es in der Regel zu spät da noch was konservativ zu retten.

Gute Besserung
Tiallu

Hallo Tiallu,

ganz herzlichen Dank auch für deine Antwort.
Ich werde die Metallentfernung auf JEDEN FALL machen lassen.
Ich dachte nur, mit vielleicht 9 Monaten oder 12 wäre ich auf der sichereren Seite.

Elke

Hallo,

nein, eine Vollnarkose wäre bei mir (Handgelenk) nicht notwenig . Die Platte würde entfernt, wie sie rein kam. Der Arm wurde in/ab der Achselhöhle narkotisiert (sagt man das so?). Müsste beim Bein auch machbar sein.

War nicht ganz lustig. Der Arm war ca. 36 Stunden lang taub - wie tot. Allerdings hatte ich in dieser Zeit auch keine Schmerzen.

Viele Grüße
Maralena