Meteoriteneinschlag

In der Folgenden Artikel steht:
„Die meisten Forscher verdächtigen einen Kometen oder einen felsigen Asteroiden, der beim Eintritt in die Atmosphäre zerplatzte.“
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,4905…

Was ich mir vorstellen kann ist, dass Meteoriten aus dem All in unserer Atmosphäre durch die Reibung des Luftes verglühen kann (Troposphäre), aber in den anderen Sphären (Stratosphäre, Mesosphäre, Thermosphäre) finde ich keine Informationen, wie es sich auf Meteoriten wirkt.
Noch weniger dass es „zerplatzen“ kann (In manche Berichte schreibt man auch von Explodieren der Meteroit) - wieso denn das?! Ausserdem heisst es der vermeintliche See bei der Tunguska-Ereignis solle kilometerweit von der vermuteten Einschlaglinie des Meteoriteneinschlagspunkt befinden.
Wo finde ich noch Informationen, wie Meteoriteneinschläge auf der Bahn aus dem All bis das erreichen des Erdoberfläches abläuft. Ich möchte verstehen können, wie Meteroiteneinschläge funktioniert. Scheinbar ist nicht dasselbe, wie wenn ich ein Stein auf weichere Boden schleudere und dort eine Einschlag verursache.

Vielleicht weiss wer etwas?

lg deafmax

Moin, deafmax,

in den anderen Sphären (Stratosphäre,
Mesosphäre, Thermosphäre) finde ich keine Informationen, wie
es sich auf Meteoriten wirkt.

eher noch schlimmer. Reibungshitze heißt das Zauberwort, nach unten wird das Medium immer dicker.

Noch weniger dass es „zerplatzen“ kann (In manche Berichte
schreibt man auch von Explodieren der Meteroit) - wieso denn
das?!

Nimm einen Stein, erhitze ihn zur Rotglut und schmeiß ihn ins Wasser, durch das plötzliche Abkühlen wird er zerspringen. Beim Eintritt in die Atmosphäre geht’s grad anders herum: Die Oberfläche des Meteoriten wird sehr schnell heiß, der Kern bleibt erstmal kalt, und das führt zu gewaltigen Spannungen.

Gruß Ralf

Hallo deafmax,

Noch weniger dass es „zerplatzen“ kann (In manche Berichte
schreibt man auch von Explodieren der Meteroit) - wieso denn
das?!

Diese kosmischen Wanderer enthalten zum Teil Wasser und andere leicht verdampfbare Substanzen. Wenn die schnell über ihren Siedepunkt erwärmt werden und der Druck nicht schnell genug entweichen kann, macht es ganz gewaltig rums.

Gandalf

Noch weniger dass es „zerplatzen“ kann (In manche Berichte
schreibt man auch von Explodieren der Meteroit) - wieso denn
das?!

Hallo,

ein Asteroid besteht aus Stein wie ein Felsbrocken und kommt am Stück oder in wenigen Teilen unten an. Ein Komet dagegen ist mehr oder weniger ein Schneeball mit Steinchen drin und wird durch den Wasserdampf oft schon innerhalb der Atmosphäre völlig zerrissen, so dass kein entsprechend grosser Krater entsteht. Die Wirkung ist so oder so wie eine Atombombe, aber eben wie eine in der Höhe oder wie eine am Erdboden.

Gruss Reinhard

Noch weniger dass es „zerplatzen“ kann (In manche Berichte
schreibt man auch von Explodieren der Meteroit) - wieso denn
das?!

Zu dem, was Gandalf und drambeldier geschrieben haben, kommen noch zwei andere Effekte, die zu einer Explosion führen können. Erstens nimmt die Dichte der Atmosphäre in Richtung Erdoberfläche exponentiell zu. Da der Strömungswiderstand bei konstanter Geschwindigkeit proportional zur Dichte des Mediums ist, steigt also auch die Heizleistung exponentiell an. Sie kann dabei so stark wachsen, dass der Asteroid zerplatzt. Dadurch vergrößert sich dann zweitens schlagartig der Strömungswiderstand, weil die Querschnittsfläche von vielen kleinen Teilen größer ist, als die von einem großen. Das führt dann zu einem noch stärkeren Anstieg der Heizleistung und diese wiederum zu einer weiteren Fraktionierung usw. Durch diesen selbst beschleunigenden Vorgang kommt der Asteroid praktisch sofort zum Stillstand und gibt dabei den Großteil seiner kinetischen Energie als Wärme ab. Bei dieser Explosion wird der Asteroid vollständig verdampft, was erklärt, dass man keine Trümmerstücke gefunden hat.

Ausserdem heisst es der vermeintliche See bei der
Tunguska-Ereignis solle kilometerweit von der vermuteten
Einschlaglinie des Meteoriteneinschlagspunkt befinden.

Ich habe mal einen Artikel gelesen, in dem die Autoren aus der Fallrichtung der Baumstämme den Ort der Explosion berechnet haben. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass damals sehr wahrscheinlich zwei Trümmerstücke explodierten, die zusammen in die Atmosphäre eingedrungen sind. Wenn es aber zwei Trümmerstücke gab, dann können da auch noch mehr unterwegs gewesen sein. Der See könnte also der Einschlagskrater eines noch größeren Brockens sein, der es bis zum Erdboden geschafft hat. Da er nicht in der Atmosphäre explodiert ist, hätte er außer dem Einschlagskrater auch keine weiteren Spuren hinterlassen.

Danke für die Antworten
Ich habe nun zwar die Antwort auf meine Frage, aber mir wäre es trotzdem lieber, wenn man eine Videodokumentation hätte oder so eine grafische Videosimulation. Vielleicht habe ich einmal Glück und sehe sowas im Fernsehen (keine Spielfilme wie Deep Impact oder dergleichen, da sieht man kaum wie genau die Eintritt in die Atmosphäre erfolgt)
lg deafmax

reicht die Zeit beim Eintritt den aus das sich im inneren Gase bilden können, obwohl sie noch von einer Festen Kruste umgeben sind (der Ganze Eintritt dauert ja nur wenige Sekunden) ?
müsste das dann nicht zu einem sukzessive Abschalen führen?

Oder zerlegt sich der Meteroit dann wen er in Atmosphären-Schichten Eindringt die so Dicht sind, das er einfach der Mechanischen Belastung nicht mehr stand hält?

gruß markus

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Hallo markus,

reicht die Zeit

das hängt sicher von Größe und Struktur ab. Aber wie DrStupid schon schrieb, verläuft der Vorgang des Fragmentierens teilweise exponentiell und wenn die verdampfbaren Komponenten in Adern vorleigen, geht das sicher auch ‚besser‘

Gandalf

Ich weiß nicht, wo Deine Interessen liegen: Es gibt eine Neuauflage der Publikation von Alfred Wegener, „Das detonierende Meteor vom 3. April 1916, 3 1/2 Uhr nachmittags in Kurhessen“. Der Meteorit von Treysa war der erste Meteorit, der aufgrund von Beobachtungen der Erscheinung und der Berechnung der Bahndaten aufgefunden wurde. Der Eisenmeteorit wiegt 63 Kg und ist im Mineralogischen Museum der Universität Marburg zu sehen.
Elwert Verlag Marburg 2001
Udo Becker

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Hallo,

In der Folgenden Artikel steht:
„Die meisten Forscher verdächtigen einen Kometen oder einen
felsigen Asteroiden, der beim Eintritt in die Atmosphäre
zerplatzte.“
Quelle:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,4905…

Was ich mir vorstellen kann ist, dass Meteoriten aus dem All
in unserer Atmosphäre durch die Reibung des Luftes verglühen
kann (Troposphäre), aber in den anderen Sphären (Stratosphäre,
Mesosphäre, Thermosphäre) finde ich keine Informationen, wie
es sich auf Meteoriten wirkt.

Neben den bereits beschriebenen thermischen Effekten kommt ein rein mechanischer Effekt dazu: Wenn so ein massereicher Körper mit hoher Geschwindigkeit über der Erdoberfläche sehr schnell abgebremst wird, muß er seinen Impuls auf die Atmosphäre übertragen. Dadurch entsteht eine Druckwelle, die einer gewaltigen Explosion gleichkommt.

Jörg

Hallo deafmax

aber mir wäre es trotzdem lieber, wenn
man eine Videodokumentation hätte
oder so eine grafische Videosimulation.

Bastel dir doch einfach mal selbst einen
Impact:
http://www.lpl.arizona.edu/impacteffects/

Und hier gibt es das Pdf dazu, welches die Wirkungsweise eines Meteoriteneinschlages erklaert:

http://www.lpl.arizona.edu/~marcus/CollinsEtAl2005.pdf

Viel Spass damit.
Wolf