Methodenvielfalt

Hallo Sarah,

wenn das finnische Schulsystem nicht begabtenfeindlich wäre, wäre das ja alles schön und gut. Aber das System nimmt nur die Schlechten mit und die Guten müssen schauen wo sie bleiben.

Jaja, die Deutschen und ihr Elitedenken :smile:. Du studierst nicht zufällig gymnasiales Lehramt? :smile:. Begabte gehen ihren Weg auch ohne besondere Förderung - abgesehen davon, dass sie eine solche auch bei uns nicht erhalten. Sie bedienen lediglich das bestehende Schulsystem ohne Probleme. Die, die bei uns auf der Strecke bleiben, sind weitaus problematischer in Bezug auf die Zukunft des Landes.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Sarah,

Ich denke, was man lernt, steht und fällt mit dem Didaktiker…

Wobei man nicht übersehen sollte, dass Didaktik ohne ausreichendes pädagogisches Wissen (und Handwerkszeug) nur die halbe Miete ist. Wenn ich als Lehrer keine Ahnung davon habe, welche Wirkungen methodische Handlungsweisen haben, sollte es niemanden wundern, wenn der Methodeneinsatz zum Rohrkrepierer wird. Und an pädagogischem Wissen mangelt es (zumindest) dem bayerischen Gymnasiallehramt bislang eklatant.

Die Mehrzahl der Gymnasiallehrer würde an einer Hauptschule kläglich scheitern.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo!

Ja, ich studiere Gymnasiallehramt, und ich sag ja auch gar nicht, dass Deutschland besonders viel für Begabte tun würde. Aber ich hab neulich in einem Artikel gelesen, dass Begabte in Finnland sehr häufig Lehrermobbing ausgesetzt sind, die Selbstmordrate unter Schülern ist die höchste der Welt, Experten sagen, dass das v.a. Begabte sind, die es nicht aushalten.
Deutschland ist doch eigentlich eher Anti-Elite, deswegen gibts ja keine Begabtenförderung. Und ich halte es für absoluten Schwachsinn, dass Begabte überall mitkommen, wäre das so, gäbe es keine Underachiever.

LG, Sarah

Hallo Jule,

die Hauptschullehramtsstudenten nach altem Recht haben auch nicht mehr Pädagogik als die Gymnasiallehramtsstudenten, bis darauf, dass sie Sitzscheine machen müssen (und von einer Gruppe von 5 Leuten deshalb immer abwechselnd einer in die Vorlesung geht, für alle 5 unterschreibt und 1,5 Stunden Mp3-Player hört) und nach neuem Recht müssen sie weniger Pädagogik machen.

LG, Sarah

Hallo,

Fakt ist, dass Finnland Schulen mit Sonderförderung für Begabte anbietet, deren Niveau enorm hoch ist. Dass es diese Schulen eher in Ballungsgebieten als auf dem flachen Land gibt, mag man als Kritikpunkt anmerken, dennoch würde ich die Fördermöglichkeiten höher als die in Deutschland betrachten.

die Selbstmordrate unter Schülern ist die höchste der Welt,

Finnland an sich gehört zu den Ländern mit den höchsten Selbstmordraten. Ich bezweifle aber doch sehr, dass der schlechte Umgang der Lehrer die Begabten von der Brücke springen lässt :smile:.

Und ich halte es für absoluten Schwachsinn, dass Begabte überall mitkommen, wäre das so, gäbe es keine Underachiever.

Hochbegabung ist eine Sache von Minderheiten. Ich sehe die Aufgabe des deutschen Schulsystems allerdings deutlich weniger darin, Minderheiten zu fördern. Vielmehr sollte man sich um die Gedanken machen, die in ihrer Masse letzten Endes zum Erhalt des Sozialsystems beitragen.

Schöne Grüße,
Jule

Hochbegabung ist eine Sache von Minderheiten. Ich sehe die
Aufgabe des deutschen Schulsystems allerdings deutlich weniger
darin, Minderheiten zu fördern. Vielmehr sollte man sich um
die Gedanken machen, die in ihrer Masse letzten Endes zum
Erhalt des Sozialsystems beitragen.

Ach du heilige Scheiße!
Ich persönlich finde bereits diese Argumnetation unerträglich. Aber jetzt ersetze mal den oben markierte Begriff „Hochbegabung“ durch einen Minoritätsmarker freier Wahl - sei es Hautfarbe, Religion, Herkunft oder Nasengröße. Und dann lies den Text noch einmal …

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Hallo,

Aber jetzt ersetze mal den oben markierte Begriff „Hochbegabung“ durch einen Minoritätsmarker freier Wahl - sei es Hautfarbe, Religion, Herkunft oder Nasengröße.

In dem von mir gemeinten Kontext funktioniert es nur mit „Hochbegabung“. Die anderen „Minderheiten“ sind genau die, um die sich unser Schulsystem endlich kümmern müsste.

Und das gelingt Finnland deutlich besser.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

Try and Error

Aragorn schreibt „trial and error“
und hat damit recht.
Nichts für ungut, aber das ist auch so ein Fehler, der sich
durchs (deutsche) Internet schleicht und sich
weiterverbreitet.

Es ist beides richtig und wird auch beides in der Fachliteratur verwendet.
Zumal „try“ und „trial“ beide mit „testen“ übersetzt werden können uns es so noch nichmal inhaltlich einen Unterschied macht.

Hallo,
mir ist ‚try and error‘ auch eher sehr fremd. Zumindest dann, wenn es um englische Text geht, kennt das auch mein Korpus nicht.
Umgangssprachlich kenne ich höchstens noch ‚try an error‘ im Sinne von ‚Versuch‘ dich mal an einem Fehlschlag’.

MFG Cleaner

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… und was kommt hinten raus?
Hi Aragon,

Spaß am Unterricht kann ja nicht alles sein, entscheidend ist
doch, was hinten rauskommt!?
Wie seht ihr das?

… und was kommt meistens hinten raus? :smile:

Mal im Ernst: „freie“ Unterrichtsformen werden von den fauleren Lehrern (ja sowas gibts) dazu benutzt nur noch sich zurückzulenen und „macht mal“ zu sagen, von den engagierten Lehrern, die sich auch stets fortbilden, werden diese Methoden sowieso meistens beherrscht.

–> Die schlechten werden noch schlechter, aber die guten werden nicht unbedingt besser.

Gruss Marco

Hallo,

Mal im Ernst: „freie“ Unterrichtsformen werden von den
fauleren Lehrern (ja sowas gibts) dazu benutzt nur noch sich
zurückzulenen und „macht mal“ zu sagen, von den engagierten
Lehrern, die sich auch stets fortbilden, werden diese Methoden
sowieso meistens beherrscht.

Nachdem hier im Thread das Thema durchaus kritisch und etwas tiefergehend diskutiert wurde, ist deine späte undifferenzierte und unfundierte Meinung zum Thema ziemlich überflüssig.

Gruß
Elke

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Hi Elke,

es freut mich immer wieder, wenn jemand durch unfaire Dialektik, wie z.B. pauschales Absprechen von fundiertem Wissen sich selbst entlarvt.

Aber zum Thema: Ein Vertretungslehrer wollte bei uns mal „freie“ Unterrichtsformen ausprobieren, und da stellte ein Mitschüler die Frage: „Wir recherchieren, halten den Unterricht, und Sie bekommen das Geld dafür?“. Das hat ihn ganz schön ins Schleudern gebracht :smile:

Nick