Hallo Morrigan,
Softwaremetrik ist letzlich der Versuch, die Qualität von Software automatisch messen zu können. Ich zweifle am Erfolg schon deshalb, weil damit selbst menschliche Intelligenz überfordert ist, und ausserdem haben verschiedene Betrachter ganz unterschiedliche Kriterien:
Der Entwickler will seine Software schnell und mit wenig Schreibaufwand zum Funktionieren bringen.
Sein Arbeitsgeber legt Wert darauf, dass die Software auch von jemand anderem gewartet und weiterentwickelt werden kann, bzw. dass bei Bedarf ein grösseres Team die Arbeit fortsetzen kann. Es soll Entwickler geben, die das überhaupt nicht wünschenswert finden.
Der User will eine übersichtliche, intuitive Bedienung und ausreichende Hilfen - das macht dem Entwickler viel Arbeit. Merke „der User ist der natürliche Feind des Programmierers“.
Wie man sieht, widersprechen sich die Anforderungen teilweise diametral. In einem trivialen Umfang können Metriken schon eine Aussage machen, etwa dass ein C+±Programm ohne jeden Kommentar schlecht wartbar ist, aber dafür brauche ich kein Metrik-Programm, dafür genügt ein Blick auf einige Seiten Sourcecode.
Gruss Reinhard
PS zur Bedienung: es wäre schon interessant, wieviel Aufwand anteilig für das eigentliche Problem und wieviel für das Userinterface getrieben wurde, aber dafür fällt mir keine Messmethode ein und der Aufwand allein besagt auch noch nichts über den Erfolg.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]