Mettn

Hallo zusammen,
neulich ist bei uns die Frage aufgetaucht, was der Begriff „Mettn“ im altbairischen Sprachraum zu bedeuten hat. Zum einen ist es wohl die „Christmette“, zum anderen auch „mach doch koa so a Mettn her“ = für Aufstand, Lärm machen. Wo liegt der Zusammenhang?
Für Eure Antworten schon mal vielen Dank!
Lenny

zum anderen auch „mach doch koa
so a Mettn her“ = für Aufstand, Lärm machen.

Hallo, Lenny,
gemeint ist hier, wie du richtig schriebst, der (katholische) Gottesdienst. Statt umständlicher Vorbereitung und Durchführung mit allem Brimborium wird mit dem Satz „mach doch koa Mettn“ aufgefordert auf alle Umschweife zu verzichten und direkt und konkret zur Sache zu kommen.
Gruß
Eckard

Hallo Lenny,

die Mettn (hochdeutsch: Mette) leitet sich sprachlich her vom
lateinischen Ausdruck „(hora) matutina“ „Morgenstunde“, wobei
„Stunde“ im Sinn von „Gottesdienstzeit“ zu verstehen ist. Im
Kloster etwa: Prim (hora prima), Terz (hora tertia), Sext
(hora sexta), Non (hora nona), hora vespera (Abendgottesdienst) und eben auch h. m.

Es handelt sich also bei der Matutin/Mette um einen
Gottesdienst in der Morgenfrühe, d. h. zwischen Mitternacht
und Tagesanbruch. Eigentlich; denn er wird heutzutage auch auf
den Vormittag oder auf die Nachtzeit vor Mitternacht gelegt.

Geblieben sind außerhalb der Klöster nur noch die Christmette
als (ca.) mitternächtlicher Gottesdienst in der Nacht vom 24.
auf den 25. Dezember und die „Osternacht“.

Eine Besonderheit waren früher die „Trauermetten“
(=„Pumpermetten“) in der Karwoche vor Ostern: Wortgottesdienste, bei denen nicht geläutet wurde, sondern Ratschen verwendet wurden, durch die einiges an Lärm und Radau entstand: ein „Gepumper“ also, wie man auf Bairisch sagt.
Von daher wurde das Wort „Mettn“ dann ins Profane übertragen:
für Radau, Lärm usw.

Gruß
H.