Hi Manfred,
diese „Wand des Schweigens“ ist etwas sehr Typisches für Länder in denen totalitäre Regime gerade jüngst Vergangenheit geworden sind.
1945 wurde das Thema Vergangenheitsbewältigung von großen Teilen der Bevölkerung auch gemieden. Leute die „immer noch weiter draufrumreiten“ mussten galten als Nestbeschmutzer.
Mir ist ein Rumäne bekannt der Jahre nach dem Sturz Ceausescu’s in seine Heimat zurückgereist ist um rauszufinden was mit seinem Bruder passiert ist, der damals auf einmal verschwunden war. Er wurde im Ort so massiv bedroht, daß er unverrichteter Dinge wieder abzog.
In beiden Fällen wurde die „Wand“ nicht einmal von Leuten errichtet die persönlich unbedingt etwas zu verbergen hatten.
Die Behörden die sich in Deutschland darum kümmern aufzuarbeiten und zu erfassen was da in Jahrzehnten von einer riesigen Bürokratie (mit hundertmal soviel „Manpower“ wie die bearbeitenden Behörden) an Akten produziert wurde werden wohl auch noch Jahrzehnte dazu brauchen.
Viele Informationen die auf Westseite gesammelt wurden unterliegen immer noch der Geheimhaltung und werden erst in zig Jahren freigegeben.
Wenn Du beharrlich weiter gräbst und den auskunftsunwilligen Stellen genug „auf die Nerven gehst“ (entschuldige den Ausdruck) findest Du hoffentlich irgendwann die Bausteine die Du suchst.
Ich kann mir nicht vorstellen dass Du mit dem „Gegenteil von friedlich“ groß voran kommst, obwohl es sich natürlich recht befreiend anfühlen muss von „Sisyphos“ mal auf „Terminator“ umzuschalten und Dampf abzulassen.
Viel Glück, steter Tropfen höhlt den Stein!
Nick