Microcomputer mit laaangen Leitungen

Guten Abend,

ich betreibe einen Microcomputer (MC) CControl Unit M 2.0 zwecks Überwachung diverser Dinge im Haus. Dazu sind die Digital- und Analogeingänge über lange Leitungen - 15 m und mehr - mit entsprechenden Sensoren (Relais, Kontakte, NTC usw.) verbunden.
Frage: Sollte ich vor den Eingängen des MC auf der selben Platine Widerstände (50 - 100 Ohm) und Kondensatoren (0,1 µF) zur Entkopplung, Entstörung oder so schalten?
Etwa so:

                  ______
lange Ltg. ------|______|--------+--------| MC |
                                 |
                                 C
                                 |
                                ---`

Danke, Laika`

Hallo!

Ja, es macht Sinn, darüber nachzudenken.

Die Kabel werden sich alle möglichen Störungen einfangen, jenachdem, woher sie verlaufen, auch die 50Hz aus dem Stromnetz.

Analoge Signale können dadurch schon ziemlich verrauscht sein. Deine Kombi hat ne Zeitkonstante von 10µs. Das gehen die 50Hz gut durch. Ich würde eher über ne Sekunde oder so nachdenken, das dürfte für Temperaturen ja OK sein.

Bei digitalen Signalen ist es nicht ganz so schlimm, aber beim Umschalten kann es zu sowas ähnlichem wie Prellen kommen, da macht deine Kombi auch Sinn.

Bei den Ausgängen macht es so weniger Sinn, du klaust dem Ausgang so ja etwas Kraft. Da muß man eh überlegen, ob so ein Relais noh vernünftig schaltet, wenn es direkt von dem Ausgang getrieben wird.

Apropos Relais: Gibt es ne Freilaufdiode? Sonst kann es dir beim Abschalten des Steuerstroms die Elektronik killen.

Und generell könnte man drüber nachdenken, ob der MC nicht noch etwas mehr Schutz in dieser Richtung vertragen könnte. Ich denke da an eine Suppressordiode, im einfachen Fall auch nur eine Zener-Diode mit etwas mehr als der Betriebsspannung auf diesen Leitungen, die in Sperrrichtung gegen GND geschaltet wird. Sollte von außen eine zu hohe, oder leicht negative Spannung kommen, wird sie auf GND abgeleitet, und killt den MC nicht. Dabei wird auch ein Widerstand in Richtung Leitung benötigt, um die Diode nciht zu überlasten.
Solche Spannungen können auftreten, wenn in der Nachbarschaft der Blitz einschlägt, und ne Spannung in deinen Leitungen induziert. (Es wird aber kaum helfen, wenn der Blitz bei dir einschlägt)

Danke für die ausführliche Antwort, hatte an sowas gedacht, wie Du sagst - so rein intuitiv.
Ich dachte im Wesentlichen an die Unterdrückung von kurzen Störungen und Rauschen.
Analoge Signale kommen direkt von einem R- / NTC-Spgs.teiler oder einem OP, der mit +5V / -2V betrieben wird - keine Gefahr für den MC. Die 50 Hz können natürlich verfälschen, dafür gab es früher „integriernde Analogeingaben“, die über 20 msec liefen (ich war da nur in der Software).
Relais haben natürlich eine Freilaifdiode - das kenne ich.
Suppressordiode, Zener-Diode - das überlege ich noch mal.
Blitzeinschlag - Nachbarschaft: Ich hoffe, das Netzteil fängt was ab, direkt: da sind bei meiner Mutter im Haus mal die Kupfer-Heizungsrohre geplatzt. Soll heißen alles hin :-((

Gru0, Laika

Noch etwas aus der Praxis.
Lange Leitungen sollten immer abgeschirmt und verdrillt sein.
Den Schirm nur auf der MC Seite erden und die Offenen Enden auf der anderen Seite möglichst kurz halten.

the Raccoon

Hallo!

Beim Blitzschlag meinte ich nicht, daß da was über das Netzteil kommt. Deine langen Leitungen wirken wie Antennen, und der plötzliche und heftige Stromfluss im Blitz erzeugt auch in den Leitungen schnell mal ne höhere Spannung.
Die in der anderen Antwort beschriebenen, verdrillten Kabel vermindern das auch recht effektiv.