Hallo Esmeralder,
füge dir eine Aufstellung über die Möglichen Mietminderungs % in der du alle Fälle die du benennst mit den Mietmindrungs% aufgelistet.
Sofern eine Anzahl von Minderungspostionen vorhanden sind, kannst du sie addieren.
Solten sich noch ergänzende fragen ergeben, melde dich nochmals.
Mit freundlichen grüßen
Willi
Mietminderungstabelle
Nachfolgend sind einige Entscheidungen der Gerichte zu Mietminderungsquoten aufgeführt. Bitte beachten Sie, daß diese Angaben lediglich Anhaltspunkte bieten können, da jeweils eine Einzelfallentscheidung getroffen wurde und neu zu treffen ist.
Nutzung
Thema Minderung Urteil
Mitbenutzung des Trockenbodens entzogen 0 - 2,5 % -
offener Kamin im Wohnzimmer nicht benutzbar 5 % -
Mitbenutzung der Waschküche entzogen 10 % -
Wohnzimmer unbenutzbar 10 % -
Nutzungseinschränkung durch weniger m² nach Modernisierung 10 % -
Abstellfläche statt vereinbartem abschließbarem Keller 10 % -
Badewanne:Einschränkung der Gebrauchsmöglichkeit der Badewanne durch eine neue Hausordnung auf wenige Stunden in der Woche (Freitag von 18.00 bis 22.00 Uhr und Samstag von 15.00 bis 22.00 Uhr) ist dem Fehlen einer Badewanne gleich zusetzen 24 % AG Helmstedt, Urteil vom 10.02.1987
3C 672/86,
WM 1989, S. 564 = ZMR 1988, S. 67
Badewanne (Unbenutzbarkeit) 20 % AG Goslar, Urteil vom 18.09. 1973 8 C 716/72, WM 1974, S. 53
Badewanne (unzumutbar aufgeraute) 3 % AG Gronau, WM 1991, S. 262
Badewanne (verkleinert) Auch wenn bei einer Badewanne ein Acryleinsatz eingebaut wird und dadurch die Badewanne um ca. 20cm verkleinert wird, ist sie immer noch zu Zwecken der Körperpflege nutzbar 0 % AG Dortmund, Urteil vom 22.02.1989 – 136 C 732/88, WM 1989, S. 172
Badewannenabfluss (defekter) 3 % AG Schöneberg, GE 1991, S. 527
Aufzug defekt
Mietminderungshöhe abhängig von der Geschosslage.
Bei ausgefallenem Aufzug kann Mieter im 5. Stock um 7,5 % mindern 7,5 % AG Bremen, Urteil vom 04.12.1986 – 10 C 300/86, WM 1987, S. 383
Balkon unbenutzbar wegen herumstreunender Katzen, die von Nachbarn angelockt werden 15 % AG Bonn, Urteil vom 27.11.1985 – 5 C 175/85, NJW 1986, S. 1114 = WM 1986, S. 212
Balkon wegen Reparaturbedürftigkeit nicht benutzbar 3 % LG Berlin, MM 1986, S.327
Bordell im gleichen Haus 30 % AG Charlottenburg, MM 1988, S. 367
Briefkasten fehlt, Postzustellung deswegen unmöglich. 3 % AG Hamburg, Urteil vom 23.07.1974 – 40 C 305/73, WM 1976, S. 53
Briefkasten zu klein - Zustellung von Zeitschriften und DIN A4 Umschlägen macht Probleme 0,5 % LG Berlin, MM 1990, S. 261
Feuchtigkeit, Wasser
Thema Minderung Urteil
Wasserrohre, die Blei enthalten,
solange Wasser der TrinkwasserVO entspricht keine -
Wasserfleck auf Parkett (¼ m²) bis 10 DM -
Fenster bei Schlagregen undicht, Flecken im Fenster-
bereich in Schlaf- und Wohnzimmer 5 % -
Durchfeuchtete Zimmerdecke 8 % des Mietanteils für diesen Raum -
Flecke, Risse, geringe Feuchtigkeitsschäden in Neubau 10 % -
leichte Feuchtigkeitsschäden 10 % -
Stockflecken wegen Feuchtigkeit an Wänden 15 % -
Feuchtigkeit in Wohnung 20 % -
Wasserschäden an Wohnzimmerdecke 25 % -
Feuchtigkeit und überdurchschnittliche Bodenkälte 30 % -
Teilüberschwemmung der Wohnung mit Abwässern
wegen vom Vermieter nicht beseitigten Fehlern
im Abflusssystem 38 % -
Abwasser der überliegenden Wohnung fließt beim
darunterliegenden Wohnungsinhaber in dessen Toilette 20 % AG Berlin - Neukölln, 8 C 473/81
Badewannenabfluss (defekter) 3 % AG Schöneberg, GE 1991, S. 527
Bleigehalt im Wasser (überhöhter) Bleigehalt im Wasser zwischen 126 und 176 Mikrogramm / Liter 10 % AG Hamburg, Urteil vom 15. 09. 1989 – 44 C 2614/88, WM 1990, S. 383
Bleigehalt im Wasser (überhöhter) - Überhöhter Bleigehalt im Wasser in Büro- und Lagerräumen; Messungen: 0,075, 0,18, 0,23 mg/l; Grenzwert der Trinkwasserverordnung: 0,04 mg/l- Bleifreiheit des Wassers wird erst erreicht, wenn das Wasser 30 bis 60 Sekunden geflossen ist 5 % 1.
OLG Köln, Urteil vom 30.04.1991
22 U 277/90, NJW 1992, S.51 = ZMR 1992, S. 155
2.
AG Hamburg, Urteil vom 18.08.1993
40a C 1476/92, WM 1993, S. 736
Bleigehalt im Wasser Geringfügige Grenzwertüberschreitungen vom 79 und 58 Mikrogramm rechtfertigen keinen Anspruch des Mieters auf Austausch der Bleirohre. Eine gelegentliche Überschreitung der Grenzwerte ist ungefährlich und stellt daher nur einen nicht relevanten unerheblichen Mangel der Mietsache dar. Der Mieter hat in einem solchen Fall keinen Anspruch auf Austausch der Bleirohre. 0 % LG Berlin, DWW 1987, S. 130
LG Frankfurt, Urteil vom 04.10.1988 – 2/11 S 18/88, WM 1990, S, 384 = ZMR 1990
Doppelfenster (undichte) Doppelfenster (undichte) wegen eindringender Feuchtigkeit beschlagen. 6 % AG Köln, Urteil vom 11.07.1979 – 152 C 1013/78, WM 1981, S. 283
Durchfeuchtung der Außenwände und Rattenbefall 100 % AG Potsdam, Urteil vom 15.06.1995 – 26 C 533/93, WM 1995, S. 534
Durchfeuchtung (starke) der Wohnung 93 % AG Berlin – Tempelhof / Kreuzberg, Az. 6 C 328/84
Durchfeuchtungen (erhebliche) mit Schimmelbefall Durchfeuchtung und Schimmelpilzbefall von Küche, Wohn- und Schlafzimmer 80 % LG Berlin, Az. 65 S 205/89, GE 1991, S. 625
Durchfeuchtung der Zimmerdecke 8 % LG Hamburg, Urteil vom 07.07.1972 – Az. 11 S 86/71
Durchfeuchtung eines Abstellraums 7 % AG Lüneburg, Urteil vom 20.11.1979 – 11 C 189/79
Fenster (undicht) Durch undichte Fenster und daraus resultierende Feuchtigkeit ist eine Küchenwand z.T. schwarz geworden. Minderung des Mietzinses wegen Zugluft 20 % LG Berlin, Urteil vom 20.05.1994 63 S 39/94, WM 1994, S. 464
LG Hannover, Urteil vom 27.09.1978,
ZMR 1979, S. 47
LG Kassel, Urteil vom 30.07.1987
1 S 274/84, WM 1988, S. 108
Fenster (blinde Doppelfenster Blinde Doppelfenster infolge von Feuchtigkeit 10% LG Darmstadt, Urteil vom 04.04.1984
7 S 397/83, WM 1985, S. 260
Fenster (luftdurchlässig und schwer schließbar) 10% AG Münster, Urteil vom 20.07.1982
3 C 20/82, WM 1982, S.254
Feuchtigkeits- und Schimmelbefall in acht Räumen eines Einfamilienhauses wegen undichten Daches 20% AG Hamburg, Urteil vom 09.01.1979 – 42 C 634/76, WM 1979, S. 103
Feuchtigkeit/ Schimmelbildung Küchenwand ist wegen undichter Fenster und daraus resultierender Feuchtigkeit z.T. schwarz geworden 20% LG Hannover, Urteil vom 27.09.1978 – 11 S 188/78, ZMR 1979, S. 47
Schimmelbefall in Wohn-, Schlaf- und Badezimmer 20% LG Osnabrück, WM 1989, S. 370
Neubaufeuchte mit Schimmelbildung; ohne bes. Vereinbarung gehört es nicht zu den Vertragspflichten des Mieters, durch übermäßiges Lüften und kostenaufwendiges Heizen eine feuchte Wohnung zum Austrocknen zu bringen 20% AG Bad Schwartau, Urteil vom 03.11.1987, WM 1988, S.55
Feuchtigkeitsschäden in Wohn- und Schlafzimmer 20% AG Köln, Urteil vom 23.05.1973 – 152 C 195/73, WM 1974, S. 241
Feuchtigkeit (erhebliche) und Nässe in der angemieteten Wohnung Durchfeuchtung eines Teppichbodens, Tropfwasser durch eine Zimmerdecke berechtigen zu einer Minderung von mind. 50% 50% AG Leverkusen, Urteil vom 18.04.1979 – 23 C 471/76, WM 1980, S. 163
Feuchtigkeitsschäden Einer mit Thermotapeten ausgestatteten Wohnung bei gewöhnlichen Heiz- und Lüftungsverhalten 25% LG Aachen, Urteil vom 12.07.1990 – 2 S 114/90, WM 1991, S. 89
Durchfeuchtung der Fensterfront und eines Teils der Decke 25% AG Düren, Urteil vom 01.03.1990- 3 C 450/89, WM 1991, S. 89
Feuchte Stellen und leichter Schimmelbelag in der Küche 25% AG Berlin, GE 1984, S. 183VG Berlin, GE 1983, S. 767
Feuchtigkeitsschäden im Wohnzimmer 10% LG Hamburg, Urteil vom 02.03.1976 – 11 S 161/75, WM 1976, S. 205 = ZMR 1977, S. 305 = ZMR 1977, S. 332
Feuchtigkeitsschäden im Schlafzimmer 10% LG Osnabrück, Urteil vom 02.02.1983 – 1 S 523/82
Feuchtigkeit im Keller 10% AG Bad Bramstedt, Urteil vom 20.07.1989 – 5 C 44/89, WM 1990, S. 71
Feuchtigkeit in der Küche 10% AG Hannover, 415 C 1021/82
70x80cm großer Feuchtigkeitsfleck bei sich ablösenden Anstrich und Wasserrändern 10% AG Lahnstein, Urteil vom 11.10.1976 – 2 C 477/76, WM 1977, S.227
Feuchtigkeitsschäden im Wohnzimmer 10% AG Ravensburg, Urteil vom 12.03.1975 – 5 C 676/74, WM 1976, S. 9
Feuchtigkeit Feuchtigkeitsflecken an der Küchendecke Feuchtigkeit im Keller Feuchtigkeit im Kellerraum 5 % LG München I, Urteil vom 22.05.1985 – 31 S 17040/84LG München I, Urteil vom 30.11.1983 – 15 S 10974/83AG Düren, Urteil vom 16.12.1981 – 8 C 465/8, WM 1983, S. 30
Feuchtigkeit Restliche Durchfeuchtungen, die von einer inzwischen behobenen Dachundichtigkeit herrühren 2% LG Hannover, Urteil vom 15.04.1994 – 9 S 211/93, WM 1994 – S.463
Feuchtigkeit Ein Minderungsrecht besteht nicht, wenn der Mieter nach Einbau von Isolierglasfenstern mit Kunststoffrahmen entgegen dem ausdrücklichen Hinweis des Fensterbauers nicht sorgfältig lüftet, sodass es wegen erhöhter Luftfeuchtigkeit zu Stockflecken kommen musste 0% LG Hannover, Urteil vom 01.12.1982, WM 1983, S. 126
Lärm
Thema Minderung Urteil
Fluglärm keine -
Lärmbelästigung durch Waschsalon im Haus 7 % -
Laute Geräusche der Heizungsanlage 5 - 10 % -
Wohnung übermäßig hellhörig 10 % -
Lärmbelästigung aus Kinderarztpraxis in Wohnung darunter 10 % -
Erheblicher (!) Kinderlärm in Mehrfamilienhaus 11 % -
Lärmbelästigung durch Mitmieter 10 - 13 % -
Belästigung durch streunende Katzen 15 % -
Lärm durch angrenzenden Kinderladen 15 - 20 % -
Lärmbelästigung wegen mangelhaftem Schallschutz 20 % -
ruhestörender Lärm durch Mitbewohner 20 % -
Taubenhaltung auf Nachbargrundstück 25 % -
Baulärm nach 17 Uhr und an Wochenenden 25 % -
Bedrohung mit Straftaten und Lärmbelästigung durch andere Mieter 25 % -
außergewöhnlich hoher Lärmpegel wegen extremem Straßenverkehr, der nicht durch Einbau schalldämmender Fenster aufgefangen wird 30 % -
immer wieder deutliche Klopfgeräusche durch Heizung im Schlafzimmer 75 % des Mietanteils
des Schlafzimmers -
Lärm durch andere Mieter wird von Vermieter nicht unterbunden 35 % -
Baulärm, Staub, Abgase usw. in unmittelbarer Nachbarschaft 20 % LG Göttingen
5 S 60/85
NJW 1986, S. 1112 = WM 1986, S. 114
Baulärm, von Nachbargrundstück ausgehend, länger andauernd 3 % AG Tiergarten,
GE 1991, S. 579
Fluglärm Wer in die Nähe eines Flughafens zieht, ist nicht zur Mietminderung berechtigt, wenn die Schallschutzvorschriften beachtet wurden 0% LG Berlin, GE 1981, S. 391
Lärmbelästigung durch Bauarbeiten Umfangreiche Bau- und Sanierungsarbeiten im Haus und Ausbau des Dachgeschosses 60 % AG Hamburg, Urteil vom 16.01.1987 - 44 C 1605/86, WM 1987, S. 272
Lärmbelästigung durch Bauarbeiten Umfangreiche Bauarbeiten über einen Zeitraum von mind. 3 Monaten rechtfertigen eine Minderung des Netto Kaltmietbetrages in Höhe von ca. 50 % 50 % AG Weißwasser, Urteil vom 18.04.1994 – 3 C 0701/93, WM 1994, S. 601
Lärmbelästigung durch Mitmieter Lautstarke Musik durch eine Wohngemeinschaft im selben Haus 50 % AG Braunschweig, Urteil vom 03.08.1989 – 113 C 168/89 (9), WM 1990, S. 147
Lärmbelästigung durch Gaststätte (bis 1 Uhr nachts) 37 % AG Rheine, Urteil vom 31.10.1984 – 14 C 420/84, WM 1985, S. 260
Lärmbelästigung durch Bauarbeiten 30 % AG Hamburg, WM 9/91, VII
Lärmbelästigung mit erheblicher Störung der Nachtruhe Diskothek mit einem Schallpegel von über 86 dB 30 % AG Köln, Urteil vom 11.08.1977 – 155 C 5035/77, WM 1978,S. 173 = ZMR 1978, S. 27
Lärmbelästigung durch eine Imbissbude 28 % AG Rheine, Urteil vom 30.10.1984, WM 1985, S. 260
Lärmbelästigung durch Bauarbeiten Übermäßiger Baulärm in einem Neubaugebiet 25 %
LG Darmstadt, Urteil vom 03.05.1982 – 39 C 1706/81, WM 1984, S. 245
Lärmbelästigung durch Bauarbeiten Über 6 Monate hinweg 22 % LG Hannover, Urteil vom 28.05.1986 – 1 S 46/86, WM 1986, S. 311
Lärmbelästigung durch eine Imbissbude erhebliche Lärmbelästigung durch einen
Nachbarn Lärmbelästigung durch eine Schuhmacherwerkstatt im Hause sehr häufiges lautstarkes Feiern bis spät in die Nacht an den Wochenenden durch einen anderen Mieter Lärmbelästigung durch
Bauarbeiten, auch wenn der Mieter arbeitstäglich abwesend ist, Ständige nächtliche Lärmbelästigung durch andere Mieter Die Nachtruhe störender Lärm, der durch ein Billard – Café verursacht wird; auch wenn der Mieter dem Lärm nur bei geöffnetem Fenster ausgesetzt ist Geräuschbelästigung durch defekte Maschinen; 54 – 60dB bei einem zulässigen Grenzwert von 35dB 20 % AG
Braunschweig, Urteil vom 26.05.1981 – 12 C 88/81, WM 1982, S. U 16AG Chemnitz, Urteil vom 29.06.1993 – 4 C 1080/93, WM 1994, S. 68 und Vergleich vor dem LG Chemnitz, Protokoll der Sitzung vom 07.10.1993 – 6 S 3680/93, WM 1994, S. 68AG Gelsenkirchen, Urteil vom 22.12.1975 – 3 C 29/75, WM 1978, S.66 = ZMR 1978, S. 238= NJW – RR 1988, S.1041 = WM 1988, S. 348AG Regensburg, Urteil vom 16.04.1991 – 4 C 275/91, WM 1992, S. 476AG Kerpen, Urteil vom 14.09.1993 – 3 C 181/83, WM 1987, S. 272AG Köln, Urteil vom 17.02.1989 – 201 C 581/88, WM 1991, S. 545AG Köln, Urteil vom 13.05.1976 – 154 C 557/74, WM 1983, S. 126AG Lünen, Urteil vom 16.12.1987 – 14 C 182/86, DWW 1988, S. 283
Lärmbelästigung durch angrenzenden Kindergarten 15 % AG Hamburg, Urteil vom 27.07.1973 – 41 C 6/73, WM 1975, S. 209
Lärmbelästigung durch Bauarbeiten Wenn sich die Wohnung nicht in einer guten Wohnlage befindet 15 % LG Siegen, Urteil vom 09.11.1989, WM 1990, S. 17
Lärm (übermäßiger) durch eine Gaststätte im Haus 11 % LG Köln, Urteil vom 09.12.1986 – 12 S 127/86, WM 1987, S. 272
Lärmbelästigung Fluglärm und fehlende Isolierverglasung 10 % LG Kiel, Urteil vom 08.01.1979
1 S 144/78,
WM 1979, S. 128
Lärm (nächtlicher) durch Schließen von Garagentoren 10 % LG Berlin, MM 1986, S. 294
Lärmstörung aus einem Ladenlokal, indem Schallplatten und CDs verkauft werden, in die darüberliegende Wohnung 10 % AG Köln,
Urteil vom 22.07.1992
207 C 164/91,
WM 1994, S. 200
Gaststättenlärm, auch wenn der Mieter bei Einzug bereits wusste, dass sich in dem Haus eine Gaststätte befindet 10 % AG Braunschweig, Urteil vom 29.06.1989,
WM 1990, S. 148
Kinderarztpraxis, die unterhalb der Mietwohnung liegt (Lärmbelastung durch) 10 % AG Bad Schwartau, Urteil vom 20.11.1975 – C 291/45, WM 1976, S. 259 = ZMR 1978, S. 266
Waschsalon im Haus, Lärmbelästigung 7 % AG Hamburg, Urteil vom 24.01.1975 – 43 C 268/74, WM 1976, S. 151
Nachbarn
Normales Wohnverhalten in der Nachbarwohnung ist hinzunehmen (auch normale Festlichkeiten) 0 % AG Bremen, WM 1957, S. 185
Spielplatz
Von einem Spielplatz in der Wohnanlage ausgehende Geräusche spielender Kinder und Jugendlicher sind hinzunehmen und mindern nicht die Miete 0 % AG Aachen, Urteil vom 21.11.1986 – 14 C 318/86, WM 1987, S. 83AG Köln, Urteil vom 13.01.1993 – 220 C 275/92, WM 1993, S. 606
Tiefgarage
Mieter, der in über Tiefgarageneinfahrt liegende Wohnung zieht, muss mit Geräuschbelästigung rechnen 0 % AG Bonn, Urteil vom 20.10.1989 – 8 C 191/89, WM 1990, S. 71
Innenstadtlage Der mit einer Innenstadtlage verbundene Umweltlärm ist kein Mangel der Wohnung 0 % LG Hannover, Urteil vom 15.04.1994 – 9 S 211/93, WM 1994, S. 463
Heizung
Thema Minderung Urteil
Heizung unterdimensioniert 5 - 10 % -
Laute Geräusche der Heizungsanlage 5 - 10 % -
Heizung 20% unter vertragsgemässer Leistung 7,5 % -
kein Warmwasser für 1 Monat 10 % -
Offenliegende Heizungsrohre nach Heizungseinbau 10 % -
Heizleistung unzureichend wg. Schornsteinmängeln; Rauchentwicklung 10 % -
keine Heizung im Schlafzimmer im Winter 20 % -
überdimensionierte, mit erheblichem Energieverlust arbeitende Heizung 10 - 15 % -
Heizung max. 17 - 18° 15 - 20 % -
keine Heizung für 1/3 des Oktobers 25 % -
max. 15 ° im Wohnzimmer 30 % -
gar keine Heizung im Winter bis 100 % -
Heizkessel (überdimensionierter) Verursacht ungenutzten Energiemehrverbrauch von 60 % 10 % OLG Düsseldorf, Urteil vom 04.12.1986 – 10 U 109/82, WM 1984, S. 54
Heizkörper (unterdimensionierte, die eine Erwärmung der Mieträume auf 20°C nicht erlauben) 5 % Ag Münster, Urteil vom 05.04.1987 – 28 C 330/86, WM 1987, S. 382 = WM 1988, S. 109
Heizungsausfall (totaler) im Winter Totaler Heizungsausfall von September bis Februar Totaler Heizungsausfall im Herbst und Winter 100 % LG Berlin, WM 1993, S. 185LG Hamburg, Urteil vom 15.05.1975, WM 1976, S. 10
Heizungsausfall (totaler) 75 % 1249/74, WM; 1978, S. 189AG Oldenburg, Az. 19 C 559/77 VII LG Berlin, Urteil vom 10.01.1992 - 64 S 291/91 ZMR 1992, S. 302
Heizungsausfall (totaler) im Winter Ausfall der Heizung vom 15.12.1985 bis zum 28.902.1986Heizungsausfall im Sommer bei Außentemperaturen von 13 –17,5 °C 50 % LG Berlin, MM 9/83, S. 16LG Bonn, Urteil vom 02.11.1981 – 6 S 396/81, WM 1982, S. 170LG Kassel, Beschluss vom 24.02.1987 – 1 T 17/87 und 1 S 26/87, WM 1987, S. 271Ag Berlin – Tempelhof/Kreuzberg, GE 1985, S.1033 AG Waldbröl, WM 1981, S. U 8
Heizungsausfall bzw. unzureichende Beheizung Temperaturen in der Wohnung von nur 15°C 30 % LG Düsseldorf, Urteil vom 17.05.1973 – 12 S 382/73, WM 1973, S. 187
Heizungsausfall bzw. unzureichende Beheizung Raumtemperatur von 15°C Heizungsausfall an 20 Tagen im Oktober bei Außentemperaturen von 9,5°C Heizungsausfall an 20 Tagen im Oktober bei Außentemperaturen von 2°C 25 % AG Berlin –Neukölln, Az. 10 C 557/84AG Hamburg, Urteil vom 22.03.1973 – 46 C 191/72, WM 1973, S. 210Ag Waldbröl, Urteil vom 18.07.1980 – 3 C 396/80, WM 1980, S. 206
Heizung (unzureichende Beheizung) 20 % VG Berlin, GE 1983, S. 767
Fehlende Heizungsmöglichkeit in der Küche 20 % LG Hannover, Urteil vom 19.12.1978, WM 1980, S. 130
Schlafzimmer kann wegen Rohrbruchs am Heizkörper im Februar nicht beheizt werden 20 % AG Bad Segeberg, Urteil vom 29.09.1976 – 12 C 35/76, WM 197, S. 227
Raumtemperatur unter 20°C Heizungsausfall im Oktober 20 % AG Berlin - Spandau, Az. 3 C 209/81
Raumtemperatur von 16 - 18°C 20 % AG Köln, Urteil vom 06.12.1976 - 152 C
Raumtemperatur von 18°C 20 %
Heizungsausfall (vollständiger) Raumtemperatur von 15°C 15 % AG Berlin – Tempelhof, GE 1985, S. 1033AG Berlin – Schöneberg, Az. 2 C 454/85
Heizleistung (schlechte) Raumtemperaturen von 17-18°C 13 % AG Berlin – Schöneberg, MM 1981, S.51
Heizung Lautes Knacken und Rauschen 10 % LG Hannover, Urteil vom 15.04.1994 – 9 S 211/93, W, 1994, S. 463
Lautes knack Geräusche eines Gas-Raumheizung. In den Monaten Dezember bis März 10 % AG Hamburg, Urteil vom 08.01.1987 – 49 S 836/86, WM 1987, S. 271
Heizleistung (schlechte) Aufgrund von Schornsteinmängeln 10 % AG Rendsburg, Urteil vom 28.05.1974, WM 1975, S. 122
Heizung Lautes Knacken und Rauschen Im Monat April 5 % AG Hamburg, Urteil vom 08.01.1987 – 49 C 836/86, WM 1987, S. 271
Heizung (Ausfall) Ausfall der Heizungsanlagen in den Sommermonaten 0 % LG Wiesbaden, Beschluss vom 29.09.1989 – 8 S 135/98, WM 1990, S. 71
Heizung (fehlende) Die fehlende Heizmöglichkeit in der Küche der Wohnung stellt für sich allein noch kein Mangel der Mietsache dar. 0 % LG Berlin, Beschluss vom 05.06.1989 – 61 S 189/89, MDR 1990, S. 56 = WM 1990, S. 16 = ZMR 1990, S. 58
Klopfgeräusche in der Zentralheizung 17 % LG Darmstadt, Urteil vom 25.10.1978 – 7 S 131/78, WM 1980, S. 52
Knack Geräusche - Rhythmisch wiederkehrende knack Geräusche der Heizung, die die Benutzung des Schlafzimmers unzumutbar machen. 75 % LG Mannheim, Urteil vom 23.11.1977 – 4 S 95/77, ZMR 1978, S. 84
sonstige Mängel
Drogenscene in Umgebung des Wohnhauses
entstanden ohne konkrete Beeinträchtigung
in der Wohnung keine
Unterbringung von Asylbewerbern in Nachbarschaft keine
zu wenig Müllgefässe und Haustür nicht abschliessbar 10 DM
fehlender anzulegender Spielplatz + Sandkiste 5 %
Treppenhausverschmutzung + Geräusch- und
Geruchsbelästigung durch Lüftungsanlage 10 % (hier: nur der Kaltmiete)
erhebliche Mängel am Treppenhaus + mangelhafte
Müllbeseitigung 10 %
Störungen durch Tiefgaragenzufahrt 10 %
Fensterläden entfernt 10 %
Dusche geht nicht 17 %
Bedrohung mit Straftaten und Lärmbelästigung
durch andere Mieter 25 %
Fernseh- / Rundfunkantenne defekt 50 % der Rundfunkgebühren
Küche und WC unbenutzbar, auch wenn
Ersatzräume in Nachbarhaus genutzt werden können 50 %
Totalumbau der Wohnung 100 % während Umbauphase, auch trotz Weiterbenutzung
Badezimmerfliesen (verschiedenfarbige) 5 % LG Kleve, Urteil vom 05.02. 1991
6 S 285/90, WM 1991, S.261
Veränderungen im Baumbestand eines Grundstücks muss der Mieter grundsätzlich hinnehmen 0% AG Gronau, Urteil vom 21.02.1991
3 C 288/ 90, Wm 1991, S. 262
Bordell im gleichen Haus 30 % AG Charlottenburg, MM 1988, S. 367
Bauordnungsrechtliche Unzulässigkeit Eine Mietsache, die behördlich nicht abgenommen ist, weil sie den Bauordnungsvorschriften nicht entsprach, ist mit einem Sachmangel behaftet. Der Mieter ist in einem solchen Fall ohne weitere Vorankündigung zur Mietminderung berechtigt. 33% BGH, NJW 1963, S. 804
Bauordnungswidriger Zustand Der Mieter kann bereits dann die Miete mindern, wenn er sich durch eine Androhung des Bauordnungsamtes auf die Zwangsräumung einrichten muss. Dem Mieter ist nicht zumutbar, einen langwierigen Rechtsstreit gegen das Bauordnungsamt wegen einer fehlenden Baugenehmigung für seine Mietwohnung zu führen. 50 % LG Mönchengladbach, Urteil vom 15.11.1991 – 2 S 528/90, ZMR 1992, S. 304
Discomusik aus einer Gaststätte Sechsmal im Monat bis 3.00 Uhr morgens 15 % AG Bonn, WM 1990, S. 497
Dusche Dusche funktioniert nicht 16 % AG Köln, Urteil vom 28.11.1986 – 221 C 85/86, WM 1987, S. 271
Einrüstung eines Gebäudes Verhängung mit Planen wegen Bauarbeiten 15 % AG Hamburg, Urteil vom 24.08.1995 – 38 C 483/95, WM 1996, S. 30
Elektrizität (totaler Ausfall) 100 % AG Neukölln, MM 1988, S. 151
Fäkalienaustritt aus WC und Badewanne Wegen defekter Installation (Abflussstau) 38 % AG Groß-Gerau, Urteil vom 19.07.1979, WM 1980, S. 128
Fäkalienrückfluss in der Toilette 5 % AG Schöneberg, GE 1991, S. 527
Fenster (unverschließbar) Der Zustand eines Fensters, durch das ungehindert in ein Haus eingedrungen werden kann, rechtfertigt eine Minderung von 10% 10% AG Bergisch Gladbach, Urteil vom 14.12.1977 – 16 C 696/76, WM 1980, S. 17
Fenster (undichte) Mit geringen Nässeschäden im Fensterbereich 5% LG Berlin, Urteil vom 18.03.1982 – 61 S 437/81, GE 1982, S. 527 = MDR 1982, S. 671 = WM 1982, S. 184
Fenster sind im Sommer im schlechten Zustand und deshalb luftdurchlässig und schwer verschließbar 5% AG Kassel, Urteil vom 14.07.1993 – 802 C 2502/92, WM 1993, S. 607
Blind, feuchtigkeitsbeschlagene Isolierglasscheiben rechtfertigen eine Mietminderung von 5 % je Fenster
AG Münster, Urteil vom 20.07.1982 – 3 C 20/82, WM 1982, S. 254
Fenster Trübung einer Isolierglasscheibe im Wohnzimmer 1% AG Miesbach, Urteil vom 30.10. 1984 – 3 C 585/84, WM 1985, S. 260
Fensterläden, Entfernung 10 % AG Friedberg (Hessen), Urteil vom 01.08.1975 – C 117/75, WM 1977, S. 139 = ZMR 1978, S. 50
Fensterscheibe Trübung einer Isolierglasscheibe in der Küche 0,5% AG Miesbach, Urteil vom 30.01.1984 – 3 C 585/84, WM S. 260
Fernsehempfang (schlechter) 10% AG Schöneberg, GE 1988, S. 361
Fernsehempfang (schlechter) Ist entgegen dem Zustand bei Anmietung der Empfang ortsüblicher ausländischer Fernsehsender in der Mietwohnung aus vom Vermieter zu vertretenden Gründen nicht mehr möglich, so stellt das einen erheblichen Mangel dar 0% AG Hamburg, Urteil vom 22.06.1988 – 40b C 2213/87, WM 1990, S. 70
Formaldehydkonzentration (überhöhte) In Schlaf- und Kinderzimmer berechtigt zu einer Mietminderung von 56% und zur fristlosen Kündigung 56% AG Köln, Urteil vom 30.09.1986 – 217 C 346/86, NJW – RR 1987, S. 972 = VuR 1987, S. 40 = WM 1987, S. 120 (0,13 – 0,2mg/m)LG München I, Urteil vom 26.09.1990 – 31 S 20071/89, NJW – RR 1991, S. 975 = VuR 1991, S. 251 = WM 1991, S. 584
Formaldehyd Wenn die Belastung einer Mietwohnung mit Formaldehyd den vom Bundesgesundheitsamt festgesetzten Grenzwert übersteigt, ist der Mieter berechtigt das Mietverhältnis fristlos zu kündigen und die Miete rückwirkend um 50% zu kürzen (bei einer Formaldehyd- Belastung zwischen 0,13 und 0,21 ppm) 50% AG Mettmann, Urteil vom 13.02. 1990 – 21 C 202/88, VuR 1990, S. 208
Garage Die innen und außen noch verputzt werden muss und deren Decke von unten notdürftig abgestützt werden muss. Außerdem fehlt noch eine Trennwand zu der anschließenden Doppelgarage 66% AG Hanau, Urteil vom 12.12.1978 – 32 C 69/78, WM 1980, S. 85
Garagentor (defekt) Der Defekt des Tores einer Sammelgarage mindert nicht die Nutzungsmöglichkeit des Stellplatzes 0% AG Kassel, Urteil vom 15.12.1988 – 801 C 4534/88, WM 1989, S. 171
Gartenbepflanzung Erforderliche Umgestaltungen der Gartenbepflanzung (hier: Kürzung der Hecke im Vorgarten) bewirken keinen Mangel der Mietsache. 0 % Ag Hamburg, Urteil vom 10.07.1995 – 49 C 1977/94, WM 1995, S. 652
Gartentürbeschläge (rostige) Rostige Gartentürbeschläge stellen keinen erheblichen Mangel dar. 0 % LG München I; Urteil vom 30.11.1983 – 15 S 10974/83
Gegensprechanlage Eine nicht funktionstüchtige Gegensprechanlage mindert den Gebrauchswert der im 4. Obergeschoss des Hauses gelegenen Wohnung nicht unerheblich. 5 %6 % LG Berlin, GE 1992, S. 159AG Aachen, Urteil vom 10.08.1989 – 80 C 220/89, WM 1989, S. 509
Gegensprechanlage (defekt) 1 % AG Schöneberg, GE 1991, S. 527
Gerüche Von einer Pizzabäckerei im Nachbarhaus 15 % AG Köln, Urteil vom 19.09.1989 – 208 C 246/89, WM 1990, S. 338
Gestank (bestialischer) Der von einer Nachbarwohnung herrührt, weil der Nachbar ein Frettchen hält. 33 % AG Köln, Urteil vom 27.09.1988 – 201 C 457/87, WM 1989, S. 234
Hausbeleuchtung (defekt) Wenn die Hausbeleuchtung nicht funktioniert, kann der Mieter die Miete um 1 % mindern. 1 % AG Schöneberg, GE 1991, S. 527
Hausmusik Persönliche Überempfindlichkeit gegen Hausmusik von Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus rechtfertigt keine Mietminderung wegen Mangelhaftigkeit der Mietsache, solange die Nachbarn nicht in den Ruhezeiten spielen und beim Musizieren nicht unnötig über die Zimmerlautstärke hinausgehen. 0 % AG Münster, Urteil vom 05.07.1991 – 4 C 83/91, WM 1991, S. 545
Haustür (defekt) 3 % Ag Neukölln , MM 1988, S. 151
Hellhörigkeit Eines Teils der Räume der Wohnung 10 % AG Lüdinghausen, Urteil vom 31.10.1979 – 4 C 132/78, WM 1980, S. 52
Herd und Backofen (unbenutzbar) 3 % AG München, Urteil vom 21.05.1985 – 23 C 8930/84
Hochhausanlage (ungepflegter Zustand) Treppenaufgänge und Flure, Eingangstür und Feuerschutztüren und Fahrstuhlinnenraum sind total verdreckt. Filzstiftzeichnungen und andere farbliche Schmierereien mit Sprüchen obszönen und nationalistischen Inhalts wurden nicht nachhaltig entfernt, teilweise überhaupt nicht beseitigt. Hundekot lag teilweise tagelang im Treppenhaus, Einfüllschächte der Müllschlucker wurden nicht sorgfältig gereinigt und die gelegentlichen Verunreinigungen der Fahrstuhlkabinen mit Kot wurden nicht umgehend beseitigt. Eine Seitenwand des Fahrstuhls war eingetreten. Die Gleitleiste für die Fahrstuhlinnentür war nie gereinigt worden. Der Sandspielplatz für die Kleinkinder war nicht mit frischem Sand versehen und der Hunde- und Katzenkot ist daraus nicht regelmäßig entfernt worden… 5 % AG Kiel, Urteil vom 19.09.1990 – 7 C 56/90, WM 1991, S. 343
Isolierung (mangelhafte) Die Tatsache, dass eine Mietwohnung aufgrund ihrer wärmetechnischen Beschaffenheit verhältnismäßig hohe Heizkosten verursacht, ist für sich allein genommen nicht als Sachmangel anzusehen. 0 % LG Hamburg, Urteil vom 05.05.1988 – 7 S 166/87, DWW 1988, S. 348 = NJW – RR 1988, S. 907 = WM 1988, S. 350 = ZMR 1989, S. 63
Kamin (offener) Der nicht benutzbar ist 5 % LH Karlsruhe, Urteil vom 10.07.1987 – 9 S 66/87, WM 1987, S. 382
Keller Anstelle eines vereinbarten abgeschlossenen Kellerraums wurde dem Mieter nur eine Abstellfläche zur Verfügung gestellt. 10 % LG Hamburg, Urteil vom 14.11.1974 – 7 S 64/74
Keller Feuchtigkeit der zur Wohnung gehörenden Kellerräume 10 % AG Bad Bramstedt, Urteil vom 20.07.1989- 5 C 44/89 , WM 1990, S. 71
Keller (Beleuchtung ) Ein Kellerraum, bei dem die Beleuchtung fehlt , bei dem aber Licht von außen hereinkommt, stellt nur einen unerheblichen Mangel dar. 0 % AG Pinneberg, Urteil vom 15.03.1979 – 45 C 521/78, WM 1980, S. 68
Kinderlärm (übermäßiger) Frühmorgens und spätabends durch kinderreiche Mitmieter 11 % LG Köln, Urteil vom 24.11.1970 – 12 S 389/70, WM 1971, S. 96
Kinderlärm Üblicher Kinderlärm berechtigt nicht zur Mietminderung 0 % AG Aachen, Urteil vom 18.07.1974 – 15 C 152/74, WM 1975, S.38 AG Bergisch Gladbach, Urteil vom 18.05.1982 – 26 C 14/82, WM 1983, S. 236AG Hannover, Urteil vom 30.05.1984 – 523 C 4320/84, WM 1987, S. 218
Kochgerüche Haushaltsübliche Kochgerüche müssen auch im Treppenhaus geduldet werden 0 % AG Hamburg – Harburg, Urteil vom 21.09.1992 – 643 C 230/92, WM 1993, S. 39
Küche und Toilette unbenutzbar 50 % LG Berlin, MM 10/1983, S. 14
Küchenherd defekt 5 % LG Berlin, Az. 61, S 171/80, GE 1981, S. 673
Lagerung von Baumaterial Die teilweise Belegung eines Wohngrundstücks mit Baumaterial stellt einen Mangel des Mietobjekts dar, der den Mieter zur Minderung des Mietzinses in Höhe von 10 % berechtigt. 10 % AG Bad Segeberg, Urteil vom 21.11.1991 – 17 C 122/91, WM 1992, S. 477
Mäuse und Kakerlaken (monatelanger Befall) Mäuse tummeln sich in der Küche und hinterlasen ihre Exkremente in Kochtöpfen und Geschirr 10 % AG Bad Säckingen, Urteil vom 30.03.1976 – C 368/75, WM 1986, S. 113AG Bonn, Urteil vom 08.02.1985 – 6 C 277/84 WM 1986, S. 113AG Rendsburg, Urteil vom 04.03.1988 – 3 C 551/87, WM 1989, S. 284
Müllschlucker (dauernd defekt) 2,5 % AG Hamburg, Urteil vom 01.08.1979 – 48 C 1464/79, WM 1981, S. U 13
Müllschlucker (stillgelegter) 0 % AG Hamburg, Urteil vom 31.01.1984 – 37a C 344/83, WM 1985, S. 260
Neubaufeuchte Die übliche Neubaufeuchtigkeit ist kein Mangel; der Mieter muss der Neubaufeuchtigkeit durch lüften begegnen und die Möbel von den Wänden abrücken 0 % AG Langen, Urteil vom 09.06.1982 – 3 C 293/81, WM 1982, S. 226
Nitratgehalt im Wasser Ist gesundheitsgefährlich überhöhtNitratgehalt liegt um 236 % über dem Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung 30 % AG Brühl, Urteil vom 07.03.1990 – 2b C 831/89, WM 1990, S. 382
Nitratgehalt (gesundheitsgefährlicher) 10 % AG Osnabrück, Urteil vom 11.05.1987 – 14 C 33/87, NJW – RR 1987, S. 971 = WM 1989, S. 12 = ZMR 1987, S, 342
Parkplatz Nachhaltige Behinderung in der Nutzung eines Kfz- Einstellplatzes durch ständiges verkehrswidriges Parken Dritter 100 % LG Köln, Urteil vom 19.12.1974 – 1 S 211/74, MDR 1976,S. 44 = WM 1976, S, 29 = ZMR 1977, S. 25 = ZMR 1977, S., 154
Perchlorethylen, austretendes Aus einer im Erdgeschoss befindliche Textilreinigung, das zu trockener Haut, Halsbeschwerden, trockenem Rachenraum, Schwindelgefühl, Augenbrennen und Kopfschmerzen führt 50 % LG Hannover, Urteil vom 25.04.1990 – 11 S 358/89, NJW – RR 1990, S. 972 = WM 1990, S. 337
Perchlorethylen Eine Belastung der Raumluft mit 0,1mg/m³ Perchlorethylen stellt keinen Minderungsgrund dar 0 % AG Hamburg, Urteil vom 29.11.1988, WM 1989, S. 368
Pkw- Stellplatz Wird entgegen der Zusage bei Anmietung der Neubauwohnung dem Mieter kein Pkw- Stellplatz am Haus zur Verfügung gestellt, sondern lediglich ein allgemein zugänglicher Parkplatz ca. 400 bis 500m vom Haus entfernt eingerichtet, so ist eine Mietminderung von 10 % gerechtfertigt 10 % AG Köln, Urteil vom 09.01.1989 – 213 C 295/86, WM 1990, S. 146
Prostitution im gleichen Haus 25 % AG Münster, Az. 5 C 62/87
Prostitution im gleichen Haus 22% AG Regensburg, Urteil vom 20.06.1990 – 3 C 1121/90 und 3 C 1146/90, WM 1990, S. 386
Rostiges Leitungswasser Wegen der Beschaffenheit der Hauswasserleitung 10% LG Braunschweig, Urteil vom 13.05.1988, WM 1990, S. 145LG Köln, Urteil vom 25.03 1986 – 12 S 488/85, WM 1987, S. 122AG Dortmund, Urteil vom 06.06.1990 – 126 C 799/90, WM 1990, S.425AG Köln, Urteil vom 27.02.1980 – 211 (154) C 3195/79, WM 1982, S.226AG Berlin- Spandau, MM 1988, S.152
Sandkasten Wenn kein Sandkasten für die Kinder vorhanden ist oder der vorhandene Sandkasten verwahrlost ist, kann der Mieter die Miete mindern. Wenn bei einem Mehrfamilienhaus ein Kindersandkasten fehlt. Der Sandspielplatz für die Kleinkinder war nicht mit frischem Sand versehen und der Hund- und Katzenkot ist daraus nicht regelmäßig entfernt worden… 5% LG Freiburg, Urteil vom 18.02.1975 – 9 S 197/74, ZMR 1976, S. 210AG Kiel, Urteil vom 19.09.1990, WM 1991, S. 343
Schimmelpilz Beruht die unstreitige Schimmelpilzbildung in den Mieträumen zu 65% auf baulich bedingten Mängeln der Mietsache, so kann die Miete um 14 % gemindert werden 14 % LG Bonn, Urteil vom 03.12.1990 –6 S 76/90, ZMR 1991, S. 300
Schimmel- oder sog. Spakflecken An der Außenwand eines Abstellraumes 10% AG Steinfurt, Urteil vom 11.08.1977 – 3 C 230/77, WM 1977, S.256
Schimmelbildung Und Geruchsentwicklung, auch wenn der Mieter die Schäden mit beeinflusst hat 10 % LG Hannover, Urteil vom 27.07.1982 – 11 S 322/ 81, WM 1982, S. 183
Schimmelbildung Schränke müssen von der Wand abgerückt werden 10% LG Hamburg, Urteil vom 10.04.1984 – 16 S 211/83, WM 1985, S. 21
Schimmelpilzbildung Abgetrocknete Schimmelpilzbildung und drei gebrochene Fliesen im Hauswirtschaftsraum, ein 2,80 m langer Mauerriss in der Küche sowie eine defekte Fliese neben der Duscharmatur rechtfertigen eine Mietminderung von insgesamt 2 % monatlich, wenn es sich um eine Wohnung mit ausgesprochen hohem Mietpreis handelt. Bei solchen Wohnungen rechtfertigen auch kleinere Mängel ohne Gebrauchsbeeinträchtigung eine Mietminderung 2 % AG Münster, Urteil vom 18.10.1995 – 48 C 493/94, WM 1995, S. 704
Schimmel Spak- oder Stockflecken in der Mietwohnung sind Fehler der Mietsache. Eine Mietminderung ist aber ausgeschlossen, wenn die Mieter selbst die Feuchtigkeitserscheinungen als Folge fehlerhaften Heizens und Lüftens zu vertreten haben. 0 % LG Lüneburg, Urteil vom 08.01.1987 – 6 S 320/85, ZMR 1987, S. 336
Silberfischchen Wenn in der Wohnung Silberfischchen auftreten (20-25 Stück), kann der Mieter die Miete um 20% mindern. 20 % AG Lahnstein, WM 1988, S. 55
Spinnen Das Auftreten von Spinnen bei Parterrewohnungen ist unumgänglich und nicht abhängig von dem zusatnd des Gartens und kann in keinem Fall als erheblicher Mangel i. S. d. § 537 BGB betrachtet werden. 0 % AG Köln, Urteil vom 26.11.1992 – 215 C 335/92, WM 1993, S. 670
Tanzschule Vibrationen, Schallgeräusche und rhythmisches Klatschen von einer über der Wohnung liegenden Tanzschule 20 % AG Köln, Urteil vom 16.07.1987 – 208 C 545/86, WM 1988, S, 56
Taubenhaltung Auf dem Nachbargrundstück (mehrere 100 Tauben) 25 % AG Dortmund, Urteil vom 14.09.1979 – 121 C 151/79, WM 1980, S. 6
Taubenhaltung des Vermieters 20 % AG Lüdinghausen, Urteil vom 02.10.1964 – 4 C 126/64, WM 1965, S. 169
Tauben / Balkon Verunreinigungen des Balkons durch nistende Tauben 5 % AG Hamburg, WM 1988, S. 121
Teppichboden Der sich in der Diele, im Schlaf- und Kinderzimmer vom Boden abgelöst hat. In Folge der Ablösung war das Begehen der Wohnung erschwert und es bestand Gefahr für die Gesundheit der in der Wohnung befindlichen Personen durch Stolpern. 4,65 % AG Köln, Urteil vom 30.01.1987- 221 C 294/86, WM 1988, S. 108
Terrasse Wenn der Mieter eine 20 qm große Terrasse, die von der Wohnung aus zugänglich ist und deshalb mangels anderweitiger Vereinbarungen im Mietvertrags als mitvermietet anzusehen ist, nicht benutzen kann, ist er berechtigt, die Miete um 15 % zu mindern. 15 % AG Eschweiler, Urteil vom 19.05.1994 – 5 C 114/94, WM 1994, S. 427
Tiefgaragenzufahrt Störungen der Tiefgaragenzufahrt 10 % AG Osnabrück, Urteil vom 03.06.86, WM 1986, 334
Toilette Einzige Toilette nicht mehr nutzbar 80 % LG Berlin, MM 1988, 213
Tiergestank aus Nachbarwohnung wegen nicht artgerechter Tierhaltung 10 % AG Bergisch-Gladbach, AZ 23 C 280/90
Toilette Wenn die einzige Toilette nicht benutzbar ist, kann der Mieter die Miete um 80% mindern. 80% LG Berlin, MM 1988, S.213.
Toilette Wenn die zweite zur Wohnung gehörende Toilette vom Vermieter abgeschlossen ist, kann der Mieter die Miete um 7% mindern. 7% AG Nidda, Urteil vom 28.01.1983 - 1 C 600/82, WM 1983, S.236
Toilettenbelüftung(defekte) 5% AG Köln, Urteil vom 24.01.1978 – 152 C 3198/77, WM 1980, S.124
Toilettenspülung (unzureichende) Wenn der Wasserdruck der Toilettenspülung unzureichend ist, kann der Mieter die Miete um 15% mindern. 15% AG Münster, Urteil vom 19.01.1993 – C 133/92, WM 1993, S.124
Trittschallgeräusche 5% LG Hannover, Urteil vom 15.04.1994 – 9 S 211/93, WM 1994, S. 463 (Trittschallgeräusche in einem Altbau)
Trockenboden (nicht mehr nutzbar) 2,5% LG Hannover, Urteil vom 15.11.1956 – 7 S 196/56, ZMR 1957, S.193
Türbeschläge (einfache) Auch die Verwendung einfacher Beschläge anstelle von Sicherheitsbeschlägen stellt keine erheblichen Mängel dar. 0% LG Freiburg, Urteil vom 16.06.1983 – C 389/82, WM 1988, S.263
Überschwemmungsschaden am Teppichboden mit unerträglichem Gestank 80% AG Friedberg / Hessen, Urteil vom 06.07.1983 – C 389/82, WM 1984, S.198
Unbewohnbarkeit (totale) der Wohnung wegen Neubaus und Neugestaltung. 100% Ag Köln, Urteil vom 25.02.1976 – 54 C 596/74, ZMR 1980, S.87
Undichtigkeit aller Fenster Einer Wohnung und die damit verbundene Feuchtigkeit. 50% AG Leverkusen, Urteil vom 25.09.1980 – C 215/80
Warmwasserversorgung (fehlende) und Entzug des Kellers 30% AG Darmstadt, Urteil vom 03.12.1981 – C 3374/81, WM 1983, S.151.
Warmwasserversorgung (Ausfall) 10% LG Berlin, WM 1955, S.134.AG Münster, WM 1981, S. U 22
Warmwasser Ein erheblicher Mangel liegt nicht vor, wenn das Warmwasser nur 40 bzw. 43 Grad Celsius beträgt. 0% LG. Hamburg, Urteil vom 13.07.1978 – 7 S 66/78, WM 1978, S.242
Waschküchenbenutzung (Vorenthaltung) 5% AG Köln, Urteil vom 23.09.1982 – 210 C 25/82, WM 1983, S.122. AG Koblenz, Urteil vom 17.10.1978 – 13 C 198/78, WM 1980, S.112. (5-10%)AG Osnabrück, Urteil vom 06.05.1988 – 44 C 57/88, WM 1990, S. 147 (Entzug von Gemeinschaftswaschmaschine und- trockner).
Waschplan Vermieter verändert einseitig den Waschplan zu ungunsten des Mieters. 10% AG Brühl, Urteil vom 25.07.1974, WM 1975, S.145.
Wasser tropft durch die Zimmerdecke Mangel durch Naturkatastrophe (Schneesturm) hervorgerufen 30% AG Kiel, Urteil vom 26.06.1980 – C 9/80, S.235
WC- Abfluss verstopft Von 15 Steckdosen funktionieren nur 3, außerdem kann die Post nicht ordnungemäß zugestellt werden. 50% Ag Hamburg, Urteil vom 23.07.1974 – C 305/73, WM 1976, S.53
Wildtauben Beeinträchtigung der Mietsache durch Wildtauben rechtfertigen keine Mietminderung, wenn dem Vermieter keine Abhilfe möglich ist. 0% LG Kleve, Urteil vom 28.01.1986 – 3 S 117/85, NJW-RR 1986, S.1344 = 1986, 333
Wohnflächengröße Eine Minderung wegen geringerer Wohnfläche als vereinbart kommt nur dann in Betracht, wenn die Wohnungsgröße dem Mieter ausdrücklich zugesichert wurde. 0%
Wohnungsklingel (defekt) 0% AG Neukölln, MM 1988, S. 151
Wohnungstür (fehlende) 15% LG Düsseldorf, Urteil vom 17.05.1973 – 12 S 382/72, WM 1973, S.187.
Wohnzimmer unbenutzbar Wegen Einsturzgefahr der Zimmerdecke infolge eines Wasserschadens 30% AG Bochum, Urteil vom 28.11.1978 – 5 C 668/78, WM 1979, S.74.
Zugluft Mangelhafte Fensterdichtungen 20% LG Kassel, Urteil vom 30.07.1987 – 1 S 274/84, WM 1988, S. 108.
Zugluft Wegen fehlerhaft installierter Gasetagenheizung. 10% AG Rüsselsheim, DWW 1991, S.147.
Weitere Minderungsquoten findet man in der Mietminderungsliste von Thieler / Vetter (Alexandra Verlag, Weilheim).
Achtung:
Es ist empfehlenswert, eine Minderung nur bis zu einem Betrag von weniger als 2 Monatsmieten einzubehalten.
Wird ungerechtfertigt ein Betrag von 2 Monatsmieten oder mehr einbehalten, ist der Vermieter zur Kündigung berechtigt. Man sollte daher ab diesem Betrag die Miete wieder voll bezahlen, um kein Kündigungsrisiko einzugehen und in der Höhe des Minderungsbetrags die Miete ausdrücklich nur unter Vorbehalt bezahlen.
Alle Informationen ohne Gewähr.
Wichtiges zur Mietminderung
Mietminderung - Dichtung und Wahrheit
Dieser Beitrag mit beiden Anhängen wurde erstmals im April / Mai 1997
in der Zeitschrift „Bauen und Wohnen“ veröffentlicht .
Um den Begriff der Mietminderung ranken sich oft mehr oder weniger diffuse Vorstellungen. Man hat einmal gehört, daß so etwas möglich ist, aber wie es genau funktioniert, ist weit gehend unbekannt. Unter anderem ist das Missverständnis weit verbreitet, Mietminderung müsste man einen Monat zuvor „anmelden“.
Das ist zwar „fast“ richtig, aber der Unterschied zwischen „fast“ und „ganz“ kann zuweilen gut einige tausend EURO betragen.
Die einmonatige Anmeldungsfrist gibt es zwar, aber sie betrifft nur Schadensersatzansprüche des Mieters für Schäden aus einem Mangel der Mietsache gem. §§ 538, 552 a BGB.
Mietminderung ist dagegen das Recht des Mieters, die Miete in Anbetracht von Mängeln der Mietsache herabzusetzen, um ein Gleichgewicht zwischen Mietwert der Mietsache und der zu leistenden Mietzahlung wiederherzustellen.
Dieses Recht tritt gemäß § 537 BGB kraft Gesetzes ein. Daher muss weder der Mieter eine Minderung anmelden, noch muss der Vermieter sich damit einverstanden erklären. Allerdings muss der Mieter dem Vermieter den Mangel anzeigen und gem. § 539 BGB rechtzeitig erklären, daß er diesen Mangel nicht akzeptiert, da er sonst Gefahr läuft, sein Minderungsrecht zu verlieren. Außerdem darf der Mieter mit seinem Minderungsanspruch nicht zu lange warten - hat der Mangel bereits längere Zeit bestanden, so kann das Minderungsrecht verwirkt sein.
So gibt es einige
Voraussetzungen und Regeln,
die man für den Umgang mit der Mietminderung beachten sollte:
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Sofortige Mängelmeldung an Vermieter
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Unabhängig von Verschulden des Vermieters
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Keine Gründe für Minderungsausschluss
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Vermieter unterlässt Mängelbeseitigung
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Mietminderzahlung unter Berufung auf Mangel
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Höhe der Minderung Minderungstabelle
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Der Mieter sollte den Mangel unverzüglich dem Vermieter mitteilen und die Miete von da an unter Vorbehalt zahlen.
Zwar genügt es in der Regel, daß der Mangel dem Vermieter bekannt war. Der Mieter sollte dennoch sicherheitshalber den Mangel dem Vermieter anzeigen. Um Beweisschwierigkeiten vorzubeugen, sollte dies schriftlich geschehen.
In jedem Fall muss der Mieter deutlich machen, daß er die Mietsache in dem mangelbehafteten Zustand nicht als vertragsgemäß akzeptiert.
Dies ist etwas anderes, als „die Mietminderung“ anzukündigen.
Angezeigt werden sollte daher :
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der Mangel,
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daß die Mietsache nicht vertragsgemäß ist, sowie
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daß ein vorgenommener Einbehalt von der Miete (= die Minderung) wegen gerade dieses Mangels gemacht wird.
Wenn der Mieter nicht sofort Miete einbehalten will, ist er gut beraten, von der Anzeige des Mangels an die Miete unter Vorbehalt zu zahlen.
Zwar ist die Mietminderung an keine Frist gebunden, und kann daher auch noch nachträglich und für bereits bezahlte Miete geltend gemacht werden. Die langfristige Weiterzahlung der kompletten Miete ohne Vorbehalt kann jedoch einen Rückforderungsausschluss begründen: die Rechtsprechung sieht in diesem Verhalten des Mieters einen Rechtsverzicht auf die Minderung.
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Minderung ist verschuldensunabhängig.
Es bedarf keines Verschuldens / keiner Verursachung hinsichtlich Mangel oder Gebrauchsbeeinträchtigung durch den Vermieter.
Das bedeutet, daß auch Beeinträchtigungen, die außerhalb des Einflussbereichs des Vermieters liegen, wie z. B. Baulärm auf dem Nachbargrundstück, oder durch andere Mieter im Haus verursachte Störungen zur Mietminderung berechtigen.
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Die Minderung darf nicht ausgeschlossen sein.
Ein Ausschluss oder eine Begrenzung der Mietminderung kann sich zum Beispiel aus einem der folgenden Umstände ergeben:
• Der Mieter hat den Mangel selbst verschuldet
• Der Mieter hat die Beseitigung des Mangels verhindert oder verzögert
• Der Vermieter konnte den Mangel nur deswegen nicht beseitigen, weil der Mieter ihn entgegen § 545 BGB nicht angezeigt hat
• Der Mieter kannte den Mangel bei Vertragsabschluss, oder hat ihn grob fahrlässig nicht wahrgenommen (§ 539 BGB)
• der Mieter hat in Kenntnis des eingetretenen Mangels die Miete vorbehaltlos über längere Zeit weiterbezahlt
• Der Mieter hat im Mietvertrag wirksam die Mängelbeseitigungspflichten übernommen. Dies ist auch für Wohnraummietverhältnisse zulässig.
• Dagegen ist bei sogenannte Gewährleistungsausschlüssen zu differenzieren:
Vertragliche Gewährleistungsausschlüsse sind lediglich für Gewerbemietverhältnisse zulässig.
Für Wohnraummietverhältnisse sind alle Vereinbarungen, die die Geltendmachung des Minderungsrechts ausschließen oder beeinträchtigen, unzulässig.
Auf andere Umstände kommt es dagegen regelmäßig nicht an. Insbesondere ist ohne Einfluss, ob und wie der Mieter die Mietsache nutzt. Der Vermieter kann daher nicht einwenden, der Mieter habe die mangelhafte Mietsache ohnehin nicht benutzt. Schliesslich steht es dem Mieter frei, mit der von ihm gemieteten Sache zu tun was er will - sie zu nutzen oder nicht.
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Der Vermieter muss die unverzügliche Beseitigung des Mangels unterlassen haben.
Dabei kommt es nicht darauf an, ob der Mangel überhaupt behebbar ist. Selbst Mängel, die objektiv unbehebbar sind, berechtigen zur Minderung.
So können auch Modernisierungsarbeiten an den Mieträumen, zu deren Duldung der Mieter nach § 541 b BGB evtl. verpflichtet ist, zur Minderung berechtigen, soweit sich aus ihnen eine Beeinträchtigung des Wohnwerts ergibt.
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Der Mieter muss sich auf die Mietminderung berufen, wenn er die Miete mindert.
Eine einfach vorgenommene Kürzung der Mietzahlung ohne Hinweis auf den Zusammenhang mit der Gebrauchsbeeinträchtigung genügt daher nicht.
Dies bedeutet allerdings ebenfalls nicht, daß der Mieter die Minderung einen Monat zuvor (oder überhaupt) anmelden müsste. Er muss lediglich bei der Minderung dem Vermieter anzeigen, daß diese aufgrund einer Gebrauchsminderung der Mietsache vorgenommen wird.
Der Unterschied zur vorherigen „Anmeldung“ wird ganz besonders deutlich, wenn man sich daran erinnert, daß Mietminderung auch noch nachträglich, also für bereits gezahlte Miete, geltend gemacht werden kann.
Man sollte allerdings vorsichtig damit sein, eine Rückforderung aus Mietminderung mit der nächsten zu zahlenden Miete aufzurechnen. Es können mietvertraglich vereinbarte Aufrechnungsverbote entgegenstehen. Inwieweit diese wirksam sind, ist allerdings im Einzelfall nachzuprüfen
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Minderungshöhe
Die Berechnung der Minderungsquote ist einigermaßen kompliziert. Die Rechtsprechung hat zwar hierfür eine Formel entwickelt. Diese lautet:
Das Verhältnis:
Gebrauchstauglichkeit mangelhafter Sache
Gebrauchstauglichkeit vertragsgemäßer Sache
entspricht dem Verhältnis:
Minderungsquote
vereinbarte Miete
Die Berechnung der „Gebrauchstauglichkeitsbeeinträchtigung“ wird jedoch noch von etlichen weiteren Faktoren beeinflusst. So wird neben dem Mangel selbst unter anderem die Größe der beeinträchtigten Raume im Verhältnis zum Rest der Wohnung berücksichtigt. Da aber nicht jeder Raum der Wohnung den gleichen Wohnwert hat, werden hier wiederum weitere Abstufungen vorgenommen. Der Wohnwert der verschiedenen Räume vermindert sich in folgender Rangfolge:
• Wohnräume
• Schlafzimmer
• Kinderzimmer
• Küche
• Bad
• Flur / Abstellraum
Letztendlich ist der Einzelfall ausschlaggebend.
Da mit so komplexen Berechnungen kaum jemand etwas anfangen kann, werden häufig Tabellen über bisherige Entscheidungen der Gerichte herangezogen, wie bestimmte Mängel anzusetzen sind. Diese Tabellen haben jedoch den Nachteil, daß viele Faktoren des Einzelfalls unberücksichtigt bleiben. Sie können daher nicht mehr als Anhaltspunkte bieten.
Alle Informationen ohne Gewähr.