Strecken,
liebe Claudia,
ist eine Jägertechnik, mit deren Hilfe man angeschossenes, aber noch nicht ganz totes Kleinwild, also Hasen, Dachse, Füchse, aber auch Fasane, Rebwild u. ä. rasch und schmerzlos tötete, indem man ihnen den Halswirbel brach. Das geschieht so, dass man mit einer Hand den Kopf, mit der anderen Hand die Schultern des Tieres fasst und dann kurz und rasch zieht.
Man „streckt“ das Tier also.
Vor einiger Zeit sah man Königin Elisabeth auf einem Foto in der Presse mit diesem Griff einen Fasan töten und der Protest war groß in der Welt der Tierschützer.
Mit derselben Technik tötete man zu Notzeiten und töten auch jetzt noch manche „Feinschmecker“ „Dachhasen“, sonst auch Katzen genannt.
Den von Bolo angesprochenen, ansässig gewordenen Zigeunern wird ein derartiges Verhalten nachgesagt. Daher werden sie „Katzenstrecker“ genannt.
In Bormio, einer Stadt in Italien, ist es üblich, dass Jugendliche, die 18 Jahre alt werden, ein Festmahl mit diesem Braten zelibrieren; der Genuss ist am größten, wenn die Katze eigenhändig gefangen und gestreckt worden ist; das hat mir eine Schülerin von dort versichert und den Geschmack von „Katze“ in hohen Tönen gelobt. Am besten, leider wenig fleischhaltig, seien junge Weibchen, kurz vor dem ersten Rollen.
Soviel mal.
Gruß Fritz