Mikroskopie trotz Sehschwäche?

Hallo

Wie der Titel schon sagt, hätte ich eine Frage zur Mikroskopie.

Als ich noch in der Schale war (ca. 5. oder 6. Klasse) erinnere ich mich noch ungenau daran, daß wir mal ein Blatt o.ä. durch ein Mikroskop angesehen haben. In meiner Erinnerung konnte ich gut durch das Ding durchsehen, aber Erinnerungen täuschen ja auch :smile:

Nun interessiere ich mich schon seit einiger Zeit für Mikroskopie und habe mir vieles darüber durchgelesen und mir so einen Experimentierkasten geholt. Ich weiß das die Dinger nicht unbedingt das Beste sind, aber mir ging es erstmal um erste Versuche und ob ich damit überhaupt arbeiten kann.
Leider konnte ich nicht wirklich tief in die Objekte sehen, sondern nur oberflächliches näher betrachten aber mehr auch nicht. z.B. bei einem Blatt nur die Oberfläche was man mit einer Brille oder eben mit dem normalen Auge auch sieht.

Das Mikroskop hat eine Vergrößerung von 900 Maximum. Ich habe hier auch im Forum mal gelesen, daß man auch einige Zeit braucht, bis das wirklich gut klappt.

Nun habe ich aber auch gelesen, daß es für Sehbehinderte Menschen bzw. schon Menschen die nicht ganz so gut sehen können schwierig oder praktisch unmöglich ist mit einem Mikroskop zu arbeiten, weil die …(?) die fehlende Sehstärke nicht ausgleichen können.
Und ich sehe nur noch 10 %, was nun nicht mehr gerade viel ist.

Bevor ich mich nun nach einem besseren Mikroskop umsehe oder mich weiterhin damit beschäftige obwohl es wirklich keine Möglichkeit gibt für mich mehr zu sehen, möchte ich nun euch Experten fragen ob das wirklich stimmt, daß ich nie mit einem Mikroskop arbeiten kann?

Falls das irgendwie von Bedeutung ist, farben und Umgebung kann ich ganz normal sehen, nur eben alles kleiner, also keine sonstigen „Macken“ *g*

Vielleicht weiß hier jemand darüber etwas, inwieweit man mit so einer Einschränkung mit Mikroskopen arbeiten kann?

LG
Novalee

PS:
Augenarzt o.ä. hat es keinen Sinn zu fragen, die haben es zwar geschafft mir Hilfsmittel zu verpassen, aber bei Kontaktlinsen z.B. sind sie schon ratlos bei meiner Augenarkrankung, also wären sie bei solchen Fragen wohl schon restlos überfordert *g*

Hallo Novalee,

welcher Art ist die Sehschwäche?
Kurz- oder Weitsichtigkeit stellt kein Problem dar.

Für andere Sehschwächen gibt es die Möglichkeit, das Bild mit guter Qualität auf einen Monitor zu übertragen. Dort kann es dann (meist) problemlos gesehen werden, wenn die Sehschwäche entsprechend korrigiert ist. Wenn Du an einem Rechnerbildschirm arbeiten kannst, kannst Du auch mikroskopieren.

Gandalf

Hallo Novalee,

Leider konnte ich nicht wirklich tief in die Objekte sehen,
sondern nur oberflächliches näher betrachten aber mehr auch
nicht. z.B. bei einem Blatt nur die Oberfläche was man mit
einer Brille oder eben mit dem normalen Auge auch sieht.

Die Mikroskope haben normalerweise eine sehr geringe Tiefenschärfe, d.h. Du siehst wirklich nur eine Ebene.

Das Mikroskop hat eine Vergrößerung von 900 Maximum. Ich habe
hier auch im Forum mal gelesen, daß man auch einige Zeit
braucht, bis das wirklich gut klappt.

Damit solltest Du ein wenig mehr sehen, aber die höchste Vergrößerung ist ganz sicher nicht sinnvoll zu nutzen, die gilt nur mathematisch.
Aber mit 100x solltest Du wirklich einen Unterschied sehen.
Man braucht in der Tat ein wenig Übung.

Bevor ich mich nun nach einem besseren Mikroskop umsehe oder
mich weiterhin damit beschäftige obwohl es wirklich keine
Möglichkeit gibt für mich mehr zu sehen, möchte ich nun euch
Experten fragen ob das wirklich stimmt, daß ich nie mit einem
Mikroskop arbeiten kann?

Das ist sicher sinnvoll, vielleicht kannst Du aber auch mal bei einer Uni/Schule Dein Problem schildern, evtl. lassen die Dich mal in ihre Übungsräume und Du kannst es mit (vermtl.) besseren Mikroskopen ausprobieren und Dir Hinweise geben lassen. Eine kleine Spende in die Schulkasse/einen Kuchen für die Uni, funktioniert fast immer.

Falls das irgendwie von Bedeutung ist, farben und Umgebung
kann ich ganz normal sehen, nur eben alles kleiner, also keine
sonstigen „Macken“ *g*

Siehst Du alles scharf? Wenn ja, dann sollte eine Lösung zu finden sein.

Augenarzt o.ä. hat es keinen Sinn zu fragen, die haben es zwar
geschafft mir Hilfsmittel zu verpassen, aber bei Kontaktlinsen
z.B. sind sie schon ratlos bei meiner Augenarkrankung, also
wären sie bei solchen Fragen wohl schon restlos überfordert

Ich bin kein Arzt/Optiker habe aber lange KL entwickelt und sehr viel mit Optikern zusammengearbeitet.

Ein AA passt i.d.R nur selten KL an, hat also wenig Übung, es gibt natürlich auch einige, die dies täglich machen.

Suche mal ein KL-Institut auf, also einen Optikerladen, der ausschließlich (!) KL anpasst, die können u.U. zaubern.

Die haben einen besseren Überblick über den Markt, die versch. Varianten und neuen Materialien.

Da Du nichts genaues über Deine Erkrankung schreibst (viellt per Mail?), ist es schwierig genaues zu sagen.

In ganz extremen Fällen ist es möglich „Huckepack-KL“ zu verorden. Das sind KL, die erste gleicht erstmal Unebenheiten der Hornhaut aus, die zweite macht dann die Optik.

Wenn´s Vernarbungen sind, z.B. nach Unfall/OP, kann man evtl. an hartflexible KL denken oder an etwas dickere Silikon-KL.

Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben.

Alles Gute für das schöne Hobby!

LG Volker

Info zur Sehschwäche
Hm, also wenn ich eure Antworten richtig verstanden habe, müßte es theoretisch für einen fast „Blindfisch“ mit 10% Sehkraft auch möglich sein ein Mikroskop benutzen zu können?

Da ihr nach der genaueren Sehbehinderung gefragt habt.

Ich habe eine anäredie (vermutlich falsch geschrieben *g*) also keine Augeniris (bzw nur einen kleinen Rest), also demnach keinen „Zoomer“ wenn man es auf eine Kamera überträgt. Heißt also meine Augen bleiben auf eine bestimmte Entfernung eingestellt und gehen nicht an entfernte oder nahe Objekte zur Vergrößerung heran, so das ich also zu weit entfernte Objekte nicht sehe weil sie zu klein sind oder zu kleine Schrift, weil sie eben klein bleibt, um es mal Laienhaft zu formulieren ^^

Sehschärfe bleibt auch immer klar und Farben sehe ich auch normal.

Vielleicht hilft euch das weiter :smile:

Hm, also wenn ich eure Antworten richtig verstanden habe,
müßte es theoretisch für einen fast „Blindfisch“ mit 10%
Sehkraft auch möglich sein ein Mikroskop benutzen zu können?

Ja!

Ich habe eine anäredie (vermutlich falsch geschrieben *g*)
also keine Augeniris (bzw nur einen kleinen Rest), also
demnach keinen „Zoomer“ wenn man es auf eine Kamera überträgt.

Stimmt, die Termini sind:
Aniridie
Irideremia
[ABC der Optik, 1961, Verlag Werner Dausien, Hanau, Main]

Heißt also meine Augen bleiben auf eine bestimmte Entfernung
eingestellt und gehen nicht an entfernte oder nahe Objekte zur
Vergrößerung heran, so das ich also zu weit entfernte Objekte
nicht sehe weil sie zu klein sind oder zu kleine Schrift, weil
sie eben klein bleibt, um es mal Laienhaft zu formulieren ^^

Sehschärfe bleibt auch immer klar und Farben sehe ich auch
normal.

Naja, da geht einiges durcheinander.

Die Iris ist primär nicht für die Scharfeinstellung zuständig, sie regelt die Lichtmenge, die in das Auge fällt, beim Fotoapparat ist das die (Iris-)Blende.

Dem Zoomen würde die Verstellung der Brechkraft der Augenlinse eher entsprechen, die Veränderung der Brechkraft dient beim Auge aber nur der Scharfstellung.

Das Zoom-Objektiv ermöglicht es aber ein Objekt in bestimmter Entfernung in verschiedenen Größen darzustellen.

Mir ist noch etwas eingefallen.
Es gibt Optiker, die sich speziell auf sehschwache Menschen spezialisiert haben.
Frag mal bei der Optiker-Innung, der IHK oder der Krankenkasse nach.

Oder geh einfach zum nächsten Optiker und frag ihn, ob er einen Spezialisten kennt. Die beißen nicht!

Viel erfolg!

Und berichte mal über die Lösung, ich bin sicher, dass es eine gibt!

LG Volker

Mir ist noch etwas eingefallen.
Es gibt Optiker, die sich speziell auf sehschwache Menschen
spezialisiert haben

Die kennen sich auch in Richtung Mikroskopie für Sehbehinderte aus? wow das wußte ich noch nicht!

Frag mal bei der Optiker-Innung, der IHK oder der Krankenkasse
nach.

Optiker Innung ist mir auch neu, bei der IHK wäre ich nie auf die Idee gekommen, naja Krankenkasse…ich weiß das die keine Ärzte empfehlen dürfen, vielleicht ist das bei Optikern auch so.

Oder geh einfach zum nächsten Optiker und frag ihn, ob er
einen Spezialisten kennt. Die beißen nicht!

Ich werde die Möglichkeiten mal durchgehen, vielleicht wissen ja wirklich mehr Leute Rat als ich vermutet habe. Danke dir!

Bin natürlich für weitere Tipps von anderen dankbar :smile:

Viel erfolg!

Und berichte mal über die Lösung, ich bin sicher, dass es eine
gibt!

Wenn ich etwas herausgefunden habe, werde ich berichten und wenn keiner etwas wußte auch :smile:

Die kennen sich auch in Richtung Mikroskopie für Sehbehinderte
aus? wow das wußte ich noch nicht!

Versprechen kann ich Dir das nicht, aber wie auch bei den anderen (möglichen) Quellen, FRAGEN!

Das hast Du ja hier gemacht und offensichtlich Anregungen bekommen, die hoffentlich weiterführen. War also genau richtig.

Du wirst vermtl. von einem zum anderen gereicht werden, aber nicht aufgeben!

LG Volker

Hi Novalee,

Hm, also wenn ich eure Antworten richtig verstanden habe,
müßte es theoretisch für einen fast „Blindfisch“ mit 10%
Sehkraft auch möglich sein ein Mikroskop benutzen zu können?

wie schon geschrieben, wenn Du mit einem Rechner klar kommst, solltest Du mit einem Mikroskop klar kommen.

Ich habe vor gut zwanzig Jahren in einem Krankenhauslabor gejobbt und dort arbeitete auch ein uralter Mönch, der nahezu blind war.
Trotzdem konnte er mit einem Projektionsschirm am Mikroskop eine Differenzierung der weißen Blutkörperchen vornehmen. Mittlerweile hat die Technik deutliche Vortschritte gemacht, sodaß ich da sehr optimistisch bin.

Frag mal bei den Herstellern von Mikroskopen nach, also Nikon, Zeiss, Olympus, Leica …

Die sollten Dir genaue Informationen geben können.

Gandalf

Leider konnte ich nicht wirklich tief in die Objekte sehen,
sondern nur oberflächliches näher betrachten aber mehr auch
nicht. z.B. bei einem Blatt nur die Oberfläche was man mit
einer Brille oder eben mit dem normalen Auge auch sieht.

Ob du in ein Objekt hineinschauen kannst hängt nicht von der Vergrößerung durch das Mikroskop ab, sondern davon ob das Objekt lichtdurchlässig ist. Bei einem Blatt Papier kannst Du nicht erwarten mehr als die Oberfläche zu sehen. Du kannst vielleicht einzelne Papierfasern auf der Oberfläche erkennen.

Das Mikroskop hat eine Vergrößerung von 900 Maximum. Ich habe
hier auch im Forum mal gelesen, daß man auch einige Zeit
braucht, bis das wirklich gut klappt.

Viele Leute können nichts sehen, wenn sie zum ersten mal durch ein Mikroskop schauen. Du solltest immer mit den kleinen Vergrößerungen anfangen, dein Objekt scharf stellen und Dich dann langsam hocharbeiten. Du must wahrscheinlich bei jeder Vergrößerung nachfokussieren Bei den großen Vergrößerungen könnte Dir Deine Sehschwäche vielleicht ein Strich durch die Rechnung machen, da das Bild zunehmend lichtschwächer wird. In diesem Fall müsste das Bild über eine Kamera auf einen Bildschrim gebracht und die Lichtintensität digital verstärkt werden. So eine Anlage wäre ziemlich teuer.

Gruß
Olaf