Mikrozensus nicht an Person adressiert?

Hallo.

Da kommt ein Brief „An den Haushalt Hans Müller“.
Es ist die Aufforderung für Herrn Müller, sich am Mikrozensus zu beteiligen.
Nun ist Hans Müller seit Jahren tot und seine Frau hat den Brief aufgemacht. Sie will da aber nicht mitmachen.
Ist sie verpflichtet, den Fragebogen zu beantworten oder kann sie den Brief ignorieren, bzw. was sollte sie tun?

Gruß,

Kannitverstan

Ja.
http://www.gesetze-im-internet.de/zensg_2021/__25.html

Ich würde den Brief einfach in den Papierkorb werfen. Wenn sich jemand beschweren sollte, soll er erstmal nachweisen, dass überhaupt ein Brief angekommen ist.
Oder solche Briefe gleich per Einschreiben zusenden.

Du weißt, wer das bezahlt?

Ich vergaß zu antworten.
Die Fragen nach bestem Wissen beantworten. Macht am wenigsten Stress und ist auch am preiswertesten für alle.

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Ja, aber in der Sache bin ich Überzeugungstäter.

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Für volljährige Haushaltsmitglieder, die insbesondere wegen einer Krankheit oder Behinderung nicht selbst Auskunft geben können, ist jedes andere auskunftspflichtige Haushaltsmitglied auskunftspflichtig

Das heißt, im juristischen Sinne bleibt der Haushalt Hans Müller nach dessen Tod bestehen, solange noch Mitglieder aus diesem (ehemaligen) Haushalt unter dieser Anschrift leben?

Gruß,

Kannitverstan

Sicher. Aber es geht ja um die juristische Sachlage - und die geht selten einher mit „am wenigsten Stress und am preiswertesten“ :wink:

Gruß,

Kannitverstan

Hallo,

was ist denn das für eine Anschrift?
Hört sich an wie aus dem vorletzten Jahrhundert.
Eine homosexuelle Lebensgemeinschaft stellt das Amt dann vermutlich vor echte Probleme. Bei 2 Männern wissen sie nicht, wen von beiden nennen, bei 2 Frauen können sie nur „Haushalt“ schreiben.

Ich würde mich unter dem Begriff „Haushalt“ nicht angesprochen fühlen, ergo auch nur antworten, dass der Adressat verstorben ist.

Gruß,
Paran

?

Nachdem die Mikrozensus Umfragen tatsächlich immer ganze Haushalte betreffen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie auch ‚Haushalt’ anschreiben - das hat nichts mit sexueller oder sonstiger Orientierung zu tun :wink:

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Hallo,

aber sie schreiben den Haushalt „Hans Müller“ an. Warum nicht „Rosi und Hans Müller“ oder Haushalt „Rosi Müller“?
Ich mags mit Gendern auch nicht übertrieben, man kann mich Berufsmäßig gern mit der männlichen Form bezeichnen und wenn die …ins etc. fehlen, ist mir das rel. wurscht, aber diese Anschriften oder Bezeichnungen wie „Ehepaar Otto Schulz“ nerven mich. Soviel Zeit, auch Frauen beim eigenen Namen zu nennen, muss sein.

Gruß,
Paran

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Ganz schlicht, weil der Haushalt Hans Müller für den Mikrozensus als Teil eines repräsentativen Clusters ausgewürfelt worden ist.

Wenn Du magst, kannst Du ja eine Demo dagegen anmelden.

Wird halt eine übersichtliche Teilnehmerzahl geben.

Schöne Grüße

MM

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Ich könnte mir vorstellen, dass die Person genommen wird, die im Melderegister als erste Person des Haushaltes steht. Das kann alphabetisch sein, es kann aber auch sein, dass die Familie bei der Anmeldung eine Reihenfolge gewählt hatte, die übernommen wurde.

Aus einer Stichprobe der Größe 1 (dazu noch fiktiv!) eine Gesetzmäßigkeit, gar eine rechtliche Lage, abzuleiten, erscheint mir sehr gewagt.

Viele Grüße
Bombadil

Ich frage mich allerdings, warum überhaupt der verstorbene Hans Müller angeschrieben wurde, ob mit oder ohne Haushalt davor, wenn er

ist!

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hi,

könnte auch ein Datenschutzding sein.

Der Zusammenhang zwischen der Verwunderung über fehlende Informationen und dem Wehren gegen die Teilnahme wäre dann schon recht witzig.

grüße
lipi

Das ist interessant, in der Tat.

Ich kenne eine Witwe, die seit Jahrzehnten ihren Telefonvertrag auf dem Namen ihres verstorbenen Mannes laufen lässt, weil sie es nicht über das Herz bringt, ihn dort zu „eliminieren“. Allerdings reden wir hier von Meldedaten eines Einwohnermeldeamtes - die sollten anders ticken.

Darauf habe ich keine Antwort. :wink:

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Hallo,
wir gehören schon seit Jahren zum Kreis derer, die vom Mikrozensus erfasst sind. Bislang kamen immer , nach vorheriger Terminvereinbarung" Menschen persönlich zu uns. Von einem dieser Menschen habe ich dann erfahren, dass nicht wir als Personen das eigentliche Ziel dieser Befragungen waren, sondern es ging um unsere Adresse, also die Wohnung bzw. das Haus und dann erst um die Menschen, die darin leben, und das hat zur Folge, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, dass, wenn wir mal nicht mehr in diesem Haus eben werden, dass dann unsere Nachfolger künftig die Fragen beantworten müssen.
So kann ich mir auch erklären, dass das Anschreiben zur Befragung bzw. die Kontaktaufnahme immer an die letzte, bekannte Adresse geht.
Gruss
Czauderna

Das ist auch hier so ähnlich beschrieben:
https://www.statistik.niedersachsen.de/startseite/themen/haushalte_und_familien_mikrozensus/privathaushalte_in_niedersachsen/privathaushalte-in-niedersachsen-informationen-fur-auskunftspflichtige-203130.html

Die ausgewählten Haushalte werden bis zu viermal befragt, um Veränderungen und Entwicklungen im Zeitverlauf zu erfassen. Je nach Frageprogramm kann ein Haushalt bis zu zweimal innerhalb eines Kalenderjahres befragt werden. Findet ein Umzug statt, ist der neu zugezogene Haushalt verpflichtet, an der Erhebung teilzunehmen, der verzogene Haushalt fällt dann aus der Stichprobe heraus. Er kann auf freiwilliger Basis jedoch weiterhin am Erhebungsteil zu Einkommen und Lebensbedingungen teilnehmen.

Dann verstehe ich nicht, warum die Briefe nicht z. B. „An den Haushalt Mühlenstr. 32“ adressiert sind.

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Hallo,
weil solche Briefe oftmals sofort im Papiermüll verschwinden. Wir haben sehr oft Post mit dem Adressaten" An die Bewohner der ++++++str. Nr. *" im Briefkasten - Inhalt - Werbung für dies und das.
Hinzu kommt noch, dass in diesem Haus drei Wohnungen existieren.
Gruss
Czauderna

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Ich auch. Ich habe jahrelang bei Marktforschungen/Umfragen mitgemacht, mich bei Instituten beworben, die Fernsehgewohnheiten erforschen, wollte am Mikrozensus teilnehmen - pauschal gesagt: bei allem, was es so gibt. Warum? Damit mein Konsum, mein Verhalten, meine Sicht auf die Dinge eine Rolle spielen.

In den 80ern war unser Haushalt Teil des Mikrozensus. In der Zeit haben wir massenweise Wachteleier verzehrt. Seitdem - so bilden wir uns das ein - gehen Wachteleier maßgeblich in den Verbraucherpreisindex ein. Gaben wir damals etwas preis, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war? Nein. Spiegelt der VPI dadurch ein bisschen mehr unsere Ausgabenstruktur wider? Aber hallo!

Warum also nicht mitmachen? Das allerschlimmste denkbare Ergebnis ist, dass man auf einmal weiß, wo das ganz Geld eigentlich bleibt.

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Kennst Du das Gefühl, wenn Du vom Kopf her weisst: „das ist richtig“ oder zumindest „nicht falsch“ aber es widersteht Dir gefühlsmäßig so sehr, daß Du es lässt?

So geht es mir beim Mikrozensus.

Ich sehe die Unlogik und leiste sie mir.

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