Milch in Mehrwegflaschen - bringt das der Umwelt was?

Ich will ein bisschen Müll vermeiden und habe mich nach Möglichkeiten informiert. Wollte Milch in Mehrwegflaschen / Kasten kaufen.
Bringt das der Umwelt was oder ist es egal, weil andere Ressourcen für Aufbereitung der Flaschen benötigt werden?

Das hängt von der Entfernung ab, über die die Flaschen von der Abfüllanlage bis zu Deinem Händler und dann später wieder zurück transportiert werden. Je nach Händler sind da noch die seltsamsten Wege über Zentral-, Regional- und Lokaldepots und -verteilzentren im Spiel, und je mehr die im Vergleich zu Tetrapacks oder Schlauchbeutel recht schweren Glasflaschen durch die Gegend kutschiert werden, desto mehr Diesel hängt an jedem Schluck Milch dran.

Außerdem auch davon, was bei Dir am Ort mit der Müllverbrennung gemacht wird. Wenn das einigermaßen ordentlich aufgezogen ist, sind Tetrapacks und PET-Becher viel zu schade, um irgendwo im Südosten ins Meer gekippt zu werden und liefern Fernwärme für Wohnungen, Prozesswärme für Industrie und nebenbei auch ein bissel elektrischen Strom - falls man sie nicht in den dämlichen „Gelben Sack“ wirft, sondern wie es sich gehört zum Restmüll gibt.

Für Milch aus Glasflaschen spricht eigentlich nur eines, freilich unter der Voraussetzung, dass es sich nicht um hocherhitzte ESL-Plörre handelt: Der Geschmack.

Schöne Grüße

MM

3 Like

Flüssigseife ist ja angeblich auch nicht so gut für die Umwelt. Trifft das auch dann zu, wenn man die Seife in 10 Liter Kanister kauft? Dann hat man ja weniger Müll, wie wenn man 20 einzelne Flaschen kauft.
Oder dann wegen dem Umweltschutz doch besser Seife am Stück?

Klassische Seife am Stück ist biologisch leicht abbaubar: Salze von Fettsäuren (z.B. Rindertalg) und Glycerin. Die Flüssigseifen sind im wesentlichen organische Tenside vom Typ „Spüli“.
Udo Becker

3 Like

Ganz Gallien? Nein…

Der Seifensieder Marius Fabre in Salon de Provence macht eine (nun ja, halb-)flüssige Seife als klassische Kaliumseife (somit kein Problem im Abwasser) - übrigens ein Haushaltsreiniger für ungefähr alles (Böden, Hände, Wäschevorbehandlung usw. usw.) mit bemerkenswerter Wirkung:

Das Vergnügen kostet zwar ein paar Markfünfzig, aber es ist es (finde ich) auch wert. Auch der Geruch übrigens, der viel angenehmer ist als die üblichen „Frische“-Parfümierungen, die hauptsächlich Ignoranz und Brutalität von „Reinemachen“ als Ideologie spiegeln.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Es kommt natürlich auch drauf an, ob man die Flaschen selbst reinigt, oder das industriell gemacht wird. Macht man die Flaschen selbst mit ein wenig Spüli sauber und lässt sie dann wieder befüllen, ist das sicher OK.
Bei industriell befüllten Mehrwegflaschen müssen diese mit sehr starken Reinigungsmitteln gereinigt werden. Milch geht nicht so einfach vom Glas wieder ab, und ist leicht verderblich. Daher muss die Flasche sehr stark gereinigt werden, um wirklich alle eventuellen Keime zu beseitigen. Die Reinigungsmittel, und der Energieverbrauch um das Wasser zu erhitzen etc ist alles andere als Umweltfreundlich.

1 Like

…das denke ich mir. Ist es für die Umwelt denn besser bzw. wohl eher weniger schädlich, wenn ich Milch in Kartons konsumiere?

Das IFEU sagt, Karton sei besser. Die DUH sagt, dass das IFEU die Studie im Sinne der Auftraggeber geschönt hat.

Näheres kannst du hier nachlesen:

2 Like

Hi,

Gibts die auch noch? Habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Gruß T

Wann zuletzt hast Du Milch im Schlauchbeutel gesehen?
Ich bewahre mein Gefäß für die Kühlschranktür immer noch auf in der Hoffnung, daß es die Schläuche mal wieder geben wird.

(fett von mir)

Da sagen die Abfallwirtschaftsbetriebe aber was gaaaanz anderes:
.

.
Gruß

1 Like

Ja, die mögen gerne in Reih und Glied marschieren. Ich mag das nicht so arg sehr.

Schöne Grüße

MM

… [Beitrag editiert vom www Team]…

2 Like

Ja, es gibt sie noch, leider selten.

U.a. beim Milchbauern Hemme.

Hansano hatte sie noch recht lange, dann aber auch den Schwanz eingekniffen vor dem Mainstream.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hallo,
mit der Mehrweg-Milchflasche in der Hand auf dem Weg zum Einkauf …
erst dann kannst Du Milch erwerben, die nicht „aufgekocht“ wurde, also noch natuerlich vorliegt,
.
Einkauf an der Milchtankstelle Deines Lieblingsbauern


Bildquelle noz de
.
Mit derselben Flasche machst Du den Weg mehrmals, deshalb Mehrweg

2 Like
  • ach ja, und weil wir ja gerne sachlich bleiben sollten:

Hier in Mannheim ist kurz bevor das mit dem ganzen Gelben Schwindel losging eine vorbildliche Müllverwertungsanlage eingerichtet worden, die heute ziemlich darunter leidet, dass der deutsche Michel aka Nachtkapp’ seine leergegessenen Joghurt- und Quarkbecher lieber von der Brandung irgendwo im Pazifik zu Mikroplastik kleinmachen lässt, als dass er sie nützlichen Zwecken wie z.B. der Heizung meiner Wohnung oder der Herstellung von Birkel-Nudeln oder dem leckeren Kaninchenfutter von mifuma zuführte. Besonders pervers ist, dass die Mannheimer Müllverwertungsanlage heute ab und zu Schweröl zufeuern muss, weil nicht genug PET im zugeführten Restmüll ist. Die geistigen Hochseilakrobaten, die dafür verantwortlich sind, finden es besser, wenn auch noch der letzte Rest Ozean mit Plastik zugedeckt ist.

Find ich merkwürdich, eigentlich

MM

1 Like

Das Duale System führt ja nicht dazu, dass Kunststoffe im Meer landen. Aber Du hast recht, die kommunalen Müllverbrennungsanlagen leiden darunter, dass die energiereichen Plastikmaterialien fehlen. Da gibt es in der öffentlichen Diskussion sowieso ein „falsch verstandenes Missverständnis“ (Karl Valentin): Man fordert recycling von Kunststoffen, lehnt Verbrennung ab, obwohl diese aus Erdöl hergestellt sind. 90 % allen Erdöls wird aber nicht für die Herstellung nützlicher Kunststoffe verwendet sondern sofort verbrannt in Motoren, Feuerungsanlagen und Triebwerken. Warum dann für Kunststoffe die oftmals teure oder gar unmögliche Forderung nach recycling stellen ?
Udo

2 Like

Zu dem guten Vorschlag von Helmut Taunus, zu dem man sich nach viel Geschwafel erst mal durchscrollen muss wäre noch zu sagen, dass es solche Milchtankstellen inzwischen an so viel mehr Orten , auch in Städten gibt, als man meinen möchte und dass man oft fündig wird, wenn man eine in der Nähe sucht.
Man kann diese Milch abkochen, wenn man sie nicht in 3-4 Tagen verbraucht und damit hält sie über eine Woche. Und schmeckt erheblich besser, als jede behandelte Milch aus dem Supermarkt.
Ausserdem verdient das Geld der, der die Milch produziert und nicht der Zwischenhandel.

Wobei, abgesehen von dem Faktor „Müll“ noch zu sagen wäre, dass Milch und MIlchprodukte sowieso eine erheblich schlechte Umweltbilanz haben.

1 Like

Ach, wenn es weiter nix ist, als „gehorsam“ bei der Mülltrennung zu sein, dann mach ich doch, was die gerne hätten.

Natürlich ist ein Unterschied, ob man in einem größeren Miethaus mit Sammelcontainern wohnt, wo die Müllkosten mit den Nebenkosten vom Vermieter berechnet werden oder in einem kleineren Miethaus (oder im EF-Haus), wo jede Partei ihre eigene Restmülltonne hat, die pro Leerung kostet, die „gelben Säcke“ aber nüscht, weil in der Grundgebühr jedes Haushaltes enthalten.

Deine Milchtüten + Joghurtbecher im Restmüllcontainer zahlen die anderen Mieter mit. :wink:

Ich bin auch so „gehorsam“, daß ich bei den öffentlichen Glascontainern immer schön nach Farbe einwerfe, obwohl mir ein Bekannter erzählt hat, daß er gesehen habe, daß der container-leerende Laster nur eine einzige Ladefläche gehabt hätte und somit „weiß“ und „grün/braun“ gemischt abgefahren wurden.

Seit es neue Regelungen gibt (1. Jan.?) versuche ich mir krampfhaft zu merken, wohin mit den Papiertüchern.
Tempo in den Restmüll und HH-Rolle in Bio? Oder war es umgekehrt? :wink:

Schönen Sonntag.

… [Beitrag editiert vom www Team]…

1 Like

Das mit der Sammel-Ladefläche stimmt nicht: https://blog.karl-meyer.de/altglas-nach-farben-sortieren

Servus,

funktioniert eine Sache, die es Jahrzehnte vor dem Gelben Schwindel gab, immer noch mehr oder weniger gut, trotz aller Fehlwürfe, die sich in engen Grenzen halten, weil die Container nur von Leuten benutzt werden, die sie benutzen wollen. Noch besser funktionierte sie, als wir als Pfadfinder am Ort Altglas und Altpapier sammelten - das Altpapier war im Vergleich zu dem Elend, das heute in den Containern ist, richtig gute Qualität: Ausschließlich Zeitungen, nix mit Hochglanz und Kartons wurden separat zusammengelegt und gebündelt.

Deswegen nicht, weil das vorgeschriebene Mindestvolumen so oder so nie voll wird. In einer Gemeinde mit geringerem Mindestvolumen oder ganz ohne (gibt es wohl auch) könnte ich das mit den Volumina an organischem Abfall von Küche und Tisch verrechnen, die ich selbst kompostiere,

Wie auch immer - dass die leeren PET-Becher im Müllheizkraftwerk landen, wo sie einen Nutzen haben, und nicht in irgendwelche Länder exportiert werden, die zusehen, dass sie sie so billig wie möglich loswerden, wenn die Überweisung aus D mal gutgeschrieben ist (und das ist halt Deponieren, und auf diese Weise kommt der Plastikmüll aus dem Gelben Elend dann zu erheblichen Teilen eben am Ende in den Pazifik), ist es mir dann schon wert.

Insgesamt vier Parkbänke aus recycletem PET-Material sind mir bekannt, und die Müllsäcke, die ich benutze, bestehen aus rund 90% recycletem Material. Sonst wüßte ich keinen einzigen Versuch, PET zu recyclen, der nicht bald wieder eingestellt worden wäre.

Anders verhält es sich mit den sortenrein angelieferten PET-Flaschen aus Einwegpfandmaterial. Auch da gibt es zwar nur ein Downcycling und kein Recycling, aber immerhin wenigstens dieses.

Der einzige Sinn, den ich in dem Gelben Unfug erkennen kann, ist tatsächlich der Drill der Bevölkerung um seiner selbst willen, da ohne irgendeine sinnvolle oder nützliche Funktion.

Robert Gernhardt hat zu diesem Thema in seinem Büchelchen ‚Es gibt kein richtiges Leben im valschen‘ in der Humoreske „Ist Schnur bio?“ das artgerechte Zerlegen und Entsorgen eines Teebeutels recht instruktiv beschrieben: Die Teeblätter - ‚bio‘; der von diesen gereinigte Aufgussbeutel - Altpapier, wie auch das Kartonetikett; die Klammern, mit denen das Etikett und der Aufgussbeutel an der Schnur befestigt sind - Altmetall. Aber die Schnur? Was macht man mit der Schnur?

Schöne Grüße

MM

Hallo,
zum Finden, jeder gebe mal seinen Weg, den er immer wieder faehrt, bei google maps ein und dazu das Suchwort Milchtankstelle. Oft reicht ein kleiner Umweg zu natuerlicher Milch.

1 Like