Milchzähne ziehen

Hallo zusammen,

bei unserem Sohn (8) müssen im Unterkiefer zwei Milchzähne gezogen werden, da sie die bleibenden Zähne am Durchkommen hindern und um weitere Fehlstellungen zu vermindern. Es handelt sich jeweils um die 4er.

Die Zähnchen wackeln noch überhaupt nicht, aber da er nicht genug Platz im Kiefer hat (es sind noch weitere orthopädische Behandlungen vorauszusehen) müssen sie weichen.

Wie kann ich mein Kind am geschicktesten darauf vorbereiten und welche Behandlung würdet Ihr empfehlen? Oder welche Tipps habt Ihr in Richtung Ablenkung auf Lager?

Ich kann mich daran erinnern, dass mir mal zwei Milchzähne nur mit Eisspray gezogen wurden…das kommt aber leider für meinen Sohn überhaupt nicht in Betracht, da er auf Schmerzenb, Spritzen und Blut ziemlich sensibel reagiert (nicht von uns anerzogen! Nicht dass jemand auf falsche Ideen kommt, das hat sich im Laufe der Zeit bei ihm so entwickelt, ohne dass wir dagegen etwas hätten tun können, als Kleinkind war er da wesentlich „robuster“)

Danke fürs Mitdenken
und Gruß
Maja

Hallo Maja,

bei meiner Tochter (7) musste letztes Jahr auch ein Milchzahn gezogen werden und sie hatte auch sehr viel Angst. Beim ersten Mal, als die Zahnärztin es festgestellt hatte und gleich an die Arbeit wollte, hat sie total blockiert und wir sind unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Ich habe es ihr dann des öfteren erklärt und die Notwendigkeit betont, so ist sie beim nächsten Mal jedenfalls mitgekommen. Die Zahnärztin war sehr einfühlsam und hat sich viel Zeit genommen, meine Tochter gelobt und alles Schritt für Schritt erklärt. Es gab eine kleine Betäubung, so dass sie die Spritze gar nicht gemerkt hat. Gebohrt wurde ja nicht, das Ziehen ging dann ganz langsam. Hinterher nochmal gaaaannnz viel Lob und Anerkennung der Tapferkeit.
Also mein Tipp: Such dir einen Zahnarzt mit viel Geduld und Verständnis und erkläre deinem Sohn genau, was passiert und warum. Appelliert an seinen Mut und das er doch schon „groß“ ist. Dein Sohn muss sich auf deine Ehrlichkeit verlassen können und du darfst sein Vertrauen nicht enttäuschen. Wenn er dann noch Anerkennung findet (viel Lob, bloss nicht sagen, dass es halb so schlimm ist), dann klappt es auch später nochmal.

Viel Glück!

Gruß, Sigrid

Hallo Sigrid,

vielen Dank für Deine Antwort.
Nein ich habe nicht vor ihn anzulügen, das habe ich noch nie gemacht.
Eine materielle Belohnung haben wir uns schon ausgedacht, aber ich werde auf jeden Fall seinen Mut und seine Tapferkeit anerkennen und ihm auch Mut zusprechen…ich hoffe er lässt sich darauf ein :wink:

Nochmal danke für Deine Tipps und Gruß
Maja

Hei,
also, ich bin auch so ein Zahnarztangsthase…bin aber schon groß :wink:
Naja, was mir hilft ist Ablenkung, sprich ich nehme mir Musik, oder ein Hörbuch mit und lass bei der Behandlung die Kopfhörer auf.
Außerdem gab es früher bei meinem Zahnarzt irgendso ein Bild an der Decke, da hat meine Mutter immer eine Geschichte zu erzählt, während der Zahnarzt da rumgedoktort hat… war auch immer eine gute Ablenkung.
Ansonsten hilft, wie schon gesagt wurde Aufklärung und viel Lob.
Viel Glück
Backs

Hallo Maja,

auch auf die Gefahr hin, dass ich dich verunsichern sollte:

Unser ZA, der in seinem Fach regional als ziemliche Koriphäe gilt (und den unsere gesamte Familie wegen seiner zahnärtlichen Kompetenzen seit 20 Jahren sehr zu schätzen weiß), hat den Kiefer unseres Sohnes vor einigen Jahren auch für zu klein befunden und uns aufgetragen, einen KO aufzusuchen. Dieser pflegt im Ober- und Unterkiefer jeweils 2 Zähne zu ziehen und den verbliebenen Rest mit Gewalt per fester Zahnspange in die Reihe zu zwingen. Wir hatten dabei kein gutes Gefühl und haben einfach abgewartet.

Obwohl viele Zähne erschreckend krumm das Licht der Mundhöhle erblickten, haben sich bislang noch alle über kurz oder lang gut in die Reihe gefügt.

Bislang macht sein Zahnbogen einen sehr guten Eindruck und der Kiefer wächst ja noch ein Weilchen:wink: Der ZA selbst war darüber erstaunt.

Ich habe die Hoffnung, dass sich alles zum Besten fügt. Kleine Unregelmäßigkeiten, sollte es dazu kommen, sind für uns kein Problem :wink:

Derzeit, so meine persönliche Einschätzung, herrscht eine ziemliche Hysterie diesbezüglich. Die Zähne werden eliminiert/geradegezurrt, bevor sie die Gelegenheit erhalten, sich selbst auf den richtigen Weg zu begeben. Doch Gutding braucht Weile. Schaut euch in der Natur um - dort ist originäre Perfektion die Regel, nicht die Ausnahme.

Die meisten der zunächst schief gewachsenen Bäume wachsen alsbald doch gerade nach oben - ohne „Baumspange“ :wink:

Etwas mehr Gottvertauen könnte euch nicht schaden.

LG
sine

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