Militärische Einzelleistungen der Bundeswehr

Nachrichtensperre oder passiert nichts’Spannendes’

Alles in allem bestätigt das
aber nur meine Vermutung: Nachrichtensperre, um durch blutige
Berichte nicht die „Heimatfront“ zu zersetzen.

*lol* und was träumst du nachts? ;o)

Hallo,

findest du nun meine Vermutung zum „lollen“, weil du meinst, dass Nachrichtensperren überflüssig sind, da die Soldaten eh nur sichere Logistikaufgaben in der „Etappe“ erledigen

oder

weil die Öffentlichkeit deiner Meinung nach so abgebrüht ist, dass sie auch noch so tragische Frontberichterstattung über die eigene Truppe von der Sportschau wegzappen lässt.

Bitte klarer!

Gruß
rakete

findest du nun meine Vermutung zum „lollen“, weil du meinst,
dass Nachrichtensperren überflüssig sind, da die Soldaten eh
nur sichere Logistikaufgaben in der „Etappe“ erledigen

oder

weil die Öffentlichkeit deiner Meinung nach so abgebrüht ist,
dass sie auch noch so tragische Frontberichterstattung über
die eigene Truppe von der Sportschau wegzappen lässt.

Bitte klarer!

Gruß
rakete

Ich finde sie aus diversen Gründen ein wenig „lustig borniert“. Zum einen hat die deutsche Presse in den letzten Jahren kaum Meldungen über Anschläge und Angriffe auf die deutschen ISAF-Anteile gebracht, obwohl entsprechende Pressemeldungen herausgegeben werden. In den meisten Fällen passierte hierzulande in der Presse gar nichts - ein zwei Fälle wurden „mal erwähnt“ und eine Hand voll endete als kurzer Dreizeiler in der Tagespresse.
Bezüglich des KSK-Einsatzes werden natürlich bei weitem weniger Informationen an die Prsse gegeben - was in der Natur der Sache liegt. Die Pressepolitik ist hier vergleichbar mit der der Bundespolizei bezüglich der GSG9. Trotzdem würde es eine offizielle Pressemitteiling geben, wenn ein deutscher Soldat im Einsatz verstirbt - wie immer.
„Zensur“ findet hier aber tatsächlich nur durch eine Instanz statt: Die Presse - die WILL nämlich NICHT berichten. Gepaart mit dem „freundlichen Desinteresse“ der durchschnittlichen deutschen Bevölkerung könnte dann aber wohl tatsächlich der Eindruck entstehen, dass es keine Informationen gäbe.

Aber da gibt es diesen schönen Spruch: Wer suchet, der findet. ;o)

Gruß Andreas

Hallo Andreas,

findest du nun meine Vermutung zum „lollen“, weil du meinst,
dass Nachrichtensperren überflüssig sind, da die Soldaten eh
nur sichere Logistikaufgaben in der „Etappe“ erledigen

oder

weil die Öffentlichkeit deiner Meinung nach so abgebrüht ist,
dass sie auch noch so tragische Frontberichterstattung über
die eigene Truppe von der Sportschau wegzappen lässt.

Ich finde sie aus diversen Gründen ein wenig „lustig
borniert“. Zum einen hat die deutsche Presse in den letzten
Jahren kaum Meldungen über Anschläge und Angriffe auf die
deutschen ISAF-Anteile gebracht, obwohl entsprechende
Pressemeldungen herausgegeben werden. In den meisten Fällen
passierte hierzulande in der Presse gar nichts - ein zwei
Fälle wurden „mal erwähnt“ und eine Hand voll endete als
kurzer Dreizeiler in der Tagespresse.
Bezüglich des KSK-Einsatzes werden natürlich bei weitem
weniger Informationen an die Prsse gegeben - was in der Natur
der Sache liegt. Die Pressepolitik ist hier vergleichbar mit
der der Bundespolizei bezüglich der GSG9. Trotzdem würde es
eine offizielle Pressemitteiling geben, wenn ein deutscher
Soldat im Einsatz verstirbt - wie immer.
„Zensur“ findet hier aber tatsächlich nur durch eine Instanz
statt: Die Presse - die WILL nämlich NICHT berichten. Gepaart
mit dem „freundlichen Desinteresse“ der durchschnittlichen
deutschen Bevölkerung könnte dann aber wohl tatsächlich der
Eindruck entstehen, dass es keine Informationen gäbe.

O.k. ich hab ein wenig übertrieben. Es scheint wohl doch eher so zu sein, dass überwiegend nichts interessantes passiert. Warum sollte jedesmal gemeldet werden, wenn ein paar afghanische Kinder einem Bundeswehrsanitäter eine Blechbüchse hinterher werfen. Die gefährliche Einsätze halten sich offensichtlich doch in Grenzen.

Anders KSK. Warum soll das geheim sein ?Ich fände es schon interessant, einen Bericht aus Sicht des KSK zur Einnahme von ToraBora etc. Das sind stinknormale Einsätze ohne besondere Sicherheitsrelevanz. Wenn man das vertuscht, am liebsten verschwiegen hätte, dass da überhaupt BW war, so hat das hinsichtlich der Objektivität der Berichterstattung einen seltsamen Beigeschmack. Man befürchtet -wohl zu Recht- die Miesepeterei bestimmter Kreise (siehe Kurnaz-Affäre). Aber das kann nicht angehen. Also keine Dreizeiler in den Zeitungen bitte, sondern ausführliche Reportagen, Interviews.Zugang von Journalisten zu den Kampfgebieten erlauben und „Schere im Kopf“ bei den Reportern rausnehmen. Die Öffentlichkeit hat einen Anspruch darauf.

Gruß
rakete

O.k. ich hab ein wenig übertrieben. Es scheint wohl doch eher
so zu sein, dass überwiegend nichts interessantes passiert.
Warum sollte jedesmal gemeldet werden, wenn ein paar
afghanische Kinder einem Bundeswehrsanitäter eine Blechbüchse
hinterher werfen. Die gefährliche Einsätze halten sich
offensichtlich doch in Grenzen.

Da irrst du - sicherlich geht es bei weitem gefährlicher (am gefährlichsten war es wohlam Ende immer für denjenigen, der getötet wurde), allerdings nehme ich es für meinen Teil sehr persönlich, wenn mir jemand mein Streifenfahrzeug mit einer Panzerfaust unterm Hintern weg schießt - spätestens im Wiederholungsfall würdest wohl auch du das als „gefährlich“ ansehen. ;o)
Und nein, das ist keine Seltenheit, die deutsche Presse will nur nicht darüber berichten, obwohl sie die Informationen hat.

Anders KSK. Warum soll das geheim sein?

Aus zwei ganz einfachen Gründen - übrigens die selben, wie auch bei der GSG9:

  1. Schutz der Angehörigen des Kommandos (Identitätsschutz und dadurch auch Schutz der Angehörigen der Soldaten und der militärischen Sicherheit Deutschlands).
  2. Taktische Gründe. Es reicht, wenn man klar macht, dass man ein scharfes Messer in der Hinterhand hat - man muss weder sagen wie scharf es genau ist, noch welche taktiken beim Messereinsatz angewandt werden.

Ich fände es schon interessant, einen Bericht aus Sicht des KSK zur :Einnahme von ToraBora etc. Das sind stinknormale Einsätze ohne :besondere Sicherheitsrelevanz.

Das ist deine persönliche Sicherheitseinschätzung, die leider nicht der Realität entspricht.
Schon für den ganz normalen Soldaten kann es ziemlich riskant sein in einer Reportage aufzutauchen - feindliche Nachrichtendienste oder kriminelle/terroristische Vereinigungen sind nämlich nicht blind oder komplett bescheuert - die können auch fernsehen. Und tatsächlich ist es einfacher, als man vielleicht denkt die Familie des entsprechenden Soldaten ausfindig zu machen und an sie - oder den Soldaten „heranzutreten“.

Bei (KSK-)Kampfeinsätzen sind die taktischen Gründe aber ebenfalls enorm wichtig - es geht weder Herrn Bin Laden, noch Heinz Müller, vom Berliner Kegelclub „Teutonia“ an, wie das KSK in Afghanistan vorgeht, wie die Einheiten zusammengesetzt sind und welche Ziele bei einzelnen Einsätzen verfolgt werden.

Wenn man das vertuscht, am liebsten
verschwiegen hätte, dass da überhaupt BW war, so hat das
hinsichtlich der Objektivität der Berichterstattung einen
seltsamen Beigeschmack.

Du glaubst tatsächlich, dass es „objektive“ Berichterstattung gibt? Vielleicht ist das ja der Fehler den du machst? Jeder Medienkonzern verfolgt Ziele und diese Ziele unterstützt er mit der Auswahl und Gewichtung seiner Berichterstattung.

Also keine Dreizeiler in den Zeitungen bitte, sondern ausführliche :Reportagen, Interviews.

Da musst du dich an die entsprechenden Medien wenden, die gewissen Themen lieber komplett aussparen.

Zugang von Journalisten zu den Kampfgebieten erlauben und „Schere im
Kopf“ bei den Reportern rausnehmen. Die Öffentlichkeit hat
einen Anspruch darauf.

Was bringt dir ersteres? Willst du Blut sehen? Wo es geht, da geht es, wo es nicht geht, da geht es nicht.
„Schere im Kopf“ gibt es dort, wo durch unbedachte journalistische Arbeit Leben von Soldaten und Gefährdung der Auftragserfüllung entstehen würde. Aber das es von Seiten der Bundeswehr an sich keine „Zensur“ gibt hat nicht zuletzt der ziemlich peinliche (für Bundeswehr, als auch insbesondere den „Spiegel“) Bericht über den Libanoneinsatz der Marine am letzten Sonntag in Spiegel-TV gezeigt.

Im Übrigen bietet die Bundeswehr interessierten Journalisten eine entsprechende Ausbildung für den Ainsatz in Krisen- und Konfliktgebieten an - was wohl deutlich macht, dass die Bundeswehr durchaus ihr Interesse an Pressearbeit in ihren Einsatzländern hat.
Nur darf man auch nicht vergessen, dass sich auch Journalisten finden müssen, die die Lebensgefahr eingehen in diese Länder zu gehen und von dort berichten.

Gruß Andi

Bundeswehr ist kein Geheimdiensttrupp
Hallo Andreas,

Die gefährliche Einsätze halten sich

offensichtlich doch in Grenzen.

Und nein, das ist keine Seltenheit, die deutsche Presse will
nur nicht darüber berichten, obwohl sie die Informationen hat.

Aha, die Presse hat Infos, berichtet nicht darüber.

  1. Woher weisst Du das ?
  2. Welche Qualität haben diese Infos (Ziele, Verluste; Kampfverlauf?)
  3. Hast du eine Vermutung, warum die Berichte verschwiegen werden (Andere, als die von mir bereits vermuteten?)

Anders KSK. Warum soll das geheim sein?

Aus zwei ganz einfachen Gründen - übrigens die selben, wie
auch bei der GSG9:

  1. Schutz der Angehörigen des Kommandos (Identitätsschutz und
    dadurch auch Schutz der Angehörigen der Soldaten und der
    militärischen Sicherheit Deutschlands).
  2. Taktische Gründe. Es reicht, wenn man klar macht, dass man
    ein scharfes Messer in der Hinterhand hat - man muss weder
    sagen wie scharf es genau ist, noch welche taktiken beim
    Messereinsatz angewandt werden.

O.K. sehe ich vollkommen ein. Man darf aber sagen oder zeigen,wer das Messer führt (können ja alle vermummt sein) , wenn schon nicht wie (Taktik kann geheim bleiben)? Die KSK ist keine Geheimdiensttruppe, deren Exitenz man leugnen kann und deren Auslandseinsätze man verschweigen sollte. Am liebsten will man das aber tun. Warum?

Ich fände es schon interessant, einen Bericht aus Sicht des KSK zur :Einnahme von ToraBora etc. Das sind stinknormale Einsätze ohne :besondere Sicherheitsrelevanz.

Das ist deine persönliche Sicherheitseinschätzung, die leider
nicht der Realität entspricht.
Schon für den ganz normalen Soldaten kann es ziemlich riskant
sein in einer Reportage aufzutauchen - feindliche
Nachrichtendienste oder kriminelle/terroristische
Vereinigungen sind nämlich nicht blind oder komplett
bescheuert - die können auch fernsehen. Und tatsächlich ist es
einfacher, als man vielleicht denkt die Familie des
entsprechenden Soldaten ausfindig zu machen und an sie - oder
den Soldaten „heranzutreten“.

s.o.

Bei (KSK-)Kampfeinsätzen sind die taktischen Gründe aber
ebenfalls enorm wichtig - es geht weder Herrn Bin Laden, noch
Heinz Müller, vom Berliner Kegelclub „Teutonia“ an, wie das
KSK in Afghanistan vorgeht, wie die Einheiten zusammengesetzt
sind und welche Ziele bei einzelnen Einsätzen verfolgt werden.

O.K…man kann aber Heinz Müller, der den teuren Apparat finanziert, sagen, welche Ziele erreicht wurden, ob es Verluste, Gefangene gab (o.k. man muss ja nicht verraten, dass sie verhört und dann an die Amis ausgeliefert werden).Man kann gefahrlos sichergestelltes und vernichtetes Material zeigen (es sei denn, es wurden „supergeheime Laserpistolen“ :wink: verwendet.Man kann sagen, was sich nach Abschluss einer Operation an der Lage ändert (sollte der Gegner eh wissen).

Wenn man das vertuscht, am liebsten
verschwiegen hätte, dass da überhaupt BW war, so hat das
hinsichtlich der Objektivität der Berichterstattung einen
seltsamen Beigeschmack.

Du glaubst tatsächlich, dass es „objektive“ Berichterstattung
gibt? Vielleicht ist das ja der Fehler den du machst? Jeder
Medienkonzern verfolgt Ziele und diese Ziele unterstützt er
mit der Auswahl und Gewichtung seiner Berichterstattung.

Na klar. Wenn es kein Parteiorgan ist oder ein sonstwie unterwandertes Blatt, liegt das natürliche Interesse an der Auflagensteigerung. Da ist jede noch so idiotische Sensation sonst auch gut genug.

Also keine Dreizeiler in den Zeitungen bitte, sondern ausführliche :Reportagen, Interviews.

Da musst du dich an die entsprechenden Medien wenden, die
gewissen Themen lieber komplett aussparen.

ich hab noch keinen Beweis, dass die mehr wissen, als in den Dreizeilern steht.

Zugang von Journalisten zu den Kampfgebieten erlauben und „Schere im
Kopf“ bei den Reportern rausnehmen. Die Öffentlichkeit hat
einen Anspruch darauf.

Was bringt dir ersteres? Willst du Blut sehen?

Wenn du es so formulieren willst. Man kann einen Pelz nicht wschen, ohne ihn nass zu machen. Erinnere dich an die Fotos (Pulitzerpreis) von den Opfern im Vietnamkrieg. Deren journlistische Bedeutung ist nicht zu leugnen. Krieg ist schrecklich (das muss man zeigen). Krieg soll geführt werden, obwohl er schrecklich ist (das darf man fragen, das muss erklärt werden).

Wo es geht, da
geht es, wo es nicht geht, da geht es nicht.
„Schere im Kopf“ gibt es dort, wo durch unbedachte
journalistische Arbeit Leben von Soldaten und Gefährdung der
Auftragserfüllung entstehen würde. Aber das es von Seiten der
Bundeswehr an sich keine „Zensur“ gibt hat nicht zuletzt der
ziemlich peinliche (für Bundeswehr, als auch insbesondere den
„Spiegel“) Bericht über den Libanoneinsatz der Marine am
letzten Sonntag in Spiegel-TV gezeigt.

Hab ich leider nicht gesehen. Hat die Bundeswehr ein israelisches Kriegsschiff versenkt?

Im Übrigen bietet die Bundeswehr interessierten Journalisten
eine entsprechende Ausbildung für den Ainsatz in Krisen- und
Konfliktgebieten an - was wohl deutlich macht, dass die
Bundeswehr durchaus ihr Interesse an Pressearbeit in ihren
Einsatzländern hat.

Aha, die dürften denn da auch mit, wie die Reporter in Vietnam bei den Hubschraubereinsätzen ? Glaub ich nicht.

Nur darf man auch nicht vergessen, dass sich auch Journalisten
finden müssen, die die Lebensgefahr eingehen in diese Länder
zu gehen und von dort berichten.

Das erwarte ich von einem Journalisten zu sein: Keinem trauen, selber alles sehen wollen, Missstände an die Öffentlichkeit bringen die vertuscht werden sollen,wo man nicht hingelassen wird auf eigene Faust erkunden, berührende Fotos, Berichte die die Leser aufwecken.
Das alles sollte einem Reporter angeboren sein, sonnst würden heute wohl immer noch die US-präsidenten ihre Kokurrenten mit Wanzen abhören , um die watergateaufdeckung zum Beispiel zu nehmen.
Man ein Reporter das nicht, ist irgendetwas faul. Wird er gesteuert ?
Soll sich die Öffentlichkeit nur noch für das Fußblltrainerkegeln und Dieter Bohlens DSDS-Sprüche interessieren?
Von wem und warum sollte das gesteuert werden? Wenn das so wäre, „Grüß Gott“ Verschwörungstheorie.

Gruß
Gerd

Aha, die Presse hat Infos, berichtet nicht darüber.

  1. Woher weisst Du das ?
  2. Welche Qualität haben diese Infos (Ziele, Verluste;
    Kampfverlauf?)
  3. Hast du eine Vermutung, warum die Berichte verschwiegen
    werden (Andere, als die von mir bereits vermuteten?)

zu 1) Ganz einfacher Vergleich von Pressemitteilungen der Bundeswehr, bzw. Artikeln auf bundeswehr.de mit dem Inhalt der Medien. Wenn die Bundeswehr mehrfach Berichte aus dem Einsatzland selbst veröffentlich und gleichzeitig Pressemitteilungen herausgibt beispielsweise über wiederholte Angriffe auf deutsche Soldaten, Patroulien und Camps (mit oder ohne Verletzte), aber sich in den deutschen Medien dazu dann nichts findet, dann ist wohl offensichtlich, dass die Medien kein Interesse an einer Berichterstattung haben.
zu 2) Die Qualität einer Information kann nur jeder für sich selber auf Grund seiner subjektiven Wahrnehmung - allerdings sind überall, wo deutsche Soldaten stationiert sind auch deutsche Journalisten zu finden. Zudem lässt sich in einem Land wie Afghanistan kaum ein Vorkommnis geheim halten.
zu 3) Politische Interessen der Medienkonzerne (von denen es an sich nur zwei große gibt), aber wohl eher die Meinung, dass mit solchen Themen die Leser überfordert werden. Letztlich kann ich aber auch nur vermuten.

O.K. sehe ich vollkommen ein. Man darf aber sagen oder
zeigen,wer das Messer führt (können ja alle vermummt sein) ,
wenn schon nicht wie (Taktik kann geheim bleiben)?

Nein, da bereits dadurch Informationen (Truppenzusammensetzung, usw.) weitergegeben werden können, die das Leben der Soldaten gefährden können. Abgesehen davon wäre in so einem Fall auch sicherzustellen, dass die Journalisten zu 100% vertrauenswürdig sind und ihr Anwesenheit kein Sicherheitsrisiko darstellt. Von der notwenigen Überprüfung der aufgenommenen Bildmaterialien ganz abgesehen.

Die KSK ist keine Geheimdiensttruppe, deren Exitenz man leugnen kann :und deren Auslandseinsätze man verschweigen sollte. Am liebsten
will man das aber tun. Warum?

Aus den bereits genannten Gründen der notwendigen Geheimhaltung - auch bei der GSG9 erfährt die Öffentlichkeit vielleicht gerade mal von 5% der Einsätze.

O.K…man kann aber Heinz Müller, der den teuren Apparat
finanziert, sagen, welche Ziele erreicht wurden, ob es
Verluste, Gefangene gab (o.k. man muss ja nicht verraten, dass
sie verhört und dann an die Amis ausgeliefert werden.

Man kann, und man kann wohl mit Recht die Frage stellen, ob eventuell zu wenig Informationen weitergegeben werden - nur diese Frage muss man der Bundesregierung stellen und nicht der Bundeswehr.

Man kann gefahrlos sichergestelltes und vernichtetes Material zeigen
(es sei denn, es wurden „supergeheime Laserpistolen“ :wink:
verwendet.Man kann sagen, was sich nach Abschluss einer
Operation an der Lage ändert (sollte der Gegner eh wissen).

Wieso sollte das gefahrlos sein? Schon alleine, wenn dir Gegenseite etwas über die eigene „Beurteilung der Lage“ weiß kann das massive Nachteile mit sich bringen.

Na klar. Wenn es kein Parteiorgan ist oder ein sonstwie
unterwandertes Blatt, liegt das natürliche Interesse an der
Auflagensteigerung. Da ist jede noch so idiotische Sensation
sonst auch gut genug.

Ja, aber mittlerweile insbesondere mit dem Hintergrund der politischen Beeinflussung und Meinungsmache und nicht durch gut recherchierte Informationen. Bei der Bild erwartet man vielleicht nichts anderes, aber mittlerweile sind in diesem Sektor auch Stern und Spiegel ganz vorne mit dabei.

ich hab noch keinen Beweis, dass die mehr wissen, als in den
Dreizeilern steht.

Wenn du weißt, dass entsprechende Journalisten der Presseagenturen und der öffentlich rechtlichen vor Ort dabei waren und/oder an umfangreichen Pressekonferenzen dabei waren und noch dazu entsprechende Pressemeldungen herausgegeben wurden, dann fragst du dich als Soldat schon, warum es kein Schwein (bei der Presse) interessiert, was beispielsweise in Afghanistan mit den Kameraden (und/oder einem selber) passiert.

Wenn du es so formulieren willst. Man kann einen Pelz nicht
wschen, ohne ihn nass zu machen. Erinnere dich an die Fotos
(Pulitzerpreis) von den Opfern im Vietnamkrieg. Deren
journlistische Bedeutung ist nicht zu leugnen. Krieg ist
schrecklich (das muss man zeigen). Krieg soll geführt werden,
obwohl er schrecklich ist (das darf man fragen, das muss
erklärt werden).

Sehe ich genauso - nur sehe ich als Betroffener natürlich die notwendigkeit meine eigenen Sicherheitsinteressen, die meiner Kameraden und die Deutschlands gegen dieses Recht auf Information abzuwägen. Das darf aber sicherlich nicht zu Zensur und Beeinflussung der Medien führen.

Hab ich leider nicht gesehen. Hat die Bundeswehr ein
israelisches Kriegsschiff versenkt?

Nein, aber fast…der Presseoffizier des Verbandes hat es in drei Anläufen vor laufender Kamera nicht geschaft den Auftrag des Verbandes zu erklären, er hat sich nur irgendwas in den Bart genuschelt und darum gebeten alles noch mal zu machen.
Zum einen ist die gezielte Verwendung solchen Bildmaterial (oder auch dem Zeigen einer alltäglichen „Störung“ am MG mit entsprechendem Text) geeignet Meinungen zu forcieren und zum anderen macht man das auch, in dem man beispielsweise statt dem korrekten Begriff „Marine“ immer „Kriegsmarine“ sagt. War ein Bericht, der dem Spiegel nicht wirklich würdig war, aber das Blatt versumpft seit einigen Jahren massiv.

Aha, die dürften denn da auch mit, wie die Reporter in Vietnam
bei den Hubschraubereinsätzen ? Glaub ich nicht.

Nein - denn „embedded journalists“, wie es sie in den USA gibt geben gleichzeitig das Recht auf frei über ihr Bildmaterial zu verfügen - die haben nicht nur eine Schere im Kopf, sondern ein hochmodernes Schneidegerät, dem nichts entgeht.
Aber natürlich gebe ich dir recht - es gab wohl kaum eindrucksvollere Bilder beim Einmarsch ins Kosovo, als den gefilmten Angriff auf einen deutschen Panzer und den folgenden Schusswechsel.

Nur darf man auch nicht vergessen, dass sich auch Journalisten
finden müssen, die die Lebensgefahr eingehen in diese Länder
zu gehen und von dort berichten.

Das erwarte ich von einem Journalisten zu sein: Keinem trauen,
selber alles sehen wollen, Missstände an die Öffentlichkeit
bringen die vertuscht werden sollen,wo man nicht hingelassen
wird auf eigene Faust erkunden, berührende Fotos, Berichte
die die Leser aufwecken.

Ja, und ich würde mich wirklich freuen, wenn wir mal wieder mehr wirkliche Journalisten von diesem Schlag hätten.

Soll sich die Öffentlichkeit nur noch für das
Fußblltrainerkegeln und Dieter Bohlens DSDS-Sprüche
interessieren?

Du bringst die Sorge auf den Punkt, die ich auch habe - was derzeit in Deutschlands Medienwelt passiert ist Volksverarschung im großen Stil, aber nichts mit Charakter, Sinn und Niveau - und auch die Öffentlich Rechtlichen haben ihren diesbezüglichen Sonderstatus längst verloren.

Gruß Andreas

Kriegsbereitschaft

Die Zeiten haben sich
geändert, in Europa gibt es keine Mehrheiten mehr für Kriege.

Ich fürchte nur, das liegt hauptsächlich am höheren Lebensstandard.
Wenn es D. mehrere Jahre lang richtig mies gehen würde
(wenn zB. die Autoindustrie und ein paar andere Wirtschaftszweige
komplett vor die Hunde gehen würde) und kein Ende der Wirtschaftskatastrophe
in Sicht ist, dann würde auch die Kriegsbereitschaft stark ansteigen.

Wenn es diese Mehrheiten nicht gibt, wie kommt es dann zu den BW-Einsätzen?

mfg
vume5

Hallo,

Ich fürchte nur, das liegt hauptsächlich am höheren
Lebensstandard.
Wenn es D. mehrere Jahre lang richtig mies gehen
würde
(wenn zB. die Autoindustrie und ein paar andere
Wirtschaftszweige
komplett vor die Hunde gehen würde) und kein Ende der
Wirtschaftskatastrophe
in Sicht ist, dann würde auch die Kriegsbereitschaft stark
ansteigen.

das kann gut sein, aber ein hoher Lebensstandard ist ja nun nichts schlimmes. Ob ein hoher Lebensstandard automatisch zu Frieden führt, können wir ein anderes mal diskutieren, Frieden verbessert aber auf jeden Fall den Lebensstandard.

Wenn es diese Mehrheiten nicht gibt, wie kommt es dann zu den
BW-Einsätzen?

Was haben die BW-Einsätze mit Kriegsbereitschaft zu tun? Hast Du vergessen, daß Schröder mit der klaren Aussage, die BW aus dem Irakkrieg heraus zu halten eine Bundestagswahl gewonnen hat? Dem Versprechen haben viele Leute andere Interessen untergeordnet.

Es gibt in Deutschalnd keine Mehrheit für Krieg.

Gruß, Rainer