Militärische Einzelleistungen der Bundeswehr

Hallo,
wenn nicht die Klage vom Jugoslawienkrieg wegen des Bombardement einer Brücke mit Zivilisten und ein paar lobende Bemerkungen von Alliierten aus dem Afghanistaneinsatz wären, würde man nicht bemerken, dass die Bundeswehr überhaupt Kampfeinsätze durchgeführt hat.
Es fehlt eine würdige Anerkennung von gelungenen Einsätzen (öffentl. Auszeichnung), sowie dessen öffentliche Dokumentation (z.B. Kampfverlauf, Abschüsse, eigene und generische Verluste etc.).
Oder bin ich „im falschen Film“ und die Bundeswehr läuft wirklich nur hinterm Frontabschnitt mit Hacke und Spaten hin und her ??
Gruß
rakete

Hallo!

Es fehlt eine würdige Anerkennung von gelungenen Einsätzen (öffentl. Auszeichnung), sowie dessen öffentliche :smiley:okumentation (z.B. Kampfverlauf, Abschüsse, eigene und generische Verluste etc.).

So ein Einsatz hat doch bestimmt ein Ziel. Oder gibt es womöglich gar kein Ziel? Falls es ein Ziel gibt, welches könnte es wohl sein? Man muß ja wenigstens eine ungefähre Vorstellung haben, für was Leute gewürdigt werden sollen. So könnte man auch die Toten würdigen. Die Betroffenen und ihre Angehörigen haben bestimmt das dringende Bedürfnis nach albernem Gehabe und Bundeswehr-Brimborium mit Tschingderassassa. Aber für was sind sie gestorben? Für die genialen Vorstellungen erkenntnisresistenter Dummköpfe, die von der Verteidigung unserer Freiheit am Hindukusch schwadronieren? Was sagt man einer Witwe, was sagt man Kindern, wofür ihr Ehemann und Vater starb? Für Volk und Vaterland? Glaubst Du solchen Blödsinn? Wollen wir auch noch feiern, wenn Menschen einfach nur so für nichts in die Luft gejagt werden? Wollen wir feiern, wenn Mütter ihre Kinder austragen, Familien ihre Kinder erziehen, Aufwand für Ausbildung getrieben wird, um sodann den jungen Menschen in einer Sekunde einfach auszulöschen? Hurra, welch eine Heldentat! Dabei ist es völlig egal, welcher Nationalität der Tote ist. Wollen wir die politische Unfähigkeit von Parlamentariern feiern, die solchem Tun zustimmen? Wollen wir Kampfverläufe feiern? Wollen wir gegnerische Verluste feiern? Warum betrachten wir Menschen als Gegner und wollen sie umbringen? Was haben unsere Soldaten in einem fremden Land verloren? Wurden wir angegriffen und müssen uns verteidigen? Oder leiden wir unter Gedächtnisschwäche und haben vergessen, daß Amerikaner das Land überfielen mit der blödsinnigen Begründung, Herrn Bin Laden im Gebirge zu finden? Und deshalb müssen wir jetzt feiern? Oder wollen wir feiern, daß unsere Polit-Stümper amerikanischen Berufsverbrechern mit göttlichem Auftrag (in Washington nennt man solche Leute Regierung) auf den Leim und in den Allerwertesten gekrochen sind? Oder wollen wir feiern, daß das drängende Problem des nach 1990 abhanden gekommenen Feindbilds gelöst ist?

Wofür bitte ganz genau starb jeder einzelne Betroffene? Was wurde mit seinem Tod gelöst oder bewirkt? Solange mir diese Frage nicht überzeugend beantwortet wird, halte ich jeden einzelnen Parlamentarier, der seine Zustimmung für den Einsatz gab, für einen Mörder, vor dem ich nur Abscheu empfinde und dem ich nicht die Hand geben würde, weil ich nicht jeden Dreck anfasse.

Nun feiere und würdige mal schön.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Es fehlt eine würdige Anerkennung von gelungenen Einsätzen
(öffentl. Auszeichnung), sowie dessen öffentliche
Dokumentation (z.B. Kampfverlauf, Abschüsse, eigene und
generische Verluste etc.).

die Amerikaner scheinen es nötig zu haben, mit pompösen Feierlichkeiten, Marschmusik und bunten Abzeichen für gelungenen Stuhlgang die örtliche Minderbemitteltenfraktion für den Dienst an der Waffe zu erwärmen und so sicherzustellen, daß für den nächsten hirnrissigen und völkerrechtswidrigen Kampfeinsatz auch genug Menschenmaterial vorhanden ist.

Ich für meinen Teil kann für das deutsche Militär auf so einen Blödsinn verzichten.

Gruß,
Christian

Lieber Wolfgang,

wenn man in diesem Brett Sterne vergeben könnte, bekämest Du einen ganz großen von mir!

Gruß - Rolf

***** , mehr geht nich’, owT
nix, steht doch drüber!

Hallo,

das geht jetzt etwas in die falsche Richtung. Über Sinn und Unsinn von Einsätzen kann man immer streiten. da hat jeder seine eigene Meinung. Um festzustellen, ob ein Einsatz gewürdigt (TschinderassaBumm) oder verdammt werden muss, muss man ihn zunächst kennen! Aus welchen Gründen auch immer wird jedoch der Öffentlichkeit vorenthalten, dass die BW auch an Kampfeinsätzen teilnimmt, eben weil Verlauf und Einzelheiten nicht dokumentiert werden. Oder kennt ihr andere Bilder als die mit Sani, Verkehrspolizisten und schippenden Soldaten ?
gruß
rakete

Hallo,

Du hast vollkommen recht, und sicherlich viele Deutsche sind der gleichen Ansicht.
Man kann nicht jahrelang Krieg führen und dabei weder Gefangene machen, noch eigene Männer in die Gefangenschaft verlieren, weder töten, noch eigene Verluste erleiden usw, weder hier siegen, noch da verlieren - es gibt eben keine Berichterstattung in den Medien. Allenfalls kommen Erfolgsmeldungen über die boomende Heroinindustrie Afghanistans in der Presse oder (sehr, sehr kleingedruckt) über den beträchtlichen Munitionsverbrauch der Bundeswehr da unten.

Man könnte Dir allerdings auch entgegnen, daß die Ehrung von Heldentaten deutscher Soldaten - in welcher Geschichtsepoche es auch sei - seit langem überhaupt verpönt ist.

Grüße

Anny

Man kann nicht jahrelang Krieg führen

:wink: Ich weiß nicht von welcher Bundeswehr du redest, aber ich kenne keine Bundeswehr die „Jahrelang Krieg führt“ oder geführt hat.

Hallo,

Deutsche interessieren sich nur für Verluste. Dann kommt es auch in die Zeitung.

Dass wir gewinnen, wenn wir irgendwo Leute zum Gewinnen hinschicken, versteht sich bei Deutschen von selbst.

Das halte ich auch nicht für Hochmut.

Manchmal denke ich, dass klammheimlich die Spartaner bei der Völkerwanderung nach Germanien gekommen sind.

Wenn am Ende der Handlungen ein Gewinn, im Sinne einer politschen Zielerreichung herausspringt, dann werden das die Politiker schon beim nächsten Wahlkampf Dir um die Ohren binden.

Solange sind die militärischen „Gewinne“ aber nur Pyhrussiege. Das weiss auch jeder.

Eencockniedo

Wofür bitte ganz genau starb jeder einzelne Betroffene?

Für das Prinzip, das besagt, dass ein paar Millionen Menschen sehr gut auf Kosten von ein paar Milliarden Menschen leben können. Also zu einem mathematisch ermittelbaren Anteil auch für dich (Mecklenburg lasse ich nicht als Dritte Welt durchgehen).

…halte ich jeden
einzelnen Parlamentarier, der seine Zustimmung für den Einsatz
gab, für einen Mörder, vor dem ich nur Abscheu empfinde

Wie edel.

…dem ich nicht die Hand geben würde, weil ich nicht jeden Dreck
anfasse.

Wäre auch Verschwendung, wo du sie ja gerade so gründlich in Unschuld gewaschen hast.

Für das Prinzip, das besagt, dass ein paar Millionen Menschen
sehr gut auf Kosten von ein paar Milliarden Menschen leben
können. Also zu einem mathematisch ermittelbaren Anteil auch
für dich (Mecklenburg lasse ich nicht als Dritte Welt
durchgehen).

Wollen wir das Problem der Dependenztheorien mal in Wirtschaftspolitik durchgehen?

Gruß
Mike

tach…

ich stelle mal fest, dass der thread etwas entgelist ist…er wird vor allem genutzt, um die eigene makelose Idealogie darzustellen (von machen wengistens).

Da zu der eiegntlichen Frage gar nix kommt…versuche ich mich mal…

Kampfeinsätze der BW:

Zu Zeiten als Rühe BVM war, standen mal Fallschirmjäger irgendwo in Afrika und legten einen Eingeborenen um, der wohl was klauen wollte…

Dann kann ich mich im Kosovo an die Szene erinnern als dieser serbische Pkw zersiebt wurde…nebst den Insassen

Dann hat man doch mal aus Albanien glaube ich ein paar Deutsche ausgeflogen und ein paar Panzergrennies ballerten dabei auf ein verdächtiges Auto…

Nun…und dann kam Serbien mit dem scharfen Einsazu von Tornados…

Und schließlich Afghanistan mit dem Einsatz des KSK. was die nun tatsächlich machen, ist jedenfalls nicht bis zu mir durchgesickert…

Hallo!

Dann hat man doch mal aus Albanien glaube ich ein paar
Deutsche ausgeflogen und ein paar Panzergrennies ballerten
dabei auf ein verdächtiges Auto…

Nee, das waren Jäger aus Donaueschingen, wenn ich nicht irre.

Viele Grüsse!

Denis, Ex-Jäger

Hallo,

sieh’s mal so.:

Militärische Erfolge bedeuten, daß Leute gestorben sind und das ist nichts, was man feiern sollte.

Wenn diese Einstellung tatsächlich die Ursache ist, ist die BW ihrer Zeit weit voraus. Wenn sich der Gedanke einmal weltweit durchsetzt, sind Kriege Geschichte. Wenn die BW militärische Erfolge nicht feiert, ehrt das in meinen Augen die BW sehr viel mehr.

Ich bin beeindruckt von so viel Vernunft.

Gruß, Rainer

Man kann nicht jahrelang Krieg führen

:wink: Ich weiß nicht von welcher Bundeswehr du redest, aber ich
kenne keine Bundeswehr die „Jahrelang Krieg führt“ oder
geführt hat.

Ist eh klar. Ich meinte natürlich „Friedenseinsätze“.

Hallo,

Man könnte Dir allerdings auch entgegnen, daß die Ehrung von
Heldentaten deutscher Soldaten - in welcher Geschichtsepoche
es auch sei - seit langem überhaupt verpönt ist.

die Tendenz wäre hervorragend! Stell Dir vor, es setzt sich der Gedanke durch, daß militärische Erfolge ein notwendiges Übel sind und man beginnt zu diskutieren, ob sie denn wirklich notwendig waren. Wenn man zu dem Ergebnis kommt, ein militärischer Erfolg kann bestenfalls bedeuten, daß man versagt hat, weil man keine andere als die militärische Lösung gefunden hat. Ist es nicht das, was die UN anstrebt? Ist es nicht das, was die Friedensbewegung eigentlich will?

Langfristig wird sich das durchsetzen, ich persönlich betrachte genau das als ‚Zivilisation‘. :smile: Land und Güter mit Gewalt zu erobern, war Mittelalter. Eine Zeit, in der nur das Recht des Stärkeren galt. Inzwischen gibt es Gesetze, Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit. OK, geschichtlich betrachtet erst seit eben, das BGB ist knapp über 100 Jahre alt. Es ist noch nicht lange her, als Jemand gefragt hat: ‚Wollt Ihr den totalen Krieg!!!‘ und die Massen haben gegröhlt ‚JAAAA!!!‘ Stell Dir vor, Frau Merkel fragt heute: ‚Wollt ihr Krieg?‘ :smile: Merkst Du etwas? Die Zeiten haben sich geändert, in Europa gibt es keine Mehrheiten mehr für Kriege. Da werden sogar Ausreden erfunden um die Proteste nicht ausufern zu lassen.

In Europa ist Krig einfach nicht mehr ‚salonfähig‘, Menschenleben haben einen anderen Stellenwert bekommen als der noch vor wenigen 100 Jahren hatte. Im Mittelalter gab es öffentliche Hinrichtungen, inzwischen gibt es noch nicht einmal mehr die Todesstrafe. Diese Tendenz zur Zivilisation wird sich nicht aufhalten lassen, Kriege werden wohl aus der Mode kommen. :smile:

Daß militärische Erfolge nicht gefeiert werden, ist IMHO Teil dieser Entwicklung. Das wird sich fortsetzen, mein Sohn wird es hoffentlich erleben, daß die letzte Armee mangesl Feinden aufgelöst wird. :smile:

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

das ist sehr schön, was Du da sagst, wunderschön sogar.

Auch ich habe das innig geglaubt, einst, zu Olims Zeiten. Nicht unter dem Eindruck des Welt-, sondern des Vietnamkriegs sowie des Zeugs, das wir damals rauchten. Früher waren die Menschen schlecht, jetzt sind sie gut.

Love, peace and understanding

Anny

Hi Anny,

Auch ich habe das innig geglaubt, einst, zu Olims Zeiten.
Nicht unter dem Eindruck des Welt-, sondern des Vietnamkriegs
sowie des Zeugs, das wir damals rauchten.

*gg*

Früher waren die Menschen schlecht, jetzt sind sie gut.

Nicht so hastig, warte doch mal noch 50 - 80 Jahre … :smile:

Gruß, Rainer

Hallo Zardorz,

Zu Zeiten als Rühe BVM war, standen mal Fallschirmjäger
irgendwo in Afrika und legten einen Eingeborenen um, der wohl
was klauen wollte…

Dann kann ich mich im Kosovo an die Szene erinnern als dieser
serbische Pkw zersiebt wurde…nebst den Insassen

Dann hat man doch mal aus Albanien glaube ich ein paar
Deutsche ausgeflogen und ein paar Panzergrennies ballerten
dabei auf ein verdächtiges Auto…

Nun…und dann kam Serbien mit dem scharfen Einsazu von
Tornados…

Und schließlich Afghanistan mit dem Einsatz des KSK. was die
nun tatsächlich machen, ist jedenfalls nicht bis zu mir
durchgesickert…

danke für die Zusammenstellung. Alles in allem bestätigt das aber nur meine Vermutung: Nachrichtensperre, um durch blutige Berichte nicht die „Heimatfront“ zu zersetzen. Wird so aufgrund der Erfahrungen des Vietnamkriegs auch von den USA praktiziert. Hat aber meines erachtens nichts mit Demokratie zu tun. Die Öffentlichkeit hat ein recht auf Unterrichtung.

Gruß
rakete

Alles in allem bestätigt das
aber nur meine Vermutung: Nachrichtensperre, um durch blutige
Berichte nicht die „Heimatfront“ zu zersetzen.

*lol* und was träumst du nachts? ;o)