Militärischer Gruß

Hallo

Hatte am mitwoch meine Gruß abnahme und bald auch mein Gelöbnis , nachdem ich in Uniform raus darf.
Hab aber noch einpaar fragen bezüglich des Grußes wie z.b.

  1. Grüßt man im Zug ?
    2.Grüßt man wenn der vorgesetzte in Zivil ist ?
    3.Muss man als Funker auch Mannschafter grüßen ?

Hallo!

Also ich kann nur vom österreichischen Bundesheer berichten. Keine Ahnung wie es in Deutschland oder sonst wo auf der Welt ist.

zu Punkt 1: im Zug wird man sicherlich nicht grüßen, da man im Zug mit einem Vorgesetzten unterwegs ist und dieser den Zug meist in „haaabt acht“ bringen wird.

Punkt 2: einen Vorgesetzten bzw. höherrangigen Heeresangehörigen grüßt man in zivil einfach auch nur zivil. Also nix mit salutieren oder Fersen zusammen.

Punkt 3: ich kenne nun den Unterschied zwischen Funker und Mannschafter nicht, jedoch gilt doch, dass man den Höherrangigen(also denjenigen, der mehr Sternchen, Balken, Pfeile oder Buschtrommeln am Keks als man selber hat) grüßt.

ich hoffe ein wenig Licht in diesen Sachverhalt gebracht zu haben.

Gruß. Bot

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Hallo,

  1. Grüßt man im Zug ?

Ich nehme an du meinst das Fahrzeug?
Ja, die Grußpflicht besteht grundsätzlich auch außerhalb militärischer Anlagen und auch in geschlossenen Räumen. Der Gruß wird aber nur durch anlegen der Hand oder einnahme de Grundstellung mit Front zum Gegrüßten entrichtet, wenn die Tätigkeit und der Platz es erlaubt. Ist es etwa zu Eng für einen solchen Gruß unterlässt man diesen und Grüßt nur durch Wendung des Kopfes zum Hoherrangigen und „entrichten der Tageszeit“ wie es so schön heißt.

2.Grüßt man wenn der vorgesetzte in Zivil ist ?

Ja

3.Muss man als Funker auch Mannschafter grüßen ?

Nein, Mannschaften gegenüber ist überhaupt niemand (als Erster) grußpflichtig. Man kann es im Zeichen der Kameradschaft machen, muss aber micht.
Während der Grundausbildung wird (wurde zu meiner Zeit) den Rekruten zu Übungszwecken oft das Grüßen von allem befohlen was irgendwas auf der Schulter hatte. Das war aber ein direkter Befehl und entspricht nicht der Grußordnung.
Ich nehme mal an mit Funker meinst du nicht die Tätigkeit, die ja auch Ein Unteroffizier oder Feldwebel ausüben kann. Dann ist der Funker ja selbst Mannschaftsdienstgrad. Grußpflicht besteht aber nur gegenüber Dienstgradgruppenhöheren.

Ich hoffe das stimmt noch alles so. Würde mich aber wundern wenn es sich geändert hätte.
Wundern tut es mich aber, das dies dir nicht klar vermittelt wurde.

Gruß
Werner

Nur als kurze Randbemerkung möchte ich an dieser Stelle ein U.S.amerikanisches Zitat erwähnen:
If it moves salute it, if it doesn´t move pick it up, if you can´t pick it up paint it.

-)

Hatte am mitwoch meine Gruß abnahme und bald auch mein
Gelöbnis , nachdem ich in Uniform raus darf.

So, und wie kommt es dann zu deinen Fragen? Und vor allem wenn du solche Fragen hast, warum stellst du sie dann nicht deinen Ausbildern? Solange diese Fragen nicht geklärt sind ist deine Ausbildung offenkundig so mangelhaft, dass du gar nicht in Uniform auf die Öffentlichkeit losgelassen werden darfst - und das ist nicht meine Meinung, das ist Vorschrift. :wink:

Hab aber noch einpaar fragen bezüglich des Grußes wie z.b.

  1. Grüßt man im Zug ?

Im Zugrahmen beim Marschieren/in Formation stehen? Nein, dann grüßt der Teileinheitsführende.

Im Verkehrsmittel?
Euch wurde die ZDv 10/8 offenbar nicht nähergebracht. :wink:
Innerhalb militärischer Liegenschaften sind in und außer Dienst, außerhalb militärischer Anlagen sind im Dienst bei der ersten Begegnung am Tag (!) alle Angehörigen höherer Dienstgradgruppen (für dich also alles ab Fahnenjunker/Unteroffizier) militärisch zu grüßen. Generale und Admirale sind bei jeder Begegnung am Tag militärisch zu grüßen.

Außerhalb militärischer Anlagen und außerhalb des Dienstes sind nur Vorgesetzte nach §1 Vorgesetztenverordnung (z.B. dein Gruppenführer, dein Zugführer - aber keine „fremden“ Gruppen- und Zugführer - und dein Kompaniechef und alle weiteren Disziplinarvorgesetzten) bei der ersten Begegnung am Tag militärisch zu grüßen.

2.Grüßt man wenn der vorgesetzte in Zivil ist ?

Macht ihn das weniger zum Vorgesetzten? Selbstverständlich grüßt man entsprechend der obigen Grußpflichten durch das Anlegen der rechten Hand an den Kopf/Rand der Kopfbedeckung.
Das gleiche gilt für den Fall, dass du selbst in Zivil bist, dann allerdings durch Einnehmen der Grundstellung und Blickwendung und ohne das Anlegen der Hand.

3.Muss man als Funker auch Mannschafter grüßen ?

Nein, denn die gehören der eigenen Dienstgradgruppe an. Allerdings kann das zu Übungszwecken durchaus zeitweise befohlen werden, bzw. als teil einer Meldung erforderlich sein.

Gruß Andreas

PS: Bringt man diese Grundlagen heute wirklich nicht mehr bei?

2.Grüßt man wenn der vorgesetzte in Zivil ist ?

Ja

mach aber keinen Automatismus daraus auch einige Vorgesetzte haben Freizeit

2.Grüßt man wenn der vorgesetzte in Zivil ist ?

Ja

mach aber keinen Automatismus daraus auch einige Vorgesetzte
haben Freizeit

Den Hinweis verstehe ich nicht.
Das Grüßen ist doch keine Frage von Dienst oder Freizeit.

Gruß
Werner

mach aber keinen Automatismus daraus auch einige Vorgesetzte
haben Freizeit

Selbstverständlich ist das ein Automatismus, da Befehlslage. Und Soldat ist man 24/7, genauso, wie man auch die Pflichten eines Vorgesetzten 24/7 wahrzunehmen hat. Der Soldatenberuf hat halt Aspekte, die es in anderen Berufen nicht gibt.

Gruß Andreas

2.Grüßt man wenn der vorgesetzte in Zivil ist ?

Ja

mach aber keinen Automatismus daraus auch einige Vorgesetzte
haben Freizeit

Den Hinweis verstehe ich nicht.
Das Grüßen ist doch keine Frage von Dienst oder Freizeit.

Zitat meines ehemaligen Kompaniechefes den ich im Supermarkt getroffen habe: „Kannst du nicht Hallo sagen, wie jeder normale Mensch?“

Gruß
Falko

Selbstverständlich ist das ein Automatismus, da Befehlslage.
Und Soldat ist man 24/7, genauso, wie man auch die Pflichten
eines Vorgesetzten 24/7 wahrzunehmen hat. Der Soldatenberuf
hat halt Aspekte, die es in anderen Berufen nicht gibt.

Das hat uns der Kompaniechef auch erklärt, um dann anzufügen „Wehe einer von euch grüßt mich militärisch, wenn ich in Zivil bin“.

Gruß
Torsten

Das hat uns der Kompaniechef auch erklärt, um dann anzufügen
„Wehe einer von euch grüßt mich militärisch, wenn ich in Zivil
bin“.

Was ich im Grunde nicht okay finde, da Vorgesetzte wechseln können. Und dann bekommt der Gefreite Soundso einen Einlauf, weil er daran gewöhnt ist, dass er seinen zuvorigen Chef ja auch nicht grüßen brauchte, wenn dieser in Zivil war. Und nicht nur das. Denn für viele Soldaten ist der Einheitsführer die Respektperson schlechthin. Wenn nun diese Respektperson den Anschein erweckt, Vorgesetzte vorschriftgemäß zu Grüßen sei im Grunde ja nicht so wichtig, dann wird sich mancher Soldat fragen, warum er dann noch andere Vorgesetzte - unterhalb des Chefs - grüßen sollte, wenn es doch sogar vom Chef nicht erwünscht ist.

Der militärische Gruß ist ja nicht nur eine einfache Ehrbezeugung als solche. Der militärische Gruß bedeutet für den Soldaten auch, dass die Person, welcher er den Gruß schuldet, von ihm beachtet werden muss, nicht einfach ignoriert werden kann - ob nun bei der einfachen Begegnung oder in einer Gefechtslage. Der Soldat kann sich also nicht aussuchen, wann und wie er welchen Vorgesetzten beachten möchte, sondern diese Beachtung ist ein Muss und dabei an eine geregelte Form gebunden, denn es gibt eben auch Zeitgenossen, in deren Sozialisation ein gegenseitiges Anrülpsen als Gruß und Ehrbezeugung durchaus anerkannt ist. Der Gruß hat daher auch einen erzieherischen Effekt.

Ich finde es daher falsch, Dienstvorschriften zu untergraben. Die Dienstvorschriften sind keine freundlichen Tipps, Ratgeber oder Empfehlungen, sondern Befehle von sehr hochrangiger Stelle. Daher hat jeder Vorgesetzte sicherzustellen, dass die Dienstvorschriften durchgesetzt werden. Wer sie untergräbt oder ihren Sinn aushöhlt, indem er seinen Soldaten vermittelt, der eine oder andere Inhalt sei nicht so wichtig, verzichtbar oder - zwecks Vereinfachung - aussetzbar, verletzt damit nicht nur seine eigenen Dienstpflichten, sondern stellt auch das gesamte System von Befehl und Gehorsam infrage.

Wenn das wechselseitige Disziplinverhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen aus dem Gleichgewicht gerät, kommt nicht selten der Wehrbeauftragte auf den Plan.

Mike

Hallo,

Generale und Admirale sind bei jeder Begegnung am Tag militärisch zu
grüßen.

Müssen diese armen Kerle dann eigentlich auch immer militärisch zurückgrüßen?
Das muss ja auf Dauer mehr Armmuskeln geben als jedes Bodybuiliding.
:wink:

Gruß,
Markus

Hi,

Müssen diese armen Kerle dann eigentlich auch immer
militärisch zurückgrüßen?
Das muss ja auf Dauer mehr Armmuskeln geben als jedes
Bodybuiliding.
:wink:

Eigentlich ja! Nur wie häufig läuft so ein General/Admiral durch die Kaserne und trifft irgendwelche Mannschaften?

In anderthalb Jahren Bund hab ich einmal nen General live gesehen und der hat auf meinen Gruß nicht reagiert…

Gruß
Nick

Müssen diese armen Kerle dann eigentlich auch immer
militärisch zurückgrüßen?

Ja, genauso wie der Vorgesetzte Anspruch darauf hat korrekt gegrüßt zu werden hat der Untergebene Anspruch darauf, dass sein Gruß korrekt erwidert wird.

Und auch wenn ich als Offizier und nicht-General an einer Truppenschule zum Mittagessen gehe kann ich die Hand gleich oben lassen, denn ca. 95% der Soldaten vor Ort gehören einer niedrigeren Dienstgradgruppe als ich an. Aber das gehört dazu. :wink:

Gruß Andreas