Milton Friedman

Hallo,

der gute 90jährige meint, daß Europa mit seinem Euro sich in 5 bis 15 Jahren auflösen wird.

Wer´s denn hören will und glauben mag.

Nur frag ich mich dabei, warum mir als 42jährigem gesagt wird, ich wäre zu alt um im Büro zu arbeiten? Ich glaube eher das wird Europa die Gräten brechen:

daß man die Ressourcen nicht nutzt und den Menschen lieber Sozialhilfe als Arbeit gibt. Shareholdervalue heißt da das Zauberwort. (Wobei…? waren da nicht unendliche viele pleiten und Bilanzskandale und Börsenstürze?) da hat man doch jetzt die ganzen Arbeiter entlassen und es hat trotzdem nix genutzt, weil jetzt keiner mehr Geld zum einkaufen hat.

gruss
winkel

PS: Der Link

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,204391,00.html

hallo Winkel,
dass unsere Supermanager alle beim Studium geschlafen haben ist schon lange meine Rede.
Sie „stellen Arbeitsplätze frei“, sie reduzieren die Manpower auf immer neue Tifstmarken… und denken nicht daran, dass Sozialhilfeempfänger schlechte Kunden sind.
der Kreislauf des Geldes wird durchbrochen.
Aber die Gier macht halt blind.
Grüße
Raimund

Hallo,

Da kann ich mir mit meiner schätzung ja schonwieder auf die Schulter klöpfen!:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Frank

denn du hast die gleichen Gedankengänge wie ein verkalkter 90jähriger abgehalfteter Nobelpreisträger, der vor dem Abtritt nochmal laut brüllen will.

gruss
winkel

Tag auch,

der gute 90jährige meint, daß Europa mit seinem Euro sich in 5
bis 15 Jahren auflösen wird.

nun, diese These ist natürlich provokant, wenn auch wahrscheinlich gar nicht mal so gemeint. Übrigens, und dies vorab, ist Friedman kein abgehalfteter Nobelpreisträger, sondern er veröffentlicht(e) bis ins hohe Alter allgemein respektierte Artikel. Er ist nachwievor einer der führenden Wissenschaftler was die Wirtschaftstheorie, -politik und insbesondere die Marktwirtschaft angeht.

Nun denn: Die Probleme, die Friedman bis zum Scheitern des Euro fortspinnt, sind schon seit Jahren bekannt und wurden immer wieder artikuliert (und habe ich hier oft genug erwähnt). Leider hat sich die Politik um diese praktischen, um nicht zu sagen: trivialen, Probleme nie wirklich gekümmtert. Dies betrifft vor allem die immer noch nicht in Ansätzen erkennbare einheitliche Steuerpolitik.

Ich will das gar nicht weiter ausführen, zumal hier regelmäßig an ausführlichen und fundierten, theoretisch angehauchten Beiträgen anscheinend kaum Interesse besteht.

Aber: Die Gedanken von Friedman sind nicht einfach als Spinnerei abzutun. Der Euro ist nun - je nach Sichtweise - 3,5 oder 0,5 Jahre alt. Aus volkwirtschaftlicher Sicht ergeben sich aus den Beobachtungen über diesen Zeitraum kaum verwertbare Ergebnisse. Über die Unterschiede der Völker und Wirtschaften braucht man gar nicht lange zu referieren.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, und die haben wir derzeit noch lange nicht, wird die nationale Denkweise (allein schon aus jeweils innenpolitschen Erwägungen) wieder zunehmen. Wenn man dann den Euro als Ursache für diese Schwierigkeiten ausgemacht hat, und dies wird geschehen (und wenn es dazu einen Populisten braucht), werden die Tendenzen zum Ausstieg aus dem Euro in dem ein oder anderen Land kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche oder die Werbung im PrivatTV.

Die Frage ist, ob man dann europäisch denkende Politiker, wie seinerzeit Kohl und Mitterand (ohne deren Engagement positiv oder negativ werten zu wollen), zur Verfügung hat, die das Problem in den Griff bekommen. Daß es diese Poltiker geben wird, habe ich persönlich meine ernsthaften Zweifel.

Mein Fazit: So weit von der möglichen Realität sind die Überlegungen von Friedman nicht entfernt. Ob es soweit kommt, muß die Zukunft zeigen und hängt vor allem von den Fähigkeiten der Politiker ab, europäische Interessen über die ihres Landes zu stellen.

Übrigens gibt es in den Europäischen Veträgen keinen Passus, der sich mit der Kündigung der Verträge durch ein Land beschäftigt. Die Veträge sind auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Gruß
Christian

dass unsere Supermanager alle beim Studium geschlafen haben
ist schon lange meine Rede.
Sie „stellen Arbeitsplätze frei“, sie reduzieren die Manpower
auf immer neue Tifstmarken… und denken nicht daran, dass
Sozialhilfeempfänger schlechte Kunden sind.
der Kreislauf des Geldes wird durchbrochen.
Aber die Gier macht halt blind.

Hi Raimund,

jeder Manager, der gesamtwirtschaftliche/-gesellschaftliche Zusammenhaenge vor das Beduerfnis seines Unternehmens nach Profit stellt, gehoert gefeuert, denn er gefaehrdet die Konkurrenzfaehigkeit und damit die Zukunft des Unternehmens.

Und wer die absetzbare Produktion mit weniger Arbeitskraeften leisten kann, und die ueberfluessigen nicht anders im Unternehmen unterbringen kann, der muss diese rausschmeissen, das nennt sich Flexibilitaet. In der derzeitigen Wirtschaftslage ist die Forderung nach Lockerung des Kuendigungsschutzes ganz natuerlich. Und ausserdem wird der Kreislauf des Geldes nicht durchbrochen, sondern unproduktive Ex-AN werden nicht weiter auf Unternehmenskosten durchgefuettert. Das Geld fliesst weiter, auf anderen Wegen.

Ciao Lutz

http://www.giga.or.at/others/krisis/r-kurz_philosoph…
http://www.giga.or.at/others/krisis/f-schandl_jagt-d…
http://www.giga.or.at/others/krisis/n-trenkle_fiktiv…
http://www.giga.or.at/others/krisis/r-kurz_appetit-d…

Moin winkel

Wer´s denn hören will und glauben mag.

na viel sagt er ja nicht, der olle Friedmann.
Schaun wir uns doch mal seine „Argumente“ an:

Sprache ? Kultur ?
Wo er hier entscheidende Auswirkungen auf Finanz- oder Wirtschaftsunion sieht, führt er nicht aus.

Reaktion auf wirtschaftliche Einflußnahme von außen ?
Ja, vermutlich ist Europa etwas schwerfälliger in seinen Reaktionen geworden. Hier offenbart sich mal wieder das Manko der politischen Uneinigkeit. Allerdings dürfte auch klar sein, dass je größer ein Wirtschaftsraum ist, desto weniger anfällig ist er auch gegenüber Einflussnahme von außen.

Wettbewerbsnachteile, die nicht mehr durch Währungsschwankungen ausgegelichen werden können und dadurch bedingte Arbeitslosigkeit ?
In jedem Land gibt es wirtschftlich schwächere und stärkere Regionen. Das trifft insbesondere auch auf die USA zu. Trotzdem wäre mir nicht bekannt, dass die USA deshalb in den letzten paar hundert Jahren auseinandergebrochen wäre.

Also allles in allem: Viel Polemik im Titel, wenig Inhalt im Artikel.

Gruss
Marion

dass unsere Supermanager alle beim Studium geschlafen haben
ist schon lange meine Rede.
Sie „stellen Arbeitsplätze frei“, sie reduzieren die Manpower
auf immer neue Tifstmarken… und denken nicht daran, dass
Sozialhilfeempfänger schlechte Kunden sind.
der Kreislauf des Geldes wird durchbrochen.
Aber die Gier macht halt blind.

Hi Raimund,

jeder Manager, der gesamtwirtschaftliche/-gesellschaftliche
Zusammenhaenge vor das Beduerfnis seines Unternehmens nach
Profit stellt, gehoert gefeuert, denn er gefaehrdet die
Konkurrenzfaehigkeit und damit die Zukunft des Unternehmens.

Und wer die absetzbare Produktion mit weniger Arbeitskraeften
leisten kann, und die ueberfluessigen nicht anders im
Unternehmen unterbringen kann, der muss diese rausschmeissen,
das nennt sich Flexibilitaet. In der derzeitigen
Wirtschaftslage ist die Forderung nach Lockerung des
Kuendigungsschutzes ganz natuerlich. Und ausserdem wird der
Kreislauf des Geldes nicht durchbrochen, sondern unproduktive
Ex-AN werden nicht weiter auf Unternehmenskosten
durchgefuettert. Das Geld fliesst weiter, auf anderen Wegen.

Ciao Lutz

ja, so denken unsere modernen Manager…und deswegen steht die Wirtschaft hart am Abgrund!
Grüße
Raimund

ohne viel Worte
Muß man den so scharf betiteln, nur weil er 90 ist? Ich denke, er ist nicht der Einzige, der das so sieht:

http://www2.hu-berlin.de/soz-oeko/texte/Begriff-der-…

… "20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im kommenden Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten. (…) ‚Sicher‘, sagt der US-Autor Jeremy Rifkin, Verfasser des Buches ‚Das Ende der Arbeit‘, ‚die unteren 80 Prozent werden gewaltige Probleme bekommen‘. (…) Nüchtern diskutieren die Manager die möglichen Dosierungen, überlegen, wie denn das wohlhabende Fünftel den überflüssigen Rest beschäftigen könnte. Soziales Engagement der Unternehmen sei beim globalen Wettbewerbsdruck unzu- mutbar, um die Arbeitslosen müßten sich andere kümmern. …

Hi,

ja, so denken unsere modernen Manager…und deswegen steht
die Wirtschaft hart am Abgrund!
Grüße
Raimund

Wenn alle Manager so denken, dann druecken sie ein Grundprinzip der Wirtschaft aus, gegen das sie nicht an koennen. Die Wirtschaft, d.h. der versammelte Geldteil eines jeden Individuums, hat sich gegenueber dem einzelnen Subjekt selbstaendig gemacht (Markt nennt sich das wohl), und treibt sich selbst in den Abgrund.

Ciao Lutz

Interview mit ihm in der Wirtschaftswoche:
http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/sfn/buildww/…