Milzbrand

Hab grad in einem Fernsehsender gehört (hab schon weitergezappt, weiß deshalb nicht mehr in welchem), in den USA sei ein zweiter Milzbrandfall aufgetreten, man ermittle jetzt auch hinsichtlich der Möglichkeit eines Terroraktes.

Da aber sowohl der bereits verstorbene als auch der neue Patient Arbeitskollegen waren, erscheint mir doch eine normale Infektion wahrscheinlich.

Oder weiß jemand Näheres.

Wie wird Milzbrand unter Menschen übertragen?

Gisela

Guck mal im Brett ‚Medizin allgemein‘ o.w.T.
Claus

hallo Gisela,
das wird mit ziemlicher Sicherheit eine „normale“ Krankeit sein.
Wenn ein Terrorist Biowaffen einsetzen will, gibt es nicht nur 2 Krankheitsfälle!
grüße
Raimund

Wieso?

Die Terroristen werden ja wohl kaum mit einem Sprühflugzeig über eine Stadt fliegen können. Schließlich wird das aus Angst davor gerade sehr streng überwacht.

Weiterhin ist festzuhalten, daß bei einem rechtzeitigen erkennen des Erregers medizinisch mit Antibiotika behandelt werden kann. Sich deshalb eine Gasmaske zu kaufen ist idiotisch.

Ach ja um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen:

Milzbrand beim Mensch bricht aus, wenn der Erreger in hoher Konzentration eingeatmet wird.

mfg ivo

Da aber sowohl der bereits verstorbene als auch der neue
Patient Arbeitskollegen waren, erscheint mir doch eine normale
Infektion wahrscheinlich.

Hallo Gisela,
es scheint sich wohl doch um einen Anschlag zu handeln:
http://www.n-tv.de/2775748.html

Gruss, Marcus

P.S. Informationen zu Milzbrand wie gesagt bei „Medizin allgemein“

hallo Ivo,
ein Attentat auf eine Person, die dann evtl. eine andere ansteckt ist unrentabel. Biologische Kriegsführung ist effektiver. Es wird beispielsweise ein Behälter mit Krankheitserreger in die Klimaanlage eines Bürogebäudes plaziert. Ergebnis: fast alle im Gebäude werden infiziert.
Oder ein Flugzeug zur Schädligsbekämpfung „gerät zufällig“ vom Kurs ab. bis das abgeschossen wird (und dabei die Erreger erst recht verteilt), ist eine große Fläche besprüht. Dass der Pilot dafür sterben muss (Abschuss) interessiert den nicht.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

ein Attentat auf eine Person, die dann evtl. eine andere
ansteckt ist unrentabel.

Stimmt schon, aber so als drohendes Anzeichen was möglich wäre ist es gar nicht soo uneffektiv.

Biologische Kriegsführung ist

effektiver. Es wird beispielsweise ein Behälter mit
Krankheitserreger in die Klimaanlage eines Bürogebäudes
plaziert.
Ergebnis: fast alle im Gebäude werden infiziert.

Effektiver wäre es… aber so war es erst mal risikolos als Machtdemonstation, was kommen könnte falls Bin Laden erwischt wird.

Oder ein Flugzeug zur Schädligsbekämpfung „gerät zufällig“ vom
Kurs ab. bis das abgeschossen wird (und dabei die Erreger erst
recht verteilt), ist eine große Fläche besprüht. Dass der
Pilot dafür sterben muss (Abschuss) interessiert den nicht.

Genau das gibt es im Moment nicht. Denn sämtliche Sprühflugzeuge haben derzeit Startverbot, bzw. werden direkt vor dem Start kontrolliert, denn die USA sind sich eben dieser gefahr bewusst.

mfg Ivo

Hi,

nach dem, was ich heute so im Radio darüber gehört habe, scheint eine „natürliche“ Ansteckung äusserst unwahrscheinlich.

Allerdings habe ich den leisen Verdacht, dass die augenblickliche Terror"hysterie" von einigen kranken Leuten ausgenutzt wird, selbst ein bischen aktiv zu werden.

Für einen Terroranschlag ist das Ergebnis (2 alte Männer in einer Nachrichtenredaktion) wesentlich zu unspektakulär. Das ganze erinnert mich fatal an den Thriller „Die elfte Plage“, wo sich ein Irrer quer durch die biblischen Plagen mordet.

Im Moment ist doch die beste Zeit, im grossen Stil Leute umzubringen und das Ganze irgendwelchen fiktiven Arabern in die Schuhe zu schieben. Alleine die Inkubationszeit von Anthrax (mehrere Stunden bis einige Tage) dürfte für den Praktikanten entlastend sein.

Gruss
Feanor

Hallo Raimund,
bitte nicht schon wieder Panik bestärken.
Milzbrand ist eine denkbar uneffektive Variante des biologischen Terrorismus.
Lies doch mal oben im link von Marcus das Interview mit Dr Beyer.
Nachdem ich mich jetzt eine Weile mit diesem Thema auf biologischer sprich wissenschaftlicher Ebene befasst habe ist mein Schluss der,daß die einzige Gefahr vielleicht vom Pockenvirus,alles andere ist nicht virulent genug bzw gut antibiotisch abwendbar,bzw unwahrscheinlich,daß in Terroristenhand verbreitbar.
No reason for any panic.
Gruß,Mina

Ich stimme dir zu, daß derzeit das Wort Terroranschlag wohl zum Lieblingswort der Medien geworden sein muss und damit übertrieben viel hantiert wird.

Wenn man jetzt schon bei einem Unfall wie auf dem Flughafen Mailand in den Nachrichten auch auf sämtlichen seriösen Sendern hören muss: „Ein Terroranschlag wird ausgeschlossen“ könnte ich mich aufregen. Früher wäre so was mit keinem Wort erwähnt worden.

mfg Ivo

hallo Ivo,

Biologische Kriegsführung ist
effektiver. Es wird beispielsweise ein Behälter mit
Krankheitserreger in die Klimaanlage eines Bürogebäudes
plaziert.
Ergebnis: fast alle im Gebäude werden infiziert.

Effektiver wäre es… aber so war es erst mal risikolos als
Machtdemonstation, was kommen könnte falls Bin Laden erwischt
wird.

glaubst Du, Bin Laden würde sich mit einer Drohgebärde zufrieden geben? Da hätte er (falls er es war) ja auch nur eine Chessna in den WTC krachen lassen müssen. Nein, wenn solche Fanatiker das machen, dann müssen mindestens 50 Menschen infiziert werden.
Diese Fanatiker handeln alle nach diesem Grundsatz: " …und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag´ ich Dir den Schädel ein!" (Solche gibt es auch bei uns im Forum)

…Genau das gibt es im Moment nicht. Denn sämtliche
Sprühflugzeuge haben derzeit Startverbot, bzw. werden direkt
vor dem Start kontrolliert, denn die USA sind sich eben dieser
gefahr bewusst.

War auch nur ein Beispiel. Ich vermute, da gibt es noch viele „feine“ Methoden, um so etwas richtig effektiv zu gestalten. Beispiel U-Bahn. Wer kümmert sich schon um alte Lumpen, die in der U-Bahn liegen? Sieht ja nicht nach Bombe aus. So ein Zug wird meines Wissens 1 x täglich gereinigt. Bis dahin hat diese „Biobombe“ schon besser gewirkt, als jede Sprengbombe wirken kann. Nur nicht so dekorativ.
Grüße
Raimund

hallo Mina,
nein, da hast Du mich falsch verstanden. ich wollte nur damit sagen: ein Krankheitsfall ist kein Attentat. Das ist zu uneffizient.
Hat also damit nichts zu tun, welche biologische Waffe verwendet wird. Ob Milzbrand oder richtig virulente Krankheiten, die gar nicht zu heilen sind. Stell Dir vor, es findet jemand die Möglichkeit, das Ebolavirus im großem Stil zu verbreiten! Unvorstellbar!
ich weiß: Ebola braucht Feuchte Gebiete und auch sonst ideale Bedingungen. Es sollte auch nur zeigen, was es bedeuten würde, Viren einzuschleusen.
Wie gesagt, meine Antwort war auf die (unausgesprochene) Frage, ob das ein Attentat war. War es mit Sicherheit nicht!
Grüße
Raimund

ich erfahre gerade, es sind 3 Infizierte. Etwas eigenartig daran: einer erhielt einen Brief mit einer Kräutermischung. Die hat er den beiden anderen gezeigt. Alle drei haben sich mit Milzbrand angesteckt.
Klingt schon eher nach Attentat. Nur, warum gerade ein Briefchen? das ist doch Schwachsinn!
Also, wenn ich so etwas planen würde, ich würde mir aus dem Telefonbuch 50-60 Adressen schreiben und mit so etwas beglücken. 50 Kranke ist doch wesentlich interessanter!
eigenartig!
Grüße
Raimund

ne… der 3te Verdacht hat sich wohl nicht bestätigt. Kam grad in den Nachrichten.

Aber: Ob es ein Anschalg ist oder nicht… wir wissen es mal wieder noch nicht. da fehelen wohl noch laborergebnisse. daher ist es aber auch legitim in alle richtungen zu ermitteln.

mfg ivo

Hallo Raimund,

ich hab ja auch nicht behauptet, dass es ein Anschlag war.
Ich hab eigentlich nur beantwortet wie es übertragen wird.
Ich finde es auch richtig dass hier in jede Richtung ermittelt wird.

Wobei ich deine persönliche Meinung teile… nur das mit sicherheit nicht kann ich nich voll mittragen :wink:

@MINA: so uneffektiv ist Milzbrand gar nicht. Dafür muss er erst mal als solcher erkannt werden. Wenn die Panik nicht so groß wäre derzeit, so würde er vielleicht erst mal gar nicht erkannt und würde schon ein paar Todesopfer fodern.

mfg ivo

@MINA: so uneffektiv ist Milzbrand gar nicht. Dafür muss er
erst mal als solcher erkannt werden. Wenn die Panik nicht so
groß wäre derzeit, so würde er vielleicht erst mal gar nicht
erkannt und würde schon ein paar Todesopfer fodern.

mfg ivo

Die Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch ist fast gleich null,auch sonst braucht es Hautkontakt auf Wunden,oder Geräte,die die Sporen so fein in der Luft verteilen,daß die Sporen eingeatmet werden können
Darum ist biologisch gesehen Anthrax nicht sehr effektiv,was die Anzahl der infizierten Organismen anbelangt.

Die Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch ist fast gleich
null,auch sonst braucht es Hautkontakt auf Wunden,oder
Geräte,die die Sporen so fein in der Luft verteilen,daß die
Sporen eingeatmet werden können
Darum ist biologisch gesehen Anthrax nicht sehr effektiv,was
die Anzahl der infizierten Organismen anbelangt.

Hi!

Also wenn die Ansteckungsgefahr von Milzbrand (Anthrax) so gering ist, vielleicht kann mir dann jemand folgendes erklären:

Im Jahre 1942 hat das britische Verteidigungsministerium auf der Orkney-Insel Gruinard Tierversuche mit Anthrax durchgeführt. Die Versuche wurde kurze Zeit später eingestellt. Die Insel mußte vollständig geräumt werden. Fünfzig Jahre lang war es strikt untersagt, die Insel zu betreten, da das Infektionsrisiko viel zu hoch sei.

Wenn man sich so schwer mit Anthrax infizieren kann, wieso dann 50 Jahre Sperrgebiet?

Grüße
Heinrich

Hi,

tatsächlich ist Milzbrand eine beim Menschen seher seltene Krankheit, wenn es um „natürliche“ Ansteckung durch Kontakt mit erkrankten Tieren geht. Das Risiko liegt bei etwa 1/100000.

Die Briten haben aber 1942 die Kleinigkeit einer 25-Pfund-Bombe voll mit konzentriertem Anthrax über Gruinard Island abgeworfen.

Gruss
Feanor

Hi!

tatsächlich ist Milzbrand eine beim Menschen seher seltene
Krankheit, wenn es um „natürliche“ Ansteckung durch Kontakt
mit erkrankten Tieren geht. Das Risiko liegt bei etwa
1/100000.

Die Briten haben aber 1942 die Kleinigkeit einer
25-Pfund-Bombe voll mit konzentriertem Anthrax über Gruinard
Island abgeworfen.

Aha!

Und wer sagt mir, daß es nicht irgendeinen Terroristen gibt, der so ein 25-Pfund-Paket mitten in einer Großstadt mittels eines Autos in die Luft jagt? Die Bombenanschläge von ETA, IRA, Hamas etc. hatten schon deutlich mehr an Sprengstoffmasse.

Man stelle sich vor, auf dem Tauentzien in Berlin machts plötzlich BUMM! An einem Samstag im Juli des nächsten Jahres. Wenn Einskommafünfmillionen die Straße des 17.Juni runterwackeln.
Was dann?

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich,
weil da halt eine Menge rumliegt und die Sporen lange,sehr lange infektiös bleiben.
Aber vor allem über den Hautweg.Wunden .
Das alleine ist ja ein Grund.
Aber die Effektivität,wie ich sie andeutete wäre gegeben,wenn man sich sehr leicht über die Atemorgane infizieren könnte.Das ist aber nicht so leicht.
Gruß,Mina