Diese Mumien-Darstellung (es ist wirklich Mumie gemeint, wie oft an der Tuchwicklung erkennbar ist) ist charakteristisch für Götter, die als Schöpfergötter verstanden wurden. Sie sind verantwortlich für Weltschöpfung, Menschenschöpfung, ewiges Leben und Wiedergeburt. Und sie erschaffen vor allem auch sich selbst. Symbole dafür sind das Ankh und Chpr. Der Name des Schöpfergottes „Chepre“, und zugleich des Skarabäus, fällt mit dem Begriff für ,Schaffen/Schöpfung zusammen. (Es gibt einen erstaunlichen Pyramidentext, der vom „sich selbst schaffenden Schaffen des Schaffens“ handelt, Wortspiele mit dem Wort „chpr“)
Besonders bei Ptah, der ja ebenso wie Min bzw. Min Ka-Mut-ef sich selbst schafft. Die berühmteste Darstellung von Ptah ist, wo er an einer Töpferscheibe sitzt, auf der wiederum eine exakte Kopie von ihm selbst steht. &rarr, hier eine (vom Autor typisierte) Mumien-Darstellung von ihm.
Sie haben nicht nur 1 Bein, sondern die Beine sind umwickelt. Und aus der Mumie kommt dann außer dem Kopf ein Arm (manchmal 2 Arme, wie bei dem Photo von @raketenbasis oben) oder zwei Hände (wie hier beim Ptah) heraus.
Ihre Schöpfungstätigkeit wird (soweit ich weiß immer) durch Masturbation dargestellt. Deshalb umfasst Min (wie bei der Statue von @Kudo, seinen erigierten Phallus. Anderes Symbol genau dafür ist die offene Handfläche. So oft bei Darstellungen des Re: Auch der erschafft die Welt aus seinem Sperma. Auch Ptah erschafft sich selbst ja mit seinen Händen. Aus Ton, alias Lehm, so wie der israelitische JHWH den Menschen (adm) mit seinen Hönden aus „admh“ (Erdboden/Lehm) formt: andernorts beschrieben als „nach seinem Abbild“.
Auch Amun (der ja ebenfalls mit Min amalgamiert wird) erschafft sich selbst. Er ist unsichtbar und sein Name darf nicht ausgesprochen werden. Ich halte ihn - u.a. deshalb - für ein Vorbild des israelitischen Gottes JHWH (wie &rarr, hier schon mal erwähnt).