Verbote sind in der Tat selten das Beste
Hallo berchthold,
somit spricht etwas für, etwas gegen die Initiative. Dafür:
- Du wirst verstehen, dass einige Moslems, mehr noch aber fanatische Islamisten hinter dem Minarett etwas mehr suchen als ein Türmchen
- Daher ist legitim, wenn auch ein paar Schweizer mehr sagen
- Die Fahne wird von den Islamgegnern nur als Beispiel genannt.
Dagegen:
Islamophobie mit allen zweifelhafteren und natürlicheren Facetten, bzw. der Umgang damit, gehört meines Erachtens zwar zur Grunddiskussion dazu, auch wenn es „nur“ ums Türmchen geht. Hingegen kommt eine andere Diskussion zum Tragen, die sich um die Auswirkungen kümmert: Einige Initiativgegner (bzw. Minarettbefürworter) erwarten nahezu den Jihad in der Schweiz, falls die Initiative angenommen wird. Einige Initiativbefürworter (bzw. Minarettgegner) erwarten nahezu den Jihad in der Schweiz, falls die Initiative abgelehnt wird. Beides ist natürlich Unfug, und gerade dies spricht an sich eher gegen die Initiative, da dann der Islam, die Diskussion über diesen und damit auch sein Siegeszeichen nicht einfach Gefahr bedeuten muss.
Dies ist aber nicht exakt die gleiche Diskussion wie über die Islamophbobie, da sich auch die Diskussion über die Auswirkungen unserer Demokratie hereinmischt.
Und, abschliessend: Ja, natürlich, christliche Kirchen sind hier immerhin zu Hause, und das sagt jetzt einer, der durchaus dem Christentum guten Gewissens mehr Wert einräumt als dem Islam - selbst wenn ich die Sufi-Mystik oder das strenge Beten bewundere. Aber das Christentum gründet auch nicht einfach auf Minarettverboten - daher nehme ich das Ganze eher leicht und denke, die Muslim können das auch.
Schreib auch Deinerseits ein Schlusswort, wenn Du möchtest, meine Sache ist im Grossen und Ganzen gesagt.
Gruss
Mike