Mind Map und ihre Urahnen
Moin,
als ich noch zur Penne ging, das ist über 40 Jahre her, da erarbeiteten schon unsere Pauker mit den Schülern Tafelbilder zu bestimmten Themen, und wir übertrugen sie dann in unsere Hefte.
Die Tafelbilder sahen bei geschickten Lehrern nicht sehr viel anders aus als das, was man heute als Mind Map bezeichnet.
Allerdings hatte damals noch niemand ein neumodisches Wort dafür erfunden, und die unterwürfige sprachliche Speichelleckerei bei der englischen Fachterminologie gab es noch nicht.
Dann kam eines Tages Mister Tony Buzan auf die Idee, dieses uralte didaktische Werkzeug etwas zu verfeinern. Dann gab er dem Kind einen neuen Namen, verteilte die Geburtsanzeigen in aller Welt und erweckte dadurch den Anschein, er habe das Rad neu erfunden.
Die Deutschen taten als anglophile Speichellecker natürlich nichts anderes, als den Denglisch-Wortschatz unnötig weiter aufzublähen.
Sprachgewandte, kreative Psychologen oder Didaktiker hätten durchaus ein deutsches Wort dafür finden können, aber nein …
Die Franzosen haben mehr Sprachbewusstsein und lassen sich ihre Sprache nicht so schnell vergraulen:
„Une carte heuristique (du grec ancien εὑρίσκω, eurisko, « je trouve » ), également appelée mind map en anglais, carte des idées, schéma de pensée, carte mentale, arbre à idées ou topogramme, …“
http://fr.wikipedia.org/wiki/Carte_heuristique
Und im Spanischen heißt das Ding „mapa mental“
Ach wie schön, dass ich mich mal wieder aufregen konnte
Grüße
Pit