Minderheiten in Deutschland

Hallo!

Ich habe gestern und vor ein paar Wochen auf Arte Sendungen über Minderheiten bzw. Farbige gesehen. Der Focus der Filme war v.a. auf Frankreich und USA aber nur am Rande auf D. gerichtet. Und es wurden auch vorrangig nur über Schwarze berichtet.

Mich würden mal die anderen Minderheiten (Asiaten, Trüken)in D. interressieren, ob sie auch denselben Maß an Diskrimminierung ausgesetzt sind und wie sich das äußert und wie sie damti umgehen.

Ich habe erfahren, dass unter den Minderheiten ind en USA, die Asiaten eine Ausnahme zu bilden scheinen. Sie sind sozial anerkannt, haben weniger Problem betreffend Bildung. Ist das in anderen Ländern auch so oder nur in den USA? Wie schlagen sich die Asiaten z.B. hier in D.?

Hat jemand da persönlich Erfahrung gemacht oder kennt zumindest jemand aus seinem Bekanntenkreis, der solche Erfahrung gemacht hat?

Danke! Grße!

Hallo!

Mich würden mal die anderen Minderheiten (Asiaten, Trüken)in
D. interressieren, ob sie auch denselben Maß an
Diskrimminierung ausgesetzt sind und wie sich das äußert und
wie sie damti umgehen.

Also ich war mal Sachse in Hessen. Da wurde ich mehr diskriminiert als jeder Ausländer.

Das hat sich dadurch geäussert, dass man mich hat überall ablitzen lassen und aufgrund meines Naturells (bin nicht gerade leicht einzuschüchtern) war ich eine gefundene Zielscheibe für alle Ängste, die das Fremde betreffen. Was die Eltern übern Osten zu Hause Ihren Kindern erzählt haben kam bei mir direkt an.

Ich musste Kampfsport aufnehmen und dauernd „Petzen“ um zumindestens vor körperlichen Übergriffen geschützt zu sein.

Die Diskriminierung ging dann eben auf einer subtileren Ebene weiter bis ich den Ort verlassen habe.

Ich habe erfahren, dass unter den Minderheiten ind en USA, die
Asiaten eine Ausnahme zu bilden scheinen. Sie sind sozial
anerkannt, haben weniger Problem betreffend Bildung. Ist das
in anderen Ländern auch so oder nur in den USA? Wie schlagen
sich die Asiaten z.B. hier in D.?

Welche? Asien ist groß!

Ich kenne hauptsächlich nur Mixturen (deutsch-asiatisch) oder asiatische Studenten. Keine besondere Diskriminierung bisher bemerkt.

Hat jemand da persönlich Erfahrung gemacht oder kennt
zumindest jemand aus seinem Bekanntenkreis, der solche
Erfahrung gemacht hat?

Meine Bekannte ist Schwarzafrikanerin. Die fühlt sich nur in westdeutschen Grossstätten wohl.

Wer sich äußerlich unterscheidet, wird oft diskriminiert von Idioten. Das heisst, hauptsächlich die körperliche Unversehrtheit steht auf dem Spiel. Das hat aber nicht nur mit Nationalität zu tun. Ein deutscher „Punk“ geht wohl auch in manchen Städten im Osten nicht allein auf die Strasse.

Generell macht sie aber immer positive Erfahrungen mit der überwiegenden Mehrzahl der Deutschen.

Eencockniedo

Hi Een,

nachdem ich mir schweren Herzens alle blöden Bemerkungen
(naja, fast) von wegen, dass das nicht an deinem Sachsentum
sondern an dir gelegen haben muss, verkeife, etwas
ernsthafter zu deinem Artikel.

Du beschreibst genau das, warum es so schwer ist,
Diskriminierung wirklich zu beschreiben.
Die Erfahrungen, die jemand bezüglich eigener
Diskriminierung macht, sind ganz andere, als das,
was Unbeteiligte bemerken.

In Saudi Arabien habe ich als Frau gelebt (ja, doch, ehrlich! *fg)
Die meisten westlichen Männer dort, verstehen zwar die
offensichtlichen Nachteile, die Frauen dort haben, aber
die kleine, tägliche Diskriminierung, bekommen sie nicht
mit, bzw. verstehen nicht, warum z.B. eine lustige Bemerkung
über Frauen ganz anders wirkt, wenn der Hintergrund dazu
tägliches Leben bedeutet.

Vergleichbare Erfahrungen habe ich mit meinen Jungs
gemacht, beide sind dunkelhäutig. Sie erleben manche
Situationen als diskriminierend und verletzend, die
ich - wenn ich sie überhaupt bemerke - leicht als „blödes
Gerede“ abtue.

Ähnlich wird es mit deinem Sachsen in Hessen sein. Für
viele ist das einfach nicht nachvollziehbar (bevor ich
von meiner Schwiegermutter hörte, was sie als Ostpreußin
in der Hinterpfalz mitgemacht hat, wäre mir das auch
so gegangen).

Von daher sind deine Aussagen über asiatische Studenten
ohne Wert (nicht böse gemeint).

Es ist nach meiner Erfahrung ein schwieriges bis unmögliches
Unterfangen, Nichtbetroffenen die Subtilitäten von
Diskriminierung vermitteln zu wollen.

Gruß
Elke

1 Like

Hallo Elke,

nachdem ich mir schweren Herzens alle blöden Bemerkungen
(naja, fast) von wegen, dass das nicht an deinem Sachsentum
sondern an dir gelegen haben muss, verkeife, etwas
ernsthafter zu deinem Artikel.

LOL, sehr subtil. Aber ehrlich…in Sachsen unter Sachsen wurde ich nicht diskriminert.

Du beschreibst genau das, warum es so schwer ist,
Diskriminierung wirklich zu beschreiben.
Die Erfahrungen, die jemand bezüglich eigener
Diskriminierung macht, sind ganz andere, als das,
was Unbeteiligte bemerken.

Nun mein Anliegen war vielmehr zu zeigen, dass „Minderheit“ viel mehr bedeuten kann, als nur von einem anderen Kontinent.

In Saudi Arabien habe ich als Frau gelebt (ja, doch, ehrlich!
*fg)
Die meisten westlichen Männer dort, verstehen zwar die
offensichtlichen Nachteile, die Frauen dort haben, aber
die kleine, tägliche Diskriminierung, bekommen sie nicht
mit, bzw. verstehen nicht, warum z.B. eine lustige Bemerkung
über Frauen ganz anders wirkt, wenn der Hintergrund dazu
tägliches Leben bedeutet.

Vergleichbare Erfahrungen habe ich mit meinen Jungs
gemacht, beide sind dunkelhäutig. Sie erleben manche
Situationen als diskriminierend und verletzend, die
ich - wenn ich sie überhaupt bemerke - leicht als „blödes
Gerede“ abtue.

Das gibt es aber auch umgekehrt! Manchmal ist man selbst so naiv, dass man gar nicht bemerkt, dass man diskriminiert wird.

Ähnlich wird es mit deinem Sachsen in Hessen sein. Für
viele ist das einfach nicht nachvollziehbar (bevor ich
von meiner Schwiegermutter hörte, was sie als Ostpreußin
in der Hinterpfalz mitgemacht hat, wäre mir das auch
so gegangen).

Von daher sind deine Aussagen über asiatische Studenten
ohne Wert (nicht böse gemeint).

Nun. Diese Aussage habe ich ja nun nicht aus dem Hut gezaubert. Ich habe Japanologie studiert und bin auch sonst mit einer Menge Asiaten in Deutschland in Kontakt gekommen, die ich dazu befragen konnte.

Wobei mir einfällt, dass ich einen meiner „Freunde“ verloren habe, weil der sich über einer meiner asiatischen Freundinnen lustig gemacht hat, hauptsächlich deswegen, weil diese seine bösartige Ironie nicht verstanden hat. Die war dann auch verwundert, dass ich einen langjährigen Freund auf einmal links liegen gelassen habe, weil sie das gar nicht bemerkt hat!

Es ist nach meiner Erfahrung ein schwieriges bis unmögliches
Unterfangen, Nichtbetroffenen die Subtilitäten von
Diskriminierung vermitteln zu wollen.

Ich glaube, dass jeder schon diskriminiert wurde. Es gibt auch positive Diskriminierung (immer bevorzugt wegen schönem Lächeln), die schnell in negative Diskrimierung wechseln kann (immer sexuell belästigt wegen schönem Lächeln).

An sich finde ich es aber gut daran zu arbeiten offenzulegen wie wir diskriminieren und folglich wie wir dies verhindern können.

Eencockniedo