Mindesthaltbarkeit von Lebensmitteln?

Ich muss sagen, dass ich immer schaue, dass ich Lebensmitteln bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum weg bekomme. Und notfalls wenn möglich ins Tiefkühlfach stecke. Das habe ich von meinem Vater, der ständig die Mindesthaltbarkeitsdaten checkt und penibel darauf achtet, dass die Fertiggerichte usw. danach geordnet sind.

Dann sehe ich wiederum bei meiner Schwester, dass sie auch die Milch einen Tag später trinkt und andere Produkte nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum fertig isst.

Wer handelt nun richtig? Was hat es mit der Mindesthaltbarkeit von Lebensmitteln auf sich?

Hallo,

das sagt doch der Name bereits, mindestens haltbar bis.

Die Milch, die Wurst oder der Käse muss man keineswegs einen Tag nach erreichen des MHD wegschmeißen. Man sollte sicherlich vor dem Verzehr noch einmal schauen und riechen, ob das Produkt noch in Ordnung ist, aber für gewöhnlich ist das kein Problem.

Gruß,
Steve

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist ein Haltbarkeitsdatum voller Missverständnisse. Eigentlich heißt es nur: Für alles danach übernehmen wir keine Verantwortung. Was auch wieder Blödsinn ist.
Mir gefällt das englische „Best before“ viel besser.
Solange keine optischen Beeinträchtigungen auf der Ware zu sehen ist …wie Schimmel und Konsorten, kann man das alles noch essen und genießen.

Recht hat sie. Ich hab schon Milch getrunken, die zwei Wochen über dem MHD war. Sie schmeckte minimal anders, war aber durchaus genießbar und auch sonst hatte ich keine Probleme.

Gruß T

Das beste MHD ist das sensorische!

hi,

beide.

keiner von beiden wirft etwas weg und verbraucht es vorher, alles bestens.

ob man beispielsweise Fertiggerichte streng nach Datum sortiert oder nicht spielt keine Rolle und ist weder falsch nicht richtig.

grüße
lipi

Hi,

deine Frage ist bereits ausführlich beantwortet worden.
Deswegen möchte ich von der politischen Seite gerne einmal diesen Artikel einwerfen:

Lebensmittelverschwendung.

So etwas unterstütze ich!

Moin,

vieles ist ja schon richtig gesagt worden, aber einiges fehlt mir noch.

Erstmal muss man ja bei MHD auch unterscheiden unter welchen Bedingungen es gilt.

Gilt es bei Kühlung oder auch ohne Kühlung? Muss nach Öffnung gekühlt werden?

Denke mal an Konserven, diese in ein TK-Fach einzusperren ist unsinnig.

Fischkonserven, als Dauerkonserven, können noch mind. ein zwei Jahre nach Ablauf gegessen werden, wenn keine Auffälligkeiten vorliegen. D.h. Dose unversehrt, unverbeult, es zischt und brodelt nicht beim Öffnen.

Es gilt also immer: ansehen, riechen, Geschmacksprobe.

Vorsicht allerdings immer mit Hack und Fisch und natürlich Eiern.

Gruß Volker

Hallo,

nein, das MHD ist eine dämliche EU-Regelung.

Denn bestimmte Lebensmittel sind unbegrenzt haltbar, solange sie Luftdicht verschlossen gelagert werden.
Früher gab es einmal von de r Deutschen Bundespost im sogenannten AVON
(Amtliches Verzeichnis der Ortsnetzvorwahlen)
hinten am Schluß eine Übersicht des Bundesamtes für den Zivilschutz wo aufgeführt wurde
welche Lebensmittel unter welchen Bedingungen wie lange haltbar sind.

Werden die Lagerbedingungen eingehalten, sind viele Sachen Jahrzehntelang haltbar
(was bis zum Zusammenbruch des Ostblockes so mancher Bundeswehr-Wehrpflichtige „erfahren“ durfte, wenn bei einem Manöver mal wieder diese Altbestände verbraucht wurden).

Hallo Volker,

Ich habe schon Speisesalz mit MHD gesehen!
Gerade Steinsalz ist meist schon Millionen Jahre von der Natur gelagert worden, bis es gewonnen wird.

MfG Peter(TOO)

Moin Peter,

hast Du mal darauf geachtet was für ein Salz es war? Dass reines Salz unbegrenzt haltbar ist, da sind wir uns einig, aber die Zusätze, d.h. Flourid und/oder Jod, haben eine gewisse medizinische Wirkung.

Wenn also Menschen, ob sinnvoll oder nicht, sich darauf verlassen, dass diese Bestandteile ihre Wirkung entfalten, dann macht hier ein Verfallsdatum schon einen Sinn.

Ebenso Natron, das oft bei Sodbrennen als Hausmittel eingesetzt wird. MHD ist angegeben, eine Zeile drunter steht: „Bei trockner kühler Lagerung praktisch unbegrenzt haltbar“.

Gruß Volker

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Hauptsächlich sind es 2 Mechanismen, welche deine Lebensmittel ungeniessbar machen:

  1. Mikroorganismen.
    Sie fressen bestimmte Substanzen in deinem Nahrundmittel, hinterlassen ihre Stoffwechselprodukte und vermehren sich. Manche kann man auch nutzen um Nahrungsmittel haltbar zu machen. Hefepilze fressen den Zucker und hinterlassen Alkohol und CO2. Alkohol ist nun aber für die meisten Organismen giftig, auch für die Hefepilze selbst, so um 10% Alkoholanteil vergiften sie sich sogar selbst. Allerdings kann man so Nahrungsmittel konservieren.
    Schimmelpilze erzeugen teilweise auch für den Menschen sehr gefährliche Gifte. Diese Gifte dienen eigentlich dazu, die Konkurrenz fernzuhalten. Das bekannteste Pilz-Gift ist das Penizillin, welches Bakterien tötet.
    Manche Bakterien machen einfach die Milch sauer. Allerdings kann man so z.B. Joghurt oder auch Sauerkraut herstellen. Auch eine Methode um Lebensmittel haltbar zu machen.

Um Nahrungsmittel gegen Mikroorganismen zu Schützen, kann man versuchen möglichst alle abzutöten (z.B. erhitzen) oder man verändert deren Umwelt so, dass sie Mühe haben sich zu vermehren (kühlen, salzen, zuckern, säuern).

Mit dem MHD garantiert dir der Hersteller, dass, auch bei z.B. maximaler vorgeschriebener Kühltemperatur, das Nahrungsmittel bis zu diesem Zeitpunkt unbedenklich ist. Lagert man solche Nahrungsmittel ungekühlt, sind sie aber schon vor dem MHD verdorben, lagert man sie kühler halten sie auch länger.
Die Mikroorganismen warten nun aber nicht einfach bis zum MHD und legen dann los, sondern vermehren sich dauernd so gut sie können. Da sich Mikroorganismen durch Zellteilung vermehren nimmt deren Anzahl exponentiell zu, in einer bestimmten Zeit verdoppeln sie sich immer. Also 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256, 512, 1024, 2048… Unter idealen Bedingungen kann sich die Anzahl etwa alle 20 Minuten verdoppeln. Nach etwas über 3 Stunden hast du dann schon über 1024.
Mit Tiefkühlen kann man die Vermehrungsrate praktisch ganz verhindern.

Allerdings hat man beim Gefrieren das Problem, dass Eiskristalle entstehen. Diese zerstören dann die Zellwände und nach dem Auftauen laufen die Zellen aus. Dies wird dann extrem, wenn man auftaut und wieder einfriert. Verbessern kann man dies, durch möglichst schnelles Einfrieren (Schockgefrieren) damit die Eiskristalle keine Zeit haben zu wachsen.

  1. Zersetzung.
    Eiweisse und Fette/Öle sind Makromoleküle, bestehen also aus langen Ketten. Diese können durch verschiedene Einflüsse in kleinere Teile zerbrechen. Auch hier wird dieses durch kühlen und dunkel lagern wesentlich verlangsamt. Licht ist einer der Mechanismen, welcher die Moleküle zerbricht. Die kürzeren Moleküle können dann giftig sein oder halt nur übel riechen. Wenn Fett ranzig wird, liegt dies hauptsächlich an den kürzeren Molekülen.

Wie lange etwas über das MHD hinaus geniessbar ist, hängt also vor allem auch von den Lagerbedingungen ab. Je idealer diese sind umso länger ist das Produkt noch geniessbar.
Der Inhalt einer kühl gelagerten Konservendose ist weitaus länger über das MHD geniessbar als wenn diese an der Wärme gelagert wird.

Grundsätzlich sind Nahrungsmittel welche Jahrelang haltbar sind, auch noch Monate nach dem MHD geniessbar (manchmal auch noch nach Jahren), wenn sie richtig gelagert werden.
Bei Nahrungsmitteln, welche sofort zu verbrauchen sind, sind es dann oft nur maximal 1-2 Tage.

Natürlich kann man frische Produkte auch selber einmachen und so länger lagern.
Frisches Hackfleisch hält sich gekühlt nur 1-2 Tage. Brät man es nach dem Kauf, killt man die meisten Mikroorganismen, und man kann es eine Woche lagern. Hinzu kommt noch, dass die denaturierten Eisweisse den Mikroorganismen weniger gut bekommen.

Frisches Gemüse kann man blanchieren, also kurz in kochendes Wasser legen.

MfG Peter(TOO)

Servus,

als die LMKV im Dezember 1981 in Kraft trat, gab es keine dämliche EU und keine dämliche EG. Hat sich da der dämliche Gesetzgeber vielleicht um zehn oder zwanzig dämliche Jahre vertan und in die Zukunft hinein gesetzgegeben?

Scöne Grüße

MM

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Hallo Volker,

Grundsätzlich gilt das MHD nur bei fachgerechter Lagerung und diese steht auf dem Produkt, bzw. der Verpackung. Da sollte man ab und zu mal lesen, was angegeben wird.

MfG Peter(TOO)

Man sollte auch unterscheiden, ob es ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist oder ein „Zu verbrauchen bis“.
„Heikle“ Lebensmittel (Fisch etc.) haben eine „zu verbrauchen bis“-Angabe und die sollte man auch tunlichst beachten.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum bezeichnet nur das Datum, bis zu dem die Ware unter den angegebenen Lagerungsbedingungen die zugesicherten Eigenschaften sicher behält. Was aber auch bedeutet, dass sie nach Ablauf des MHD nicht zwangsläufig verdorben ist.

Moin Peter,

durch meine Anmerkungen wollte ich ja gerade den UP darauf aufmerksam machen, dass die Frage so doch sehr pauschal gestellt wurde.

Hast Du meine Einlassung zu Salz & MHD gelesen?

Gruß Volker

Hallo Volker,

Ist schon eine Weile (Jahre) her. Ich habe normales Speisesalz gesucht.
Mehr weiss ich auch nicht mehr.

MfG Peter(TOO)

Zu all dem muss man wissen, dass im Regelfall das MHD vom Handel
auch zur Werbung benutzt wird. D.h. es soll Frische und Verderblichkeit
und niedrige Dosierung von Konservierungsstoffen signalisieren und
nebenbei dafür sorgen, dass der ängstliche Verbraucher einwandfreie
Lebensmittel wegwirft wenn das MHD abgelaufen ist.

In der Produktion von Erdeerjogurt läuft es z.B. so: Der Hersteller stellt
am 03.02. eine Charge von 500.000 Becher her. Haltbar 4 Monate.
Der Händler bestellt am 05.02. für sein Zentrallager 10.000 Becher mit MHD 15.02. .
Am 10.02. wieder 10.000 Becher mit MHD 20.02.
Am 15.02. die nächsten 10.000 Becher mit MHD 25.02. usw.
Der Hersteller entsorgt mögliche Rest Anfang Mai und produziert
spätestens dann eine neue Charge.

Das bedeutet, das MHD hat in diesem Fall nichts mit dem Verderb des Jogurts
zu tun, sondern ist erst mal Marketinginstrument und wird auch nicht nach
der tatsächlichen Haltbarkeit, sondern nach den Wünschen des Händlers, gewählt.

Moin,

ich habe gerade beim Einkauf gezielt darauf geachtet. Beim „reinen“ Speisesalz ist kein MHD angegeben, nur der Hinweis „trocken lagern“. Als "Verunreinigung ist halt das Rieselmitter Natriumferrocyanid enthalten.

Sobald aber Jod/Flourid hinzukommen erscheint ein MHD.

Gruß Volker