Mini-Backöfen und Erfahrung

Bin Single-Haushalt, koche täglich frisch, backe Brot und Kuchen in aller Regel fast alle 2 Tage in meinem üblichen Einbauherd mit langer Aufheizzeit auf gelegentlich auch 250° und oft einer Backzeit (bei ca. 200°). Das schlug finanziell bei meiner letzten Stromabrechnung merkbar durch.
Frage mich folglich, ob mein übliches Verhalten (Brot und Kuchen backen) nicht auch in einem kleineren Backofen mit Stromersparnis stattfinden könnte.
Ich habe entsprechende Angebote im Internet recherchiert, werde aber nicht ganz schlau draus.
Ein Gerät mit annähernd 50 l Innenraum brauche ich nicht. Die vorhandene Stellfläche (mindestens 4 cm zu Wänden und ca. 100 cm freier Luftraum nach oben) ist auf ca. 50 cm X 40 cm begrenzt.
Bei keinem Anbieter konnte ich etwas übe die Isolation nach außen finden. Ich will ja nicht die Wohnung, sondern den Backraum heizen. Ich will in dem potentiellen Gerät auch nicht vorrangig Fertigware auftauen, überkrusten oder aufbacken.
Ich will (wenn auch etwas kleinere) Brote und Kuchen backen können.
Hat jemand Ehrung mit einem solchen Gerät, kann er mir was raten?

Danke schon mal für ernsthafte Antworten (im Internet suche ich selber, mir fehlt da die Überprüfung auf Paxistauglichkeit).

LG
Amokoma1

Hallo!

Single, aber alle 2 Tage ein Brot oder meinetwegen auch kleines Brot ? Und Kuchen/Gebäck auch noch ?

Man kann doch auch 1 großes Brot ( 500 oder 750 g) backen und wenn das ein „richtiges“ Brot ist, hält es sich lange frisch.
Abgesehen davon kann man es halbieren und die Hälfte einfrieren.

Ich würde mir über den Stromverbrauch keine Gedanken machen, Minibacköfen sind nicht sparsamer.
Ich würde eher bei Häufigkeit ansetzen. Wenn schon Brot backen, dann doch eher eins was auch 1 Woche oder (eingefroren) 2 Wochen ausreicht.
Und eingefroren und natürlich aufgetaut, morgens rausgenommen und nachmittags/abends ist es wie frisch.

MfG
duck313

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hi Amokoma

ich habe >20 Jahre einen Bosch-Gourmet gehabt (kombigerät mit Mirkowelle, Heißluft, Gruill, Ober/Unterhitze etc.) geniales Gerät und superschnell :slight_smile: vor 2 Jahren hat er das zeitliche gesegnet, bis dahin war er fast täglich in Gebrauch, eben weil ich den großen Backofen mit dem Riesen-Garraum nicht brauchte

solche Geräte gibt es heute noch - mittlerweile sogar als Kombi mit Dampfgaren … das wird meine nächste Anschaffung => Steba Multifunktions-Dampfbackofen DG 40

Gruß H

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Hast du irgendwann mal den Energieverbrauch gemessen?

Die Luft im Garraum aufzuheizen kostet so gut wie gar nichts. Und die Miniöfen sind imho erheblich schlechter isoliert. Ich behaupte deshalb jetzt einfach mal: du sparst da überhaupt nichts, sondern hast nur ein zusätzliches Gerät rumstehen - das natürlich was gekostet hat.

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Das Aufheizen meines normalen Backofens auf 230° braucht >10 Minuten
Das Aufheizen des kleinen Backofens auf 230° brauchte 3 Minuten

Wärmeabstrahlung hatte der kleine nicht mehr und nicht weniger als der große Backofen auch - weswegen ich ihn in meiner neuen Küche auch einbauen lassen konnte.

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Ja. Und was sagt uns das?

Genau: nichts. Der Energieverbrauch endet nicht am Ende der Aufheizzeit, sondern am Ende des Backvorgangs. Wieviel das Ding während des Backens nachheizen musste und wie sich das bei einem Einbaubackofen verhält bekommst du doch gar nicht mit.

Überleg mal, wie lange ein Einbauherd nach dem Backen noch warm bleibt. Und wie lange der Minibackofen. Wer schneller kalt ist, kann weniger Material enthalten, er kann aber auch ganz einfach schlechter isoliert sein.

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Nachts ist es kälter als draußen.

Hast Du das mit einem Corona-Meter gemessen, die jüngstens die sogenannte 5G-Strahlung messen und mit Corona korrelieren?

Ich habe so meine Schwierigkeiten, solche Fragestellungen mit Hausmitteln zu beantworten.

Wo und was gemessen? Mit dem gleichen Thermometer? Umluft? …

Messen und die Folgerungen daraus können so scheiße schwer sein.

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Hallo,

das ist mir neu, meinem Backofen auch.
In meinem sehr schlichten Minibackofen könnte ich weder Brot noch Kuchen backen, die Hitzeverteilung ist zu schlecht. Eine kleine Pizza geht so gerade. Zum Überbacken ist der allerdings ideal, sehr viel schneller (und sparsamer) als der Backofen und das Ergebnis ist prima.
Kann mir gut vorstellen, dass ein ausgefeilteres Gerät auch für Brot und Kuchen taugt und aufgrund des geringeren Innenraums sparsamer arbeitet.

Gruß,
Paran

Im Garraum gemessen mit einem Backofenthermometer :woman_shrugging: eben um die Grad-Anzeige am Ofen selber zu kontrollieren …mache ich regelmässig

Die Abstrahltemperatur gemessen vom Techniker VOR Einbau in meinem Hochschrank - ebendrum :woman_shrugging:

Der Physik aber nicht. Die Wärmekapazität von 50l Luft ist wie groß?

Rechnen wir doch mal. 1m³ Luft haben in Bodennähe bei Normldruck etc., also einer Dichte von 1,189kg/m³ (1) ungefähr 1,189kg Masse. Gerundet also 1,2kg. Ein m³ sind 1000l, also hat die Luft in einem Backofen von 50l eine Masse von (1,2/1000)x50kg, also 0,06kg=60g. Die Wärmekapazität von Luft beträgt (bei 100°C, also ungefähr in der Mitte des Heizvorgangs) 1,012 kJ/(kg x K). Das bedeutet: man benötigt 1,012kJ, um ein kg Luft um 1K zu erwärmen. Hier haben wir eine Erwärmung von 20° auf 230°, also 210K und die oben genannte Masse von 0,06kg, das ergibt eine Energiemenge von 1,012x0,06x210kJ, also 12,75kJ. Eine kWh sind 3700kJ (2), also benötigt der Ofen zum Aufheizen der Luft eine Energiemenge von 12,75/3700kWh, also 0,003kWh, was bei einem Preis von 0,3€ pro kWh dann Kosten von 0,001€ ergibt.

Jetzt brauchen wir noch die Kosten für das Aufheizen des Gehäuses. Der Garraum ist bei 50l ungefähr ein Würfel mit einer Kantenlänge von 37cm (3.Wurzel aus 50000cm³) (3). Die Fläche jeder Seite ist dann 37x37cm, das ganze 6 mal (weil ein Würfel 6 Seiten hat). Das ergibt eine Fläche von 8214cm² oder 0,8214m². Für die Blechdicke nehme ich mal viel zu dünne 1,5mm, das ergibt ein Volumen des Blechs von 0,0012321m³. Stahl hat eine Dichte von 7800kg/m³ (4) und eine Wärmekapazität von 502J/(kg x K) (4). Das ergibt für die angenommene Blechmenge ein Gewicht von 9,6kg (du siehst: der Ofen wiegt normalerweise erheblich mehr) und das bedeutet für das Aufheizen eine Energiemenge von 502x9,6x210J, also rund 1Mio J oder 1000kJ. Kosten dafür sind 1000/3700kWhx0,3€, also 0,081€. Setze das ins Verhältnis zur Energiemenge für die Luft oben (0,001€) und du siehst, wo wirklich die Energie beim Aufheizen landet. Und warum der Miniofen schneller heiß ist.

Und wenn du nun weiter denkst, stellst du fest, dass bei kurzen Backzeiten der Miniofen allein durch seine kleinere Masse (wegen des kleineren Garraums) energiesparend sein muss.

Aber ein Brot backt nicht 15min wie eine Pizza. Und nun kommt es drauf an, wie gut die Isolierung des Ofens ist. Die wir nicht kennen, sondern nur (unter Berücksichtigung des Gerätepreises) vermuten können.

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ferner: wenn denn Kuchen/Kekse-Bedarf besteht - gleich ein Brot hinterher… das spart zumindest etwas.
Mini-Öfen haben oft den Nachteil, dass diese nicht sonderlich isoliert sind… wird also zur Heizung im Raum

Das waren gemittelte Zeiten der Benutzung. Brot etwa 2 x die Woche, Kuchen auch 2 x die Woche, aber nicht an gleichen Tagen wie Brot.
Ich esse gerne und viel Brot.
Klar ist, dass ich für einen Single-Haushalt zu Viel produziere. Ich teile Kuchen und manchmal auch Brot mit Nachbarn - die freuen sich darüber. Ich nehme kein Geld. Dafür helfen sie mir anders: besorgen Dinge, die ich nicht schleppen kann oder kümmern sich um meine Wohnung, oder giessen den Garten, wenn ich nicht da bin.
Ich sehe persönlich keinen Grund, von meinem „Backverhalten“ abzuweichen. Es geht mir um effizienteren Energieeinsatz.
LG
Amokoma1

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Hallo,

eines Vorweg; Die Minibacköfen (MBO) sind deutlich schlechter isoliert, also kommst Du in Bezug auf den Energieverlust deutlich schlechter weg. MBO ist für mich in Gedanken was für einen Strammen Max zu machen, oder hast Du einen konkreten Gerätelink ? Sollten die MBO auch noch eine nicht vollständig schließende Tür haben wird Dein Brot eh nichts, weil permanent kalte Luft von außen hereinzieht.

Du solltest den großen BO bei Dir besser ausnutzen:

  • Mehre Sachen gleichzeitig oder direkt nacheinander backen, das Aufheizen ist in Bezug zum späteren Nachtakten einer der größten Energieposten, abgesehen vom einbringen des kalten Backgites in den BO.
  • ggf. zusätzlich gebackenes als Erlös verkaufen
  • konkrete Zahlen angeben wie sich Deine Stromrechnung verändert hat, keine pauschalen Antworten. Nachzahlungen der Stromrechnung kann man durch Ablesen und Melden des Zählerstandes online an den Versorger vermeiden.