Mini-Tonziegel ohne Ofen machen?

Hallo,

wir hatten unserem Sohn kürzlich so einen „Hausbau-Baukasten“ geschenkt, wo es einige Mini-Steine und Dachpfannen gibt und man daraus dann ein „richtiges“ Haus aus Stein und Mörtel bauen kann. Das kam sehr gut an und nun möchte der Junge noch mehr bauen.
Nun frage ich mich, ob es nicht günstiger wäre aus dem Baumarkt einen Schwall Ton zu kaufen und diesen dann in kleine „Bausteine“ zu verarbeiten und diese dann zu nehmen, anstatt vorgefertigte zu nehmen. Das Formen wäre kein Problem.
Nur muß man meines Wissens Ton um ihn „Baufest“ zu machen auch brennen. Und zwar zu Temperaturen, die über den normalen Backofen hinaus geht. Das wäre uns dann aber doch wieder zu teuer.
Und daher wollte ich mal fragen, ob man Ton wirklich grundsätzlich brennen muß, oder ob man ihn auch trocknen könnte, oder im heimischen Backofen brennen kann (immerhin sind es ja nur sehr kleine Steine kaum größer als ein Stück Würfelzucker).

Oder gibt es andere Materialien, die man nehmen könnte. Da die Gebäude am Ende im Garten stehen, müssen sie halt schon Wetterfest sein.

Vielen Dank

Taki

Hallo!

Natürlich mußt du auch kleine Tonklumpen bei den gleichen hohen Temperaturen brennen, andernfalls ist das nichts anderes als trockener Ton, der schnell wieder feucht und weich werden kann.

Es gibt zwar Knete, die im Backofen aushärtet, aber ich kann mir vorstellen, daß man danach keinen „normalen“ Mörtel mehr nehmen kann, da die Oberfläche nicht saugfähig ist.

Denkbar wäre, auch die Steine zuvor aus Beton, Gips o.ä. herzustellen. (Gips ist nicht wirklich wetterfest, aber es gibt wetterfeste Spachtelmassen). Modellieren ist da nicht so einfach, Gießen wäre wohl einfacher - sofern man Formen dafür findet. Bleibt noch das Problem der Färbung. Man kann entsprechende Farbe beimischen, wenn man den Beton selbst mischt, kann man die Farbe auch beeinflussen. Ich habe mal Zement mit Bohrstaub von ZIegeln gemischt, das Resultat hatte annähernd die gleiche Farbe wie die Ziegel.

Hallo!

Wenn es sich um einen Baukasten mit Materialien für Kinderhände handelt, bezweifle ich, dass der Mörtel wasserfest aushärtend, geschweige denn zementbasiert ist. Es wird sich um wasserlösliches pflanzliches Material mit Sand als Füllstoff handeln. So etwas ist nicht wetterfest und muss außerhalb der Wohnung vor Nässe geschützt, also überdacht, aufgestellt werden.

Gruß
Wolfgang

Hallo Taki,
es stimmt, die Temperatur macht den Brand aus. Um frostsicher zu werden, müssen die Teilchen auf mindestens 500°C ehitzt werden.
Es gibt allerdings Möglichkeiten, mit Kindern einfach Keramik zu brennen. z.B https://www.youtube.com/watch?v=CKpQLmJ0QZs
oder da schauen: https://www.infothek-waldkinder.org/53/gratis-pdf-anfordern
Auch ein so genannter „Papierofen“ ist eine gute Möglichkeit.

So weit ich mich erinnere, ist der auch nicht wasserfest. Man kann das Haus nämlich ins Wasser stellen und es löst sich alles und kann später getrocknet und abgebrüstet neu vermauert werden.

Hallo1

Es gibt die PLUS lufttrocknende Modelliermasse aus Tonmineralien. Die ist in 4-5 Tagen hart und kann danach weiterverarbeitet werden (etwa schleifen, bemalen usw.)
Mit Backofen 100 °C kann man das noch beschleunigen.

Im Modellbau- und Bastelladen in 5 kg Blöcken (in versch. Farben, sandfarben und auch ziegelrot-terracotta) Preis ca. 12 €/5 kg

Problem wird aber sein, wie man sich (Steinchen)Formen baut und die Masse (noch weich) rausdrückt um sie trocknen zu lassen ohne das sie sich zu sehr verformt. Das müsste was nicht haftendes sein wo man einen Stempel hat um es rauszudrücken.

Nicht wetterfest. Aber man kann das natürlich durch Anstrich/Überzug schon wetterfest machen.

Kosten denn die Nachfüllpackungen für die Hausbaukästen so viel ?

MfG
duck313

Wir hatten auch mal so einen Baukasten. Der Mörtel war definitiv nicht wasserfest. Im Gegenteil, man sollte und wollte die teuren Steine ja mehr als einmal benutzen können.

„Richtiger“ Ton, der dann auch wetterfest ist, braucht langsam ansteigende und dann langsam abfallende Hitze bis zum Scheitelpunkt ca. 800 bis 900 Grad. Das kriegt man nicht im Backofen, wohl aber mit viel Geduld und Akribie in einem gescheiten Kachelofen hin. Habe das gelegentlich gemacht, es ist aber extreme Feinheit hinsichtlich Holzart, Luftzfuhr etc. nötig.
Mancherorts gibt es Profis, die für Hobbyproduzenten das Brennen übernehmen. Ich würde mich im Fachhandel und nicht im BauMarkt auf die Suche machen.
Aber nur, wenn den begeisterten kleinen Sohn das Thema ernsthaft interessiert. Vielleicht interessiert er sich nicht für das Material, sondern mehr fürs Konstruieren.
Vorsichtig nachfragen hilft da vermutlich.
Viel Glück und Spaß mit ihm.
LG

Natürlich geht es um das Konstruieren… Welches Material ist eigentlich egal. Ich dachte nur in erster Instanz an Ton, weil man ihn relativ leicht bekommt und einfach zu verarbeiten ist, bzw. auch mal andere Formen einfach möglich sind.
Aber ich habe das nach den Antworten hier schon wieder verworfen. :slight_smile: