Minorität, Majorität und das Gefühl (Forts.)

Hmmm, ist es so klar, daß es die ausgewanderte Diskussion aus dem Brett Auslandspolitik ist?

Ok.

Huhu!

  1. Zwei Gruppen, hier als Minorität und Majorität genannt, unterscheiden sich, wobei ihre Unterschiedsmerkmale wahrgenommen werden.
  2. Durch die bloße Existenz von den zwei Gruppen entsteht eine äußerst geheimnisvolle Beziehung zwischen den beiden, die sich u.a. in der Abgrenzung voneinenader manifestiert. Diese Abgrenzung dient der Gruppenbildung, entsteht aber erst durch das Vorhandensein der jeweils anderen Gruppe. HIer bleibt es unklar, was kommt zuerst. Wird die Abgrenzung tatsächlich gleich durch die Gruppenbildung klar oder ist sie eine Reaktion auf die Reaktion der anderen Gruppe (z.B. durch die Attributierung, Bewertung usw.)? Oder ist sie womöglich ein Bestandteil dieser Konstruktion? Ist sie immer konfliktgeladen?

Ist, mit anderen Worten, die Andersartigkeit schon per se verdächtig? Ist es ein soziales Phänomen oder der Instinkt?

Ist die Konstellation zwischen einer Minorität und einer Majorität nur temporär und begrenzt sich nur auf wenige Aspekte? Hmm, das stehe ich selbst vor der Frage. Manche Vorurteile leben erstaunlich lange…

Begrenzt sich der Unterschied zwischen zwei nationalen Gruppen nur auf ihre religiöse Traditionen? Mit anderen Worten, geht es beim Radfahren nur ums Radfahren? Beim Schützenfest nur ums Schützenfest? Bei der Jahresversammlung eines Eierzüchtervereins? Bei der Jahrestagung einer wissenschaftlichen Gesellschaft? Treffen sich dabei Mitglieder entspechender Gruppen nur um über Eier zu reden oder schiessen? Oder geht es um andere Rituale, die durch eine Beschreibung erst erfasst werden müssen? Was gehört dann dazu - Bekleidung? Kommunikationsart? Verhaltensnormen? Sprachmelodie? Mimik? Augenfarbe? Oder, wie gesagt, erst in der Korrelation aller Attribute?

Warum werden Machtverhältnisse immer zugunsten einer Gruppe ausfallen werden? s. Minorität in der Südafrika zu einer bestimmten Zeit, oder Majorität dort zu einer anderen bestimmten Zeit usw.

Warum war Jerusalem lange Jahre der Inbegriff der Koexistenz?

Ist es ein positives Beispiel?

Warum werden einige nationale Gruppen in einem Land bevorzugt, die anderen dagegen ungeliebt? Ist es ein Stempel? Wer ist dafür verantwortlich? Und für die Veränderung - wer ist verantwortlich? Majorität oder Minorität?

Hilft es, wenn man den Ursprung der Abstempelung, der Abwertung entdeckt? Kann man es dann mit den vernünftigen Argumenten beeinflussen?

Wozu miteinander reden? Nur um Argumente auszutauschen?
Wie bringt man Menschen dazu, daß sie sich an die Kommunikationsregeln halten? Auch wenn sie davon nichts wissen wollen. Auch wenn sie zu den wahrlich unterschiedlichen Kulturen gehören, wo auch die Kommunikationsregeln anders sind.

Wer trägt die Verantwortung für die offene Vorurteile und für die latente Vorurteile? Majorität oder Minorität?

Das ist die erste Zusammenfassung mit mehr Fragen als Antworten und ist als die Einladung zur Diskussion gedacht. :smile:

Viele Grüße

Lieber Peet,

kann es sein, dass es ein wenig zu viele Fragen auf einen Haufen sind und dass die kritische Auseinandersetzung damit eines Buches bedarf, welches eigentlich schon geschrieben wurde?

Hofstätter, Peter R.: Gruppendynamik. Kritik der Massenpsychologie

Auf Grundlage diesen Buches kann man dann weiter Diskutieren, weil die meisten Fragen hier beasntwortet sind!!!

Gruß

Norbert