Du scheinst keine recht Vorstellung vom Job eines Ministers/einer Ministerin zu haben. Das sind nicht die Leute, die von früh bis spät das Tagesgeschäft in der Leitung einer Verwaltung betreiben. Das ist natürlich auch Teil ihrer Aufgabe, aber hierbei werden sie ganz massiv von ihren Staatssekretären unterstützt, die sich darum kümmern die Dinge umzusetzen, die aus der Politik über den Minister ins Ministerium kommen. Der Minister muss natürlich verantworten, was da geschieht, gibt die Richtung vor, sorgt dafür, dass die ihm wichtigen Projekte durchgeführt werden, … Aber er ist insbesondere Teil der Bundesregierung, erfüllt dort viele Aufgaben, die nicht unbedingt ganz konkret nur sein Ministerium betreffen, ist Politiker und damit jetzt auch im Wahlkampf, … D.h. hier wird kein Minister dupliziert, sondern lediglich eine seiner Aufgaben verdoppelt sich.
Natürlich ist es eine ungewöhnliche Situation, die jetzt entstanden ist. Aber auf der anderen Seite darf man auch nicht vergessen, dass jeder Arbeitnehmer es kennt, einen aufgrund von Krankheit oder Urlaub ausgefallenen Kollegen vertreten zu müssen, und auch dies geht bis in die Unternehmensführungen. Und in der Vergangenheit gab es auch schon häufiger den Zusammenschluss und die Aufteilung von Ministerien.
Positiv finde ich, dass hier jetzt nicht noch schnell die Möglichkeit für eine kleine Reibach Position genutzt wurde, mit der man jemandem (ohne dass er die tatsächliche Chance gehabt hätte, das Ministerium bis zur Wahl auch nur mit dem Hauch eigener Aspekte und Schwerpunkte betreiben zu können), für ein paar Monate ein nettes Einkommen hätte verschaffen können.