Mir fremder Vater fährt meinen Sohn zum Wettkampf

Hallo miteinander, ich brauche mal die Sichtweise anderer und gesetzlichen Rat.

Mein Sohn (12) ist seit diesem Schuljahr auf einer Sportschule, da BMX-Freestyle erst seit diesem Schuljahr in der Schule aufgenommen wurde, ist alles was den Sport angeht noch in der Findungsphase. Bedeutet Trainer ist neu und für viele Probleme gibt es bis jetzt keine Lösung.
Das gerade anliegende Problem kommt vom Trainer, der in unseren Elteraugen unverantwortlich handelt und kein bisschen kritikfähig ist.
Mein Sohn befindet sich das Wochenende über bei einem Wettkampf/Training, dieser Termin war für uns länger bekannt, aber der genaue Ablauf halt nicht. Heißt wir hatten als Eltern Donnerstag erst erfahren, das Freitag die Schule ausfällt und früh abfahrt nach Oldenburg war. Der zeitliche Ablauf, wer und wann abgeholt wurde, wie der Tagesablauf stattfindet, wer mitreißt… ist uns mit einem Ablaufplan über WhatsApp zugesendet worden.
Jetzt zum Problem .
Als ich meinen Sohn am Freitag zum vereinbarten Abholort gebraucht hatte, war aber nicht sein Trainer da, sondern ein Vater mit seinem Sohn (nicht auf der Sportschule, aber fährt auch BMX) , die meinen Sohn zum nächsten Abholort mitgenommen haben. Am dritten Abholort, 150km entfernt von uns, ist dann der Trainer dazu gestoßen.
Meine Frau und ich waren mega enttäuscht das er uns nicht vorher bescheid geben konnte, das jemand uns eigentlich fremde Person unseren Sohn abgeholt hat.
Da er unsere Vorwürfe nicht versteht, würde ich gerne von anderen Eltern wissen, wie sie diese Situation empfunden hätten. Zumal bei einem möglichen Unfall, die Rechtslage ziemlich Mies für den Trainer aussehen würde.

Vielen Dank für’s durchlesen und euren Rat

Hallo,

entweder lässt man das Kind mitfahren oder nicht. Diese Entscheidung hat man dann selbst getroffen, so dass es keinen Anlass gibt, dem Trainer anschließend irgendwelche Vorhaltungen zu machen.

Kann ich nicht erkennen. Der Trainer wäre bei einem Unfall nicht mal in der Nähe des Fahrzeugs gewesen.

Gruß
C.

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Fahrten mit Privatfahrzeugen zu schulischen Veranstaltungen sind je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. In NRW sind sie grundsätzlich unzulässig, können aber in begründeten Ausnahmefällen von der Schulleitung schriftlich genehmigt werden.

Versicherungsschutz besteht auch im Privatfahrzeug.
https://www.dguv-lug.de/magazin-dguv-pluspunkt/archiv/2019/ausgabe-32019/08-3-fragen-schulausflug-mit-privat-pkw/

In Rheinland Pfalz gilt zum Beispiel das hier:

"Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann
in Ausnahmefällen die Benutzung von Perso-
nenkraftwagen und Kleinbussen, die von Lehr-
kräften oder Eltern gesteuert werden, gestatten,
wenn die Zustimmung der Fahrerin oder des
Fahrers und der zu Befördernden oder deren
Eltern vorliegt, geeignete öffentliche Verkehrs-
mittel nicht vorhanden sind und der Einsatz ge-
werblicher Verkehrsmittel wirtschaftlich unver-
hältnismäßig aufwändig ist. Schülerinnen und
Schülern kann nur ausnahmsweise das Führen
eines Personenkraftwagens gestattet werden.
Folgende Bedingungen sind zu erfüllen:

  • Die Fahrerin oder der Fahrer hat sich vor
    Antritt der Reise von der Verkehrssicherheit
    des Fahrzeugs zu überzeugen und trägt
    während der Reise hierfür die Verantwor-
    tung.
  • Vor und während der Fahrt ist der Konsum
    aller Mittel untersagt, die die Fahrtüchtigkeit
    beeinträchtigen, insbesondere darf kein Al-
    kohol getrunken werden (Null Promille).
  • Für die zum Einsatz kommenden Fahrzeu-
    ge muss eine Haftpflichtversicherung bis
    zur Haftungshöchstgrenze abgeschlossen
    sein"

https://bildung.rlp.de/fileadmin/user_upload/realschuleplus.bildung.rlp.de/Aktuelles/Gesetzliche_Grundlage_Verwaltungsvorschrift_vom_02.10.2007_-Richtlinien_fuer_Schulfahrten__Ziffer_8.2.pdf

Da hätte der Lehrer so ziemlich alles falsch gemacht.

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Kanntest Du den Vater wenigsten schon im Vorfeld oder hat dir da eine dir vollkommenen fremde Person irgendwas erzählt, was hätte stimmen können oder auch nicht?

Gibt es an der Schule einen Elternrat o. ä?

ist auch nicht Dein Kind was da auf diese Art und Weise durch die Gegend kutschiert wurde! Kaum zu glauben!
ramses90

Eine dir vollkommen fremde Person?
Ich hätte auch ein ungutes Gefühl dabei gehabt. Man weiß ja nicht mal, ob derjenige zuverlässig gut Auto fährt.

Andererseits … na ja, wie oft gibt man sein Kind bei eigentlich fremden Eltern z.B. zum Kindergeburtstag ab? :thinking:

Ich verstehe Deine Einlassung nicht und auch nicht die Emotionen, die ich aus Deinen Worten herauslese. Wenn ich als Elternteil ein Problem damit habe, dass da ein mir unbekannter Mann mein Kind 150 Kilometer durch die Gegend karren soll, dann lasse ich mein Kind da nicht einsteigen. So einfach ist das.

Ein Problem mit dem fremden Mann zu haben und das Kind dann einsteigen zu lassen, macht mich fassungslos. Wie man nun - nachdem das Kind eingestiegen ist, herumgefahren wurde und anscheinend wohlbehalten wieder eingetroffen ist, dem Trainer am Zeug flicken wollen kann - ist mir völlig unbegreiflich.

Für was will man den Trainer verantwortlich machen? Dass man das Kind hat einsteigen lassen? Wenn man Zweifel an der Zuverlässigkeit des Fahrers hatte, dann hat man doch offensichtlich selbst entschieden, sein Kind einsteigen und mitfahren zu lassen. Niemand sonst.

Gruß
C.

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Da gibt man sie aber in der Regel an eine Person ab, deren Namen man a) kennt, der b) auch an der Haustür steht und c) sind da meist mehrere Kinder involviert. Dass sich jemand gleich eine Handvoll Kinder entführt, ist eher nicht wahrscheinlich…

Hallo,

einerseits kann ich das

verstehen, aber was hätte es für Möglichkeiten gegeben (wenn ihr es vorher gewusst hättet)?

  1. Doch dem für euch noch fremden Mann vertrauen
  2. Euren Sohn selbst die 150 km entfernt zu fahren und danach wieder abzuholen.
  3. Euren Sohn nicht fahren zu lassen.

Aus mehrjähriger Wettkampferfahrung (ohne Sportschule) kann ich dir nur sagen, dass es immer Sache der Eltern war, wie die Kinder zum Wettkampfort und zurück kommen. Ja, 150 km waren es nicht, aber 50 km (einfache Strecke) auch schon mal. Wenn es nicht so viele Kinder waren, wurde angeboten, dass sie mit dem Vereinsbus transportiert wurden. Ich weiß gar nicht mehr, wieviel Plätze der hatte, denn einen Personenbeförderungsschein hatte nie einer der Fahrer (meistens wurde der Bus von einem Elternteil gefahren). Aber auch da war es unsere Entscheidung, ob wir das Kind mit den anderen mitfahren lassen oder es selbst herumkutschen.

Das grundlegende Problem in deinem/eurem Fall scheint jedoch zu sein:

Das ist meiner Meinung nach die Baustelle, und nicht der einzelne „Vorfall“ mit dem Transport. Denn, wie dir schon gesagt wurde, hättest du deinen Sohn nicht beim anderen Vater mitfahren lassen müssen, es hat dich/euch keiner dazu gezwungen.

Warum genau?

Gruß
Christa

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Für mich kreist da einfach nur der Helikopter. Früher war es selbstverständlich, dass man sich gegenseitig unterstützte und vertraute, wenn Kinder, egal ob in Kindergarten, Schule, Verein oder Kirche, … irgendwo hin mussten, und von anderen Eltern mitgenommen wurden. Da brauchte es kein Führungszeugnis, da musste kein Führerschein vorgelegt werden, da musste man sich nicht persönlich näher kennen, es reichte aus, dass man über die entsprechende Geschichte miteinander verbunden war. Ins Gesetzbuch hat in solchen Fällen ohnehin nie jemand auch nur den geringsten Anlass gesehen, rein zu schauen. Unfälle im Straßenverkehr passieren nun einmal, und kein Geld der Welt bringt einem ein Kind wieder, und die Genugtuung, jemand dann erfolgreich vor den Kadi ziehen zu können, dürfte sich auch in Grenzen halten. Und erstaunlicherweise hat das nicht nur bei uns damals so geklappt, sondern auch noch bei unseren Kindern, die inzwischen in einem Alter sind, indem sie sich glücklicherweise ohnehin selbst organisieren.

Diese ganze Entwicklung mit WassnLos und Co. geht mir ehrlich gesagt ganz massiv gegen den Strich, und ich weiß, dass ich ein vollkommen verantwortungsloser Rabenvater bin, der diese App nicht auf seinen Smartfones installiert und nicht alle drei Minuten (mindestens) mit seinen Kinder, anderen Eltern, Lehrern und Trainern kommuniziert, um sicherzustellen, dass für jede Kleinigkeit die in meinen persönlichen Augen einzig und allein gerade eben noch so vertretbare Lösung gefunden wird, die mein Kind bestmöglich vor den Gefahren dieser bösen Welt dort draußen schützt.

Und ich bin auch vollkommen herzlos, wenn mein Kind statt wie gewünscht und eigentlich abgesprochen aus irgendwelchen praktischen Gründen heute nicht im Bus eben X sondern neben Y sitzen oder statt im Auto von A im Auto von B irgendwohin mitgenommen wurde. Und ich bin in Situationen mit solch „dramatischen Entwicklungen“ dann glücklicherweise auch weder für meine Kinder (die aber auch gar nicht auf den Gedanken kommen würde, mich damit zu behelligen), noch Lehrer, Trainer oder andere Eltern erreichbar, um mit denen die Vor- und Nachteile einer solch „lebensverändernden Entscheidung“ ausführlich zu diskutieren und ggf. noch drei andere Eltern zu kontaktieren, um eine bessere Beförderungsmöglichkeit zu finden.

Sollte es ganz konkrete Anhaltspunkte geben, dass jemand kritisch zu betrachten ist, gilt dies natürlich alles nicht. Aber bis zum Beweis des Gegenteils, …

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Den Fahrer vom 2, bis zum 3. Abholort kanntest Du wohl auch nicht, oder? Mit dem hast Du kein Problem, oder?

Ich finde, das war organisatorisch + spritsparend hervorragend gelöst.
1 Vater mit 1 Kind —> 1 Vater mit 2 Kindern —> 1 Vater mit 3-4 Kindern …
Womöglich vom Trainer so organisiert? Der das vielleicht schon mehrmals veranstaltet hat?

Hast Du Dich dem fremden Vater wenigstens vorgestellt und Dich bedankt, daß er Deinen Sprößling mitnimmt?

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Wenn man ohne Vorwarnung, plötzlich vor einer solchen Situation steht, das eigene Kind bei einem fremden Vater einsteigen zu lassen, oder auch nicht und innerhalb weniger Minuten abzuwägen was in dieser Situation richtig oder falsch ist…auf der einen Seite war da das ungute Gefühl, andererseits wollte ich meinen Sohn nicht enttäuschen und ihm den Spaß vermiesen.
Wahrscheinlich wäre ich durch meine Entscheidung, ihn mitfahren zu lassen, selbst schuld gewesen, wenn irgendwas passiert wäre. Trotzdem bin ich der Meinung dass der Trainer uns wenigstens rechtzeitig über diese neue Situation hinweisen hätte können.
Vielen Dank für eure Meinung

Aber er hat es euch immerhin am Vortag offensichtlich schon mitgeteilt:

In dem Ablaufplan (WhatsApp) war im Nachhinein vielleicht zu erkennen das nicht er, sondern jemand anderes meinen Sohn abholt, aber nur weil sein Vorname an dem 150km entfernten Abholort auftaucht.
Ich sehe jetzt ein, dass ich mit meinem geduldetem Zusteigen meines Sohnes, die Rechtslage zugunsten des Trainers im Falle eines Unfalls ausfällt. Hätte ich meinen Sohn alleine von zu Hause aus zum Abholort fahren lassen, dann denke ich wäre es anders.