Mißbrauch

Hallo Kate,

genausogut bis besser

gleich gut. Und ob arbeitslos, bestimmt hier bei mir in der Schweiz die Staatskirche. Das ist also nicht etwa abhängig vom Priestertum der gesamten Weltkirche, sondern vom jeweiligen staatlichen Recht.

Angenommen, jemand würde also tatsächlich Priester und später ein gewisses Reifestadium erreichen, das ihn vom Zölibat nachträglich abschreckt (was schon weit gegriffen ist, denn häufig wird einer sich im Vorfeld der Entscheidung lange damit befassen), dann ist immer noch die übrige Gesellschaft ganz ohne notwendigen kirchlichen Imperativ erwachsen genug, dass sie so jemand nicht einfach zur Arbeitslosigkeit verdammen muss, wenn sie nicht will.

Gruss
Mike

hi

wie bitte? Seid wann hat es mit Gesellschaft und verdammen „wollen“ zu tun, wenn jemand Arbeitslos ist?

Ein Priester ist nicht auf den Arbeitsmarkt fokussiert wie ein Theologe der sich von Anfang an darauf vorbereitet hat. Es fehlt ihm im Vergleich zu diesen Theologen auch an Erfahrung und Praxis - weil er eben Priester war und nichts anderes.

Schon genau geschulte und gut qualifizierte Kräfte haben heutzutage Probleme einen Arbeitsplatz zu finden der sie (und in diesem Fall dann auch: Familie) ernährt, findest du nicht, dass die Theorie von „mal eben aussteigen und was neues machen“ nicht ein wenig blauäugig?

lg
Kate

Hallo Kate,

da müssen wir wohl zwischen den Regionen differenzieren. Aber ich will nochmals festhalten: Die theoretische Möglichkeit ist da, ohne dass man von der Kirche etwas verlangt. Ich kann nur von meinem Land reden, solange ich andere nicht besser kenne.

Hierzulande ist der Theologe, der nicht Priester ist, keinesfalls mehr mit der Materie vertraut als der Priester. Der Priester hat vom Studium her die gleiche Ausbildung, plus ein grosses Mass an Spiritualität, ein paar Spezialbildungen (z. B. als Beichtvater). Hinzu kommt, dass er sein Privatleben ebenfalls der Berufung opfert. D. h. es ist ein Mehr an Ausbildung vorhanden und nicht ein Weniger.

Dass ein nichtpriesterlicher Theologe privat gut verankert ist, weil er z. B. Familienvater ist, mag in einzelnen konkreten Gesellschaften ein leichtes Plus sein, wenn man näher hinschaut hat das aber noch kein einziges Mal den Ausschlag gegeben für oder gegen Anstellungen.

Gruss
Mike

Hallo deconstruct,

Wenn aber die sexuelle Energie sich zu stark angestaut hat, weil ihr
ein Ventil fehlt, dann kann das eben auch zu einer Störung führen

Und selbst wenn diese Störung eine

Neurose

ist, ist vom Täter zu erwarten, dass er den eklatant Schwächeren (das Kind) nicht ausnutzt. Sonst könnte ich genauso sagen: Jeder Lastwagenchauffeur muss zum Dieb werden, denn er verdient weniger als andere.

Gruss
Mike

Hallo Herbert Weiner,

darf ich Dir das Du anbieten

ich fühle mich geehrt und danke Dir. Allerdings ist es hier Brauch, dass man sich mit dem Nicknamen allgemein duzt.

Deswegen sollte es jedem gestattet sein

war es schon immer

und gegebenenfalls auch zu kritisieren

ich würde mal sagen: zu gegebener Zeit an gegebenem Ort Fragen zu stellen.

Ist nicht das Verbot von sämtlichen Verhütungsmittel von der
katholischen Kirche vorgegeben

der künstlichen Verhütungsmittel. Viele Leute machen die sogenannte „natürliche“ Methode der Empfängnisverhütung herunter, das hat sie nach meinem bescheidenen Wissen aber nicht verdient.

in einigen Gebieten der 3. Welt sind Verhütungsmittel verpönt

aber soweit die katholische Kirche Einfluss hat, ist es ja überhaupt verpönt, ausserehelichen Geschlechtsverkehr zu haben, ob mit oder ohne Verhütungsmittel. Dass es eine zusätzliche Sünde ist, wenn damit jemandem fahrlässig oder sogar vorsätzlich eine Krankheit angehängt wird, ist ja mehr als evident und wird auch von keinem

Papst

bestritten.

Gruss
Mike

Und selbst wenn diese Störung eine

Neurose

ist, ist vom Täter zu erwarten, dass er den eklatant
Schwächeren (das Kind) nicht ausnutzt.

Das bestreitet doch niemand, sonst müsste ja jeder der im Zölibat lebt, Kinder missbrauchen. Das ist ja definitiv nicht so. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso du immer diese zwingende Implikation ins Rennen wirfst, die ich so nie gesagt habe.

Die Frage ist doch nur, ob z.B. durch eine solche angestaute sexuelle Energie das *Risiko* eines solchen Verhaltens steigt. Das halte ich durchaus für plausibel und daraus ergibt sich weder, dass jemand der im Zölibat lebt, automatisch Kinder missbraucht noch ergibt sich daraus, dass jemand der nicht im Zölibat lebt, deswegen automatisch keine Kinder missbraucht. Die Welt ist etwas differenzierter, also solche Schwarz-Weiß-Malerei.

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[MOD] abgeschlossen
*heul*
Ich hab´s ja fast schon befürchtet… und nun ist es passiert…
Viele der Antworten implizieren, das die Frage in anderen Brettern besser aufgehoben wäre. Da sich hier aber einiges vermischt hat, schließe ich das hier ab und würde euch bitten - falls weiterhin Bedarf besteht- neue Threads in den jeweiligen Brettern zu eröffnen und euch hier auf den „religionswissenschaftlichen Bereich“ zu beschränken.
*Was den Umgang mit dem Thema Missbrauch in den Medien angeht, wäre das Brett „Aktuelle Nachrichten“ geeigneter
* Was die Auswirkungen des Zölibats auf die Psyche angeht, wäre das Brett „Psychologie“ geeigneter.

Danke Bats