Mit 3 ATM Uhr schwimmen oder nicht?

Wissenschaft Naturwissenschaften allgemein
#1

Guten Morgen liebe Experten,

Ich hoffe ich bin hier im richten Forum gelandet!

Und zwar möchte ich mir eine Uhr kaufen, eine wasserdichte!!
Meine letzte „wasserdichte“ hatte 3ATM und hat auch Meeresgänge Jahrelang ausgehalten.
Gestern im Schmuckgeschäft sagte man mir 3ATM würde gerade bei Handschweiß und Händewaschen halten. 5ATM bei duschen und fürs Schwimmen bräuchte man schon 10ATM oder mehr, aber kein Meerwasser oder Seife an die Uhr bringen, das ist schädlich.

Jedoch kann ich das nicht so ganz verstehen. In der Norm heißt es, die Tests für 3ATM würden bei 3bar stattfinden, vergleichbar mit einer Wassersäule von 3 Metern.
Das würde bei mir nicht nur Händewaschen sondern auch Duschen und Schwimmen mit einbeschließen (unterhalb von 3 Metern tauchen natürlich nicht). Denn wieso sollte sich der Normaldruck von 1 bar plötzlich in der Dusche um 2 bar erhöhen?!

Kann mir jemand eine Erklärung für die Aussage des Schmuckverkäufers geben? Oder hatte der Kerl einfach keine Ahnung?

Vielen Dank schonmal im Voraus und ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße,
Billy

#2

Moin Billy,

Gestern im Schmuckgeschäft sagte man mir 3ATM würde gerade bei
Handschweiß und Händewaschen halten. 5ATM bei duschen und fürs
Schwimmen bräuchte man schon 10ATM oder mehr, aber kein
Meerwasser oder Seife an die Uhr bringen, das ist schädlich.

Lies Dir mal den folgenden Link durch, den ich allerdings ohne Wertung aus der Trefferliste genommen habe:

http://uhrentick.piranho.de/interaktiv/wasserdicht/w…

Jedoch kann ich das nicht so ganz verstehen. In der Norm heißt
es, die Tests für 3ATM würden bei 3bar stattfinden,
vergleichbar mit einer Wassersäule von 3 Metern.

Da fehlt eine Null! 3 atm entsprechen 30m Wassertiefe (Näherungswert).

Das würde bei mir nicht nur Händewaschen sondern auch Duschen
und Schwimmen mit einbeschließen (unterhalb von 3 Metern
tauchen natürlich nicht). Denn wieso sollte sich der
Normaldruck von 1 bar plötzlich in der Dusche um 2 bar
erhöhen?!

Bei Bewegung bzw. durch den Strahldruck ist die Belastung anders als bei der statischen Dichtigkeitsprüfung.

Auch Dir ein schönes WE

Gruß Volker

#3

Klasse Link. Danke und * (kT)
kT

#4

Hi,

Denn wieso sollte sich der
Normaldruck von 1 bar plötzlich in der Dusche um 2 bar
erhöhen?!

z.B. weil du den Brausestrahl auf die Uhr richtest.

Bewegungen erzeugen auch Druck, den du zusätzlich zu dem, der aus der Tiefe restultiert, berücksichtigen musst.

Eine bei 3 Bar dichte Uhr kann man durchaus vollen 3 bar Druck aussetzen - aber dann darf man sie eben nicht mehr bewegen.

lg
ventrue

#5

Hallo Volker
Ein schöner Link, aber die Fehler sind auch hier sehr störend.

30 Minuten 1 m Wassersäule (~ ca. 1 bar)

Das sind 0,1 bar

anschließend 90 Sekunden 20 m Wassersäule (~ ca. 2 bar)

Hier ersetzt der zweite Prüfdruck den ersten, macht 2 bar.

Beim Prüfdruck entsprechen 10 Meter Wassersäule ca. 1 bar,
somit wird die Uhr in diesem Test einem maximalen Druck
von 3 bar ausgesetzt.

Siehe oben.
Ich habe dem Betreiber der Seite übrigens schon gemailt.
@ Billy
Das Problem mit Duschen usw. besteht doch in den Wärmeunterschieden, denen die Uhr ausgesetzt ist.
Wenn z.B. die Uhr in feuchter Umgebung abgekühlt wird, „saugt“ sie Feuchtigkeit von außen an.
Die bleibt auch bei erneuter Erwärmung im Werk.

Gruß
Rochus

#6

Guten Tag,

Oh wie liebe ich die Physik, du hast ja Recht, die Uhr ist ja nicht statisch, ich bewege mich ja beim Duschen! Danke für deine schnelle Antwort!
LG,
Billy

#7

Hallo Volker,

dir auch vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Der Link ist echt super, bin immer sehr interessiert an den Normen und wie Testverfahren durchgeführt werden, von daher war es sehr hilfreich!

Vielen Dank nochmals!
Liebe Grüße,
Billy

#8

Hallo Rochus,

danke für Deine Antwort und Deinen Hinweis.

Ein schöner Link, aber die Fehler sind auch hier sehr störend.

Ok.

30 Minuten 1 m Wassersäule (~ ca. 1 bar)

Das sind 0,1 bar

Das ist sicher richtig, ich hatte die Angabe aber so verstanden, dass der athmospärische Druck ca. 1 bar + 1 mWs gemeint ist, da würde ich das „ca.“ noch als Genauigkeitsangabe tolerieren. Aber es ist zumindest nicht sehr glücklich formuliert.

[…]

von 3 bar ausgesetzt.

Ok.

Gruß Volker

#9

Ich denke mal der Verkäufer hat es ein wenig schief erklärt.

Gute Uhren haben immer eine Wasserdichtigkeit, damit kein Schweiß oder Staub eindringt. Wenn sie zudem noch eine hohe Druckfestigkeit haben, kann man eher davon ausgehen, dass sie auch für Wassersport gedacht sind.

Der Dichtring ist ein Gummi-O-Ring, der bei steigendem Druck immer fester sitzt. Mit deiner Uhr solltest du schon schwimmen gehen können, aber der Druck kann echt variieren auch wenn man ins Wasser springt.

Ganz problematisch ist Seife. Sie reduziert die Oberflächenspannung des Wassers. Wenn der Dichtring alt, porös ist oder schon mal ab war und wieder aufgesetzt wurde, dann kann zwischen Ring und Deckel Dreck gelangt sein. Mit ein bißchen Pech findet das Waser dann bei Druck seinen Weg.