Guten Morgen,
wir überlegen uns, in eine Seniorenwohnung zu ziehen. Wir haben ein älteres Reihenhaus und es ist uns zu laut. Mit den neuen Nachbarn verstehen wir uns nicht gut, sie sind rücksichtslos und laut. Gespräche haben nichts gefruchtet. In unserem Vorort wird immer mehr kapputt gemacht, Autos beschädigt, nachts sind die Jugendlichen auf dem Kinderspielplatz und vermüllen ihn.
Damit wir später nicht nochmal umziehen müssen, überlegen wir uns, gleich in eine Seniorenwohnanlage umzuziehen. Meine Frau arbeitet noch und wir wollen auch weiter einen Hund halten. Wir verstehen uns generell mit älteren Menschen besser, wollen viel Ruhe, haben auch schon noch jüngere Freunde.
Werden wir uns dort wohlfühlen?
Oder sind wir doch noch zu jung?
Was meint ihr?
Fröschle
Hallo,
schaut Euch doch einfach mal ein paar Beispiele an? Manch eine Anlage hat weniger den Charakter von Seniorenwohnen. Oft gibt es Sportangebote und „Wellness“-Bereiche oder zumindest ein Schwimmbad. Und wenn es Euch oder einem von Euch beiden mal nicht mehr so gut geht (das kann man ja zeitlich nicht so genau planen), habt Ihr in der Tat weniger Stress.
Es ist natürlich auch eine finanzielle Frage. Die Preise, die ich so gesehen habe, sind schon durchaus gepfeffert im Vergleich zum Wohneigentum oder einer „normalen“ Mietwohnung.
Ich würde es mal austesten - in einigen Anlagen kann man auch mal probewohnen.
Gruß
A.A.
Servus,
wenn Ihr es bezahlen könnt: Besser jetzt als zu spät.
Irgendwann gibt es einen Moment, von dem an man sich nur noch unter allergrößter Anstrengung umpflanzen lässt, und man kann nicht vorhersehen, wann dieser eintritt.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hallo,
lieber jetzt als in zehn Jahren…
Im Ernst, Seniorenwohnanlage ist nicht nicht gleich Seniorenwohnanlage. Hier gibt es welche, die erstmal nur aus behindertengerechten Wohnungen bestehen, wo man je nach Vorliebe dann bestimmte Leistungen zubuchen kann bis hin zu Wohnungen die einem Altenheim angeshclossen sind und von dort auch mit Essen, Pflege uä versorgt werden.
Hier sind Seniorenwohnanlagen oft zentrumsnah, so das man auch jede Menge Kontakte nach „draussen“ haben kann.
Wir haben weitläufige Bekannte, die mit Ende 50 ihr Haus an die Kinder weitergegeben haben und dann direkt in eine Anlage umgezogen sind. Sie haben dort ein paar Kontakte, nutzen auch ein Teil der Angebote vor Ort wie Sport, Handarbeit, Wandern, Reinigungsservice und sind sehr zufrieden.
lg
brenna
Hallo,
also ich würde Euch raten, Euren Umzug sogar möglichst bald zu realisieren. So, wie Du Euer Umfeld schilderst habt Ihr jetzt nicht eine wirkliche Lebensqualität.
Bei einer Seniorenwohung würde ich schauen, daß Ihr eine Kochmöglichkeit habt und daß sie auch nicht zu klein ist. Wenn man sein Leben in einem eigenen Haus verbracht habt, dann ist ja man gewöhnt, doch etwas mehr Freiraum zu haben. Es gibt da zum Beispiel „betreutes Wohnen“ - eine Tante und ein Onkel von mir sind da in cirka Eurem Alter in eine solche Wohnung gezogen und haben das nie bereut, sondern waren im Gegenteil immer sehr zufrieden mit ihrem Entschluß!
Alles Gute!
Mannema
Hallo Fröschie,
ich muss Brenna 40 recht geben, Seniorenwohnung ist nicht gleich Seniorenwohnung. Es gibt zum einen Seniorenwohnanlagen, die altengerechtes Wohnen bieten, dass heisst soviel das Ihr eure eigene Wohnung habt, die aber barrierefrei ist und wie bei meinen Eltern zum Beispiel mit Notruf für den Notfall ausgestattet ist. Wo man aber an sich für sich selbst wohnt und niemand einem auf die Pelle rückt. Dann gibt es Sonierenwohnungen wo man auch seine eigene Wohnung hat und später Betreuung dazu buchen kann. Diese sind meist von Anfang an ziemlich teuer (also das sind zumindest meine Erfahrungen) und man lebt sehr nah mit anderen Bewohnern zusammen. Meiner Meinung nach hat man da nicht mehr soooo viel Privatsphäre. Bei der ersten Verion kann man auch eine Betreuung durch die Diakonie etc holen kann. Und was das Umfeld angeht, muss man wirklich gucken wo diese Wohnung ist. Es kann überallvorkommen das eine Wohnanlage direkt an der Hauptverkehrsstraße ist oder eine Schule daneben ist. Mit dem Hund kann ich auch wieder nur aus der Erfahrung mit der SWA von meinen Eltern erzählen, dass an sich keine Hunde erlaubt sind. Allerdngs wenn die Bewohner schon vorher einen Hund hatten, muss der nicht abgeschafft werden sonder der darf mitziehen es soll nur kein neues Tier geholt werden.
LG
Lilith
Meine Eltern haben ihr Haus im hohen Norden verkauft, weil sie mit der Gartenarbeit etc. nicht mehr klar kamen und bei Arztterminen immer längere Wege in Kauf nehmen mußten, bzw. einen Fahrer brauchten.
Leider konnten wir sie nicht überreden in unsere Nähe (HH) zu ziehen und wohnen jetzt in einer Einrichtung für betreutes Wohnen in der Nähe von Stuttgart, der Heimat meiner Mutter.
Von der Wohnfläche her mußten sie sich ziemlich einschränken. Aber sie haben eine kleine Terrasse und ihren Hund konnten sie auch mitnehmen.
Wenn Ihr Euch da wo ihr jetzt wohnt nicht wohl fühlt, spricht doch nichts dagegen, wenn ihr Euch in Ruhe eine nette Bleibe sucht in der ihr alt werden und betreut werden könnt.
Bei meinen Eltern ist nun das Dilemma eingetreten, dass meine Mutter in ein Pflegeheim ziehen möchte, mein Vater es aber nicht will. Getrennt zu wohnen, können sie sich aber nicht leisten.
hallo,
wir sind jetzt 72 und 78, also in einem Alter, in dem man daran denken könnte. Aber Ihr seid erst um die 60, seid gewohnt, ein ganzes Haus zu bewohnen und selbst zu bestimmen, was euch paßt und was nicht. Schaut euch verschiedene Anlagen an, rechnet mal durch und vergleicht. Jede Anlage ist anders und hat andere Regeln.
Was gebt ihr auf - was braucht ihr und was wollt ihr? Ihr wollt mehr Ruhe - meint ihr, die ist in einer Senioren-Anlage selbstverständlich vorhanden?
Dann ist da noch der Arbeitsplatz - wollt ihr nicht abwarten bis ihr nicht mehr deswegen ortsgebunden seid? Ich kenne eure Mentalität nicht, weiß nicht, was ihr vom Ruhestand erwartet. Darüber solltet ihr euch vorrangig Gedanken machen. Es geht ja nicht um die nächsten paar Jahre, die ihr vielleicht noch in Ruhe verbringen wollt - es können noch über 30 Jahre draus werden und mehr!
Ich kann nur von mir ausgehen: Mit 60 hätte ich jeden ausgelacht, der mir gesagt hätte: wenn nicht jetzt, wann dann! Umziehen, weil es einem da, wo man ist, nicht mehr gefällt: ja - aber Senioren-Anlage: nein - lieber später nochmal umziehen. Aber wir sind nicht ihr!
Alles Gute,
Hannelore
Hallo,
Du hast schon viele Anregungen und Gedanken dazu erhalten.
Mein erster Gedanke zu Deiner Anfrage war:
Ich hätte Angst, dass ich mich in einer Seniorenwohnung (in diesen nach meiner Meinung noch jungen Jahren) umgeben von lauter Älteren selbst noch älter fühlen würde!
Ist es nicht auch gerade der Kontakt mit Jüngeren, mit vielfältigen Aktivitäten, Ansichten, Lebensformen, der uns auch länger jung hält? Wenn man Alternativen zu solchen Kontakten hätte, wäre es für mich eher denkbar. Wenn das nicht gegeben wäre, würde ich persönlich es unbedingt noch vermeiden. Gedanken darüber machen, planen, vorsorgen, ja. In eine Seniorenwohnung bereits umziehen, nein.
Lieber eine andere Wohnung suchen, vielleicht schon ein bißchen auf später ausgerichtet und abgespeckt, dort noch gute 10 Jahre verbringen - dann kann man immer noch umziehen. 60 ist doch heute kein Alter. Und ich kenne einige 70jährige, die immer noch absolut aktiv und fit sind, auch wenn es an verschiedenen Stellen zwackt. Die aber immer auch etwas dazu getan haben. Ich persönlich glaube, die Einstellung und das eigene Handeln sind wesentliche Faktoren.
Mit 60 und - hoffentlich - gesund. Wow, da wartet noch so viel pralles Leben auf Euch! Hinzu kommt: Eine Seniorenwohnung ist doch immer auch kleiner. Wenn ich also noch aktiv sein wollte, würde ich mich allein schon fragen: Wohin mit den Wanderklamotten, den Radklamotten, der Skiausrüstung, meinen Töpfersachen, dem Computerzubehör… Mit 60 kann ich das noch alles nutzen. Darum würde ich mich von all dem und was dahintersteckt und wie es mich erfüllt, noch nicht freiwillig lösen, wenn keine Notwendigkeit besteht.
Was ist geschrieben habe, ist natürlich meine ganz persönliche Einstellung. Das eine oder andere kann Euch vielleicht gedanklich Anregung sein.
Alles Gute!
Hemba