'mit anderen Worten'

Hallo,

ich habe hier gerade einen Text vor mir, den ich auf Zeichensetzung usw. prüfen soll und bin auf einen Satz gestoßen, bei dem ich die Kommasetzung irgendwie uneinleuchtend finde:

Die Hoffnung ist an die Weichheit, mit anderen Worten: die Offenheit geknüpft, welche in dem Werk eine tragende Rolle spielt.

Irgendwie kann ich mich mit dem Doppelpunkt hinter „mit anderen Worten“ nicht anfreunden, da es mir den Satz, der ja dann noch ein ganzes Stück weitergeht, zu sehr ‚zerhackt‘. Außerdem liegt ja keine Aufzählung, eine Zusammenfassung o.Ä. vor. Nimmt man den Doppelpunkt aber weg, gefällt mir das Ganze auch nicht so richtig.

Kennt jemand eine Regel dafür, zumal ja auch Wendungen wie …

  • anders formuliert
  • besser gesagt
  • genauer gesagt

usw. darunter fallen müssten.

Wäre schön, wenn mir jemand helfen kann.

Robert

Hallo,

ich hätte es andersherum formuliert:

Die Hoffnung, die in diesem Werk eine tragende Rolle spielt, ist an die Weichheit, die Offenheit geknüpft.

Wobei ich persönlich in einem Satz Weichheit nicht unbedingt mit Offenheit in Verbindung gebracht hätte. Aber ich kenne natürlich den Kontex nicht.

Grüße
Maralena

Naja, ich wollte Umformulierungen eigentlich vermeiden. Hab auch gerade noch ein Bsp. gefunden, das genauso funktioniert:

Doch die Festigkeit, man kann auch sagen: die „Trutzburg“ des Willens ist zugleich Jorges größter Feind.

Mein Vorschlag wäre, den Teilsatz mit „man kann auch sagen …“ als Einschub zur genaueren Definition zu lesen (sprich: Komma vor und nach der Parenthese). Also:

Doch die Festigkeit, man kann auch sagen die „Trutzburg“ des Willens, ist zugleich Jorges größter Feind.

Hat jemand evtl. noch einen anderen Vorschlag? Ich bin für jede Idee dankbar.

Hallo Robert,

Doch die Festigkeit, man kann auch sagen die „Trutzburg“
des Willens, ist zugleich Jorges größter Feind.

so verstehe ich etwas anderes als vorher. Zunächst verstand ich Festigkeit=Trutzburg, also „die Festigkeit des Willens ist sein größter Feind“. Kann man, zugegebenermaßen, auch anders verstehen, nämlich so, wie man es jetzt verstehen muss: Festigkeit=(Trutzburg des Willens), also „die Festigkeit ist sein größter Feind“.
Mal davon abgesehen, dass jetzt der Einschub überhaupt keiner syntaktischen Regeln mehr gerecht wird.

Ich sehe zwei Auswege: Einmal kannst Du den Satz so umstellen, dass der Einschub ein richtiger Satz wird: „Doch die Festigkeit des Willens, man könnte auch ‚Trutzburg‘ sagen, ist zugleich Jorges größter Feind.“
Oder Du kennzeichnest den Einschub nicht durch Kommata. So kannst Du dann den - logisch richtigen - Doppelpunkt setzen, ohne den Satz auseinanderzureißen, z.B. so: „Doch die Festigkeit (man kann auch sagen: die ‚Trutzburg‘) des Willens …“, oder so: „Doch die Festigkeit - man kann auch sagen: die ‚Trutzburg‘ - des Willens …“

Liebe Grüße
Immo

Danke für die Anregungen. Ich glaube, ich werde mich für die Version mit den Gedankenstrichen entscheiden.