Mit Ebike in Urlaub: Fahrrad mit dem Zug

Hallo,
wir haben uns Ebikes geholt und hatten leider erst hinterher gesehen, dass die Stützlast unseres Autos viel zu gering ist um beide Ebikes zu Transportieren (natürlich auch ohne Akkus).
Nun ist die Frage, wie man die Fahrräder trotzdem mal mit in den Urlaub nehmen kann, aber noch keine Lösung gefunden. Am ehesten wäre ein Dachgepäckträger (am besten einer mit Lift-Funktion), aber ich sehe am „Urlaubsfahrzeug“ keinerlei Befestigungsmöglichkeiten (Mein Fahrzeug hat die Vorrichtung unter der Tür, meine Frau - selbes Modell, andere Ausführung - leider nicht).

Eine andere (Sinnvolle) Alternative wäre die Möglichkeit, dass einer mit dem Zug fährt und ein Fahrrad mitnimmt.
Da habe ich aber so gar keine Erfahrungen mit. Ich bin mal vor 10 Jahren mit meinem normalen Fahrrad eine längere Strecke gefahren, dabei mußte ich dann mit einem RE die 400 km fahren und mußte im Fahrrad-Abteil auf den Boden sitzen, weil kein Platz war (bzw. ich nicht so weit weg sitzen wollte).
Ein „Überführungsservice“ wie es bei der Bahn vor 40 Jahren gab, gibt es wohl heute nicht mehr?
Und ICEs nehmen sicher auch keine Fahrräder mehr mit, oder?

Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen damit? Ich habe hier schon gelesen, dass man sich auf jeden Fall einen „Fahrradständer“ reservieren soll, aber wenn ich mal Probehalber eine Buchung versuche, finde ich da keine Option zur Reservierung - Natürlich RE.
Strecke wäre so grobe Richtung von Berlin zur Ostsee.

Vielen Dank für Eure Erfahrungen.

Gruß
Taki

In Regionalzügen kann man keine Fahrradplätze reservieren. Wenn das Radabteil voll ist, muss man ggf. auf den nächsten Zug warten. Im Fernverkehr sind die wenigen Fahrradplätze reservierungspflichtig.

Zugfahren mit dem Fahrrad kann alles von entspannt bis totaler Stress sein. Das hängt ab, von Jahreszeit, Wochentag, Tageszeit, Verbindung, Fahrtrichtung, Wetter, usw. Wenn ihr bezüglich des Reisetermins nicht flexibel seid und z.B. von Berlin zur Ostsee an einem Samstag um 8 Uhr morgens in den Sommerferien fahren wollt, dann würde ich eher noch mal nachhaken, ob das mit der Stützlast tatsächlich zutrifft bzw. ob man diese nicht durch eine andere AHK erhöhen kann. Die sind doch meistens für 50kg oder mehr zugelassen, auch bei Kompaktklasse-Fahrzeugen.

Servus,

es ist mühelos möglich, bei der Buchungs- und Auskunftfunktion der Deutschen Bahn https://www.bahn.de/ die Optionen „Fahrradmitnahme“ und „Umsteigezeit mindestens 20 min“ einzugeben, dann bekommt man alles, was man braucht.

Du wirst dann leicht sehen, dass z.B. die ICs Berlin - Warnemünde reservierungspflichtige Fahrradstellplätze haben.

Von „soll“ kann keine Rede sein - entweder, ein Zug ist für Fahrräder reservierungspflichtig, dann muss man reservieren, oder er ist es nicht, dann kann man es nicht.

Der wird heute wie damals von DHL durchgeführt, Du kannst natürlich mit DHL Fahrräder mit abgenommenen Pedalen im Fahrrad-Transportkarton versenden, von Haus zu Haus.

Ob die Akkus dranbleiben dürfen, klärst Du mit DHL.

Schöne Grüße

MM

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Das macht inzwischen wohl Hermes. Und Fahrräder mit Elektromotor werden nicht transportiert.

Servus,

passend zum Niedergang der einstmals stolzen Deutschen Bahn… Was bei der Dehback „Sörwiss“ heißt, wird besser weiträumig umfahren.

Ich dachte eher an sowas:

Der Einäugige unter Blinden DHL nimmt auch E-Bikes an.

Schöne Grüße

MM

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Hierzu ganz am Rande noch die besondere Nettigkeit bei Nachbars, wo die insgesamt zwei Fahrradstellplätze in einigen (nicht allen) TGV in einem winzigen Abteilchen zweiter Klasse sind, das sich zwischen Triebkopf und dem Zugteil der ersten Klasse befindet - außen steht auch in Gestalt einer großen 1 ein Hinweis, dass die Tür zur ersten Klasse führt, aber davon darf man sich halt nicht beirren lassen.

Moral: Die Deutsche Bahn ist nicht die einzige Bahngesellschaft, die sich von ganzem Herzen gegen ihre zahlende Kundschaft engagiert…

Schöne Grüße

MM

So was ist mir bislang noch nicht unter gekommen. Ich kenne nur Fahrradbereiche in einstöckigen TGVs, wo die Räder im Gang an der Wand aufgehängt werden, und diese Nische in den Doppelstöckern, die für vier Räder gedacht ist:

Immerhin gibt man sich bei der SNCF etwas Mühe beim Design:

Stimmt leider. Die österreichische Bahn bietet zwar moderne Schlafwagen an, aber es wird gerne monatelang geheim gehalten, wann und wo genau diese losfahren. Und fast zwei Stunden Verspätung diesen Sommer ab Padua war auch nicht so prickelnd.

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Ja, die meine ich - gedacht für vier Räder und, wie so vieles bei Nachbars, bien pensé - mal fait…

  • teils auch in „Retro“: Unvergessen die Fahrt mit einem TER von Marseille nach Nîmes, der mit einem „umgewidmeten“ Corail-Park einschließlich Fourgon unterwegs war: Die Chefesse du train konnte zwar nicht erklären, wofür die riesige freie Fläche im Fourgon benötigt würde, aber sie bestand darauf, dass wir die vier Packtaschen pro Fahrrad abtakelten und die Räder an den viel zu eng nebeneinander montierten Felgenkillern am Einstiegsende des Wagens aufhängten.

Fast so schön wie die Steuerwagen der Rapides Strasbourg-Lyon in vor-LGV-Zeiten, die mit leerem Fourgon unterwegs waren, der wunderbar Platz für Fahrräder bot, aber mit abgeschlossener seitlicher Rolltür nur bedingt dafür nutzbar war, so dass man in akrobatischer Übung das Rad zuerst vom niedrigen Bahnsteig über zwei Trittstufen durch die Einstiegstür am Wagenende hieven und dann irgendwie um zwei Ecken rum durch einen ziemlich schmalen Durchgang quälen musste.

Schöne Grüße

MM

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Schlimmer geht immer! Auch hier ist die SNCF in Aktionen zur Kundenvergraulung ziemlich führend - auch wenn der 14:32 nach Mulhouse seit Jahr und Tag immer auf Gleis 4 abfährt und man die Ausfahrt Richtung Mulhouse auch nur für dieses Gleis schalten kann, wird das geheimgehalten und erst angezeigt, wenn die Betriebsleitung die Fahrgasse für diesen Zug definiert hat - das kann je nach Betriebsablauf schon auch mal fünf Minuten vor Abfahrt sein…

Ach, es könnte so ein schönes Fahren sein, wenn nur die lästigen Passagiere nicht wären!

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Die Schweden können das auch: Da darf man im Nahverkehr gar kein Fahrrad mitnehmen (vermutlich im Fernverkehr ooch nich).

Gruß T

Braucht man doch auch nicht - das allemansrätten gewährleistet, dass man jedes Fahrrad, das irgendwo steht, benutzen kann, egal wo man hinkommt.

(Ziemlich blöder Witz, aber das musste sein)

Schöne Grüße

MM

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Moin,
Deine Vermutung ist richtig. Die Mitnahme ist generell bis auf wenige Ausnahmen nicht erlaubt.

-Luno