Mit einem Galvanisierungsstift vergoldete Münzen

… reinigen?

Hallo!

Vielleicht verfügt noch jemand anderes über solch ein DM-Andenken, aber ich habe eine alte 2 Pfennig Münze (vor 67 - also noch aus reinem Kupfer) die wurde als Andenken zur Euroumstellung 24k-Vergoldet. Nun zeigt sich aber aufgrund feuchter Lagerung eine leichte Kupferkorrosion, was bei dem dünnen Gold nicht verwunderlich ist. Abkratzen geht, jedoch nicht ohne die Oberfläche zu verletzten. Nun meine Frage:

Es gibt doch so Galvanisierungsstifte mit denen man etwas lokal VERgolden kann. Ist es nicht in der Galvanisierung möglich auch die Korrosionsprodukte von der Münze zu lösen? Müsste ich den Stift dann andersherum polen und mit welcher Flüssigkeit gehe ich an die Sache ran? Ich hab so ein Gerät noch nie selbst benutzt. Wie funktioniert so etwas? Kann man so etwas eigentlich auch selbst bauen? Und wenn ja - wie?

Über Antworten bin ich ganz happy!

Liebe Grüße,

alex

sorry, aber ich fürchte, du stellst dir das irgendwie verkehrt vor. du kannst mit som gerät das gold nicht wieder da runter kriegen. daß das ganze überhaupt korrodiert ist zeugt von einer mangelhaften vergoldung (blattgold statt galvanische vergoldung), denn wäre der überzug lückenlos gewesen, so hätte keine feuchtigkeit ans kupfer dringen und irgendwelche chemischen reaktionen auslösen können. du kannst meines wissens höchstens versuchen, die „angenagten“ stellen (oder eigentlich besser die komplette münze) vom goldüberzug zu befreien, gründlich zu polieren und schließlich neu zu vergolden. ob sich das lohnt ist ne andere frage.
so, wie kriegt man das gold also halbwegs schonend ab? ich würde mit einer lösung von kaliumcyanid von der münze lösen, die münze gründlich reinigen und danach neu vergolden. das geht dann auch mit deinem galvanisierstift. ich müßte allerdings auch erst nachsehen, ob man das kupfer nicht vorher mit silber oder nickel beschichten muß, um nicht wieder probleme zu bekommen.
da das hantieren mit cyanidhaltigen lösungen allerdings keine ganz harmlose sache ist wäre evtl ein einfaches sehr gründliches reinigen (ultraschallbad mit etwas essig und seife/spülmittel für 2-3 minuten, gut abspülen mit destilliertem wasser, gut trocknen per fön und schließlich mit nem weichen tuch richtig gut blankreiben), danach kurz in verdünnter natronlauge kochen und gründlichem spülen mit isopropanol zum entfetten und danach mit som fertig käuflichen goldelektrolyten
elektrolytisch neu vergolden. bei som galvanisierset liegt auch immer eine anleitung bei, wo das wichtigste drinsteht.

keine ahnung, obs hilfreich ist, ich wünsche gutes gelingen,

die eule

Lieber Alex, leider kann ich dazu nichts sagen. Nie davon gehört. In der Industrie nicht bekannt, vielleicht mal in Hobby Geschäfte fragen. sorry-

Ich vermute eine Diffusion von Cu in die Au-Schicht. Das Cu sollte sich durch warme Zitronensäure lösen lassen. Selbstverständlich gibt es stärkere Säuren, diese haben aber ein höheres Gefährdungspotential und werden deshalb nicht empfolen.
Anschließend polieren mit Wiener Kalk.
Mit Galvanisierungsstift wird vermutlich die Tampongalvanisierung angesprochen.Auch das sollte wegen der möglichen Gesundheitsgefährdung den Fachleuten überlassen bleiben.

Gruß

Grüß dich Alex,

ich habe keine solche Münze, aber kann mir lebhaft vorstellen wie es aussieht :wink:

Prinzipiell gesehen hast du recht:
Wenn du umpolst und den richtigen Elektrolyten(!) hast funktioniert es.
Findet Verwendung beim Elektropolieren oder auch beim Entnickeln.
Nachteil daran ist: Du löst direkt das Grundmetall ab.
Wenn du also Pech hast siehst du danach auf der Münze wo du nachbearbeitet hast.

Ich persönlich würde eher auf eine Chemische Variante gehen.
Eine leichte Salzsäure greift das Kupfer nur wenig und das Gold garnicht an, entfernt aber die gesamten Oxide vom Kupfer.

Im professionellen Bereich gibt es für eine HCl Beize noch extra Zusätze damit das Kupfer weniger angegriffen wird, bzw. du nimmst eine Mischbeize.

Das nächste Thema ist dann eher die Vergoldung.
Es reicht nicht aus daß du nur die Oxide entfernst, du solltest auch noch elektrolytisch (Kathodisch) Entfetten. Nur wenn das ordentlich machst haftet die neue Gold Schicht darauf.
Es kann sein, daß man die nachträglich aufgebrachte Schicht noch sieht…

Einen solchen Tampon Stift zum Galvanisieren selber herstellen funktioniert auch…
Nur benötigst du dafür doch etwas an Vorwissen.

An deiner Stelle würde ich mal zu einer Galvanik gehen und dort nachfragen wie viel das kostet wenn die das machen…
Kann durchaus sein daß es günstiger ist wie wenn du dir selber den Aufwand antust (Ist aber nur eine Schätzung von mir).

Noch eine Anmerkung:
Wenn du mit Elektrolyten arbeitest immer deine Persönliche Schutzausrüstung tragen…
Schutzbrille und auf jeden Fall Handschuhe sind Pflicht.
Und die verwendeten Elektrolyte bzw. Säuren nicht einfach weg kippen. Die Sachen sind teilweise extrem giftig…

Viele Grüße,

Taiko

Hallo,

was Du da vorhast ist sehr aufwändig.

Einfacher:

gehe an einen Galvanochemielieferanten in Deiner Nähe und bitte ihn o er es dir nicht im Labor neu vergolden kann.

Am besten:
Gold abziehen und Nickel unterlegen, da Cu und Gold ineinander diffundieren,

Galvanolieferanten findet man unter galvanonline.de

MFG

Hallo,

mit deinem Vorhaben setz dich mal mit mir in Verbindung.
Gruß Dirk