'mit sich selber ausmachen'

Mal ne Frage:

Es gibt ja Menschen, die wirklich alles mit sich selber ausmachen- also einen Austausch oder Gespräch- egal bei was- zu keinem suchen!

Meine Frage nun:
Ist das nun vom Charakter so festgelegt oder wurde ein Mensch so gemacht??

Mir ist klar, daß die Mitteilungsfreudigkeit bei jedem Menschen anders ist!
Manche müssen alles mitteilen und erzählen- andere sind da einfach zurückhaltender.

Aber wenn man nun extremere „Ausführungen“ davon hat…- ist das nun einem Menschen gegeben, daß er keinen Abgleich nach aussen braucht- oder nur ne Schutzhaltung??

Kitty

Hi Kitty

Meine Frage nun:
Ist das nun vom Charakter so festgelegt oder wurde ein Mensch
so gemacht??

Wo isn bitteschön da der Unterschied?
Außerdem:
Der Charakter, oder auch: Persönlichkeit, ist zum Teil erblich angeegt und zum Teil wird er in den ersten Monaen und Jahren im Kern festgelegt.

Aber wenn man nun extremere „Ausführungen“ davon hat…- ist
das nun einem Menschen gegeben, daß er keinen Abgleich nach
aussen braucht- oder nur ne Schutzhaltung??

C.G. Jung unterschied „introvertierte“ Charaktere, welche sich wenig von der Außenwelt beeinflussen lassen und auch weniger stark mit ihr kommunizieren und „extravertierte“ Charaktere, welche stark an die Umwelt gebunden sind.
Gruß,
Branden

Hallo Kitty,

ich denke, auf deine Frage gibt es keine allgemein gültige Antwort, das ist individuell verschieden.

Jemand, der von frühester Kindheit an wenig oder keine Unterstützung erhielt, der alles mit sich selbst ausmachen musste, wird zum einen ein Bild entwickeln, dass er niemanden braucht und gut alleine klar kommt. Zum anderen weist er sicherlich auch höhere Kompetenzen in diesem Bereich auf als jemand, der von jeher viel Unterstützung erfahren hat. (Dass ihm durch einen Austausch imho viel erleichtert würde, ist eine andere Sache.)
In diesem Fall würde ich von Gewohnheit sprechen, von mangelnder Erfahrung mit und mangelndem Bedürfnis nach Austausch.

Ein anderer widerum hat schlechte Erfahrungen gesammelt, wurde dann, wenn er sich mitgeteilt/ geöffnet hat, nicht ernst genommen, es wurde nicht auf ihn eingegangen, er wurde lächerlich gemacht, … , derjenige wird sicher eines Tages beschließen, sich nicht mehr zu öffnen, um sich zu schützen. In diesem Fall würde ich von Schutzhaltung sprechen.

Ein extravertierter Mensch wird durch den Kontakt zu seinem Umfeld vielleicht frühkindliche negative Erfahrungen durch positive überlagern können und sich als Folge im Laufe seines Lebens öffnen.

Ein anderer extravertierter Mensch ist vielleicht offen in seinem Wesen und im sich mitteilen über Alltäglichkeiten, will aber dennoch das, was sein Gefühlsleben/ sein Innenleben betrifft, nicht mit anderen teilen.

Ein anderer widerum ist introvertiert, hat schon immer alles mit sich alleine klar gemacht und ist auch glücklich damit.

Der nächste ist introvertiert, es scheint, als öffne er sich nie, er hat jedoch eins, zwei Freunde, mit denen er einen guten, tiefen Austausch pflegt.

Grüße,
jeanne

Vermutlich kommt das auf dem Menschen selber an.
Ich z.B. erzähle niemanden etwas von meinen Problemen, den ich kenne.
Ist vermutlich der Gedanke, das man den anderen nervt mit seinen Problemen, oder das diese nicht den Eindruck bekommen das es einem schlecht geht.
Das ganze wird noch verstärkt durch mehrere Enttäuschungen im Leben. Das man oft aufgenutzt oder verarscht wird. Irgendwann geht man keine Bindung mehr mit Menschen ein. Das ganze läuft nur noch Oberflächlich ab. Dabei müssen es die anderen nicht mal merken.
Also braucht man den anderen auch nicht mit seinen Problemen Behelligen, weil sie sich sowieso nicht dafür interessieren. Das es vermutlich nicht so ist, ist halt der „Psychologische Defekt“. Das blöde ist dabei auch, das den Außenstehenden überhaupt keine Chance gegeben wird irgendwie zu agieren. Oder wenig. Denn man selbst erzählt es keinem was einen Bedrückt. Wenn der andere dann fragt was los ist, dann will man nicht drüber reden und ist sauer auf den anderen. Wenn er es nicht merkt ist man auch sauer.

Ich für meinen Teil habe mich aus sämtlichen Sozialen Bereichen zurückgezogen damit ich mit dieser „Ungerechtigkeit“ keinen schädige.

Gruß
Andreas