Hallo,
zu Beginn die Warnung: Der Artikel, aus dem ich hier zitiere, ist werblicher Natur.
Dennoch revidiert er nachvollziehbar das Gerücht, früher habe es keine negativen Zinsen gegeben. Hier wird erst der Begriff „Realzins“ (Sparzins abzüglich Inflationsrate) erklärt.
Sodann wird mit dieser Elle die Rendite in der Hochzinsphase der 70er Jahre gemessen:
„Mit dem Wissen um den Kaufkraftschwund sieht die Hochzinsphase der 1970er Jahre gar nicht mehr so reizvoll aus. 1973 und 1974 lagen die Inflationsraten nämlich bei rund sieben Prozent. Real vernichteten Anleger mit Spareinlagen damals also pro Jahr bis zu zwei Prozent ihres Vermögens. Im Vergleich dazu war die Situation in den vergangenen Jahren geradezu harmlos. 2016 zum Beispiel lag der Realzins im Schnitt bei minus 0,2 Prozent.“
Wie die folgende Grafik zeigt, „nach 1971 verharrte er sogar mehr als zehn Jahre im negativen Bereich.“
Mit Spareinlagen ist noch niemand reich geworden.
„Im Gegenteil: Über 50 Jahre hat man damit sogar Geld verloren. Wer 1967 die Summe von umgerechnet 10.000 Euro auf ein Sparkonto mit bis zu dreimonatiger Kündigung legte, verfügt heute nur noch über 9.960 Euro, wenn man die Teuerung mit einrechnet. Wer den gleichen Betrag hingegen in deutsche Aktien steckte, hat heute inflationsbereinigt ein Vermögen von 94.000 Euro auf dem Konto - ohne Berücksichtigung von Steuern und Gebühren. Natürlich ist es schwierig, all die Börsengewitter durchzustehen, die in einer so langen Periode aufziehen. Aber es hätte sich gelohnt. Im Schnitt hätte der Investor eine reale Rendite von fast fünf Prozent pro Jahr eingefahren.“
Auf die gute alte Zeit zu verweisen ist also nicht nur nicht hilfreich, sondern falsch. Jeder sollte die Eigenverantwortung entwickeln, selbst Sorge für seine Altersversorgung zu tragen. Der Staat muss denen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, die dazu nicht in der Lage sind.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider