Habe eine Kühl-Gefrier-Kombi, die mir etwas zu groß ist. Wegschmeissen oder verkaufen möchte ich sie nicht, die Funktion ist einwandfrei. Die 3 Gefrierfächer sind mir etwas zu viel. Ich habe mal gelesen, dass mit Gefriergut gefüllte Fächer die Kälte besser halten als nur kalte Luft (also leere Fächer), der Kühlschrank also weniger Strom verbraucht. Ich überlege jetzt, mit was ich die beiden leeren Fächer füllen kann, so dass die Kälte lange gehalten wird. Wer hat eine Idee?
Hi,
in dem Fall da würde ich dann einfach mehrere zu zweidrittel mit Wasser gefüllte Plastikbehälter reinpacken.
Grüßle
Frank K.
Mit Styropor
Pizza
Hallo,
ob das stimmt, weiß ich nicht. Falls ja: leere Tetrapaks mit Wasser füllen (nicht ganz voll, damit sich nicht platzen). Die lassen sich bei Bedarf auch hervorragend als Kühlakkus einsetzen.
(Ich hab damit mal Maultaschen eine 7-8stündige Zugfahrt transportiert, außenrum zur Isolation in Zeitung eingewickelt. Bei Ankunft waren die Tetrapaks immer noch zum größten Teil gefroren.)
Viele Grüße,
Jule
Der Stromverbrauch des Kühlschranks wird bestimmt durch die Wärme, die
-1) über die Außenwände reinkommt
-2) mit Dingen hereingebracht wird
-3) beim Aufmachen mit der Luft (und Strahlung) hereinkommt.
Bei den Fächern gibt es ja sicher Schubladen, da sind 2 und 3 relativ egal. Es bleibt 1. Und da hilft alles, was dämmt. Styropor, ne Wolldecke, ein yton-Stein.
Der Vorteil bei Wasser (nach @Jule handlich in Tetra-Packs) liegt in der Doppelfunktion als Kühlakku. Wenn Du neue Dinge einfrierst, brauchst Du keine Frosttaste und wenn der Strom ausfällt, bleibt es eine Woche gefroren. Den Strom dafür steckst Du aber zu Beginn schon rein. Wenn Du von heut auf Morgen abtaust, ist er verpufft.
Entscheidend ist es, die Luftzirkulation zu unterbinden. Durch diese entsteht der „Kälteverlust“. Dabei ist es egal ob man den Raum mit Stropor oder Zeitungspapier ausstopft oder Tetrapacks als eine Art nutzbare Kältebatterie einbringt.
Udo Becker
Hallo!
Wieviel spart man so eigentlich?
OK, es wurd jetzt mehrfach gesagt (auch auf dieser Webseite von @reinhardt64 ), daß das Problem der Wärmeaustausch bei geöffneter Tür ist. Ist die Tür und der Gefrierschrank zu und einmal auf Temperatur, spielt der Inhalt keine Rolle mehr.
Aber rechnen wir mal:
Der Gefrierschrank habe ein Volumen von 200l=0,2m³. Das ist schon ein recht großer Brocken mit ner Höhe von über 1.50m.
Nix tun
Luft hat ne Dichte von 1,2kg/m³ und eine Wärmekapazität von 1kJ/(K * kg). Um die Luft um 40K abzukühlen (von +20°C auf -20°C), braucht es daher
0,2m³ * 1,2kg/m³ * 1kJ/(K * kg) * 40K = 9,6kJ = 0,0027 kWh
Das ist die Energie, die im Extremfall, wenn sämtliche kalte Luft gegen warme ausgetauscht wird, benötigt wird, um diese Luft wieder abzukühlen. Bei Stromkosten von 30Ct/kWh sind das übrigens 0,0008€.
Mit Wasser füllen
Dieser Energieverschwendung sagen wir jetzt den Kampf an, und füllen den Kühlschrank mit Wasser.
Nach nur 10l haben wir keine Lust mehr, weil uns die Behälter aus gehen, und wir Angst haben, daß sie im Gefrierschrank umkippen. Ja, da sind jetzt noch 190l Luft drin, aber egal.
Aber das Wasser müssen wir nun einmalig einfrieren:
Um das Wasser auf den Gefrierpunkt zu bringen, brauchen wir
10l * 1,0kg/l * 4,2kJ/(K * kg) * 20K = 840kJ
Nun beginnt das Wasser zu frieren, dafür benötigt es jede Menge Energie, ohne dabei kälter zu werden:
10l * 1,0kg/l * 333,5kJ/kg = 3335kJ
Das Eis wird nun weiter auf -20°C gekühlt:
10l * 1,0kg/l * 2,0kJ/(K * kg) * 20K = 400kJ
Unterm Strich kostet uns die Aktion jetzt 840kJ + 3335kJ + 400kJ = 4575kJ = 1,27kWh oder 0,38€.
Das ist natürlich nur eine einmalige Investition, aber dafür könnten wir die Luft im Gefrierschrank bereits 477 mal austauschen. Und dabei sind da immernoch 190l Luft in unserem Gefrierschrank
Mit Styropor füllen
Beim Baumarkt mit der exzentrischen Werbung kosten die billigsten Platten mit 1cm Dicke 0,64€/m², oder auch 0,64€/l.
Alleine im Einkauf ist Styropor also schon 68% teurer als das Abkühlen der selben Menge Wasser. Andererseits kommt man hier und da kostenlos an Styropor.
Das Abkühlen von Styropor kann dagegen vernachlässigt werden. Es ist zwar etwas teurer als das von Luft, aber es ist eine einmalige Sache.
Fazit:
Die Energiemenge, die man bei einem kompletten Luftaustausch zum Abkühlen benötigt, ist eigentlich lächerlich gering.
Mit Styropor kann man hier zwar sparen, aber nur, wenn man da kostenlos dran kommt. (Und wem es mehr um die Umwelt als aufs Geld ankommt, möge dann über die Produktion von Styropor nachdenken)
Stattdessen Wasser zu nutzen, ist extrem kontraproduktiv. Gut, man kann das Eis als Kühlakku verwenden, wird danach aber neues Wasser einfrieren - der Spareffekt ist dabei vernachlässigbar.
Man muß ja auch bedenken, daß sich der Inhalt eines Gefrierschranks häufig ändert. Man holt dauernd Sachen raus, und füllt ihn beim Einkauf auf. Wenn man die Lücken also jedes mal füllt und nach dem Einkauf das Füllmaterial raus holt, kann man sich auf den Posten des „Schildbürgermeisters“ auf Lebenszeit bewerben.
Ein paar Nebenbemerkungen
- Kühlschränke sind nicht 100% effizient, es braucht mehr Energie, als hier ausgerechnet. Das spielt für die Fragestellung aber kaum eine Rolle, bzw. macht die Rechnung nur noch schlimmer.
- Beim Öffnen nehmen auch die Fronten der Fächer und die Innenseite der Tür etwas Wärme auf. Aber auch das ist unabhängig davon, was nun drin ist.
- Auch in der Luft ist etwas Feuchtigkeit, so daß tatsächlich etwas mehr Energie zum Abkühlen der Luft benötigt wird.
- Andererseits betreibt kaum einer einen leeren Gefrierschrank, und die meisten Gefrierschänke haben innen geschlossene Fächer, so daß beim Öffnen der Tür nur ein Bruchteil der Luft tatsächlich ausgetauscht wird.
Das einzige Problem mit der Luft ist, daß die enthaltene Feuchtigkeit mit der Zeit einen Eispanzer auf den Kühlschlangen bildet, der diese gegenüber dem Innenraum isoliert. Der Gefrierschrank arbeitet sich dann nen Wolf, und frisst viel Energie, um den Innenraum abzukühlen.
Mist! Ich wollte aufwerten, habe aber danebengeklickt. Jetzt kann ich es nicht mehr Rückgängig machen. Tut mir Leid.
##Ich finde den Artikel großartig und stimme 100% zu. Vielen Dank!##
Danke!
Aber das mit dem daneben klicken passiert dier häufiger, oder ?
Offenbar ist das so. Tut mir leid.
Kein Problem. WWW ist mit seiner „einmal schreiben/klicken, nie wieder ändern“-Politik ziemlich bescheuert.