Mit Wasser löschen?

Hallo,
wir haben an Heiligabend Fondue gegessen bzw. hatten es vor…
Mein Vater hat da irgendwie mit Brennspiritus rumhantiert und hat nicht gemerkt, dass da was ausgelaufen ist und sich auf dem Tisch verteilt hat. Als er dann ein Streichholz angemacht hat stand der ganze Tisch in Flammen.
Mein erster Impuls war das mit Wasser zu löschen, mein Bruder und mein Vater haben dann aber irgendwie den ganzen Tisch schnell auf die Terasse getragen und das draussen anders ausgemacht.
Ich frage mich jetzt ob man das mit Wasser hätte löschen dürfen oder nicht?

Nicht mit Wasser löschen war richtig! Da Brennspiritus auf Wasser schwimmt riskiert man, dass eine sich ausbreitende Löschwasserpfütze, mit brennendem Spiritus obendrauf, auch den Brand ausbreitet.

Wolfgang D.

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Hallo,

Niemalsnicht Wasser in heisses Fett kippen!

Wenn Wasser ins Fondue hätte kommen können, war’s sicher besser, kein Wasser zu benutzen. Wenn das Fondue zu war, hätte man die brennende Tischdecke allerdings durchaus mit Wasser löschen können. Wenn das Feuer - bzw. seine Grundlage - aber leicht irgendwohin gebracht werden kann, wo es sich leicht löschen lässt, ohne andere Sachen in Brand zu setzen, dann kann man so auch noch die Wasserschäden vermeiden.

Die Tischdecke war ja eh im Eimer. Hättest Du wasser drauf gekippt, wäre das Feuer zwar auch aus, aber du hättest anschließend auch noch überall trochenwischen dürfen…

LG
Jochen

Nicht mit Wasser löschen war richtig! Da Brennspiritus auf
Wasser schwimmt riskiert man, dass eine sich ausbreitende
Löschwasserpfütze, mit brennendem Spiritus obendrauf, auch den
Brand ausbreitet.

Da hast Du recht. Ich hatte den Beitrag so verstanden, dass nur etwas Spiritus auf die Tischdecke gekommen war, die dann brannte. Wenn der Spiritus keine Pfützen bildet und von der Decke aufgesaugt wird, spricht eigentlich nichts gegen Wasser (ausser den Wasserschäden…).

LG
Jochen

Hallo!

Nicht mit Wasser löschen war richtig! Da Brennspiritus auf
Wasser schwimmt riskiert man, dass eine sich ausbreitende
Löschwasserpfütze, mit brennendem Spiritus obendrauf, auch den
Brand ausbreitet.

Da hast Du recht. Ich hatte den Beitrag so verstanden, dass
nur etwas Spiritus auf die Tischdecke gekommen war, die dann
brannte. Wenn der Spiritus keine Pfützen bildet und von der
Decke aufgesaugt wird, spricht eigentlich nichts gegen Wasser
(ausser den Wasserschäden…).

Sorry, aber seit wann schwimmt Spiritus auf Wasser? Spiritus ist vergällter Alkohol (Ethanol) und löst sich hervorragend in Wasser. Wenn man den Spiritus mit genügend Wasser verdünnt, brennt er nicht mehr. Natürlich kann man sich bessere Löschmethoden (Löschdecke, Feuerlöscher, …)ausdenken, aber gefährlich ist es meiner Meinung nach nicht.

Allerdings sollte man sich sicher sein, dass da tatsächlich Spiritus brennt, und nicht etwa Petroleum. Das sollte man auf keinen Fall mit Wasser löschen!

Michael

2 Like

Wäre schön, wenn der auf Wasser schwimmen würde.
Hi,

dann müsste man den nämlich nicht aufwändig destilieren, sondern könnte den wie Sahne von der (Roh-)Milch abschöpfen :wink: . Leider müsste man dann Bier vor Gebrauch schütteln *bäh*

Sorry, aber seit wann schwimmt Spiritus auf Wasser?

bei mir lief am Heiligabend auch der Fonduebrenner aus, habe ich dann mit Wasser gelöscht. Stimme dir zu, Ethanol lässt sich in jedem Mengenverhältnis mit Wasser mischen (Ist ja auch klar, wie entsteht denn Alkohol normalerweise? Richtig, quasi in Wasser wie z.B. Traubensaft. Da schwimmt nix auf)

Natürlich kann man sich bessere
Löschmethoden (Löschdecke, Feuerlöscher, …)ausdenken, aber
gefährlich ist es meiner Meinung nach nicht.

Problem hier: eine Löschdecke hat wohl fast keiner zuhause und ist die rumliegende Decker aus Schurwolle oder nicht doch Polyester? :wink: Und wenn der Löscher mit Schaum ist gibt das eine ordentliche Sauerei (und vermutlich Familienzoff)

Wer’s ganz genau wissen will kann sich ein Sicherheitsdatenblatt durchlesen:
www.jtbaker.com/europe/msds/pdf05/D/MSDS_120600_Etha…
(Hallo Team, Klammernverlinkungen gehen immer noch nicht :wink: )
„Geeignete Löschmittel:
CO2, Löschpulver oder Wassersprühstrahl.“

Allerdings sollte man sich sicher sein, dass da tatsächlich
Spiritus brennt, und nicht etwa Petroleum. Das sollte man auf
keinen Fall mit Wasser löschen!

Jo.

Grüße,
J~

PS: hatte übrigens ähnlich mehr mit dem Halbwissen einer Anwesenden (NICHT MIT WASSER LÖSCHEN!) als mit dem „Brand“ zu tun. Der befand sich nämlich ein lediglich in einer Art Metallschale *g*

Hallo Schneehase,

man muß unterschieden, ob die brennende Flüssigkeit in Wasser löslich/mischbar ist oder nicht.
Wenn nur der Spiritus gebrannt hat, wäre ein Löschen mit Wasser problemlos möglich gewesen. Hätte aber das Fett gebrannt, wäre der Einsatz von Wasser vergeblich bis fatal gewesen. Vergeblich, weil das Fett/Öl auf dem Wasser geschwommen hätte, sich brennend verteilt und somit eine Ausbreitung bewirken würde. Es hätte aber noch wesentlich übler kommen können, Stichwort Fettexplosion.
http://www.feuerwehr-glashuette.de/images/Video/Fett…
So was führen wir immer am Tag der offenen Tür bei unserer Feuerwehr vor - stets sehr beeindruckend!

Gandalf

Sorry, aber seit wann schwimmt Spiritus auf Wasser? Spiritus
ist vergällter Alkohol (Ethanol) und löst sich hervorragend in
Wasser. Wenn man den Spiritus mit genügend Wasser verdünnt,
brennt er nicht mehr.

Wohl noch nie einen Irish Coffee gehabt? Bei vorsichtigem Eingiessen in ein Glas kann man Milch/Sahne, Kaffee und Alkohol wunderbar schichten. Beim Löschen mit Wasser kann der brennende Spiritus ebenso unterwandert und fortgetragen werden. Oder es kann zur Explosion kommen, wenn Wasser in die Flamme gegossen wird (bei verschüttetem Spiritus auf der Tischplatte meistens nicht zu befürchten da die Flamme selten stark genug ist). Trotzdem - Grundregel bei allen Flüssigkeitsbränden: Kein Wasser!

Feuerwehren setzen allerdings Wasser ein, allerdings nur mit Zusätzen von Netzmitteln (oder Schaumbildner), das mittels Hochdruckpumpen und -düsen vernebelt wird, indem die Flamme von unten nach oben gekühlt wird, so dass weniger Flüssigkeit nachverdampft - bloß, wer hat so ein Gerät zu Hause?

Wolfgang D.

Hi Wolfgang,

Trotzdem - Grundregel bei allen
Flüssigkeitsbränden: Kein Wasser!

auch wenn ich deine Beiträge bisher kaum zu widersprechen konnte, hier tue ich es.
Das stimmt so nicht.
Brände von z.B. Ethanol kann man ohne Probleme mit Wasser löschen.

Feuerwehren setzen allerdings Wasser ein, allerdings nur mit
Zusätzen von Netzmitteln (oder Schaumbildner), das mittels
Hochdruckpumpen und -düsen vernebelt wird, indem die Flamme
von unten nach oben gekühlt wird, so dass weniger Flüssigkeit
nachverdampft - bloß, wer hat so ein Gerät zu Hause?

Auch das stimt nicht.
Ich weiß aus eigener Einsatzerfahrung und als Ausbilder für Feuerwehrmänner, daß über 90 % aller Löschaktionen mit blankem Wasser ohne jeglichen Zusatzstoff durchgeführt werden.
Auch wenn wasserlösliche Flüssigkeiten gelöscht werden.
Wenn Schaum verwendet werden müßte, müßte bei einem Ethanolbrand ein Spezialschaum verwendet werden, weil normaler Schaum davon sehr schnell zerlegt werden würde. Nur ist dieser Spezialschaum nicht verlastet und müßte organisiert werden.

Gandalf

Hi,

Feuerwehren setzen allerdings Wasser ein, allerdings nur

also dem „nur“ kann ich auch nicht zustimmen. Das ist eher der Ausnahmefall.

mit
Zusätzen von Netzmitteln (oder Schaumbildner), das mittels
Hochdruckpumpen und -düsen vernebelt wird, indem die Flamme
von unten nach oben gekühlt wird,

Sorry, aber das passt alles nicht zusammen.
-es werden doch keine besonderen "Hochdruck"pumpen bei einer Schaumlöschung verwendet, sondern üblicherweise die ganz normalen. Vorne an den Schlauch kommt dann ein einfach Schaumrohr dran
http://de.wikipedia.org/wiki/Schaumrohr
-was meinst du mit vernebelt? Schäume kann man doch nicht vernebeln, im Gegenteil sollen die doch grade eine geschlossene Decke bilden
-was meinst du mit „von unten nach oben“ wir haben hier doch einen waagrechten Flüssigkeitsbrand? Der schwimmende Schaum trennt Brenngut und Luftsauerstoff => Flamme aus.

Nachtgrüße,
J~

Hallo!

Wohl noch nie einen Irish Coffee gehabt?

Doch, leider. Ein ekliges Gebräu! (Jeder seiner Bestandteile schmeckt für sich besser als die Kombination daraus.)

Beim Löschen mit Wasser kann der
brennende Spiritus ebenso unterwandert und fortgetragen
werden.

Ja, sicher, … !?

Oder es kann zur Explosion kommen, wenn Wasser in die
Flamme gegossen wird.

Wie soll denn das gehen? Flüssiger (auch brennender) Spiritus hat eine Temperatur von maximal 79°C. Wenn man da Wasser rein gießt, kann es nicht zu dem bei Fett so gefürchteten Siedeverzug kommen, da Wasser erst bei 100°C siedet.

Aber nachdem Gandalf aus eigener Erfahrung berichtet hat und J~ das Sicherheitsdatenblatt verlinkt hat, in dem ausdrücklich Wasser als Löschmittel empfohlen wird, dürfte diese Frage geklärt sein.

Deine Regel: „Flüssigkeiten nicht mit Wasser löschen!“ lasse ich aber dennoch gelten. Solange man nicht weiß, was da brennt, ist es besser auf Nummer sicher zu gehen.

Vielleicht wäre es cleverer gewesen, zuzugeben, dass Du Spiritus mit Fett oder Kohlenwasserstoffen verwechselt hast.

Michael

Hallo!

Wohl noch nie einen Irish Coffee gehabt?

Doch, leider. Ein ekliges Gebräu! (Jeder seiner Bestandteile
schmeckt für sich besser als die Kombination daraus.)

Beim Löschen mit Wasser kann der
brennende Spiritus ebenso unterwandert und fortgetragen
werden.

Ja, sicher, … !?

Oder es kann zur Explosion kommen, wenn Wasser in die
Flamme gegossen wird.

Wie soll denn das gehen? Flüssiger (auch brennender) Spiritus
hat eine Temperatur von maximal 79°C.

Eine Spiritusflamme mit 79 °C? Das reicht nicht mal zum Zigarettenanzünden! Ich glaube, wir sprechen aneinender vorbei. Ich meine eine einen voll ausgebildeten Flüssigkeitsbrand, 800 oder mehr °C könnten da schon vorkommen.

Wenn man da Wasser rein
gießt, kann es nicht zu dem bei Fett so gefürchteten
Siedeverzug kommen, da Wasser erst bei 100°C siedet.

Siedeverzug ist etwas ganz anderes. Ich meine den Effekt, dass Wassertröpfchen in die Flamme kommen, praktisch sofort verdampfen, feinste Brennstoffpartikel mitreißen, die dann mit Sauerstoff in Kontakt kommen und sofort verbrennen. Dieser Vorgang ist charakteristisch für Flüssigkeitsbrände und läuft explosionsartig ab.

Aber nachdem Gandalf aus eigener Erfahrung berichtet hat und
J~ das Sicherheitsdatenblatt verlinkt hat, in dem ausdrücklich
Wasser als Löschmittel empfohlen wird, dürfte diese Frage
geklärt sein.

Ein törichte Empfehlung, bin aber zu faul, um sie nachzuprüfen. Grundsätzlich gilt: Kein Wasser bei Flüssigkeitsbränden! Es mag angehen, wenn einer einen halben Kaffeelöffel Spiritus verkleckert und den daraus entstehenden Brand mit einem Schwall Wasser zudeckt wie mit einer Löschdecke, oder mit einem nassen Putzlumpen; diese Methoden würde ich mir allerdings nicht getrauen, wenn der frischgefüllte Raclettbrenner mit voll entwickelter Flamme sich auf dem Tisch entleert. Dann den Tisch nach Draussen tragen ist ja auch gefählich, manchmal führt am Einsatz eines Feuerlöschers halt kein Weg vorbei.

Deine Regel: „Flüssigkeiten nicht mit Wasser löschen!“ lasse
ich aber dennoch gelten. Solange man nicht weiß, was da
brennt, ist es besser auf Nummer sicher zu gehen.

Vielleicht wäre es cleverer gewesen, zuzugeben, dass Du
Spiritus mit Fett oder Kohlenwasserstoffen verwechselt hast.

Alkohole, Fette, Öle, Benzin, Teer usw. fallen alle unter die gleiche Brandklasse B - tut mir leid, diese Einteilung stammt nicht von mir - und werden daher im Brandschutz gleich behandelt.

Aufgrund unterschiedlicher Flammpunkte, Mischbarkeit mit Wasser usw. mag im einen oder anderen Fall ein Entstehungsbrand leichter zu beherrschen sein, ein voll entwickelter Brand ist aber bei all diesen Stoffen annähernd gleich hässlich.

Wolfgang D.

Hi Wolfgang,

Trotzdem - Grundregel bei allen
Flüssigkeitsbränden: Kein Wasser!

auch wenn ich deine Beiträge bisher kaum zu widersprechen
konnte, hier tue ich es.
Das stimmt so nicht.
Brände von z.B. Ethanol kann man ohne Probleme mit Wasser
löschen.

Feuerwehren setzen allerdings Wasser ein, allerdings nur mit
Zusätzen von Netzmitteln (oder Schaumbildner), das mittels
Hochdruckpumpen und -düsen vernebelt wird, indem die Flamme
von unten nach oben gekühlt wird, so dass weniger Flüssigkeit
nachverdampft - bloß, wer hat so ein Gerät zu Hause?

Auch das stimt nicht.
Ich weiß aus eigener Einsatzerfahrung und als Ausbilder für
Feuerwehrmänner, daß über 90 % aller Löschaktionen mit blankem
Wasser ohne jeglichen Zusatzstoff durchgeführt werden.
Auch wenn wasserlösliche Flüssigkeiten gelöscht werden.

Diese Aussage ist mir im Zusammenhang mit brennbaren Flüssigkeiten unverständlich, nicht nachvollziehbar und widerspricht allen Brandschutzregeln.

Wenn Schaum verwendet werden müßte, müßte bei einem
Ethanolbrand ein Spezialschaum verwendet werden, weil normaler
Schaum davon sehr schnell zerlegt werden würde.

AFFF ist ja nicht so ungewöhnlich.

Nur ist dieser
Spezialschaum nicht verlastet und müßte organisiert werden.

Na ja, die Löschmittel müssen natürlich vorhanden sein.

Wolfgang D.

Hallo!

Wie soll denn das gehen? Flüssiger (auch brennender) Spiritus
hat eine Temperatur von maximal 79°C.

Eine Spiritusflamme mit 79 °C? Das reicht nicht mal zum
Zigarettenanzünden!

In meiner Antwort steht was von „flüssigem Spiritus“. Dass die Flamme heißer ist, darüber brauchen wir nicht reden.

Wenn man da Wasser rein
gießt, kann es nicht zu dem bei Fett so gefürchteten
Siedeverzug kommen, da Wasser erst bei 100°C siedet.

Siedeverzug ist etwas ganz anderes. Ich meine den Effekt, dass
Wassertröpfchen in die Flamme kommen, praktisch sofort
verdampfen, feinste Brennstoffpartikel mitreißen, die dann mit
Sauerstoff in Kontakt kommen und sofort verbrennen.

Eben. Und genau das passiert bei brennendem Fett, weil die flüssige Phase unter der Flamme deutlich heißer ist, als der Siedepunkt des Wassers. Gießt man Wasser hinein, so siedet es schlagartig (Siedeverzug) und macht genau die Schweinereien, die Du beschrieben hast.

Flüssiges Ethanol ist aber kälter. Entweder das Löschwasser verdampft direkt in der Flamme: Dann kann nix schlimmes passieren. Im günstigsten Fall nimmt der Wasserdampf der Flamme sogar den Sauerstoff. „Flüssigkeitströpfchen“, die „explosionsartig verbrennen“, können aber hier nicht entstehen, weil es bei ein paar hundert Grad Celsius keine Flüssigkeitströpfchen mehr gibt.

Wenn das Wasser aber in den Brennstoffvorrat fällt, dann kühlt und verdünnt es den Spiritus, ohne irgendwelche Faxen zu machen.

Wie ich bereits sagte, gibt es bestimmt effizientere Methoden einen Spiritusbrand zu löschen als Wasser. Aber die Phänomene, die Du beschreibst, treten meiner Meinung nach bei Spiritus nicht auf.

Aber nachdem Gandalf aus eigener Erfahrung berichtet hat und
J~ das Sicherheitsdatenblatt verlinkt hat, in dem ausdrücklich
Wasser als Löschmittel empfohlen wird, dürfte diese Frage
geklärt sein.

Ein törichte Empfehlung, bin aber zu faul, um sie
nachzuprüfen.

Aha! Was ist denn das für eine Diskussion?

Michael

Wassersprühstrahl!
Hallo,

Wer’s ganz genau wissen will kann sich ein
Sicherheitsdatenblatt durchlesen:
www.jtbaker.com/europe/msds/pdf05/D/MSDS_120600_Etha…
(Hallo Team, Klammernverlinkungen gehen immer noch nicht :wink: )
„Geeignete Löschmittel:
CO2, Löschpulver oder Wassersprühstrahl.“

ich lese da Wassersprühstrahl und nicht Eimer Wasser. Das ist doch genau der entscheidende Punkt: Natürlich vermischen sich Wasser und Spiritus, aber wer einen Schwall Wasser in eine brennbare Flüssigkeit kippt, verteilt das (sich natürlich irgendwann vermischende) Endergebnis immer noch fein brennend im Raum.

Mir kann auch keiner ernsthaft weismachen, daß die Feuerwehr einen See aus brennendem Alkohol mit einem Vollstrahl aus dem B-Rohr löscht, sondern wird natürlich die Einstellung - siehe da - Sprühstrahl wählen.

Da der handelsübliche Haushalt nicht über ein geeignetes Löschinstrument verfügen dürfte, sollte man hier nicht Laien den Eindruck vermitteln, ein Topf mit brennendem Alkohol sei mit Wasser und damit genauso zu löschen wie ein Stapel brennenden Papiers.

Gruß,
Christian

Allerdings sollte man sich sicher sein, dass da tatsächlich
Spiritus brennt, und nicht etwa Petroleum. Das sollte man auf
keinen Fall mit Wasser löschen!

Jo.

Grüße,
J~

PS: hatte übrigens ähnlich mehr mit dem Halbwissen einer
Anwesenden (NICHT MIT WASSER LÖSCHEN!) als mit dem „Brand“ zu
tun. Der befand sich nämlich ein lediglich in einer Art
Metallschale *g*

Hallo,

Wenn nur der Spiritus gebrannt hat, wäre ein Löschen mit
Wasser problemlos möglich gewesen.

ich wiederhole mich an dieser Stelle noch einmal gern, weil es um ein ernsthaftes Thema geht: Du gehst von der Feuerwehr aus, die an ihrem Mehrzweckrohr diverse Einstellungen zur Steuerung des Wasserstrahls verfügt. Im Falle einer brennbaren wasserlöslichen Flüssigkeit wird mit der Einstellung Sprüfstrahl ein Wassernebel erzeugt, der die Flammen löscht, wobei - im Gegensatz zum Fettbrand - das Brandgut nicht aufschwimmen kann.

Der Privatmann greift für die Löschung mit Wasser hingegen zu Topf und Eimer und aller Wahrscheinlichkeit nach wird dann die brennende Flüssigkeit aus dem Behältnis herausgeschleudert und verteilt sich auf diesem Wege munter im Raum. Das halte ich für eine wenig empfehlenswerte Vorgehensweise, sofern der Raum nicht im wesentlichen mit Betonplatten ausgelegt ist.

Gruß,
Christian

1 Like

Hallo!

Da der handelsübliche Haushalt nicht über ein geeignetes
Löschinstrument verfügen dürfte, sollte man hier nicht Laien
den Eindruck vermitteln, ein Topf mit brennendem Alkohol sei
mit Wasser und damit genauso zu löschen wie ein Stapel
brennenden Papiers.

Ein Topf mit brennendem Alkohol? Wie kann es denn dazu kommen?

Es ging um etwas verschütteten Spiritus, der Feuer fängt (nicht um einen mittelschweren Zwischenfall in der chemischen Industrie). Ich habe zwei Alternativen: Entweder ich leere geistesgegenwärtig den Inhalt der Blumenvase in die Flammen oder ich mache mich auf die Suche nach dem Feuerlöscher, und bevor ich was falsch mache, rufe ich die Feuerwehr an.

Für dieses durchaus realistische Szenario würde ich in jedem Fall die Blumenvase empfehlen. In allen meinen Antworten habe ich darauf hingewiesen, dass es bessere Löschmittel gibt als Wasser. Aber die Gefahr, die von einer brennenden Spiritus-Pfütze ausgeht, ist nicht eine „Explosion“ oder was auch immer, wenn man mit Wasser löscht, sondern der Brand, der entsteht, wenn man gar nicht oder zu spät löscht.

Die Risiken die hier diskutiert werden (Zerstäubung des Brandmittels durch schlagartig verdampfendes Löschwasser, Ausbreitung eines auf dem Löschwasser schwimmenden Brandmittels, …) haben schlicht mit Alkohol nichts zu tun, sondern mit brennendem Fett, Benzin, Petroleum, …

Dass empfohlen wird, Alkohol im Zweifelsfall wie eine wasserunlösliche, brennbare Flüssikeit zu behandeln, ist durchaus logisch, denn im Verwechslungsfall steht man ziemlich dumm da, aber auch das sagte ich bereits.

Michael

1 Like

Hallo,

Es ging um etwas verschütteten Spiritus, der Feuer fängt
(nicht um einen mittelschweren Zwischenfall in der chemischen
Industrie).

ist schon klar. Es war die Rede von Spiritus, der auf den Tisch lief und Feuer fing. Da gilt aber m.E. das gleiche: Kippe ich schwungvoll Wasser darauf, spritzt die brennende Flüssigkeiten in alle Richtungen davon und der Ärger ist da.

Ich will im wesentlichen auf eines hinaus: Man sollte es gar nicht erst darauf ankommen lassen, daß brennender Alkohol und Löschwasser in einem Laiengehirn im gleichen Bereich gespeichert werden. Im Notfall gerät dann ein bißchen was durcheinander und anschließend fegt die Feuerwehr die furnierte Eiche im Wohnzimmer zusammen.

Gruß,
Christian

Nochmal zum Verständnis, das Fett war noch nicht auf dem Tisch sondern nur die Decke und Teller etc und halt das Feuer

Lieber Wolfgang,

Nicht mit Wasser löschen war richtig! Da Brennspiritus auf
Wasser schwimmt riskiert man, dass eine sich ausbreitende
Löschwasserpfütze, mit brennendem Spiritus obendrauf, auch den
Brand ausbreitet.

sorry, aber das ist ziemlicher Quark. Brennender Spiritus erreicht max. 79°C, dann siedet er. Und was verbrennt ist lediglich der Dampf (daher ist es ziemlicher Blödsinn, einen Grill mit Spiritus anzünden zu wollen). Wasser kühlt zum einen den Spiritus, vergleiche mal die spez. Wärmekapazitäten, und verdünnt zum anderen die Konzentration. Der Dampfdruck und der Ethanolgehalt des Dampfes sinken schlagartig - das Feuer ist aus.
H2O und EtOH mischen sich sehr schnell, das im thread angesprochene Aufschwimmen im Cocktail ist eine völlig andere Situation. Dieses Überschichten funktioniert bei allen Flüssigkeiten mitz Dichtedifferenz, so sie nicht sofort miteinander reagieren. Bekannt sind z.B. konz. Schwefelsäure unter EtOH für eine spezielle Reaktion mit KMnO4 oder der Shooter „B 52“ (Kahlua, Baileys und Rum übereinander). Bei den Drinks sind es neben dem Alkohol noch Zucker und Sahne, die die Dichten verändern.
Alle diese Beispiele funktionieren aber nur, wenn man sie vorsichtig und langsam übereinander gießt. Eine über den Tisch gegossene Vase voll Wasser ist was GANZ anderes…

Gruß
BeLa