Guten Tag allerseits!
Unser Kleiner ist 7 Jahre alt und weigert sich immer noch, Schnürbinder zu binden beziehungsweise es zu lernen. Er trägt eigentlich nur Schuhe mit Klettverschluss. Auch seine Freunde können alle Schnürbänder binden, was ich ja auch wirklich angebracht finde. Seine Schwester war in dem Alter auch nicht so heikel. Wir wurden sogar von seiner Grundschullehrerin darauf aufmerksam gemacht. Sollen wir also unseren Sohn mehr oder minder zwingen oder wird er sich das bald selbst beibringen, wenn er denkt, dass es schon langsam „uncool“ wird?
Ich kenne das Problem vom Fußballtraining meiner Söhne. Da konnten das manche mit 10 noch nicht.
Ein Grund u.a. ist, dass es kaum noch Schnürschuhe gibt. Du schreibst ja selbst, dass er nur Klettverschlussschuhe trägt…also gibt es auch keinen dringenden Grund, das Schnüren zu lernen
Man sollte auf jeden Fall nicht immer gleich „helfen“, falls er doch mal Schnürschuhe anhat…
Beatrix
Hallo,
wie wäre es, ihm schmackhaft zu machen?
Seemansknoten oder Bergsteigerknoten sind für Jungs eigentlich immer interessant.
Und eine Schleife ist eigentlich auch nichts anderes.
Grüße
miamei
Will er es nicht, weil er es schon oft versucht hat und es nicht klappt oder will er einfach nicht, weil „keinBock“?
Im ersten Fall würde ich versuchen, dass mal jemand anderes mit ihm übt. Haut das auch nicht hin, würde ich mal zum Kinderarzt gehen und mich beraten lassen.
Im 2. Fall - tja, dann müßte er. Ob er will oder nicht.
Knoten und Schleifen binden können braucht man nicht nur, um Schnürsenkel zu binden. Aus diesem Grund wäre das für mich kein Diskussionsgrund: Es wird gelernt. Punkt.
Bei einem 7-jährigen wird ein großer Teil der Entscheidungen darüber, welche Fähigkeiten er erwerben muss, von den Eltern getroffen, weil dem Kind in diesem Alter schlicht der Überblick darüber fehlt, was Sinn macht und was nicht.
Das Lustprinzip wäre dabei für mich eher untergeordnet.
Jule
Hallo
Wenn er es trotz vieler Übung nicht könnte, würde ich mir darüber ernsthaft Gedanken machen. Da er sich aber weigert, würde ich es hauptsächlich als seine Angelegenheit betrachten.
Allerdings würde ich durchaus versuchen herauszufinden, woher er diese Abneigung hat, aber nur durch Nachdenken, Erinnern, Gesprächen mit dem Partner usw., d. h. nicht das Kind ausfragen. Ausfragerei finde ich belastend für ein Kind. - Wenn ich aber einen Grund vermuten könnte, dann wüsste ich unter Umständen, wie ich ähnliche Abneigungen in anderen Lerngebieten verhindern kann.
So, ohne irgend etwas darüber zu wissen, könnte ich mir vorstellen, dass er es deswegen nicht lernen will, weil er es vielleicht, ohne dass ihr es wisst, schon mal versucht hat, und irgendein - eventuell sogar jüngeres - Kind hat es viel besser gekonnt, oder er traut es sich aus anderen Gründen nicht zu. Wenn man etwas nie macht, gibt es ja auch keinen Beweis darüber, dass man es nicht kann. - Oder so.
Na ja, vielleicht könnt ihr ihn ja nebenbei fragen, ob er denn glaube, er könne es nicht lernen. Aber wirklich nur ganz nebensächlich. Wenn das nicht geht, dann lieber gar nicht. Bloß keine große Geschichte daraus machen.
Und wenn nochmal eine Lehrerin deswegen etwas sagt, sie auch drum bitten, keine Geschichte draus zu machen.
Viele Grüße
Es könnte sein, dass er vielleicht damit ein Problem hat, sich die „Grifffolgen“ einzuprägen. Könnte es sein, dass er Legastheniker ist?
Servus,
noja - manchmal freut man sich dann doch, wenn man mit Schnürsenkeln umgehen kann:
http://www.sac-bernina.ch/Portals/0/Gallery/Album/83/IMG_1043.jpg
Und da muss geologisch noch einiges passieren, dass das mit Klett- und Reißverschlussschuhen zu machen ist.
Schöne Grüße
MM
Ich vermag Deinem Einwand nicht zu folgen.
Angesichts der Zahl der in diesem Jahr verunglückten Alpintouristen ist zu erwarten, dass Berge spätestens 2018 per EU-Richtlinie verboten werden.
Zuzüglich einer Frist von 10 Jahren zur nationalen Umsetzung sollten die Alpen bis 2028 also auf annähernd Meereshöhe abgetragen sein.
Es ist zwar möglich, dass die Schweiz sich einer Harmonisierung aus fadenscheinigen Gründen verweigert, aber eine Geländestufe von >250m entlang der Grenzen wird EU-Bürger dennoch in hinreichendem Maße davon abhalten, sich unnötig in Gefahr zu bringen.
KHK
Du meinst wohl eher, ihn interessiert’s nicht…
Davon ausgehend finde ich es unangemessen, als erstes Legasthenie zu vermuten.
Wir leben im Zeitalter der Klett- und Reißverschlüsse, Schnürsenkel sind möglicherweise in absehbarer Zeit auch nur noch Teil von Erzählungen der Altvorderen, wie Rechenschieber und Logarithmentafeln.
KHK
ich hatte auch früher keine Lust dazu, aber unser „Kleiner“ (13) mag’s heute noch nicht, weil er sich immer schwer getan hat und ja, er ist Legastheniker.
Er tut sich übrigens auch mit den Knoten beim Klettern schwerer.
Hä? Schnürsenkel sterben aus? Welcher Hippster-Trend ist jetzt schon wieder an mir vorbeigegangen?
Was kommt denn als nächstes? Sterben Hosengürtel aus, weil wir im Zeitalter der Gummibänder leben?
Hallo allerseits! Vielen Dank für eure Tipps und Anregungen! Ich werde jetzt erst mal (wie von miamei vorgeschlagen) versuchen spielerisch an die Sache heranzugehen. Also ihm das Schnüre binden mit Worten wie Seemannsknoten und Co. sympathisch machen Wenn´s dann immer noch nicht klappt werd ich wohl zum Arzt gehen müssen… Da er aber sonst keine Probleme mit der Feinmotorik hat, denke ich nicht, dass es an Teraplegie oder Anenzphalie liegt.
Hallo, also man sollte das nicht überdramatisieren und besondere Strenge erntet meist besonderen Widerstand. Es kann auch cool sein, Knoten binden zu können. Man muss vielleicht einen Zugang finden, der nicht auf direkter Linie liegt
Zum Beispiel wie hier schon erwähnt, Knoten für andere Dinge und Tätigkeiten binden zu lernen. Ein Kletterschnupperkurs im Urlaub oder etwas ähnliches. Es muss dem Jungen eben irgendwie gefallen, dann findet er auch Interesse, diese Knoten zu binden. Kann er die Einen, kann er auch bald die Schnürsenkel binden.
Es ist von außen eben schwer zu sagen, welcher Art Zugang man zu Ihrem Sohn finden kann. Wenn er bockt hilft Strenge meist nicht wirklich. Denn wenn er sich vielleicht sogar schon schämt und dann wird noch zusätzlich Druck gemacht, macht er wohl zu. Vielleicht sehen Sie sich ein Youtube Video an, wo jemand „cool“ erklärt (ein Kind/Teenager?) wie easy Schuhbänder binden eigentlich ist, yeah Bro.
Solange keine motorischen Beeinträchtigungen vorliegen, ist es eine Frage der Zeit und des guten Willens. Was nicht bedeutet, dass Sie ihren Sohn bitten sollten, um das zu lernen. Schlagen Sie es ihm immer wieder vor, bieten an ihm zu helfen, weisen vielleicht darauf hin, dass Seine Freunde das ja auch können und Sie auch glauben, dass er das bald schaffen kann.
Macht er denn bei Übungen dazu mit? Wenn ja, dann üben Sie mal ohne Schuh, dann das er Ihren Schuh binden soll, das er ein Geschenk zubinden darf usw. Also verschiedene Situationen und Herangehensweisen probieren.
Es stimmt, die Notwendigkeit Schuhe zu binden nimmt ab. Was nicht unbedingt schlecht sein muss Knoten binden selbst, also auch unabhängig von den Schuhen, schadet garantiert nicht und wird irgendwann im Leben benötigt.
Ich selbst verwende zumindest teilweise aber auch schon so „böse“ elastische Schuhbänder mit Schnellverschluss. Solche da http://flowign.com/produkte/elastische-schuhbaender-mit-schnellverschluss/. Zum Beispiel an den Laufschuhen sind die super und die pensoinierten Eltern(!) einer Bekannten verwenden die auch, weil sie eben langsam motorisch wieder abbauen und die Dinger einfach bequem sind. Also auch nicht so schlimm, wenn es keine „echten“ Schleifen mehr sind.
Grüße vom Hof