Mitarbeiter in den "roten Zahlen"?

Ein AN ist auf Provisionsbasis tätig und bekommt von der GF die Info, dass man mit dieser Stelle „ins minus“ fahre.

Eine Erklärung in Form von Aufschlüsselung der Zahlen bleibt diese allerdings schuldig.

Nun rechnet der AN selber:

Umsatz
minus Arbeitgeber Brutto
minus Provision

Dienstwagen o.ä. gibt es nicht und die Umsatzsteuer bezahlt der Kunde?

Sollten Vorsteuern für nicht erzielte Umsätze gezahlt worden sein, kann der AG sich diese zurückholen???

Der Arbeitsplatz selber ist eingerichtet gewesen, es wurden keine neuen Anschaffungen getätigt o.ä.

Ist etwas bei der Berechnung vergessen worden?
Selbst wenn eine +/- 0 Rechnung dabei herauskommt, dann trägt sich der AN immer noch alleine sprich, er bringt sein Gehalt mit also warum wird vom Minus gesprochen?

Dir nur der Arbeitgeber sagen, was er damit mein. Es ist ja scheinbar nicht mal sicher, ob es überhaupt darum geht, ob der Arbeitnehmer sich selbst trägt.

Es kann z. B. sein, dass es „nur“ darum geht den Planwert nicht zu erfüllen.

In deiner Rechnung fehlen jedenfalls noch die Arbeitgeberanteile der Sozialversicherung sowie die „weichen“ Kosten (also die Leistung anderer Mitarbeiter, damit deine Stelle überhaupt funktioniert).

1 Like

… und man sollte in Betracht ziehen, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer einfach nur loswerden will, aus welchem Grund auch immer.

1 Like

Deshalb habe ich Arbeitgeber Brutto geschrieben. Hier sind alle AG Anteile enthalten.

Ja. Umsatz sagt nichts aus, Marge ist wichtig.
Wenn man eine Million Umsatz macht aber 0% Marge, bleibt am Ende trotzdem nix über.

Gruß,
Steve

1 Like

Das ist korrekt!

Allerdings interessieren mich hier tatsächlich rein die Rechnung bzw. die Zahlen.
Damit auch ein AN sich das Ganze mal vor Augen führen kann.

Du weißt nicht, wieviel Gewinn durch die von dir erzielten Umsätze erzielt wird, nehme ich an.
Daher kannst du nicht nachrechnen, ob sich deine Tätigkeit für die Firma lohnt.

Ja, das tut die Putzfrau auch - die generiert ja üblicherweise Null Umsatz (außer sie verlangt 50 Cent pro Geschäft) und trotzdem ist sie unverzichtbar. Analügtes gilt für ziemlich viele Arbeitnehmer. Und genauso wird „der Vertrieb“ (wie auch immer der gestaltet ist) wohl mehr Gewinn erwirtschaften als er „kostet“ - zumindest im Idealfall. Darum stellt sich die Frage, was der Arbeitgeber damit sagen will. Ist die Botschaft „AN Du verkaufst zu wenig“? Oder was möchte der AG mit dieser Aussage kund tun?

2 Like

Sagen wir es mal so: der Verlaufspreis sollte durch den Unternehmer so festgelegt werden, dass dieser alle Einzel- und Gemeinkosten sowie den erwünschten Gewinn und natürlich die Provision beinhaltet. Sofern halt in der Schilderung nicht wesentliche Informationen fehlen (was natürlich praktisch nicht vorkommt), scheint mir hier eher ein Kalkulationsproblem des Unternehmers zu Grunde zu liegen.

Servus,

d.h. mutmaßlich im Vertrieb.

Es ist für seinen Auftraggeber nicht so sehr interessant, welchen Umsatz er an Land bringt, sondern welchen Deckungsbeitrag I = Rohertrag = Marge, also Umsatz minus Wareneinsatz.

Wenn er mehr kostet als die Marge, die er an Land bringt, erwirtschaftet er eine Unterdeckung. Das kann für eine vorübergehende Zeit erwünscht sein, wenn man etwa mit Kampfpreisen Kunden gewinnen möchte, aber auf Dauer legt man da Geld dazu.

Diese Betrachtungsweise ist für Vertriebler regelmäßig ärgerlich, weil sie weder auf die Preispolitik noch auf den Einkauf besonders großen Einfluss nehmen können. Es wäre hier aus Deiner Sicht also zu überlegen: Sind wir mit unseren Preisen da, wo der Wettbewerb auch steht? Kaufen wir vielleicht ungünstig ein?

Schöne Grüße

MM

3 Like

Tach auch!

In über 20 Jahren Geschäftsführung in mehreren Unternehmen und Ländern habe ich keinen Mittelständler gesehen, der die entsprechenden Kennzahlen für den Deckungsbeitrag auch nur von Vertriebsmitarbeitern richtig berechnet hätte (bevor ich an Bord kam).

Insofern nehme ich an, dass zwei Probleme vorliegen:
1,) falsche KPIs
2.) AG will AN Dampf machen oder loswerden.

Ich würde sehr zeitnah das Gespräch mit der GF suchen und mir die entsprechenden Zahlen zeigen sowie erklären lassen. An der Reaktion und ggf. dem Verlauf dieses Gespräches wirst Du sehen, was los ist.

Viel Erfolg!