Mitglied im BUND oder NABU werden

Hallo Umweltschützer,

ich überlege ob ich in einen dieser beiden Organisationen eintrete. Allerdings ist mir wichtig, dass die Grasnarbe stark ausgeprägt ist. Soll zum einen heißen, dass die Basis stark beteiligt sein soll (z.B. mit Exkursionen, politischen Entscheidungen) und zum anderen, dass vor allem regional/lokal sichtbare Erfolge erzielt werden (z.B. mit Reinigungsaktionen, Aufstellung von Tierschutzeinrichtungen wie Krötentunnel usw.). Mein Bild aus derer beider Internetauftritte ist, dass das in meiner Gegend (Pfälzer Wald) beim NABU eher der Fall ist.

Die Mitgliederstärke ist in etwa gleich und beide sind in Umweltfragen anzuhören. Kann ich daraus ableiten, dass ihre vertretene Meinung in Politik und Öffentlichkeit etwa gleiches Gewicht hat?

Warum wurde der BUND überhaupt gegründet, wenn es doch schon den NABU gab?

Vielen Dank für eine Entscheidungshilfe,
Spiff

PS: Ich möchte für mein Kind ein gutes Vorbild sein und Umweltschutz aktiv vorleben bzw. einen Naturbezug vermitteln. Das alleinige Wandern im Wald reicht mir nicht.

Hallo, Spiff!

Nach meinen Beobachtungen hat sich der BUND vor allem den Umweltschutz und Energiepolitik auf die Fahnen geschrieben, was beim NABU eher klein geschrieben wird. Der NABU ist aus dem früheren DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz hervorgegangen), weshalb der Schwerpunkt traditionell auf Ornithologie, Naturschutz und Artenschutz liegt.

Beide Vereine sind gleichermaßen in den Landschaftsbeiräten vertreten, müssen zu bestimmten Entscheidungen befragt werden und haben gleiches Gewicht. Wenn Du persönlich Einfluss nehmen willst, musst Du Dich natürlich bei Deiner Orts-/Kreisgruppe melden, dass Du für Stellungnahmen zur Verfügung stehst und kannst Dich in den Landschaftsbeirat wählen lassen.
Wie stark der BUND oder NABU in der Öffentlichkeit bzw. Politik wahrgenommen wird, hängt maßgeblich von der örtlichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ab.
Beide Vereine bieten sowohl sehr gute Exkursionen auch für Anfänger an - egal ob Pflanzen, Insekten, Vögel, etc. - als auch Pflegemaßnahmen, wobei die Gewichtung etwas unterschiedlich ist.

Da Du Dich laut ViKa für Ornithologie interessierst, könnte ich mir Dich ganz gut beim NABU vorstellen, allerdings bin ich hier als Vorstandsmitglied der Kreisgruppe Bonn auch etwas befangen. :wink:

Viele Grüße

Thomas

Hallo Thomas,

Wenn Du persönlich Einfluss nehmen
willst, musst Du Dich natürlich bei Deiner Orts-/Kreisgruppe
melden, dass Du für Stellungnahmen zur Verfügung stehst und
kannst Dich in den Landschaftsbeirat wählen lassen.

Für Stellungsnahmen bin ich nicht qualifiziert genug. Was ich möchte bzw. für meine Kinder transportieren möchte, ist eine Naturverbundenheit, dass man etwas tun muss, um die Natur zu erhalten. Einfluss nehmen möchte ich vor allem praktisch und handwerklich.

Da Du Dich laut ViKa für Ornithologie interessierst, könnte
ich mir Dich ganz gut beim NABU vorstellen, …

Das habe ich auch vermutet. Den NABU habe ich hier schon kennengelernt. Mal schauen, ob ich den BUND noch zu Gesicht kriege. Eine Innenansicht bekommt man so aber auch nicht. Deswegen meine Frage hier.

Danke schonmal. Viele Grüße,
Spiff

Hallo,

ich überlege ob ich in einen dieser beiden Organisationen
eintrete. Allerdings ist mir wichtig, dass die Grasnarbe stark
ausgeprägt ist. Soll zum einen heißen, dass die Basis stark
beteiligt sein soll (z.B. mit Exkursionen, politischen
Entscheidungen) und zum anderen, dass vor allem regional/lokal
sichtbare Erfolge erzielt werden (z.B. mit Reinigungsaktionen,
Aufstellung von Tierschutzeinrichtungen wie Krötentunnel
usw.). Mein Bild aus derer beider Internetauftritte ist, dass
das in meiner Gegend (Pfälzer Wald) beim NABU eher der Fall
ist.:

Neben den genannten Vereinen gibt es möglciherweise noch Gruppen auf lokaler bis landesweiter Ebene. Auch da könntest Du Dich umsehen.
Schau mal, wer da alles bei Euch im Naturschutzbeirat sitzt. Oder wer bei der Volkshochschule etwas anbietet. Oder …

Die „Qualität“ solcher Vereine und Gruppierungen hängt auf der Ortsebene stark von den Personen ab, die „vorne dran stehen“. Da Du immer mit den Menschen zu tun hast, würde ich mich für die Gruppe entscheiden, deren Mitglieder - insbesondere deren Vorstand - Dir sympathischer sind.

Gruß
Jörg Zabel

vor Ort informieren
Hi!
Welche der beiden Organisationen ist denn vor Ort bei Dir tätig? Was tun sie und wie engagiert sind die Gruppen?
Gibt es regelmäßige Treffen, wie offen sind die Gruppen (man könnte ja einfach mal hingehen und sich das anschauen)?
Wo sind die netteren Leute, mit denen man besser klarkommt?
Und, wenn es Dir um die Kinder geht: Gibt es Jugendgruppen dazu in den passenden Altersklassen?

Dies alles wäre mir wichtiger als die theoretischen Überlegungen, die Du anstellst. Umweltschutz vor Ort lebt ja nicht von den theoretischen ideellen Ansprüchen, sondern vom praktischen Tun.

Soll zum einen heißen, dass die Basis stark
beteiligt sein soll

ist abhängig von der Zusammensetzung der Ortsgruppen, genauso wie das hier:

dass vor allem regional/lokal
sichtbare Erfolge erzielt werden

da hilft z.B. die Tageszeitung oder die gedruckten Regionalveröffentlichungen der beiden Organisationen.

Mein Bild aus derer beider Internetauftritte ist, dass

*räusper* also nimm mir das nicht übel, aber: Umweltschutz findet nicht im Internet statt und diese Informationen können nur als erste Anfangsgrundlage dienen.

PS: Ich möchte für mein Kind ein gutes Vorbild sein und
Umweltschutz aktiv vorleben bzw. einen Naturbezug vermitteln.

Na also los: Informier Dich über regelmäßige Treffen beider und geh mal hin, besuch mal den einen oder anderen Infostand oder -laden. Manchmal gibt es auch öffentlich angebotene Veranstaltungen, hier z.B. Fledermausexkursionen. So kann man unkompliziert in Kontakt treten.

Das alleinige Wandern im Wald reicht mir nicht.

Ich glaube, Du unterschätzt, welchen Sinn und Nutzen gerade für Kinder der Aufenthalt in der Natur hat :wink:
Noch eine Idee: Schick die Kinder zu den Pfandfindern.

Grüße
kernig