Mittelhochdeutsch Verständnisprobleme

Hallo,
Ich habe ein kleines Verständnisproblem mit der zitierten Textstelle aus „Barlam und Josaphat“ von Rudolf von Ems. Wie versteht Ihr die Handlung dieser Geschichte?
Vielen vielen Dank für Eure wertvolle Hilfe.

Ez was ein werder kunic rich,
der was an werdekeit gelich
andern sînen genôzen,
rîchen künegen grôzen,
in hôhem prîse, daz ist wâr.
der was lange manegiu jâr,
daz er deheinen sun gewan.
daz was dem lobes rîchen man
von herzen leit und ungemach:
ze grôzem unheile er des jach.
dô wart im ein sun geborn,
ein kint, schœne und ûzerkorn
an kindes lobe: des was er vrô.
dâ wâren wîse meister dô,
mit hôher kunst niht ze laz;
die sageten im von wârheit daz,
ob daz selbe kindelîn
den tac und der sunnen schîn
gesæhe ê über zehen jâr,
ez müese blinden al vür wâr.
//Der künec erschrac vil sêre.
nâch sîner sinne lêre
hiez er daz kint behalten wol
in einem steine, dâ ein hol
inne was gehouwen,
dâ niemen mohte schouwen
deweder tac noch liehtes schîn:
dâ hiez er daz kint inne sîn
mit ammen, die sîn phlâgen dâ.
sô grôziu vinster anderswâ
vil tiure was, des hœre ich jehen;
sie mohten liehtes niht gesehen,
wan daz von gesteine kam.
dem kinde vreude niht gezam,
wan als ez bî den vrouwen hie
kindes kurzwîle begie.
alsus wart ez unwîs gelân,
wie disiu welt was getân
und ir gezierde manicvalt
wan daz von gesteine kam.
dem kinde vreude niht gezam,
wan als ez bî den vrouwen hie
kindes kurzwîle begie.
alsus wart ez unwîs gelân,
wie disiu welt was getân
und ir gezierde manicvalt,
unz ez wart zehen jâr alt.
nâch disen zehen jâren,
dô sie verendet wâren,
der künic sich besande/
von allem sînem lande
mit rittern und mit vrouwen,
die solten helfen schouwen
sîn liebez kint, dem anderstunt
geburt solte werden kunt.
//Dô kam vil manic grôziu schar
durch den selben künic dar
mit edelen kleiden rîche
gekleidet wünneclîche
mit küneclîchen dingen.
der künic hiez dar bringen
manegen wünneclîchen lîp,
beidiu man und dar zuo wîp,
wâfen, ors, rîch gewant,
vil tiere wunderlîch erkant
und manigerhande wunder.
an einen rinc besunder
hiez man gân die vrouwen dâ.
dô vrâgete der knappe sâ,
wie iegelîchez wær genant.
dô wart im vil schiere erkant
mit sînem namen diz unt daz.
dô vrâget er aber vürbaz:
„wie heizet diz?“ (daz wâren wîp.)
„ez hât den schœnesten lîp,
den ich noch iender hie gesach.“
durch sînen schimph ir einer sprach:
„ez ist der tiuvel, der den man
betriegen und verleiten kan.“
sus wolter hân erschrecket in.
dô betwanc sînen sin
sîn natûre, daz er gar
diu ougen vürbaz wante dar,
danne an deheine schônheit,
diu im dâ wart vürgeleit.
//Dô diz allez was geschehen
und der knappe hâte ersehen
geschephede, wîp unde man,
zuo sînem vater wider dan
vuorten in die sîne dô.
der künic vrâget in alsô
daz er im rehte sagete,
waz im beste behagete
an allen dingen, diu er sach.
der knappe kintlîche sprach:
„daz tuot der tiuvel, der den man
verleiten und betriegen kan.“
„sæhe dû den?“ „jâ, vater, jâ!“
„lieber sun, nû sage mir wâ?“
„dort ûf dem hove er ist.“
der künic vrâgete an der vrist,
wie ez ergangen wære.
dô wart im diz mære
gesaget durch einen gelimph,
daz jener sprach durch sînen schimph,
daz wîp der tiuvel wære genant.
diu gämellîche wart zehant
wîte ûf dem hove breit. ^-
nû sich, wie mannes herze treit
ie ze wîben sînen muot!
dâ von dunket mich vil guot,
wil dû Jôsaphâtes sin
an dich bekêren, daz dû in
lâzest sus belîben
bî minneclîchen wîben,
sô wirt er schiere bekêret.
swaz in ir minne lêret,
daz wirt sâ durch sie getân,
als ich dir nû gesaget hân."