Mobbing am Arbeitsplatz

Ich halte jetzt mal dagegen, dass es Quatsch sein soll, dass es diese „geborenen“ Opfer gibt. Es reichen ja oft schon Äußerlichkeiten, um Opfer von Vorurteilen und Spott zu werden. Und schon fällt es anderen leicht, sich über so jemanden zu erheben, und ihn ihre Überlegenheit spüren zu lassen. Sind dann diese Äußerlichkeiten auch noch tatsächlich gepaart mit einigen Dingen, die als langläufige Vorurteile existieren, macht das die Sache gleich noch mal schlimmer. Kommen noch mehrere Äußerlichkeiten zusammen, ergibt das eine weitere Steigerung.

Das gleiche/in Kombination mit Äußerlichkeiten passiert auch mit der ein oder anderen „Macke“, „Sonderbarkeit“, bestimmten im Umfeld nicht akzeptierten Hobbys, Lebensentwürfen, … vollkommen egal, ob jemand ggf. sich aktiv für diese Dinge entschieden hat, oder diese ohne seine Einflussnahmemöglichkeit „passiert sind“.

So, und jetzt hast Du den kleinen dicklichen Stotterer, der schon als Kind hässliche Erfahrungen mit seinen Mitmenschen gemacht hat, und daher über wenig Erfahrung und eine gesteigerte Vorsicht/Angst im Zugang zu anderen Menschen hat, und tadaaa, hier kommt das 1A Mobbingopfer in die Firma.

Jetzt will der auch noch durch besonders gute Leistung überzeugen, weil er meint, sich nur so eine Position in der Hackordnung sichern zu können, und gilt schon als die langsame dicke kleine Kröte, die nichts rechtzeitig fertig bringt, aber dafür auch noch extrem pingelig ist, und allen Kollegen auf den Sack geht, weil sie sich dort immer rückversichern will, um bloß nichts falsch zu machen. Und wenn der sich jetzt meint, mal „öffnen zu müssen“, und dabei erzählt, dass er Barbie-Puppen sammelt, dann kannst Du von 10 bis 1 rückwärts zählen, versenkt!

Und wenn der jetzt nicht bemerkt, dass er künftig mal ein paar Kilo abnehmen und einen Schritt zulegen sollte, statt sich ständig für sein Stottern zu entschuldigen, das Thema mit Humor nehmen sollte, und darauf achten muss, dass er das Gespür für die richtige Pragmatik entwickelt, und sein sehr spezielles Hobby vielleicht besser nur einem recht erlesenen Kreis von Leuten unter die Nase reibt. dann scheitert der mit Ansage auch in Firma 2, 3 und 4, und immer sind die bösen Kollegen schuld (sind sie einerseits ja auch - aber wer hat hier denn andererseits die Einladung auf dem Silbertablett serviert?).

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Wir hatten einen Lehrer, Fach technische Zeichnen Zwei Lektionen Donnerstag ab 07:20. :frowning:
Wenn wir keine Lust hatten, musste nur Einer einen Satz mit: „Die heutige Jugend …“ sagen.
Und schon mussten wir 2 Lektionen nur noch zuhören!

Mobbing ist etwas ganz perverses: es funktionniert nur wenn das Mobbing-Opfer auf das Mobbing reagiert, Das geht dann sogar so weit, dass das Umfeld von dem Gemobbten (wie Du auch) mit-mobbt weil es sich einbildet, dass der Gemobbte „simuliert“.

Gegen Mobbing muss man sehr brutal und (leider) etwas un-koherent vorgehen … zum Ersten muss man eine Strafanzeige erstatten und zum Zweiten, muss man das Mobbing IGNORIEREN (man darf nicht sichtbar darauf reagieren … sonst hat der Mobber sein Ziel erreicht … de will ja dass man reagiert).

Wenn man nicht gleichzeitig Strafanzeige erstattet, dann führt das „Ignorieren“, vom Mobbing dazu, dass der Mobber einem noch mehr schikaniert … weil er ja dann sein „Ziel“ nicht erreicht. Man muss deshalb auf der einen Seite extrem brutal gegen den Mobber vorgehen und trotzdem so tun, wie wenn man von dem Mobbing gar nichts wahrnimmt.

Ich behaupte mal, dass sehr große Teile des Mobbings im Berufsleben keinerlei strafrechtliche Relevanz haben.

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